Seite 2 Nummer 2IS Rvci.dvkatt der JiranKsirrler Jeitarrg 5*vii 5 1 <3? lö-'-i sie durften keine Waffen haben. Den Polen hat man olles durchwehen lassen, und m können sie dank der Protektion durch die Franzosen ungestört ihre Wut an den Deutschen auslasten. Man will anscheinend wieder„Tatsachen" schassen, um darauf politische Forderungen zu gründen. Diese Tatsacyen sind aber so brutale Verletzungen des Rechts und der Ordnung, daß sie im umgekehrten Sinne wirken müssen. Diesen Banden demsn> Einwohner staatlich ouszuliefern, wäre em ebenso großes verbrechen, wie die Schandtaten der polnischen Band-n selvru Geradezu ein öffentlicher Skandal aber ist di« Untätig e der Bes atzungs truppen gegenüber diesem Treiben, ^ie BesatzungSbehörden haben die Aufgabe, iur die«tufieau- erhaltung der Ruhe und Ordnung zu sorgen. Unter aspen i>e die Erfüllung dieser Pflicht, gewahren sie^ nicht dm Ueo r- sallenen ausreichenden Schutz gegen dre ro.,e Gewalt,^ r>t L eine schwere Mitschuld an dem Umsichgreifen der Exzejse, und sie haben für alle Folgen die volle Verantwortung. Ausländische Spionage in der chemischen Industrie Ter Verein ge gen das Bestechungsunwcscn, Sitz Berlin, teilt uns mit: v, ‘ Die Strafkammer Darm stadst verhandelte gegen dm> Werk- meister Wilhelm Rotenftein, der seit 23 Jahren aas dem—-er Gernheim der Chemischen Fabrik T h. G.o l d s ch m i d t> A. G. in l^stk'n tritin Der Äntiellaalb ift üou einem(Eljcwifec ^ Vin°P ri? durch Bestechung zum Verrat von Betriebs- eeh-inmissen verführt worden. Dr. Hazard traf sich mehrfach m,t dem Angeklagten in Mainz und übergab ihm ausgearbeNcte Fragen, die der Angeklagte unter Beisügung von Zeichnungen über die Anordnung der Apparatur beantwortete. Angesichts der durch sorgfältige Uebcrwachung erlangten Beweise war der Angeklagte ge- tänd-a^as Gericht betonte, jedermann wiße, datz unsere^Gesundung von der Exportfähigkcit unserer Industrie abhango solcher Verrat an Ausländer müsse daher scharf bestraft werden.~a» Urteil lautete auf sechs Monate Gefangnls. ohne Bewilligung einer Bewährungsfrist. Die Einschränkung der Rüstungen. London 23. März.(Wolfs.) Jni Unterhaus- stellte ein Ab geordneter'das Verlangen, die Rüstungen lolttcn f t ei n! t und ein Nüstiiiigswettbcwerb Mit den Vereinigten Laken vermieden werdest. CH° m b e r l°/rNndU. Cburch'ill sei nach der Levante gegangen» um Mittel für eme Einschränkung der militärischen Ausgaben zu suchen. Man könne nWt daran denken, die Kosten für O st a f r i k a heraLzusctzen, wo di> vormals deutschen Kolonien sich in einem Zustand der^c-- oraanisatwn befänden. Man habe die milttarstchrn und mar, ti-iien^lusqäbcn des Budgets lo sehr wie möglich herabgesetzt ta c«»b»»-» jw»»« maf lllüftunaswettbewerb mit den Bar ein. g i e Staaten anlanoe. so denke England garmcht daran. Man ZÄ nicht sagen, weil England, die Kölkerbundsakte unterzeichnet habe, müfle es unverzüglich seine Rüstungen hcrabictzcn Der amerikanische Kongreß. Washington,.22. März.(Havas.) Präsident S«'rd i n g^hat oen Kongreß zu einer Sondertagung aus den 11.-w einbenrsen. Tüysm und das Enlmassnmgsgesetz. (Privattelegramm der„Frankfurter Zeitung.) W München, 22. März. Gestern fand ein bischer Ministerrat statt. Die„Münchener Neuesten Nach- wassnungsgesetz geschaffenen Verhältnisse als ff'r die b°cherisch»n Selbstschutzorganisationen verbindlich anerkennt und pch gew.llt -«jgi! den, Gebot der Lage Rechnung zu tragen, sind die De u t s ch na ti o n al en immer noch nicht geneigt, aus c** Einwohnerwehrsrage als politisches Kampsmitret zu uergio).... Bei ihrem Feldzug gegen die bieichsregierung soll ihnen. x Regierung Kahr noch weiter Vorspanndien,.« leisten, Darum hetzt die„München-Augsburger Abendzeitung auch>e«t noch unentwegt zum Widerstande gegen die Re.chsregwrunaaus. Sec sucht das Enlwaffnungsgesetz als ein ausschließliches Werl des Reichsministers Koch und seiner Neben- und Hinlermann.r hinzustellen, die es darauf abgesehen hätten, jede em.germatzen selbständige bayerische Regierung mundtot zu machen, Rae unbequeme Volksmeinung Bayerns zu vergewaltigen und ur« den Kopf des bayerischen Volkes hinweg von Berlin aus nach dem Schema F zu diktieren. Das Reich werde sich vor dem Eingriff und Angriff auf Bayern um der deutschen Ehre vor der Welt willen hüten.„Hand weg von der Einwohnerwehr! Sie bleibt Bayerns Schutz!", so sagt das Blatt und berust jtt*> auf einen Appell, den die„Elbrnger Zeitung" aus^stpreugen an Bayern richtet, hart zu bleiben, denn Notwehr sei corrstes Etliches Gebot.