Mittwoch, 4. Januar 1S22.

Zweites Morgenblatt

öS. Jahrgang. Nr. S.

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k0nneD .

BZmerlungen.

Cannes.

Am Sonntag werden in vielen Orten Deutschlands Neu- iwatzlen der VertvauensMänner zur A n g e ste llte n v e r- .lfich e r u n g stattf.nden Und da in Mahlzeiten alle mögliche»

:Dmge aufs Laster geovacht werden, so streitet man sich in den cheieirigien Kreisen jetzt sehr stark um die Frage, ob man die iAngestelltenversicherung als S o n d e r v e r s ich e r u n g wei­terhin beibehalten oder sie mit der Invalidenversicherung ver- ifchmelzen solle. Uns scheint, daß man mal wieder drauf und .irart ist, um schöner Theorien, vielleicht aber mehr noch um kräftiger agitatorischen Wirrungen willen auf die Anwendung Des gesunden Menschenverstandes zu verzichten. Wenn im iJahre 1911 bei dem Zustandekommen des Gesetzes sachliche ift-ründe für die Ausgestaltung als Sonderversicherung maß­gebend waren, so ist damit. gewiß nicht bewiesen, daß diese Münde auch jetzt noch vollberechtigt seien, nnd vielleicht haben -diejenigen recht, die sie nur noch teilweise anerkennen wollen. lAoer darauf kormnt es ja gar nicht an; sondern die Frage ist;

(Leistet die Angestelltenverstcherung in ihrer jetzigen Form Aus­reichendes oder sind bessere Wirkungen aus ihr herauszuholen church irgendwelche Veränderungen? Es gibt sicherlich Ver- länberungen, die den Wirkungsgrad verbessern könnten. Man !hat Vorschläge gemacht, die den Aufbau des Verwaltungs-

iappurats verbilligen sollen; man hat auch andere Vorschläge! verscherzt habe uitd heute fast völlig isosiert dastehe gemacht. Man möge sie durchprüfen und herausfinden, was Man wird aus den Kommentaren weder der einen noch der /für Wirkungen sich damit erzielen lassen. Dann mag man eher anderen Art obn« weiteres Schlüsse über den Gang der Ver- /e.nkn tieferen Eingriff wagen. Aber blindlings, einer Theorie Handlungen in Cannes ziehen dürfen. Immerhin kann gegen- guliebe, ein mühsam errichtetes Werk zusammen schlagen zu anscheinend in Deutschland verbreiteten optimistischen

,wollen, daß es alle Eigenarten und sein altes Gesicht verliert, Anssaffungen nur immer wieder darauf hingewiesen werden. Mm es dann wit einem uniformen Ton zu überkleistern. das daß ^ auch von französischer Seite gegen die Lloyd Georgeschen chatte keinen wirtschaftlichen Vortell für die Versicherungs- Mäne mancherlei und recht ernsthafte Widerstände zu erwar- snehmer, sicherlich aber wären damit unnütze Ilmban- und Er- sind.

' u. . i- -.f. 11 vt-t« i rtvi ne-t te ?cvT (4-ve-rt »T-» «vt*n J .

(Drahtmeldungen unserer Korrespondenten.)

L 8t Paris, 3. Jan. Je näher der Termin von Cannes rückt, umsomehr nimmt die Sprache der französischen Presse an Schärfe, aber auch an Nervosität zu. Insbesondere ist es der durch den U-Bootkonfltkt wieder verschärfte Gegensatz zu England, der die Diskussion beherrscht. DieLiberty" geht dabei um nur ein Beispiel dieser Tonart anzuführen so weit, die englischen Pläne zur wirtschaftlichen Rekonstruk­tion Europas ats Hellen Wahnsinn zu bezeichnen, und selbst die in deutschen Fragen sonst,recht gemäßigteVietoire" schreibt, daß für Frankreich, Belgien und Italien weder ein Nachlaß an der deutschen Schuld noch ein Zahlungsaufschub annehm­bar sei. Wenn Briand die Schwäche besitze, in Cannes in diesem Punkte auch nur die geringste Konzession zu machen, so werde er vom Parlament gestürzt werden, und man werde sich doch wohl in England nicht einbilden, daß mit Poincars an der Spitze der französischen Regierung das Werk des Wiederauf- banes Europas eine besondere Förderung erfahren.würde.

