Freitag, 3. Dezember 1937

Abendblatt und Erstes Morgqblatt der Frankfurter Zeitung

Nummer 615 Seite 2

Kandomir

Das neue polnische Industriegebiet.

AUS ALLER WELT

Gebictsdreieck Radorn-Kielce-Lublin zu schaffen, trägt aber nicht

Der Wettkampf GirwrAljechin.

Schach-Welt- entsprach bis Aljechin ver-

Ter vor einigen Tagen erzielte Rekord einer deutschen Heinkel- Maschine, die eine Stundengeschwindigkcit von 504,09 Kilometer erreichte, kann mit diesen Leistungen nicht verglichen werden, da diese Maschinenur* eine Nutzlast von tausend Kilogramm an Bord hatte. Tie Schriftleitung.

teidigtc sich dabei wieder damen-indisch, doch wurde diesmal bereits im sechsten Zuge rochiert. Eine Abtausch-Kombination sah für den Weltmeister vielversprechend aus, doch hatte Euwe einen starken Zwischenzug Aljechins nicht in Rechnung gestellt, der damit im 28. Zuge zu Bauerngewinn kam. Bei Partieabbruch hatte Aljechin auf dem Punkt b3 einen starken Freibauern, doch zeigte sich in der zweiten Sitzung am Mittwoch, daß dieser Stellungsvorteil nicht zum Gewinn ausreichte, die Partie wurde deshalb nach 50 Zügen remis gegeben. Die nächste Partie wird gleichfalls in Rotterdam ausgetragen. Punktstand: Aljechin 13%; Euwe 9%.

vielen Einzelheiten der Hitlerjugend und bemerkte dabei, daß zum gegenseitigen Berständnis der beiden Länder besonders ein gutes

würde. Prinz Chichibu begrüßte sodann den Plan eines Ju­gendaustausches, worauf Gebietsführer Schulze versicherte.

Stadt unter vielen anderen. Tas umliegende Land, das zu den am dichtesten besiedelten Gebieten Polens zählt, war ein aus­gesprochenes Notstandsgebiet; der Quadratkilometer wird hier von etwa 100 Menschen bewohnt gegenüber einer Siedlungsdichte von 38 Personen im gesamtpolnischen Durchschnitt. Die Folge dieser dichten Besiedlung war eine Zersplitterung der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Zwergwirtschaften, lieber 60 Prozent der bäuer­lichen Betriebe dieses Gebietes besitzen eine Fläche unter zwei Hektar. Die bäuerliche Not wurde noch dadurch verschärft, daß durch die Marktferne die Absatzmöglichkeit ber Bodenerträgnisse empfindlich beeinträchtigt wurde. So konnte das Land für den Beoolkerungsübeischuß keine Erwerbsmöglichkeit geben; eine nennenswerte eigene städtische Industrie, die ihn hätte aufnehmen können, war ebenfalls nicht vorhanden. Die Arbeit mußte daher außerhalb der Grenzen der Heimat gesucht werden. Aber auch die großen Jndustriebezirke Polens konnten nur einen bescheidenen Bruchteil dieser überschüssigen Kräfte verwenden, und auch die Auswanderung nach Uebersee war durch die Beschränkung der Einwanderungsquaten so gut wie unterbunden.

Das war die wirtschaftliche Lage des Gebietes um Sandomir, ils der Warschauer Ministerrat den Beschluß faßte, hier ein neues Industriezentrum aufzubauen. Bei der Lösung dieser Aufgabe arbeiten Militär und Wirtschaft Hand in Hand. Die be­deutungsvollen Industriegebiete Polens befinden sich fast aus­nahmslos in den Grenzgebieten. Kriegswirtschaftliche Ueber-

Bevölkerungsüberschuß an die Heimat binden. Man nimmt an, daß durch die industriellen Neugründungen die Einwohnerzahl dieses Landesteiles um 2V» Millionen auf 714 Millionen Menschen steigen wird. Der notleidenden Agrarwirtschaft soll durch die Jndustriali- sirrung ein aufnahmefähiger Markt gegeben werden. Es handelt sich bei der Schaffung des neuen Industriezentrums um Sandomir nicht etwa um eine industrielle Verlagerung, durch die bestehende Bezirke stillgelegt würden, sondern es sollen Neugründungen im Rahmen der Bestrebungen 'erfolgen, Polen nach Möglichkeit von ber Einfuhr unabhängig zu machen.