— Tie„Süddeutsche Demoecaliscye Korrespondenz" unterzieht sich der dankenswerten Ausgabe, das Treiben der„München-Augsburger Abendzeitung" durch Anfuhren einiger Tatsachen in das rechte Licht zu rücken. Sie weist u. a. darauf hin. daß der Eesetzeniwnrs selbstverständlich nicht vom Minister Koch gleichsam als Pcivattmternehmon emgebracht worden, sondern auf einen einstimmigen Beschluß des Reichs- labinetiz zurückzuführen fei Es wäre aber ein falscher Optimismus zu glauben, daß das Blatt sich dadurch in dem Bemühen stören lassen werde, die Entwasfnungssrage für die parteipolitischen Zwecke der Deutschnationalen auZ'uschlachten. Anmerkung der Redaktion: Die Kreise des reaktioncren Industriekapitals, die hinter„Münchener Neuesten Nachrichten" und„München-Augsburger Abendzeitung" stehen,. arbeiten geschickt Hand in Hand; ein und bieietben Personen sitzen ja in beiden Verwaltungen. Ihre politische Doppelt aktik wird hier wieder einmal augenfällig. In dem einen Organ, das noch unter demokratischer Flagge segelt, arbeitet man mit einer tendenziösen Falschmeldung, während das unverhüllt deutschnationale Blatt den Offensivstoß führt. H \% f i'ou i. Wiedergabe nnd drahtliche Verbreitung der Artikel mit* ond dei PrivatUepescheD nur mH genauer tjnclley^agab«»-IrkC Ztg* gestattet » PKälzIsclie Hypotkckenbar*, Ludtvissliafe«. Bei dem Institut kennte sieh der Reingewmn l?iO nur d.«« Wesfall('er A!.ichreibungen au! Wertpapiere,(u V.°04 ausschließlich Vortrag von<M 2.43 au! 2.75 Milk erhöhen. 1 io Dividende betrügt. wie gemeldet, wieder 0 ist t. beim Verkaufe von 4proz. Pfandbriefen und Kommunalobhgationeo hat sich nach Abzug des beim Rückkauf entstandenen V cr- tustes ein Gewinn von dl 156 270, dann aus dem uuekdnssc von B/4proz. Pfand briefen ein Gewinn von tfl 3_)9 4o7 er^eDsn, somit ein Gesamtgewinn von dl 515 728. Nach Eec.uing<.Ci Kosten des Pfandbriefgeschäfts von dl 515 440 13. der liest von dl 138 630 über Gewinn- und Verlustrechnung vereinnahmt worden. (31. Dezember)| . 1915| 1916 1917 1 1913> Aktienkapital 19 Mill. 19 Mill. 19 Mill. 19 Mil!.* JDarleh';ns:dus 213478041 21117657 213(5277 215.316.' ubiigatmiiritm» 1(73278? 177(12502 17-27172 1811:5515 Zins* Uebcrschnss•• :3r»!50Ci, i 3.715 155 3 507 805 3.467 654 Kontokom'utzias-- 32161K) 37355)4 38 1 263 533"46 Weehsfl-u.Etf.Zinu.-- -(-,11151 75i)3‘2U '■ 1 222114 t'ioviaimum 153415! 130666 181131 180 066 Yortraa 356 696(' 383 373 3 9 850 3!.8(>72 Brutto gewipn•••• :,i:65Sfu; 5lädt(11>1 5315 746 5 8(11633 Unkosten i 1133-2.1 1 180805 1 34)6<2 1486 887 Absohr. Efiokteii•• :ii>9Hr.1 l 3ÖH 49.) 62 873 531 o-m U Hing o v i n n••*• J 21)6 4 33! 3445 403 3382 593 >lo samt Vortrag-• ! 658 15S! 3 828 777 3937 211 3 7.0 665 Liegervc-n- 95()t:(l(l l 10606(1 l MOUOi) 1600 000 Bankgeb. u.lnvent.- 1 335>— 70000 80000 1 JL) i v u| e n d e 1 71(1111.0 1 710 000 171«000 1710 000 in Prozenten 9 1 9 9 9 Tantiemen 318 4201 338927 3*4139 3M 139 Talonsteuerres.» 150(KM»| 125<MiU 140 000 1 uo ooo B»*amtenMf.Gratif.*- 1150* Ul 115(Ml 117)000 I 145 000 Gemeinnütz. Zw.•• 25 0001 50 000 50 000 3833731 3s9 850 398 972 1 411.12« 1319 1320 1 io arm. v-24 yjo t 17K'J» I!I7 3 II 411520, 718(4« 2 5« 1 144 3 5!») 778 9715« 682«'’S 42 t 287* J 31> 119 ifiiaOTflO 31233-13 304 722 .1432 3'5 2 752 239 >313802.8057-357 •250000 j 450000 1710000 I 9 i 575755 s 100000 ' 10.1000 1 710 000 0 353 78.3 15111.0 00(410 i 315118. 331 602 ickützomanisationen H Wesen"nach nicht, unter das neue Gevtz fallen und deshalb aufrecht zu erhalten men. Oa8 icat über die Einzelheiten der Durchkührung des tzieietzci. iri-- k>:,i' zweifellos zwischen der bayrischen Regierung und oec ReichSregierilna Verhandlungen.gepflogen werden. Giesst Angaben enp Zen. wie wir nach zuverlässigen Informationen mitte len können, nicht dem wahren S a ch v° r h a l 1. ^Die Falschmeldung der„Münchc-ner Neue>ten Nachuchten mtb nachträglich auch durch ein anitliches Dementi jest- gellcllt. D. Red.) Richtig ist nur die^.atiache, daß sich der Ministerrat außer mit zahlreichen andern aktu ., c fi cn Fragen der bayrischen Politik auch^ kurz mü dem Eutwaffnungsgesetz befaßte. Es ist auch oyne wei.eres -inunehmen, daß Herr v. Kahr im allgemcincii, an d^n Standpunkt festhält, dem er noch in den letzten Tagen im->und- iän Ausdruck gegeben hat. Eine förmliche Beratung des Geietz- cntwurfes hat sedoch nicht stattgefunden und zu einem Beichlutz, der eine Stellungnahme des Gesamtministenums zu den, Er- '-aebnis der Reichsverhandlungen bedeutet oder gar Richtlinien des künftigen Verhaltens sestgelegt hätte, ist es nich. gekommen. Bon Vcrhandlunaen die mit der Reichsregiernna gepflogen ÜmBSi» w».»f»*> w,>L anlaflung hierzu durch die Um>tande nicht gegeben wäre. ES bandelt sich jetzt für Bayern um nichts anderes als um die AnS- sük-runa eines Ü«st e h e n d e n R e l ch s g e s e tz e s. Wenn 14r v Kahr dabei tatsächlich an seiner Auffajsung festhalt, stoß die Selbstschutzorganisatlonen als