Nur ganz wenige Blätter, wie die .Information", haben den Mut, sich von der wahren Situation Frankreichs Rechenschaft zu geben, das sich durch seine Politik die Sym­pathien, die es nach dem Kriege in der ganzen Welt besaß.

ftueiterungskosten, Umvrganisationen, viel Schreiberei, Men- jimb Beamtendurcheinander und noch viel schönere Sachen 'cherbeigezaubert und daran fehlts uns bekanntlich in Deutsch­land!

*

Ans den Tagen, in denen die politische Geschmackskultur ftn Deutschland ihren 'unvergeßlichen Höhepunkt erreicht hatte,

! ans den Monaten vor der Reichstagswahl 1920, sind uns allen noch derS a t t l e r m e i st e r" Ebert, derReisende in [Spülklosetts" Hermann Müller und ähnliche Titulaturen be­gannt. Wer glaubte, die Rechte habe von diesen Propaganda- imitteln reuigen Abschied genommen, gab sich einer Täuschung [hin: in den oberen Klassen der bayrischen Gymnasien wird, «wie wir dieser Tage aus München berichteten, die neue Auf­lage eines Geschtchtslehrbuchs in Gebrauch genommen, an der nach einer Meldung der bayrischen halbamtlichen Korrespon­denz das Kultusministerium nichts zu beanstanden findet; hier

R IC London, 8. Jan. DieTime s", die in allen Teilen gegen Deutschland intrigiert, teilt ein aus Paris gemeldetes Gefühl der Beruhigung bezüglich der Konferenz in Cannes mit.

r i a n d betonte dem Korrespondenten derDaily Mail" gegenüber, im Hinblick auf den U-Boot-Konflikt die Nützlichkeit eine» englisch-französischen Bündnisses zwecks Be? seitigung der Streitftagen.

Mea culpal

Paris, 8. Jan. (Wolfs.)Ere Nouvelle" schreibt unter der Ueberschrift:F r a n k r e i ch und die ö f f e n t l i ch e M e i n u n g Europas":

Die deutsche Presse hatte ehemals, vor 1911, die Gewohnheit von Zeit zu Zeit die Frage zu erörtern: Warum haßt mit uns? Leider müsse heute Frankreich diese Frage auch. sich selber stellen, denn es habe die wenig beneidenswerte Nach;olgc

wird der Reichspräsident alsfrüherer Sattler, so recht der Deutschlands angetrcten und bilde die Z i e l s ch e i b c der f e i n d-

eli'gen Gefühle der Welt. Sicher sei diese allgemeine Unzufriedenheit größtenteils der allgemeinen Lage zu ver­danken wofür die Franzosen nicht verantwortlich seien, aber es wäre höchst ungerecht, zu vergessen, daß.auch Frankreich einigen Anlaß habe zu sagen: mea culpa! Die Artikel eines großen Teils der mit engherzigstem nationalistischen Geist getränkten c . > . v ^ , französischen Presse beunruhigten das Weltall. Die Regierung

solche Dinge auf denzenigen, der geschickter Demagogie weniger |j nne ^ vernünftige Außenpolitik treiben, aber ihr Leiter ikritisch gegenübersteht, einen größeren Eindruck als manches ein Wunder von Geschicklichkeit und Seiltänzerknnst tun. um

^Sachliche; es lohnt sich daher schon, einmal näher darauf ein- Mehrheit zu behalten, und so habe. Frankreich bei der öffent- zugehen. Ebert ist gewiß stolz darauf, aus dem Handwerker- uchen Meinung der Well nicht (Duhm non ieincr

[Vertreter der durch den Umsturz plötzlich in die Höhe gehobenen 'Volksmassen" bezeichnet. Auch reakttonäre Zeitschriften glau- iLen in den Tagen der wiedererwachenden Propaganda für Milhelm II. den höchsten Beamten der Republik auf ähnliche Weise herabsetzen zu können; daneben vergnügen sie sich damit, [vomRechenlehrer" Wirth zu sprechen.- Ohne Zweifel machen

«inmai den Nutzen von seiner tatsächlichen Besonnenheit. Wird der nationale Block, so fragt das Blatt weiter, jemals das Unheil ahnen, das seine Fansaren Frankreich brachten?

Belgische Bedenken.

(Drahtmeldung unsere» Korrespondenten.)