Vorbedingung für jede industrielle Neugründung ist das Vor­handensein von Kraftquellen. Es mangelt zwar an Kohle in dem zukünftigen neuen Jndustrierevier. Dafür sind aber in den aus den Karpathen strömenden Gewäffern unermeßliche Kräfte gebunden, die zu elektrischer Energie umgewandelt werden können. Ebenso besteht die Möglichkeit, aus dem galizischen Naphthagebiet das als Nebenprodukt anfallende Erdgas in das Zentrum von Sandomir zu leiten. Dadurch kann die Industrie, die hier auf­gebaut werden soll, weitgehend von ber strategisch unb verkehrs­politisch abseits liegenden Kohle unabhängig gemacht werden. Um den Kern Sandomir erstreckt sich das neu entstehende Jndustrie­revier in einem Umkreis von rund hundert Kilometern. Nach den vorliegenden Plänen wird es in drei Prodnktions- gebiete geteilt. Der Bezirk um Kielee mit seinen Vorkommen an Eisenkies, Bleiglanz, Kupferglas, Phosphorit und anderen Mineralien ist als Rohstoffbasis für die neuen industriellen Gründungen ausersehen. Das fruchtbare Land des Lubliner Be­zirkes soll den Ernährungsbereich für die Jndustriebevölkerung bilden. Im Herzen des Industriegebietes, in der Niederung von Sandomir, werden die Energien aufgespeichert, die Erdöl, Erdgas

Völkern, die nicht geneigt feien, sich von ihm überrennen zu lasten. Nirgends sei die wahre Demokratie die Herrschaft des Volkes, bester zu Hause als in Teutschland. Die parlamentarischen Demokratien redeten von Problemen, aber sie lösten sie nicht.Deutschland hat,* erklärte Dr. Goebbels,den Bolschewismus nicht durch theoretische Redereien, nicht durch den Widerstand der Konfeffionen und Kirchen überwunden, sondern durch die tiefe Erkenntnis, die ber Nationalsozialismus ihm brachte, unb durch die Volkskraft, die die nationakfozialistische Bewegung organisierte. So steht auch heute noch die Partei gegen diese Gefahr auf der Wacht, deshalb appellieren wir über die Partei an die Nation, und die Existenz­berechtigung der Partei ist heute sichtbarer und einleuchtender als je.*

abschnitts Süd, SS-Oberführer Beutel, unter Beibehaltung dieser Dienstgeschäfte, die Leitung der Staatspolizeileitstelle Mün­chen übernommen. Gleichzeitig ist durch den Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei SS-Oberführer Beutel mit Wirkung vom gleichen Tage zum Inspekteur der Sicherheitspolizei in Bayern bestellt worden.

Mit diesen beiden Neubesetzungen hat nach ber aus ber preu­ßischen herausgewachsenen Neuorganisation ber Polizei im Reich bas Lanb Bayern als erstes seine Polizeiorganisation bieser an­geglichen.*

In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, daß im Haushalt! des japanischen Kultusministeriums für 1938 100 000 Yen für den Jugendaustausch mit Deutschland vorgesehen sind.

Kalknr n»n Schwach in Damaskns.

Damaskus, 2. Dezember. (DNB.) Der Jugendführer des Deut­schen Reiches startete am Dienstag von Athen aus in einem Sonderflugzeug nach Damaskus. Die vorgesehene Zwischenlandung in Rhodos, wo der Gouverneur de Vecchi den Jugendführer empfangen wollte, wurde durch Ueberschwemmung des Flugplatzes unmöglich gemacht. Baldur von Schirach landete um 14.20 Uhr mit seiner Begleitung in Damaskus, wo er von dem französischen Kommandanten des Militär- und Zivilflughafens unb von bem beutschen Generalkonsul begrüßt würbe.

und die zu Elektrizität umgeformten Wasserkräfte liefern werden. Der Ausbau des Industriegebietes soll in drei Etappen er­folgen. Die ersten Arbeiten gelten der Erschließung der vorhande­nen Kraftquellen. Vor etwa einem Jahr konnte bereits bei Porom- bec die erste Talsperre mit einem Fassungsvermögen von 32 Mil­lionen Kubikmetern in Betrieb genommen werden. Bei Roznow befindet sich die größte Talsperre Europas im Bau. Bei einer Länge von 20 Kilometern und einer Breite von etwa einem Kilo­meter soll sie 228 Millionen Kubikmeter Wasser aufspeichern. Die Umformung der in bem Becken gebundenen Wasserkraft in elek­trischen Strom soll durch vier Riesenturbinen erfolgen. Man be­absichtigt, in insgesamt 44 Staubecken die Wassermengen ber Weichsel und des Dnjestrs einzufangen und in elektrische Energie umzuwandeln. Tas Erdgas, das im galizischen Produktionsgebiet bei einem jährlichen Anfall von rund 450 Millionen Kubikmetern bisher kaum nutzbar verwendet worden ist, soll durch ein 200 Kilo­meter langes Rohrnetz in das Industriegebiet geleitet werden. Die zweite Etappe des Bauvrogramms erstreckt sich auf den Ausbau ber Verkehrswege. Neben ber Schaffung besserer Eisenbahnver­bindungen ist vor allem die Nutzbarmachung ber natürlichen Wasserwege, besonders der Weichsel, durch umfangreiche Regulie­rungsarbeiten geplant. Damit geht ein feit der Wiederherstellung Polens immer wieder erörterter Plan feiner Verwirklichung ent­gegen. Eine große Bedeutung fällt bei der Nutzbarmachung der Flüsse den geplanten Staubecken zu, denn durch sie wird erst die Möglichkeit einer Regulierung des Wasserstandes geschaffen. Man hofft aus den Reservoirs der Staubecken den Wasserspiegel in den trockenen Monaten um 50 bis 70 Zentimeter heben zu können, während die durch die Talsperren gegebenen Staumöglichkeiten in den wasserreichen Jahreszeiten eine Senkung des WasserstandeS um ein bis drei Meter erreichen lassen sollen. Diese Regulierungs­arbeiten würden mit der Verminderung der UeberschwemmungS- gefahr auch den Flußanliegern zugute kommen.