solche aufrecht erhaltin werden sollten, so braucht das nicht einmal m Widerspruch zu der nunmehr auch Bayern obliegenden Verpflichtung zu stehen, das Welen der Einwohnerwehren mit den Forderungen de-. Entwafsnunosgesetzes in Einklang zu bringen Auch von der B a Y r i s ch e n V o l k s p a r t e i ivird die Notwendigkeit auer- bmnt, den Charakter der Einwohnerwehren, gerade um dwst in ihrem Bestand zu erhalten, den im EnlwaffnungZllesetz au- gestellten Bedingungen anzupassen. Die Bayrische Vo(.k^partn- Korrespondenz führt ausdrücklich aus, daß die Selbjtchutz- organisationen unter den n-unmehngen Umstanden bestrebt sein müßten alles zu vermelden, was auch nur den Schein erwecken kimil'te' als ost von ihnen irgend etwas unternominen wurde. mit der Vorbereitung für das Kriegshandwerk zu tun habe Während also die Bayerische Volkspariei die durch das En t- r——»m».—■—U'IIMI» m^ physikalischen B-obachiungSmethoden einzuführen. Geh. Rai: H°,t- mann wird zunächst auf ein Jahr nach La, Plata gehen um die neuen Einrichtungen zu schaffen und Vorlesungen und Ucbun- i.-cu abzuhalten.- Der durch das Ableben des Geh. Hosrats Pros. 1 Rohn erledigte Lehrstuhl der Mathematik an, der Leipziger Universität ist dem- o. Prof. Dr. Richard v. Misesandcr,lln>- vcrsität Berlin angebotcn worden.— Geh. Med.-Rat Prof..Dr Puppe in K ö n i g S b e r g hat den Ruf auf den Lehr,tnhl der gerichtlichen Medizin an der Universität B o n n als Nach,olger b-lflars abgelehnt; nunmehr ist der Bonner Lehrstuhl dem Orvina- v4 Medizinalrat Prof. Tr. Theodor Lochte in Gottingen aiigeboten worden.— Die durch den Weggang des Prof. Dr. R. Weinland nach Würzburg erledigte etaismäßige-a. o. ProieMr lur vharmaecutifche Chemie an der T ü b i n g e r, Univcrsttäi ist dem dortigen Priv-Doz. mit dem Titel und Rang eines a. o. Pro,e(soiZ wr Alfred K l i e g I übertragen worden.— Der Ordinarius der alten Geschichte an der Universität Königsberg i Pr. Dr. Friedrich M ü n z c r hat einen Ruf nach M ü n st e r als Nachfolger von Geh-Rat O Sceck erhalten.— Prof. Dr.-Jng. E. Kamm e r, Priv-Doz und Konstruktionsinaenieur an der Berliner Tech- i.scheu Hochschule, folgt zum 1. Aprit d. I. einem Rufe alz Or- vii.ciU.us an die Technische Hochschule zu Darmstadt.— Nach- C ui erst vor kurzen! Dr. Maximilla.i Pfister alz Dozent für innere ii'edizin an die chinesische Medizin- und Ingenieurschule m ~ ch a n fa 1) a i berufen wurde, wo er schon im Sommersemcster seine Borlcsungen aufuimmt. wurde nun auch Tr. v. B o n i n, hssher Llssistent an der Chirurgischen Klinik., nach, Schanghai an ti'cvilbe Hochschule berufen.— Bor kurzeni starb in Budapest d.r Philologe Prof. Leopold Paloczy, der lange Jahre für vmische Kultur in Ungarn gewirkt hat.— Der fl. o. Professor der ßijnrue an der Universität Heidelberg. Dr. Paul Jaiiua,cy, ist gestorben. =[Stlcinc Mitteilungen.s Auf Grund seines Buches: Tier rang gewaltig mit Tier", das im Ernst Rowohlt Perlag Berlin erschien, wurde dem in Mannheim lebenden Schriftsteller Anton Schnack eine Ehrengabe von 1900 Mk. aue der Amerika-Spende der deutschen Schillerstistung in Weimar ^o^Wro^wir in französischen Blättern lesen, ist in Rußland io- > rbeii"ein neuer R o m a n von T u r g e n j e w ans Licht gebracht worden EZ bat damit eine eigene Bewandtnis. Ter Roman, d-llen Existenz bekannt war, konnte bisher nicht vcrössentlicht werden weil darin von intimen Beziehungen Turgenjews zu der b-riibm't-n Sängerin Biardot-Garcia erzählt wird und nach einer tesiamentarischon" Bestimmung des Dichters das Werk erst zehn ^abre nach deren Tod veröstentlicht werden durste. Der Roman ^ wird demnächst in Petersburg erscheinen Die Kgl. A c a d e m i e der W i!, e ns ch a f t e n zu A m si e r dam bat Tr. Phil. Karl Fleischer, Prwadozent an der Nm- viPTütnt Tttat, ffu r t ans den Mitteln des van t.Hott- Fonds den Betrag von tausend Mark zur Fortsetzung seiner wissenschaftlichen Ärbeitvn zur Bersügung gestclll- Dst Sfteü im tnilfelöstsSfcIsett ZMislriegedie!. Hallo, 22. März.(Wolfs.) Die Streiklage im Jn- dustrieravier verschärfte sich gegen gestern im allgemeinen nicht. Auf den Werken der M a n§ f e l d e r Gewerkschaft ist eher eine Zunahme der Arbeitswilligen festzustellen. Im Obcr- röblingcr Gebiet allerdings ruht nicht nur die SlrWit selbst, sondern auch die Notstandsarbeiten werden jetzt verweigert. Radikale Elemente hielten heute früh die elektrische Kleinbahn im Manssclder Bcrgrevier an. das einzige DerkehrSmiitcl der, Arbei- icrschaft. und zwangen sie zur Umkehr, sodaß viele Arbeiter gezwungen waren, den Arbeitsstellen fernnibleiben Auch ans dem Lande wurde in vereinzelten landwirtschaftlichen Betrieben unter dem Drucke des Strcikbefchls die A r b e i I n i e d e r g c l c g t. In allen Betrieben des JndustrierevicrS ist eine Bckannimachnna ausgehängt, daß, wer innerhalb dreier Tage nicht wieder ans der Arbeitsstelle erscheint, als aus dem Arbeitsvcrhäitnis ansgcschic- dcn betrachtet wird. Berlin, 23 März Nach einer Meldung der„Noten Fahne" ist es in E i s l e b- n und H e t t st e d t oistern zu Z u s a m m e n stößen zwi'chen Schutzpolizei und Ausständigen gekommen.