Paris, 3. Jan. (Wolsf.) Der Brüsseler Korrespondent des Echo de Paris" erfährt, daß sich die Ankunft der belgi^sche^n

-stand hervorgegangen zu sein. Aber die Vorstellung, die man lerwecken will, ist doch diel gestern Handwerksmeister, heute

Höchster Reichsbeamter: wenn mit so wenig Sachverständnis gegiert wird, müssen doch die Dinge schief gehen. Wie sieht die WirM'chkeit aus? .Friedrich Ebert hat seine Sattlerlehrzeit mit ;17 Fähren abgeschlossen; schon mit 23 Jahren wurde er poli- iftscher Redakteur, mit 29. Fahren Parlamentsmitglied der

^Freien Stadt Bremen, 1913 wurde er wohl doch um einiger * ~ . t _ 7,

Mähigkeiten willen . zum Vorsitzenden der Sozialdemokratie > xfte U g i ert e n aus"' der internationalen Sachver- lDe.Utschlands, also von Millionen Deutscher zu ihrem Führer ständig enko nfe renz in Paris in der vergangenen Woche «ewählt. Er hatte also immerhin ein in der Politik verbrach- durch Zngverspätung verzögerte. Die belgijchen Delegiert! tes Leben hinter sich als ihm^Prinz Max sein Amt üb ertrug, «m Uh«chaa>.^8* aj; b» Mewungsansians^slch

jwnb ist daher vielleicht doch in wesentlich höherem GradeFach- ^omng zuneigic, me vie v »

politischen Dingen als einer der Generäle^ die Wz hie belgischen Delegierten die Einzecheiten des Planes der die Reaktion gern an seiner Stelle sähe. Wenn man Ebert Gesellschaft für den Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft er- 'einen Sattler nennt, weil er dieses Gewerbe einmal lernte, so fuhren, hätten sie Bedenkzeit verlangt. Die Kombination, der Lon- :Ist das gerade so geistreich, wie wenn man von Herrn v. Jagow cheur gegen den offensichtlichen Wunsch mehrerer französischer Sach- weqen seines Aufenthalts au' den Schulbänken im entsprechen- verständigen anscheinend zuneigte, wurde deshalb zu weiterer Prü­den Lebensalter heute noch als von einem Gymnasiasten fung zurttckverwiesen. Am anderen Ta^i hatten B-lg'er m etn°r spräche. Ganz ähnlich sieht es mit der Laufbahn der übrigen j Note, Erft daß^die^A uft^U ^ n «® g f j* e >

j führ enden Sozialdemokraten. Tle

Pülittker ist durch die lange Schulung der Parlamente tind i r^ ^ iiniernehmungen angelegte belgische Kapital aus drei Milliar -besonders der Ausschüsse hindurchgegangen. Auch Wirth,^ der ben h^jxf, während die englische Beieiligung daneben nicht ir das Verbrechen begangen hat, aus einem anderen akademischen Frage gekommen sei. Nach dem Plan der neuen Gesellschaft wür- Stndinm als dem der Jurisprudenz zur politischen Tätigkeit den aber Deutschland, England, Frankreich und Amerika mit je Ui! kommen, war ein Jahrzehnt lang aktiver Politiker, ehe er einem Fünftel des eine Milliarde Francs betragenden Kapitals

Knnrker wurde und Italien, Japan. Belgien und die anderen Lander zusammen

Kanz.er wurde. --- | nut a bem i e(itcn fünftel beteiligt werden. Die belgischen Dele­

gierten hätten noch andere Einwendungen erhoben, beson- Vere'-NigungNakionalarmee." !ders bezüglich des Monopols, das der Gesellschaft fstv die

kommerziellen Maßnahmen in Rußland gewahrt werden sollte -ch Berlin, 5. Jan. (Priv.-Tel.) Auf eine Anftage im Unter diesen Umständen'wurde in aller Form beschlossen, die

inneren Werte der Mark, der langsamer sinke als der erstere, auszunutzen. Er mache so seine Gewinne zur Hälfte aus Kosten der allgemeinen Verarmung Deutschlands, zur anderen Hälfte auf Kosten der Arbeiter und Angestellten, deren Gehalts- und Lohnerhöhungen stets weit hinter dem viel schnelleren Fort- chriii der Teuerung zurückblicben. Die Siinncssche Methode sei nicht nur eine Gefahr für das Ausland, sondern auch für Deutsch­land selbst.