Hand in Hand mit der fortschreitenden Erschließung ber Ener­giequellen geht der i n b u ft r i e 11 c Ausbau. Heute, am Be­ginn bes großen Vorhabens, sind überall schon Teilerfolge erkenn­bar. Einige ber vorgesehenen Fabrikanlagen haben bereits mit bet Probuktion begonnen, ein anderer Teil steht vor der Fertigstellung. Zwischen Nisko unb Rozwabow ist eine neue Stadt im Ent­stehen begriffen. Sie trägt den NamenStalowa-Wola*, zu deutsch Stählerner Wille*. Das Rückgrat dieser Stadtgründung bilden die großen metallurgischen Anlagen der Südwerke, hinter denen die staatlichen Starachowicewerke unb bie ebenfalls in staatlichen Besitz übergegangene Friedenshütte stehen. In Rzeszow in ber Nähe von Nisko haben sich bie für bie Belieferung ber Armee wichtigen Staatlichen Flugzeugwerke niedergelassen. Eine Filiale der Posener Lokomotiv- und Maschinenfabrik Cegielski wird in dem gleichen Ort errichtet. Auch die chemische Industrie wird in dem neuen Industriezentrum mit großen Werkanlagen vertreten sein. Es handelt sich hierbei fast durchweg um Betriebe der Rüstungs­industrie. Mit einem Kostenaufwand von über zehn Millionen Zloty >vird in Niedomice von der Staatlichen Pulverfabrik eine große Anlage zur Herstellung von Viskosezellwolle errichtet. Die tägliche Erzeugung dieses kriegswichtigen Stoffes soll in diesem Werk bis auf 60 Tonnen gebracht werden. In Dembica wird ein Werk zur Erzeugung synthetische^, Gummis errichtet; es soll Polen von bet Kautschukeinfuhr unabhängig machen, die bei dem gegenwärtigen Stand der polnischen Motorisierung jährlich etwa fünfzehn Mil­lionen Zloty erfordert. Gründer dieser Fabrik ist das Posener GummireifenwerkStomil* in Gemeinschaft mit der Vereinigung der Spriterzeuger.

Minister Kwiatkowski, den man als den Schöpfet Gdin­gens bezeichnen kann und der auch hinter dem Sandomir-Vor- haben steht, bemerkte kürzlich zur Frage der Finanzierung des rüstungswirtschaftlichen Aufbaues Polens, daß die privaten und öffentlichen Investitionen im Jahre 1937 in ganz Polen sicher eine Milliarde Zloty überfteigen würden. Was bis jetzt in Sandomir geschaffen wurde, ist ohne Frage ein sehr beachtlicher Anfang. Bis zur Vollendung des Werkes werden jedoch noch Jahre ver­gehen, die eine Anspannung der gesamten Kräfte des polnischen Volkes erfordern werden.

^euorgarrisatiou der Polizei ttt Bayer«. |

DieNationalsozialistische Parteikorrespondenz* meldet aus München:

Der Bayerische Staatsminister des Innern, Gauleiter Adolf Wagner, hat mit Erlaß Dom 1. Dezember 1937 zur einheitlichen Bearbeitung aller polizeilichen Aufgaben in Bayern die bisherigen polizeilichen Referate zu einer selb ständigen Abteilung zusammengefaßt.

Zum Leiter dieser Abteilung hat er den SS-Oberabschnitts- füfjter Süd, SS-Obergruppenführer Freiherrn von Eber st ein, unter vorläufiger Beibehaltung seiner Stellung als Polizeipräsi­dent von München, beauftragt. SS-Obergruppenführer von Eber­stein zeichnetI. V.*, untersteht unmittelbar dem Staatsminister des Innern und übt in dessen Abwesenheit seine geschäftlichen Be­fugnisse selbständig aus.

Mit Wirkung vom 1. Dkzember 1937 ist der bisherige verdienst­volle Leiter der Staatspolizeileit st eile München SS- Oberführer Oberregierungsrat Dr. Stepp, zum Präsidenten des Landgerichtes Kaiserslautern ernannt worden. Für ihn hat mit Wirkung vom 1. Dezember 1937 der SD-Führer des SS-Ober-

Daladier über Frankreichs Rnstnng.