^ Im sächsischen Provinziallandtag erklärte Obcrprästdent H ö r- sing, den unhaltbaren Zuständen in der Provinz Sachsen miiste ein Ende gemacht werden. Das sei der feste Entschluß der Regierung. Es soll dadurch keine Partei getroffen werden, sondern nur die Elemente, die sich außerhalb beS Gesetzes gestellt haben. Canossa. 22. März.(Wölfs.) Bei einem von Kommunisten hnvorgemfeneu Zusammenstoß zwischen Kommunisten und Fa?- listen timrben Zahlreiche Personen verwundet, darunter mehrere schwer. Das Büro der Sozialistenliga wurde zerstört. Arankfurter AugelLgeuheiten. --- Universität Frankfurt. Wegen ihrer Verdienste um die Förderung der WirisLastswissciischast wurden z» Ehrenmitgliedern der- Instituts für Wirtjchajtswissenschast der, llnwer,itat Frankfurt ernannt: Pros, A l b r e ch l(Bertin- Lichterjeide), Kommerzienrat Eduard Beit v Speyer, Bankier Hch. Emden. Prof. Tr. Ernst Francke(Berlin), Konsul Dr. jnr. Karl K o tz e» b e r g. Geh. Justizrat Dr. jur. H. O s w a l t und Rentner Hermann Weil. — Armut und Würde. Auf Einladung der Frauengruppe des Demokratischen Vereins sprach gestern abend Frau Elly Heuß- Knapp(Berlin) über das Thema„Armut und Würde im neuen Tcnischland". Tic Reducrin suchte im großen nnd ganzen die Gedanken und Leitsätze zu enlwickeln, deren Verbreitung und Bewährung sich der Bund der Erneuerung wirtschaftlicher Sitte und Verantwortung zum Ziel gesteckt hat. Unsere Aufgabe ist es heute vor allem, einer neuen W i r t j ch a s t s e t h i k in Deutschland den Boden zu bereiten, denn eine Besserung unserer Wirhchast hängt auss engste mit der Hebung der allgemeinen Moral zusammen. Um dieses Ziel zu erreichen, kommt cs zunächst darauf an. daß das deutsche Volk sich seiner Armut voll bewußt wird und mit Traditionen bricht, die. noch aus der Zeit des Wohlstands stammend, etzt ihre Daseinsberechtigung verloren haben. Der Bund der Erneuerung setzt sich demgemäß sü-r eine unserer wirklichen Lage entsprechende Lebenshaltung ein und sucht dadurch den sinkenden Volksschichten einen Halt zu gewähren. Ferner dürfen wir unsere Armut nicht willkürlich vergrößern, wie cs ja leider durch die massenhafte Einfuhr von Luxnswaren und überslüssigen Genuß- mittcln noch immer geschieht. Einfuhrverbote der Rrgieruua Helsen heute, wo die staatliche Autorität untergraben ist, nicht das geringste, auch eine Lahmlegung des Schmuggels wird sich ans he- hördlichem Wege nicht h-rbciführcn lassen. Erst, wenn die Allgemeinheit in richtiger Erkenntnis der Lage gewillt ist, den wirtschaftlichen Schädigungen und der wirtschaftlichen Unmoral ein Ende zu machen, tonnen dank ihrer Unterstützung die Erlasse der Regierung wirklich Erfolg haben. Es gehört zu den Aufgaben des Bundes, in diesem Sinne auf die ö.fentlichr Meinung cinzuwir- ken Nach der positiven Seite hin liegt uns die Förderung der Qualitätsarbeit ob, auch werden wir in einer Reihe von Industrien auf eine möglichste Normalisierung und Typisierung der erzeugten Gegenstände hinzuarbeiten haben. Anregungen hierzu stno von dem Bunde bereits ausgegangen. Tic Mahnung zur,Sparsamkeit darf uns aber nicht dem Geize in die Arme führen; nn Gezen- teil: cs ist dringend notwendig, daß uns die Gewohnheit zum Gcben. besondtrs auf dem Gebiete der Wohlfahrtspilege, nicht der- loren gebt, weil wir unser Volk vor sener Armut bewahren mnycn, die gleichbedeutend mit Verelendung ist. Gelingt es uns. diefc äußerste Verelendung hinian.zuhaltcn nnd tragen mir un.ere Armul mit Würde, dann vermag sogar Segen ihr zu entfließen.,E» m von ihr hauptsächlich eine Stärkung des F a mit i« Illebens zu erhoffen, dessen Innigkeit uns die Kraft ichenken wird, der kommenden schweren Zeiten Herr zu werden. Schon mehr als einmal bat ja da? deutsche Volk den Beweis dafür«e- liefert, daß es Armut mit Würde verbinden kann. Es wird auch dieses Mal dazu fähig fein, wenn die deutsche aebilsete Mi schicht die Führung behält und ohne Verbitterung, den.breiten Massen ein Vorbild, in die neue Zeit hineingeht.-, — Diebstähle bei der Post. Im Postamt 9 wurden, w e ,chon kurz berichtet, schwere Veruntreuungen aufgedeckt die seit 1917 von sieben Beamten und Hilfsbeamten veruot wurden. In tat Nacht wenn die Aufsicht fehlte, wurden di- Pakete Mt-md beraubt Ein Teil des Ticbcsgntcs wurde an G-l-genh-its- Verkäufer auf dem Börncplatz veräußert, anderes an PrwatPersEN verkauft. Haussuchungen förderten große Mengen HestohlMN ~ b'hhs hah. In biefet Mochr wird Bei ben K u n st s P«i s cf c t t. Anteil ein halbes ,Pfund zu Mk., aus gegeben.