Man wird Herrn Jonvenel nicht bestreiten können, daß er im großen und ganzen die Zusammenhänge richtig erkennt nnv mit unerbittlicher Logik dargesiellt hat. Um so mehr muß es verwundem, wenn ein ausgezeichneter Bolkswirtschofter daraus die Folgerung zieht, daß nur die Errichtung einer interalliierten Kontrolle über die deutichen Wirtschaftsmethoden dem Uebel teuern könne. Mit neuen Druckmitteln läßt sich ine Situation nicht heilen, die in den Gewaltmitteln dreijähriger Ententepolitik eine ihrer Hauptursachen hat. Mit einer Eisenbartkur, die stets immer nur die äußeren Symptome der Krankheit bekämpft, wird man eher das Gegenteil des ge­wünschten Resultates erreichen.

Oesterreich.

Das Verhältnis zu Ungarn.

I. «- Wien, 3. Jan. (Priv.-Tel.) Zwischen Oesterreich und Ungarn sollen bereits in der allernächsten Zeit durch persönliche Begegnung der beiden Mmsterpräsidenten Verhandlungen be­ginnen, die nach amtlicher österreichischer Darjtellung nur den Ftagen gelten sollen, die durch den H ohe its w ech sel in W e st n n g a r n hervorgemfen worden sind. Doch scheint es nicht ausgeschlossen, daß dabei auch weitere Abmachungen zunächst wirtschaftlicher Natur getroffen werden könnt«!. Die hiesige Enieniediplomaiie, insbesondere Italien, versucht aus diesem Anlaß auch eine politische Annäherung zwischen Oesterreich und Ungarn herbeiznführen, um so das im Werden begriffene Zusammengehen zwischen Wien. Pmg und Belgmd abznschwächen.

Die österreichische Regierung ändert nun in Konsequenz dez Abstimmungsergebnisses von Oedenburg die Regierungs­vorlage über das B u r g e n l a n d entsprechend ab Es wird zunächst eine aus allen Parteien ernannt« Landesverwaltung mit der Verwaltung Westungams bis zur Wahl des Landtages ernannt werden. Diesem Landtag wird als erste wichtige Frage di« Entscheidung vorgelegt werden, ob noch der Abstimmung von Oedenburg das wesentlich veäleinerte und eigentlich in zwei Teile zerrissene Westungam als selbständiger Gliedstaat in die österreichische Bundesrepublik cingereiht oder der nörd­liche Teil zu Niederösterreich, der südliche Teil zu Steiermark aäsiblagen werden soll.

*

I <> Wien, 3. Jan. (Priv.-Tel.) Heute traf hier der Führer der Deutschböhmen, Dr. L o d g e m a n, ein, um mit der österreich­ischen Regierung und dm Parteiführern wegen de» Vertrags von L a n a zu verhandeln, der in seiner gegenwärtigen, vom Parlament noch nicht ratifizierten Form den Autonomicbestrebun- gen «der Deutschen in den Sudetenländern für immer ein Ende bereiten würde. Durch ben Ausgang dieser Verhandlungen dürft« auch die krisenhafte Lage, in die die östeneichische Regie­rung durch die Opposition der Großdeutschen gegen den Vertrag von Lana geraten ist,'beeinflußt werden.

Eln Volksbund für den Wettfrleden.

(Drahtmeldune unseres Korrespondenten.)

I- 8t Paris, 3. Jan. Unter der Führung von ersten Per­sönlichkeiten des politischen Lebens und der Wissenschaft wurde gestern in Paris ein Volksbund für den Weltfrieden gegründet,^ der es sich zum Ziele gesetzt hat, an der Wrederh erst e l - lung eines wirklichen und dauernden rte* dens zu arbeiten. Dem Vochand des.Bundes, der Mit-

Erfand.

(Drahtmeldungen unseres Korrespondenten:)

Die Absichten der koalilionsliberalen.

lt K. London, 3. Jan. Offiziöse Berichte der Koalitions liberalen bestätigen die Absicht sofortiger Neuwahlen, wenn die Konferenz in Cannes im Sinne der englischen Regierung günstig verläuft. Die Berichte bestätigen ferner, daß die Koalitions­liberalen zunächst eine selbständige und den radikalen Liberalismus repräsentierende Partei konstituieren werden unter Fortsetzung des Bündnisses mit den Konservativen und Ueber- lassung der weiteren Entwicklung der Partei für die Zukunft.

Die Aussichten des Jrland-Abkommens.