Paris, 2. Dezember. (DNB.) Der Heeresausschuß der Kammer hörte am Mittwochabend Kriegsminister Daladier an, der über den Stand der Rüstungen und die militärische Sage in Europa sprach. Der Kriegsminister gab der Hoffnung Ausdruck, daß dis für das Jahr 1938 vorgesehenen französischen Heeres- und Rüstungs­kredite den Bedürfnissen voll entsprechen würden. Er wünsche jedoch auf jeden Fall zusätzliche Kredite zu beantragen, falls sich im Laufe der kommenden Jahre Herausstellen follte, daß die Kre­dite nicht ausreichen sollten. Der Minister bezifferte die Ausgaben für neue Rüstungsbauten und -lieferungen im Jahre 1937 auf 4.2 Milliarden Francs (rund 360 Millionen Mark). Er erklärte zum Schluß, er habe auf seiner Besichtigungsreise an die französische Nordostgrenze einen ermutigenden Gesamteindruck mitgebracht.

Aljechin behauptet seinen Vorsprung.

Die dreiundzwanzigste Partie um die meisterschaft wurde in Rotterdam ausgetragen. Sie zum fünften Zuge der 21. Partie des Wettkampfes.

Wassersportler eantra Fischer.

Berlin, 2. Dezember. In einem feit nunmehr über zwei Jahren schwebenden Rechtsstreit, den auf Veranlassung des Deut­schen Seglerverbandes einige Jachtklubs und Segler- vereine bei Havel gegen eine Fischerei-Soeietät führen, hat nunmehr das Kammergericht eine Entscheidung gefällt. Von den Seglervereinen war eine sogenannte negative Feststellungsklage dahingehend angestrengt worden, daß die Fi­scherei durch die Anlage von Bootsstegen und Bojenfeldern nicht beeinträchtigt werde und daß daher die Fifcherei-Societät nicht berechtigt sei, die Beseitigung dieser Anlagen oder eine ent­sprechende Entschädigung zu fordern. Die Seglervereine beriefen sich darauf, daß es sich bei den Rechten bet Fischer um alte Pri­vilegien handle, die heute keine Geltung mehr beanspruchen könnten, da durch sie der Sport und die neuzeitliche Benutzung der Gewässer beeinträchtigt würden. Tas Kammergericht wies jedoch, wie nach seiner bisherigen Rechtsprechung nicht anders zu erwarten war, bie Klage im wesentlichen ab. Auf bie Frage bes alten Fischerei-Privilegs als Rechtsgrunb unb auf seine Auswirkungen in ber Jetztzeit fei fein entscheibendes Ge­wicht zu legen; bie Ausübung ber Fischerei seit unvorbenklicher Zeit stehe den Fischern als zweiter Rechtsgrund zu, es handle sich also um einersessenes Recht*. Nach dem Gutachten namhafter Fachleute werde der Fischfang durch die umfangreichen Anlagen der Segler erheblich beeinträchtigt. Im Hinblick auf die hohe Be­deutung des Sports für die Volksgefamiheit könne den Fischern aber nur bedingt das Recht zuerkannt werden, die Beseitigung der Bootsstege und Bojen zu verlangen, nämlich bann, wenn sie für bie Anlagen bet Sportvereine nicht eine entsprechende Ent­schädigung erhielten, die den Interessen beider Teile gerecht werde. Ta es sich um eine Frage von grundsätzlicher Bedeutung handelt, werden die Seglervereine, wie wir erfahren, gegen das Urteil des Kammergerichts Berufung einlegen, um auf diese Weise eine Stellungnahme des Reichsgerichts herbeizuführen.

Ganleiter Meinrich Ehrenbürger von Kassel.

Kassel, 2. Dezember. (LPD.) Gauleiter Staatsrat W e i n r i ch feiert heute seinen 50. Geburtstag. Aus diesem Anlaß übersandte Adolf Hitler dem Jubilar sein Bild mit einer persönlichen Widmung. In einer Festsitzung der Gemeinderäte gab Oberbürger­meister Dr. Lahmeyer die Ernennung Weinrichs zum Ehren­bürger der Gauhauptstadt Kassel bekannt.

N-«- fliegerische HSchftleistnnge» italienischer Maschinen.

Rom, 2. Dezember. (DNB.) Vom Flughafen Guidenia aus unternahmen italienische Flieger am Mittwoch erfolgreiche Rekord­versuche. Die Piloten Bacula und d'Ambrosis verbesserten auf einer breimotorigen Maschine mit 2000 Kilogramm Nutz - I a st ben erst seit zehn Tagen bestehenden Geschwindigkeitsrekord von Oberst Biseo und Leutnant Bruno Mussolini über eine Ent­fernung von tausend Kilometer von 430,622 auf 444,115 Kilo­meter in der Stunde.

Auf einer Maschine mit 5000 Kilogramm Nutzlast erreichten Lucchini und Tivegna über die gleiche Strecke eine Ge­schwindigkeit von 401,965 Kilometer in der Stunde, bie ebenfalls einen neuen Rekorb barstellt.

M« britisches Flrrgzerrg bei Hangk-ng beschösse«.