- Die Fleischerinnung hat Höchstpreise für Sch l«eiii t= t f p i i ch festgesetzt danach koket das Pfund mit 20 Prooem Knochenbeilage 17 Mk.. Schnitzel und Frikandeau W. FleMwursi 18, schmale Blutwurst 16. Hausmacher Leberwurst. breite Blutwurst, Prcßkovf. Gclbwurst 20, Leberwurst zweite Sorte 12 Mark. - In der städtischen Fachschule VII für Frauengewerbe wcrd.n im Sommerhalbjahr Abendkurse für Putz- u",d Modezei.ch- „en eingerichtet. Anmeldungen werden bis 6 Apnl von 8 vs i Uhr Frankensteinerplatz 21, Zimmer 11, ent.gcgengenommen Am Karfreitag und an den beiden Ostertagen sind alle städtischen Badeanstalten geschlossen.- In einem Hausflur derRost- dorferstraße stolperte ein dreijähriger. Knabe. Eine s p> tz e e i i e, d-e er in der Hand trug, drang durchs rechte Auge in- Gehrrn. Der Tod trat nach kurzer Zeit ein. Svort. — Capablai ca Laskcr. Aus Havanna wird berichtet, daß n der d r i t t e n P ar t i e. die am Montag fortgesetzt wurde, dre Entscheidung noch nicht gefallen ist. Sie wnrdc^nach zwciundwchzig Zügen cbacbrochcn. ohne daß für einen der Spieler sich cm sich, barer Vorteil ergab. Tie zwei ersten Partien ivurden beknnntt'ch remis; Capablanca soll gesagt haben, cs wäre leicht möglich, dag alle Partien— vierundzwanzitz sind geplant— mit einem Remvl 1 endigen würde. ') oinsvki.ftilic. 138630 Gewinn aus Pfandbrieigescliiitten. Die Nachfrage nach Plan Ibrielen vrar lcli'ialt. tta nttcr das Neuhe’.eibungsflescl ü>t mit den Rückzahiunj?au ment Schritt halten konnte, mulile inan.s.eb damit tesnugc.i, einen Teil der zuröekgef'oss; nzn F.'mmhr-e.» v.-iccler>".i la’^eoen. Die Bank hat sich an der m 1.» d w i i? s Iraks» sesrundetep Gemeinnützigen A.- G.; ü r w o h n u B.g-s bau oe- teiligt., Der Hypotheke n b c 1 a n d gis? von.« 461.80. an. Mill- zurück. Dagegen erhöhten sich Komaunldirleli e u von.« 13.85 auf 23.40 Mill. A- P f a n(1 b r i e f e n v-ar-n Kndo 1920 noch.« 453.56(301.81) Mill. in Umlauf. Der Umlauf an K om- muaalobli gationrn ,8s»««J dl Si.l.0(&fco/>dl.* i- Zins- und Annr.it ä t c n i ü c kstä n(1 e gingen aut.« E« (510 707) zurück gleich 2.3i) pDi. des g n...NI->0»-. v-i.oa <-„tIaU.!„.« 282 978(1 U 679; gleich 10.93(5.3!)»U- au) E.saS-LoJh- ringeu. Zu Zwangsversteigerungen kam cs in 1, l-äl) Fallen. Ferner war die Bank bei 5,(8) Z w an g s v c r wa t u.e gen beteiligt, ln de» Zwangsvcrsfeigcrungeii sjnd die Hypotheken der Bank durchschnittlich um 31.19(21.52) pG.. uoeroo.„n v.onen. Grundstücke mußten nicht über.iioimncn v,err.cn. Der außcrordenilich.en Rescrvj, sind.7 1.»3 Aiil. lü> Iteichsnotopfer und dl(1.21 Mill. für Kriegsabgabe 1918 entnommen worden. Sie enthält nach der neuen Zuweisung und nach Uebcrweisunc von dl 500 000 der Wertiiüpierreserve dl j.93 Mill. Die Wertpapierrexervc gi*!’t, auf dl O.o0 Mju. zurück Man habe eine hinriebtung getroffen, die cs ermögliche sä’.rdliche seit dem Jahre 1900 bei der Bank bezogenen Pfandbriefe nicht allein auf ihre Verlosung zu kontrollieren, sondern auch alsbald nach der Ziehung die Pfandbriefabneh- •ner von der Veilosung zu benachrichtigen.(G.-v. 5. April.]. * Bramiscliweisiselio Bark usd Rroditanstait A.-G., Braunsclnteig. Das Instint hat 1920 m Salz- w edel unter Ucbernahme der Banklirma VV emo r a,9 e- h au s e n und in E i n b ec k unter Ucbernahme der von ihrer Kommandite Joseph Bremer m Gandersheim bisher betriebenen Niederlassung Filialen cröhnet Der Ij msatz hat sich auf dt 21(10) Milliarden verdoppelt. Zinsen erbrachten Jt 5.79(2.32) Mill., Provisionen-«,3.81(US) Mill. An Wertpapieren wurden A 1.01(0.52) Mill. veruien,. An dererseits sind die Unkosten auf dl 6.03(1.88) Mill. gestiegen. Der Reingewinn cinschl. A Ü 2 291(102 522) Vortrag betragt.« i CM^27 (1881931), woraus 10(VA) pCt. Dividende auf e.as um.« 10 auf 30 Mill. erhöhte Grundkapital.erteilt, M 400 000 D8DQ-O) der außerordentlichen Rücklage zugcftlhrt, dl 8s 6,,(6f>-u i) zu Abschreibungen verwendet und dt 204 863(168 884) vorgetragen werden. Der Aufsichtsrat, erhält dt 310 380(108 386).-, Die Reserven haben sich nach Zuweisung des bei der letzten Kapitalserhöhung erzielten Aufgelds auf dl o.GO(2.--)'„ er.)o Von den dl 203.38(113.2)1 Mill. Verbindlichkeiten Sind.-«148.18 (72.01) Mill. innerhalb 7 Tagen fällig. Akzepte und Schecks erscheinen mit dl 2.03(0.57) Mill. Die I i q u Iden M ittel I. Ranges haben sich weiter auf.« 123.57(70.77) Mill. erhöht und betragen somit.« 83.5(62.6) pCt. der Verbindlichkeiten. Einachl der liquiden Mittel II. Ranges ergibt sich eine Deckung von A 1. 1. 