K K London, 3. Jan. Die Vertagung der Dubliner Ent­scheidung über die Feiertage brachte den Anhängern der Ratifizierung die erwartete Verstärkung, indem zahlreiche Behörden und Organisationen Sinnfeins sich für die Ratifikation erklärten; dagegen blieb der in der Presse angekündigte Ausgleich zwischen Griffith und de Valera aus. Vielmehr wird das Dubliner Parlament die Redeschlacht fortsetzen.

in i steri.um des Innern fot-! Frage der'Wiederaufnahme . der Handelsbeziehungen zu Ruß­land an die Konferenz in Cannes zu verweisen.

& a n b t a g erteilt das iHende Antwort:

Es ist dem Staatsmii'.isterium bekannt, daß In M ü n ch e n. ^ ,,

.eine" geheime rechtsradikale O'.ganisation bestand, die sich auch nach Paris 3. Jan. kWolfs.) Wie der 2 -cmps laut Havas mit Mreußen hin erstreckt hat. Im Zusammenhangs hiennit wurde in teilt, wird Ministerpräsident B r i an d, der heute Nachmittag nach ^Frankfurt a. M. eine Vereinigung genanntN a t i o n a l a r m e e" Cannes abgereist ist, morgen mit L l o y d George Vorvejprecy- 'festqestellt. die jedoch über die ersten Anfänge nicht hinausgekommen ungen haben. Morgen werden Finanzmimster Do um er lowie ist. Sie stand anscheinend in losem Zusammenhangs mit der- ge- der Direftor im Ministerium des Aeußern Laroche, die Sach- nannten Organisation in München. In dieser Angelegenheit wurde verständigen Sevdoux und Fromageot abreiscn. liiit dem jder Leutnant a. D. Heinz in Frankfurt a. M. und. der gleichen Zuge treffen die belgischen Delegierten, die mpamschen ,'Schutzpolizeiwachtmeister S o n d o r h o t f in Berlin in Haft Delegierten sowie die italienischen Vertreter in der Reparations- aenommen. Ueber die ersten Anfänge ist die von diesen beiden in? kommission in Cannes ein.

Leben gerufene Organisation, wie gesagt, nicht hinausgekommen. Wie dasJournal des Debats aus Cannes erfahrt, ist Leon Es schweben in dieser Angelegenheit Ernnttelungen bei derStaats- D o u rg e o i s, der französische Vertreter im Volkerbund, in «mwaltschaft in Frankfurt a. M. und wegen des etwaigen Zusam- Ni z z a angekommen. ^ . .

mcnhanges mit den Mördern von Erzberger beim Generalstaats- Nach einer Havasmeldung aus Brussel wird T heu n i s , der anwalt in Karlsiuhe und dem Untersuchungsrichter in Offenburg, heute Mittag mit Jaspar abgereist ist, morgen Nanlittag von Pra- Die Ergebnisse dieser Ermittelungen sind noch nicht bekannt. Be- sident M i l l e r a n d empfangen werden, könnt ist nur, daß der Oberstaatsanwalt in Frankfurt a. M. die ja e r i ch t l i ch e V o r n n t e r s n ch u n g wegen Verbrechens bepv. -rxEiose über die Laqe der deutschen Industrie. Vergebens aeaen 8 128 des Strafgesetzbuches und § 1 der Vcr- ° J ,

ordnungen des Reichspräsidenten vom 80. Mai 1920 nnd 24. Mai (D r a h t m c l d u n g u n, e r e s Korrespondenten.)

>1921- tz 73 des Strafgesetzbuches gegen folgende Personen er- j, st Paris, 8. Jan. Die. späte Erkenntnis, daß der Sturz 's öffnet hat: 1. den ehemaligen Schntzpolizeiwachtmerster Ernst göä1)rungcn der besiegten Länder nnd insbesondere die En t- < S o n d e r h o f f, 2. den Bolizeioberlentnant Arwed S t e b e r t, U, ^ r t u n g e t ö e u t f e n a t: f eine der Hauptursachen der 8. den Leutnant a. D- Wilhelm Heinz, 4. den Polizeiunter- Weltwirtschaftskrise ist, ist in den Ländern der Alliierten noch Wachtmeister Ludwig S ch m i d t, 5. den Polnemnterwachtincistcr ^, mcr m ; t c j nct schwerwiegender Jrrtümer belastet. Einer Eduard Schwartze. Heinz steht auch im Verdacht der Mit- ^ y^hängnisvollsten ist die grundfalsche Anschauung, daß in wisserscliaft an der Ermordung Erzbergers. Dutschland'die Geldentwertung zwar den Zusammenbruch der Wieweit insbesondere Werbungen des Lescyuldigten Sonderhoff zrwMichen Finanzwirtschaft herbcigeführt habe, daß sie aber auf auch unter der Schutzpolizei jtattgefnnden haben, ijt noch nicht ^ anderen Seite für die Wirtschaft und namentlich für die Jn- bekannt. j d-'strie Deutschlands zu einer Quelle außerordentlicher Prosperität

geworden sei. Diesen Irrtum geht heute RobertdeJou-

j Arz§ pMLe Aachüchken.