Honkong, 2. Dezember. (Uniteb Preß.) Ein zu bem britischen FlugzeugträgerEagle* gehörenbes englisches Marineflugzeug ist im Verlauf von Flugzeugmanövern in ber Nähe von Hongkong von einem nicht ibentifizierten Schiff beschossen worden. Weder bas Flugzeug noch seine Insassen erlitten Schaben. Wie bie eng­lischen Marinebehörden mitteilen, erfolgte die Beschießung, nach­dem das Flugzeug eine Rauchbombe geworfen hatte, um sich dadurch über die Windrichtung zu orientieren. Auf bem un­bekannten Schiff habe man wahrscheinlich angenommen, daß es sich um einen Bombenangriff gehandelt habe. Es wird weiter darauf hingewiesen, daß sich der Angriff in einem Gebiet ereignete, das, wie der Schiffahrt bekannt sei, für Uebungszweck« ber Marine benutzt werde.

Ueberprüfung bedarf. Tas Volk hat an theologischen Haarspal­tereien ^kein Interesse, sondern wertet allein christliche Taten. In dieser Stadt ist einmal der Teilfriede eines Krieges geschlossen worden, dessen Beweggründe und Ziele uns heute kaum noch ver­ständlich sind. Verständnis aber müssen wir für die Tatsache auf­bringen, daß dieser Krieg uns zwei Drittel unseres Volksbestandes gekostet hat. Wir wünschen und

dulden nicht, daß die Nation sich um Theorien willen zerspaltet. Wir werden jeden Versuch, die deutsche Einigung und Einig­keit zu stören, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln Widerstand leisten. Ein armes Volk, das von allen Hilfs­mitteln entblößt ist, kann natürlich keine übertriebenen Experimente machen, sondern muß Disziplin halten. Nur dadurch ist es möglich geworden, mit dem geringen Maß von wirtschaftlichen Hilfsquellen, die die Vorgänger der nationalfozia- listischen Regierung hinterließen, das öffentliche Leben in Ord­nung zu bringen, bie Wirtschaft anzukurbeln unb bie Arbeits­losigkeit zu beseitigen. Wir hatten nichts als unseren Mut, unsere Energie un*b was das Wichtigste war bie Liebe unseres VEeS, bie uns in so reichem Maße zuteil geworben ist, baß wir vor keinem Problem zurückzuscheuen brauchten.*

Eine Nation von 68 Millionen werbe sich in ber Welt immer behaupten, wenn sie einig sei. Sie werbe aber immer unter­liegen, wenn sie sich in verschiedene Meinungslager zerspalten lasse. Nur wenn man die gesammelte unb geballte Kraft unserer Nation in die Waagschale werfe, könne unser Volk als Machtfaktor in der Welt bestehen.Wir wollen nicht für alle Ewigkeit ein Volk der Träumer und Phantasten bleiben. Wir wollen ein Volk werden, ba3 auch dieses irdische 2eben zu beherrschen und zu organi-

Dentschjapanischer Ingenbanstansch.

Tokio, 12. Dezember. (DNB.) Prinz Chichibu empfing am Mtttwoch den von der Rdichsjugendführung nach Japan ent­sandten Gebietsführer Schulze. Der Prinz erkundigte sich nach

Faktor ber internationalen Politik geworden. Der Weltfeind ftiller um Sandomir, diesem alten Vorposten im hanseatischen Bolschewismus erkenne, daß ihm nicht mehr ein wehrloses Deutsch- (Handelsverkehr. WaS bedeutete noch vor wenigen Jahren diese land gegenüberstehe, sondern eine Machtkonstellation, mit Deichselstadt für die große Oeffentlichkeit? Nicht mehr als eine der er rechnen müsse, die sich zusammensetze aus drei jungen

7 . _ -------- -------- °J legungen verweisen jedoch industrielle Neugründungen in das

Einvernehmen der fugend Japans und Deutschlands beitragen Snncrc des Landes. Der Plan, ein neues Jndustrierevier in dem

genoau - rau ; cye s, worauf Gevietsfuhrer Schulze verficherte, nuc militärischen Erfordernissen Rechnung, er bient auch ber wirt- afj. et sich mit allen Kräften ber Förderung bet Beziehungen! schastlichen Stärkung bes Lanbes. Ein Notstandsgebiet soll neue Aschen der Jugend Deutschlands und Japans widmen werde.! Lebensmöglichkeiten erhalten unb einen bisher brachliegenden

sieren versteht.* Dr. Goebbels wandte sich weiter gegen ben Vor­wurf, Teutschlanb isoliere sich burch diese Politik von ber Welt. Jedes Volk isoliere sich naturgemäß zunächst in bem Augenblick, in bem es anfange, ben Zustand der Schwäche und Ohnmacht zu i überwinden. Es gewinne aber sofort wieder Freunde, wenn es' stark und mächtig geworden sei. Das hätten wir gerade in ber ,, , , ~ , ... ......

letzten Zeit im Hinblick auf bie Stellung Deutschlands in bet Welt BS Warschau, Ende November. In dem polnifchen Gebiets­erfahren dreieck Rabom-Kielce-Lublin liegt an der Weichfel bie altpolnische

a-. a . . ., . _ u .... Stabt Sandomir. Ihre im gotischen Stil gehaltenen Türme und

Deutschland habe den Zustand der schwache fetzt endgulitg Baudenkmäler geben noch heute Kunde von bem weitgespannten überwunden. Handelsnetz ber alten Hanse. Als mit ihrem Verfall ber europäische