6 a (88.85) Mill. gleich 102.4(78.6) pCt. der Verbindlichkeiten. Neben ,;i 27.6Ö(21,09) Mill. gedeckten Debitoren werden dl«8.8a(2Ul) Mill. Debitoren ausgewiesen, die nicht gedeckt sind. Reteiligungeu werden höher mit A 3.07(2.05) Mill. verzeichnet. Die G.-V.(2. April) soll auch über eine weitere Kapital s e r h ö h u v g um dl 20 auf 50 Mill. beschließen. » Kosmos- Deutsch-Airstralisake Damoischiff- falirts-tiesellschait. Die Verhandungen zwischen diesen beiden Gesellschaften waren in der vorigen Woche, wie gemeldet, abgebrochen worden. Neuerdings ist dem Vernehmen nach eim Wiederanknüpiung eriolgt. Die Lothringen-Gruppe dürfte ungefähr dt 7 Mill. Kosmos-Aktien(gk'ich der Hälfte des Aktienkapitals) um einen Preis von ca. dl 65 Mill. aus den Händen des Fürsten Donnersmarck und der Nationalbank er- worben haben. Die neue Besitzerin scheint durchaus geneigt, das Zusammengehen zwischen beiden Reedereien zu unterstützen, und umgekehrt soll man auch bei der durch Vorzugsaktien gesicherten Verwaltung der Deutsch-Australischen Dampfschifiahrts-Gesellschaft der Meinung sein, daß durch eine Kombination gerade mit der Kosmos-Linie dem eigenen Wirken ein Feld gegeben werden kann. Der Bereich der beiden Gesellschaften ist zwar von Haus aus em grundverschiedener; aber gerade dadurch sei unter augenblicklichen Verhältnissen die Zweckmäßigkeit gemeinsamen, Vorgehens gegeben Während nämlich die Kosmos-Linie in den südamerikanischen Fahrten besonders an der Westküste ein senr aufnahmefähiges Arbeitsgebiet hat, blieb der Deutsch-Australische» A.-G. ihre ursprüngliche Domäne weitgehend verschlossen. Der australische Chauvinismus scheint der Wiederaufnahme einer geordneten Tätigkeit deutscher Reedereien in den Gewässern des Archipels und des, australischen Kontinents noch außerordentlich stark im W ege zu stehen. Die Deutsch-Australische A.-G. hat also wohl behific bereit, aber zu wenig Fracht. Die Stützpunkte der Kosmos-Linie in Süd amerika könnten dagegen, so wird ausgeführt,, Arbeitsgelegen heit für eine größere Tonnage bieten, als sie Kosmos selbs besitzt. Dazu mögen noch Personaliragen treten. Man darf also erwarten, in Kürze weiteres zu hören. Den Verkäufern der Kosmos-Mehrheit scheint, beim Kurse von ca. 500 pCt. ein ansehnlicher Nutzen zugcfallcn zu sein. Daß hiermit du- Donnersmarcksche Verwaltung ihr Interesse an der Groß Schiffahrt aufgegeben hätte, ist, nicht anzunchmcn; s:e betätigt sich vielmehr weiter, allerdings jetzt nicht mehr in Hamburg, sondern nach anderer Richtung. * Th. Goldsclimidt A.-G.. Essen. Nachdem die Gesellschalt gegen Ende 1919 ihr Aktienkapital um dl S34 Mill Stammaktien(Bezugsrechtpreis für die Aktionäre 123 pCt. auf dl 25k- Mill. sowie durch Ausgabe von dl 5 Mill., 6 proz. kumulativen, dreifach stimmberechtigten Vorzugsaktien auf insgesamt dl 30H Mill. erhöht und ferner im Juli 1920 M 15 Mill' 4% proz. Ilypothekarobligationen geschaffen hatte, schreitet sie jetzt zu einer erneuten Erweiterung ihres Aktien Kapitals und zwar a u f dl 5 0 Mill. Wiederum sollen->l 5 Milk, den entsprechenden Werten von 1919 gleichgestellte also ebenfalls dreifach stimmberechtigte Vorzugsaktien und im übrigen dl 14ft- Mill. Stammaktien neu geschaffen wer den. Heber die Begebung der letzteren hört man zunächst, daß die Aktionäre eine neue auf 5 alte Aktien erhalten sollen (der 1 1„»„t vnrrlo Der Gesellschaft fließen aus den neuen daß der Inlercssenkrris des, Unternehmens w.s seine jdu_ strielle Tätigkeit recht ur/: ilig sind, das mag die bedeuten den Krph'ils ransaktieuen der neueren Zeit erklären. Wir erinnern an die Betätigung der Gesellschaft m der Frage der Braunkohlen-Destillation. Beteiligung an dem Konsortium lur Kohlenchemie usw. Umfangreich sind, die Petroleum. Interesse usw. des Unternehmens. I'.m vielleicht nx.it un* erheblicher Kapitalbedarf, scheint in neuerer Zeit auch'dadurch entstanden zu sein, daß die 1h. Gol..sc.imidt A-. Rsson in den Besitz von 1412 Aktion der Hüttenwerke C IV Kays er& Co. in Berlin gelangt ist. Van sieht, die Gesellschaft hat Anlaß, sich rechtzeitig vor der Generalversammlung über die inneren Ursachen der Kaoitalserhol'ung mit jener Ausführlichkeit zu äußern, die, den allgemeinen. Interessen an dem Unternehmen und seinen Aktien entspricht. Die jetzt mit 20 pCt. in Vorschlag gebrachte Bivideiida stellt eine Rekorddividende dar, sie g"ht über die der 5 letzten Jahre um 8 pCt. hinaus. * Ocsferrcie-Mscltes Kreditinstitut für öSentJlcfcÖ Unternehmungen und Arbeiten, Wien. Aus Wien,, 10. d. M.. berichtet unser W-Korresoondent:„Dieses Institut, dessen Aktienmehrheit im Sommer 1919 von der österreichischen Finanzverwaltung erworben worden ist, war von ihr als S o z i a 1 i s i e r u n g s- und Finanzierung sinst i t u, t für die Vermögensabgabe