Innenpolitisch, sozialpolitisch, wirtschaftspolitisch, kulturpolitisch, Wirtschaftsverkehr neue Wege ging und damit auch ber Weichsel» auf allen Gebieten fei baS Volk geeinigt unb im Aufstieg begriffen, ström seine große Bedeutung als wichtigste Verbindungsstraße unb barüber hinaus sei Deutschland wieder ein mitbeftimmenber Zwischen dem Notdosten und dem Orient verlöt, da wurde es auch

hausen unseres^ Erdballes herunterzusausen, einen jeden von uns bei den Schultern zu packen, uns mit den Köpfen an­einanderzuschlagen und die in unS schlummernden Kräfte nach unbegreiflichen Zielen in alle Himmelsrichtungen zu jagen*. Aber er glaubt auch an Ehre und Mut, anjene angeborene Fähigkeit, Gefahren unbewegt ins Auge schauen zu können... eine rein gefühlsmäßige gläubige Festigkeit gegenüber inneren unb äußeren Schrecknissen, gegenüber der Gewalt der Natur unb der Verderbnis der Menschen*. Er glaubt vor allem an jejte geistige Haltung, die aufrecht das Schicksal trägt:... Sich ins Schicksal fügen, nicht stumpf, sondern ruhig und offenen Auges, das ist das einzige Gefühl, das man nicht heucheln kann. Ich halte Resignation nicht für der Weisheit letzten Schluß, aber ich halte es für weise, das zu wollen, was die Götter selbst gewollt haben.* Er glaubt an bie Treue, die sich unter Männern in der Stunde der Ge­fahr bewährt. Er weiß um Harmonie und Schönheit der Welt, aber auch um das grauenvolle Chaos, das sie birgt. Ihr innerster Sinn, die Frage nach dem Woher und Wohin, er­scheint ihm als Geheimnis, dessen Rätsel nicht mit verzweifel­tem Nihilismus, sondern mit schweigender Ehrfurcht beant­wortet werden muß. Sein letztes Wort heißt Vertrauen: Und wieder hörte er jene angestrengt und doch schwach klingende Stimme, und aus ihrem Klang sprach eine Ruhe, die seltsam abstach von dem chaotischen Lärm ringsum, als käme sie aus einem weitentlegenen Orte des Friedens; wieder hörte er die Stimme eines Menschen, jenen schwachen und zu­gleich unbezwinglichen Laut, den Träger einer Unendlichkeit des Gedankens und Willens, die noch am Jüngsten Tage zuversichtliche Worte sprechen wird, wenn die Himmel stürzen werden und Gerechtigkeit geübt werden wird wieder hörte er sie, unb wie aus weiter Ferne rief sie ihm zu: Schon gut!*

Diesem Selbstbildnis der geistigen Gestalt, wie es hier in Umrissen ausgezeichnet wurde, entsprach äußere Erschei­nung und menschliches Wesen des Dichters, wie es sich in ben Schilberungen ber Freunde und den Zeugnissen der Photo­graphie spiegelt: ein durchfurchtes, ernstes, doch gütiges Ant­litz, dem ein schmaler Schädel, eine lange Nase, dünne Lippen, ein spitz zulaufender, knapp geschnittener Kinn- unb Schnurr­bart, bunfelbraune, von schweren Libern verhangene Augen, bie sanft, aber auch durchdringenb blicken konnten, sein physiognomisches Gepräge geben. Eine hagere, mittelgroße Gestalt, bei ber bie langen Arme, bie breiten Schultern unb ber vorstehenbe Kops auffielen.

Immer toieber hat sich Joseph Conrad BizetsCarmen*, die ihn von allen musikalischen Werken am tiefsten ergriff, angehört; und Marionettenspiele seien herrlich, hat er einmal geschrieben.Ihre Ungerührtheit in Liebe, Verbrechen, Freude und Traum ist heroisch, übermenschlich ich liebe bie Mario­netten, bie ohne Leben sind, bie beinahe so gut wie unsterblich sind.*

Zwei Iraumöassaden.