ausorsehen. Zwar ist d s Sozialisierung auf wenige Unternehmungen gcmeinwirtschaff- Hchen Charakters beschränkt worden, und die übermäßig schonende Art, in der die Vermögensabgabe nach langem Zögern verwirklicht worden ist, und die Erleichterungen der Abstattung, welche den Abgabepflichtigen durch die reit dem Stichtag am 30. Jum IL20 fortgesetzte katastrophale Geldentwertung zuteil geworden ist, hat wenigstens für die, Vorein- zahlung die Inanspruchnahme des Finanzierungsmstilutcs in sehr engen Grenzen gehalten. Trotzdem hat das Kreditinstitut im abgelaufenen.lalir e.nen starken Aufschwung genommen, weil es neben anderen GescliäRen doch Gelegenheit erhalten hat. als Ausgleichstelle der flüssigen Mittel und, des Kreditbedarfs einer Reihe von staat ichen und gemeinwirtschaft- ’icben Unternehmungen zu fungieren. So ist-die Bilanzsumme in letzten Jahr von 270 auf 872 Mill. K gestiegen. Den Hauptposten bilden in den Aktiven die Debitoren mit K 633 gegen 87 Mül. in(len Passiven die Kreditoren mit K 650 jrexen o«> Mill’* lim der nötigen Mobilität Rechnung zu tragen, was,an (dor Angebotskurs fehlt noch), wodurch 5.10 Mill. absorbiert werden. Die restlichen M 9.40 M i 11. sollen z u r V e r- f ü g u n g der Verwaltung bleiben. Zunächst wäre zu bemerken, daß nach dieser Kapitalserhöhung gegenüber 40 000(vorerst 30100) Stammaktienstimmen die in den Händen einer der Verwaltung der Gesellschaft nahestehenden Gruppe befindlichen Vorzugsaktien ein Stimmrecht von 30 000 Stimmen repräsentieren, die, Gesellschaft, also sehr weitgehend beherrschen. Es ist dabei daran zu erinnern, daß die Inhaber der Vorzugsaktien jederzeit bis Ende 1934 das Recht haben, gegen eine Barzuzahlung von dl 1000 pro Aktie <li„ Umwandlung ihrer Titel in Stammaktien herbeizuführen. Die Zurückhaltung eines Teils der neuen Stammaktien läßt darauf schließen, daß bestimmte Pläne, deren Durchführung möglicherweise mit Aktien der Gesellschaft bewerkstelligt werden kann, bei dem Unternehmen in der Schwebe sind. Der seit langem reichlich spekulative.Markt in den Aktien der Gesel ihait logt es nahe, daß die Leitung der Gesellschaft der Gesamtheit der Aktionäre bald möglichst mit präzisen Angaben dient, wodurch dem Bedürfnis nach einer allseitigen 1 Information entsprochen und neuen Kurstreibereien entgegen gesichis der vorläufig noch ganz geringfügigen Aktienkapitals von K 2 Mill. besonders notwendig ist, sind zwei Drittel'Jcr Kreditoren auf längere Zeit gebundenes Ge'd und rund K 209 Mill Bankguthaben unter den Debitoren. An 4- und 4/sproz. Obligationen sind K 211 gegen 158 Mill im Umlauf, denen dis gleiche Summe fast ausschließlich staatlich garantierte W ertpapiere und Forderungen gegenüberstehen. Das Instuul hat in den letzten zwei Jahren etwa K 40 Mill. Prioritäten von Lokal b:i iv.cn, dio nunmehr zu den Nationalstaaten.gehören, mit erheblichem, crüßtentei’s unverrechnetem Gewinn, abge- gtoßca und besitzt noch I( 50 Mill. Prioritäten,von po.nischcn pp: 1 rumänischen Lokalbahnen, deren Heahsierunp; rn-* Oe* winn cnva'rict wird. Der Zuwachs der Obligationen und ge- genükcrsiehenJen Aktiva resultiert hauptsachllpn aus zur Fördorutig des gemeinnützigen Wohnhaus gewährten Darlehen für welche der Staat, die Länder und Gemeinden hatten K 61.5 Mill. Obligationen aus dem Jahre 1918 haben Darlehen auf Kriegsanleihe zur Unteilage, für die der deutsch- österreichische. Staat Te Haftung übernommen hat. Die sonstigen Aktiva bestehen hauptsächlich aus K l.Oo MiK Barguthaben, K 22.70(0) Mül. Wertpapieren, darunter 17 Mill. 2X-p“oz. und Gproz. Staalsschalzschelne, der Rost eigene Ob- limtionen. Durch die große Zunahme der fremden(»Muer s r n;l d'e Erträgnisse außerordentlich gestiegen., Die A.cuv- zinsen sind von K 7.44 auf 12.39 Milk, die Provisionen und sonstigen Erträgnisse von K 0 23 auf 1 79 Mi.l., die Efieuten- gewiime von I( 0,22 auf 2.91, die Devisengewinne von ü aut 0 07 Mill. gestiegen. Dem stehen gegenüber P^sivzmscn K 8.78(6.84) Milk, Regien K 1.93(0.64), Steuern K 3.68>0.20) Mill. Spozialrösorvc zur Sicherstellung der Sdiulüverscnrcw bungen 2.11(0) und Pensicnsfonds 0 5(0) Mid., sodau em Reingewinn ohne Vortrag von 0.76(0.21) Mill. verb.eibt. Unter clen Steuern ist eine Rücklage von K 0.90 Milk für die Vc’-mögensabgabe. Aus dem Reingewinn werden K 0.16>0.1.) Mill. zur Ausschüttung von 8(6) pCt. Dividenoe verwendet. Dem P.eserveionds weiden K 0.19(0 05) Milk zugewicecn, der Reingewinnanteil des Staates steigt von K 90.), au_ 150 009 und der Gewinnvortrag wird um K 226 000 auf 313 0»0 erhöht. Um die eigenen Mittel in ein b.sreres Verhältnis zu den fremden Geldern zu bringen, wird in der Generalversammlung der Antrag auf Erhöhung des Aktienkapitals auf 13 Mill K gestellt werden. Von den neuen Aktien seien K 2 Milk den alten Aktionären zu 500 pCt. angeboten werden. Der Staat wird die Mehrheit der verbleibenden K 11 Mill. zum gleichen Kurs übernehmen während der Rest freihändig plaziert werden wird Dadurch werden die eigenen Mittel auf nahezu K 70 Mi'I. steigen Der hohe Emissionskurs stellt wie versichert wird, im Einklang mit den aus zurückgehaltenen Gewinnen früherer Jahre, sowie den hei den erwähnten. Ab- stoßungen von Lokalbahntitres nnd den aus oen Ertragnissen des letzten Jahres gebildeten stillen Reserven. * A.