Als Gerhart Hauptmann in der umkränzten Loge des Deutschen Theaters den Beifall nach der Aufführung vonElga* entgegen» getuteten hatte, wandte er den weißhaarigen Kopf zur Galerie und nickte. Was für Erinnerungen mögen ihn da beschlichen haben. Von dieser Galerie her ist sein Aufstieg entschieden worden. Im Jahre 1891, als über denEinsamen Menschen* der Vorhang gefallen war. Sah er sich jetzt nicht noch einmal selbst dort unten an der Rampe stehen, wie so manchesmal in späteren Jahren, bei den ersten Aufführungen derWeber*, derVersunkenen Glocke*, des Michael Kramer*, beSKollege Crampton*, derRoße Bernd*? Eine alte Photographie im Programmheft zeigte dem Zuschauer die Gestalt des Dichters in den neunziger Jahren. Er lehnt da in langem, schwarzem Mantel, weichem Hut, das Spazierstöckchen lässig in der behandschuhten Rechten, am Geländer des Landwehrkanals. Hinter ihm ziehen Spree-Kähne der Stadt zu. Ein schmaler, junger, blasser träumerischer Mensch. Ganz der Dichter desHannele*. Selber ein Lehrer Gottwald, dem das Urchristliche näher war als das Dogma. Die Literarhistoriker haben Hauptmann einst in die Rubrik Naturalismus eingereiht. Des Dichters Herz war darin nicht ganz unterzubringen. Es schäumte über. Nun, da die Form wesenlos geworden ist im Wandel der Zeiten, blieb in so manchem Werk das Ueberschäumen, die Gewalt des Gefühls, das Mensch­liche. So entfaltete dasHannele* bei seiner festlichen Aufführung im Deutschen Theater die Märchenflügel aufs neue, unb die Zu­schauer, dem Transzendentalen mit der gleichen rührenden Naivität hingegeben wie das Hannele in der Dichtung, folgten dem Fluge in die Welt der Träumwunder mit Andacht.

Es wird immer schwer sein, auf dem Theater solche »Wunder* in die Stube der Armenhäusler zu bannen, ohne daß der Schmelz zerstäubt. Die Mittel der Bühne können dichterischen Traumvisionen nur beschränkt folgen. Ter Regisseur muß daher gerade im »Hannele* ängstlich darüber wachen, daß das Sentimentale nicht übcrfließe, das Religiöse seine feine Menschlichkeit behalte, das Traumhafte möglichst absichtslos aus der Dichtung komme und die transparente Kulisse, das goldglänzend« Engelsgewand, nur ganz leicht spürbare Requisiten bleiben. Paul Verhoeven, dem Spiel­leiter, ist das Wirkliche sicherlich näher als das Unwirkliche, und doch gelangen ihm Stimmungen von schöner Sinnfälligkeit. Ein trefflicher Einfall, die drei Engel so zu wählen, daß sie in dem engen Raum auf der Stiege wie überlebensgroß erschienen. Eine Radierung von tiefem Schwarz und hellstem Weiß der Ritter Tod am Bett des Mädchens. In der Realität war Verhoeven ganz in seinem Element. Vorüberhufchend und doch' sicher charakterisiert die Gestalten der Armenhäusler. Im Gedächtnis blieb vor allem der Pleschke, den Franz Pfaudler spielte, ein altes, hoch aufgeschossenes Männ­lein mit Buckel und gestütztem Graubart. Da war ein Stück Leben mit unheimlicher Deutlichkeit eingefangen. Es blieb eine Erinne­rung an die warme, freundliche Stimme Fischer-Fehlings als des Lehrers Gottwald, das Infernalische um den Maurer

Mattern Otto Wernickes. Angela Salloker das Hannele. Das kindlich Visionäre läßt sich nicht zwingen. Das Wort ist nur ber Schlüssel zu ihm. Unbewußt, in holdem Spiel der eigenen Natur, sollte dieses vierzehnjährige Hannele reden und träumen. Aber wann klingen solche Forderungen in einer Schauspielerin zu­sammen? War es nicht eine große, innerliche Leistung der Künst­lerin, daß der Fiobertraum in HanneleS Herzen von den Zuschauern mitgeträumt wurde? Dazu halfen auch Willi Schmidt als Bühnenbildner unb Max Marschall, ber bie Musik schrieb.

Voraus ging bie SzenenfolgeElga*, bie Heinz Hilpert als Regisseur unb Willi Schütte als Bühnenbilbner ins Spuk­hafte verwanbelten. Dabei ist sie im Sprachlichen von so kühler Klarheit, baß sich bie sechs Silber wie ein Alp über bie Zuhörer­schaft legten. Anna Dannhofers Elga glühenb unb spitzig. Paul Dahlke ein plumper Bär, bem man bie Kraft zutraut, ben Feinb in einer einzigen Umarmung zu erbrüden. Rasenber Beifall. Den Hauptmann, ben man liebte, fanb man allerdings erst in der zweiten Gabe des Abends, imHannele".

Max Geisenheyner.

Erinnerung an Karg-Gkerl.

Zu seinem 6 0. Geburtstag.

Sigfrid Karg-Elert war ein Musiker, über dessen Leben insofern eine gewisse Tragik lag, als er seiner Zeit immer ein Stück voraus war., Ein Pionier der Musikentwicklung, war er schon zu neuen Zielen fortgeschritten, als der Stil »modern* wurde, durch den er schon hindurchgegangen war. Immer unter dem Zwang eines fast unaufhörlichen Schaffensdranges, immer ringend um die Erkenntnis aller musikalischen Zusammenhänge, fand er nie Zeit, sich um die Verbreitung der schon entstandenen Werke zu kümmern. Daher mag es kommen, daß sein Werk bisher noch nicht die ihm gebührende Würdigung erfuhr. In den angelsächsischen Ländern wird er wenigstens als einer der größten Orgelmcister schon lange gefeiert und aufgeführt. Die Staatsbibliothek zu Washington besitzt seine sämtlichen Werke. Ein Mensch und Künstler, leidenschaftlich sich verstromend an Werke und Menschen, immer seinem unbe­stechlichen Gefühl folgend, andererseits seine Meinung rückhaltlos bekennend, immer Diener seiner Kunst so blieb Karg-Elert denen im Gedächtnis, bie ihm nähertraten. Am 9. April 1933 schon fanb er bie ewige Ruhe von feiner rastlosen Arbest, zu früh für das, was er noch hätte sagen können, immerhin aber als ein Vollendeter.