-G. Zuckerfabrik Gfistein, NcuoiTstein/Pfalz. Auf Antrag der Bayrischen Hypotheken- und wachse,bank, der Darmstädter Bank-Filiale München und des Bankhauses Gottfried Herzield in Hannover sind dl 7.20 Mi 1. neue Inhaberaktien und dl 2'A Mill. iXproz. hypothekarisch sichcrgLstellte, zu 103 pCt. rückzahlbare FelLcbu.dr ei>chret- bungen von 1920 der Zuckerfabrik Ollstem zur Münchener Börse zugelasscn worden. Es handelt sich bei niesen Aktien um die Kapitaltransaktionen des Jahres 1920; zunacnst wurden im Februar 1920 dl 1.70 Milk neue Stammaktien aus- gegeben,'die zu einem in dem im Anzeigenteil zur Veröffentlichung gelangenden Prospekte nicht genannten Kurse der Banklirma Gottfried Herzield in Hannover mit der Verpflichtung überlassen würden, sie den Aktionären zu 162 pt t. an- zuDielen. Das ist geschehen Alsdann wurden im Apnl 192!) zum Erwerb der Aktion-Zuckerfabrik Grcß-Gera u weitere dl 900 C00 Stammaktien geschaffen; auf je dl 2000 Groß- Gorau-Aktien entfielen dl 3000 O.fsteb-Aktkn. Ehe dr.tte Kapitalserhöhung fand im Oktobei 1920 statt, anläßlich des Beitritts der Gesellschaft zur Interessengemeinschaft der Süddeutschen Zuckerfabriken(Frankenthal-Waghäuse,-StuUgart- lienbronn). Damals wurden dt 4.90 Mill. Aktien zur\eistUr- kung der Betriebsmittel begeben und zwar zu 100 pCt. einem Konsortium, bestehend aus der Bankfirma Gottfried Herzfeld in Hannover, der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in München und der Bank für Handel and Industrie in Darmstadt. Dieses Konsortium bot zum gleichen Kurse>m Verhältnis von 1 zu 1 4.10 Mill. den Besitzern der alten Aktien an; was mit den restlichen 800 000 neuen Akt.en geschehen ist. darüber läßt der Prospekt Aufschluß vermissen. Neben diesem damit auf insgesamt dl 9 Mul. erhöhten Stammaktienkapital bestehen seit Februar 1920 M 300(ILO 7proz. kumulative Vorrechtsaktien, die zu 107 pCt. ausschließlich den Mitgliedern der Verwaltung überlassen werden und zunächst m: t 25 pCt eingezahlt sind. Diese Vorzugsaktien waren vorerst mit zwöifiachem Stimmrecht ausgestattet. Bei der Kapitalserhöhung auf dl 9 Mill. Stammaktien wurde dieses Stimmrecht auf das 20fache erhöht. Eine sachliche Begrenzung des Stimmrechts scheint eben so wenig vorgesehen zu sein, wie eine Beschränkung ihrer Existenzdauer, infolgede: sen repräsentiert gegenüber 9000 Stammak- tienstimmen.ein lediglich von Mitgliedern der Verwaltung cin- lahltes Kapital von dl 75 000 zuzüglich 7 pCt. Agio, uie Stimmenmacht von jetza 6000 Stimmen, ein eklatantes Mißverhältnis, das noch schärfer, als geschehen, im Prospekte hätte hervorgehoben wi-'-Jer solle::. Die Zucker- .abrik Oftstein hat in den letzten 5 Jahren auf die steigenden Aktienkapitalien an Dividenden verteilt 18 pCt., 15 nCt.. 15 pCt., 13 pCt und 23 pCt. Ende Juni 1920 war ein Bankguthaben von dl 4.75 Mill. vorhanden. Die offenen Rcscrccn umfaßten damals hm dl 4.40 Mill. Aktienkapital cinschl. dl 0.93 Mill. Vortrag dl 2.73 Mill. Ebenso wie die letzte Aktienemission diente die gleichfalls jetzt zur Münchner zugelassenen Anleihe von dl 2.50 Milk, welche auf Aufsicht raisbes: bloß ausgegeben wurde, der Erhöhung der flüssigen Betriebsmittel. Sichergestellt ist diese Anleihe auf den in der Steuergenwinde Obrigheim gelegenen Immobilien nebst Anlagen, Maschinen und Zubehörteile an erster Stelle. Die Rückzahlung der Anleihe hat durch Auslosung am 1. Apnl 1920 innerhalb 20 Jahren mit einem Zuschlag von 3 pCt. zu er.olgen, doch kann die Schuldnerin die Auslosung beliebig verstärken oder auch Total-Kündigung eintrelen lassen. Die letzte Bilanz der Gesellschaft weist, stark abgeschrieben, an Immobiliarwerlen, Maschinen etc. M 1.76 Mill. auf, wozu dl 0.31 Mill. Neubaukonto tritt. Der Prospekt bemerkt, daß de- Gesellschaftsbesitz besteht aus den Fabrikanlagen in Neuoflsiein und Groß- Gerau nebst Direktionsgebäuden. Beamten- und Arbeiterwohnhäusern, Arbeiterkasernen Land Wirtschaftsgebäuden und aus ca. 170 Morgen eigenem bewirtschaftetem Ackerland. Die Fabriken seien für ein? 4 ägliche Rübenverarbeitung von ca. 20 000 Dztr., eingerichtet, wovon etwa 12 000 Dztr. auf die Fabrik Olfstein, der Rest au! die Fabrik Groß-Gerau eatiallen*y