Tas Schaffen Karg-Elerts wird von zwei starken, grundver- fchiedenen Impulsen getrieben, über die sich der Komponist einmal selbst geäußert hat: »Kommt bie starke Sehnsucht bes Kinder- glaubens über mich, zieht mich ber tiefgrünbige Text ber Heiligen Schrift in seinen Bann, so stelle ich meine Musik ohne meinen Willen auf Gebundenheit ber Form, auf Tonalität unb archi­tektonische Symmetrie ein. Soll ich biefe Inspiration nur deshalb abweisen, weil ich zu anderer Zeit und unter gänzlich anderer seelischer Einstellung frei ober xolytonal schreibe unb zu bizarren

Extravaganzen neige? Soll ich ba stumm bleiben, wenn ich vor prickelnden Einfällen, vor übetfptubelnber Laune unb hitzigem Temperament fast vergehe?* Aus biefem sprühenben Temperament wächst fast von selbst ein ungeheuer lebenbiger Rhythmus, bet in seiner Eigenwilligkeit zu ganz neuen metrischen Gebilden führt; daraus erblüht eine Harmonik von unerhörter Farbigkeit unb unerschöpflicher Vielfalt, bie immer wieder neue Klangkombi­nationen offenbart. Diesen Ausdrucksmitteln besonders verdanken die zahlreichen Kompositionen für Holzbläser ihre frappierend« Neuartigkeit, wie sie ben Werken für Kunstharmonium, für baS sich Karg-Elert in seiner Begeisterungsfähigkeit viele Jahre lang unermüblich eingesetzt hat, ihr eigenes Gesicht gegeben haben. AnbrerseitS führt eine Anzahl kirchlicher Werke zu Gipfelpunkten ber polyphonen Kunst. Daneben hat Karg-Elert auch als musi­kalischer Denker BahnbrechenbeS geschaffen.

In Oberndorf am Neckar geboren, kam Karg-Elert schon sehr früh nach Leipzig, bas, abgesehen von kurzen Unterbrechungen unb Konzertreisen, sein bauernbet Wohnsitz blieb. Viele schwere Iahte waren zu dutchkämpfen. Später folgte ihnen auch manche verdiente Ehrung: 1914 die Verleihung bet Doktorwürbe in Englanb, 1919 die Berufung an bas Lanbeskonservatorium zu Leipzig, 1920 ein Musikfest seiner Heimatstadt, ihm zu Ehren, 1930 ein Karg-Elert- Fest in London, und als Krönung die triumphale Konzertreise durch Nordamerika ein Iaht vor seinem Tode. Es ist zu wünschen, daß sein Schaffen im deutschen Musikleben noch mehr Beachtung finde, als ihm bisher zuteil wurde. Werner Schubert,

DerPrix Goncourt.

Einer der bedeutendsten Literaturpreise Frankreichs, derPrix Goncourt , wurde am Mittwoch von derAcadömie Goncourt dem belgischen Schriftsteller Charles P 1 i s n i e r für seinen Roman Faux passeports (Falsche Pässe) verliehen. Damit hat diesen Preis zum ersten Male ein Ausländer erhalten.

Bevorstehende Kunstversteigerungen.

Berlin: >

Das Kunstauktionshaus Hans W. Lange (früher Paul Graupe) versteigert am 6. und 7. Dezember weitere Bestände der SammlÄfcg Budge: Bilder alter und neuerer Meister, unter denen eine dem Siene- sen Beccafumi zugeschriebene Madonna, ein Hieronymus des Jan Swart van Groningen, zwei Bildnisse des B. Bruyn sowie ein Damen­porträt von Reynolds besonders genannt sein mögen. Der Katalog enthält ferner aus anderem Besitz ein umfassendes Material wert­voller deutscher und französischer Möbel des 16. bis 18. Jahrhun­derts, altes Silber. Scheiben, Tapisserien, gotische Stickereien. Por­zellane und Fayencen, Bronzen, Holzskulpturen, auch einige englische Farbstiche. Tags darauf wird von derselben Firma eine nord­deutsche Privatsammlung von Holzschnitten und Kupferstichen Albrecht Dürers ausgeboten. Hauptblätter wieAdam und Eva, Hieronymus im Gehäuse",Melancholie,Madonna mit der Heu­schrecke,Eifersucht,Fortuna, Kupferstichpassion sind In m.' : vorzüglichen Abdrücken vertreten.

Brüssels

Galerie Fievez versteigert am 6. Dezember Gemälde und Mi­niaturen der verschiedenen europäischen Schulen des 16, bis 20. Jahrhunderts, in der Hauptsache Niederländer. __b.