^ P Weilbura, 28. Dezbr. Zum Landrat des Oberlahn- kreises ist vom Kreistag mit, 14 gegen 6 Stimmen Regierungs- ! rat Jenner gewätztt; l)e.r Posten war fett etwa clttent mkämpst, da die Sozialdemokratie auf ihm gern Langgemach aus' Frankfurt gesehen hätte.

! Ii Breslau, 3. Jan. (Priv.-Tel.) In Ob-rschlesien be- findet sich seit einigen Tagen ein Vertreter des ..coskauer W i r t s ch a f t s k ° m m i s s a r i a t s zum Zwecke der Anknüpfung ) von Wirtschaftsbeziehungen. Unter den oberjchlesilchen Firmen und ! Industrien ist man geneigt, den russischen, Wünschen entgegen- r zukommen und rechnet besonders in Kreften der Eisenindustrie mit

einer L>cbuna des russifchen Geschäfts. , . '

! ^ Rom, 8. Jan. (Wolst.1 Genewl Amegl,t o ist g e ft o rben.

\ Moskau, 3, Jan. (Wolsf.)

v e n e l imOeuvre" mit ausgezeichneten Argumenten zu Leibe.

Dem äußeren Schein zum Trotz sei die Lage der deNi­sche n I n d u st r i e'nichts weniger als günstig, im Gegenteil, sie treibe mit Riesenschritten dem Ruin entgegen. Es sei zwar rich­tig, daß die Mark baisse für die deutsche Industrie eine außer­gewöhnliche Exportprämie darstelle und Deutschland verkaufe in der Tat zu konkurrenzlos billigen Preisen, aber es sei die Regel, daß bei einem Exporteur, der soeben eine Maschine an das . Aus­land verkauft habe, der gesamte Erlös noch nicht einmal, hinreiche, um das Rohmetall wieder zu kaufen, das in dieser Maschine ent­halten war. Es sei auch nicht richtig, daß der deutsche Export von Monat zu Monat steige. Deutschlands Export habe im Jahre 1920 nur 200 Millionen Zentner gegenüber 740 Millionen Zentner im Jahre 1913 betragen. Die deutsche Industrie, und

w-urrb Knnksvnlch Me'politische! an ihrer Spitze Herr Stinnes, trieben eine Verhängnis

1 *ss*w.in..,ÄStS,«<.»!»-1:

die ausländische Konkurrenz

- . . ,»hit^rn'Nenl7runabesLlosienI sondern auch Deutschland selbst ruiniere. Herrn Stinnes Taktik

^Aen Bruch mit der a ng lo . ino i j cy ß 9 ! . 11 -darin, die Spannung zwischen .dem äußeren und dem

Die DahUisten für das Wilnagebiet.

(Drahtmeldung unseres Korrespondenten.)

Mm Warschau, 3. Jan. Das amtliche polnische Telegraphen büro gibt heute ein Communiquä des Wilnaer Generalwahl­kommissariats über die Wahllisten wieder, die in den zwöl' Wahlbezirken für die zum 8. Januar von General Z e l i g o w s k ausgeschriebene Wahl der Abgeordneten zum Sejm des Wilnagebiets eingereicht wurden. Das Communique be­zeichnet zwei von zwölf Wahlbezicken ohne nähere Erklärung als untätig" und führt für diese auch keine Listen auf. In den übrigen zehn Wahlbezirken sind im ganzen 68 Wahllisten aufgestellt, davon zwei, die sich als weißrussische bezeichnen, und 18, die ohne Partcibenennung als von Angehörigen einer bestimmten Gemeinde eingereicht ausgeführt werden. Die übrigen 48 sind Listen der in allen oder mehreren Wahlbezirken auftretenden acht konkurrierenden polnischen Parteien, Litauer und Juden.

Der allrussische Rälekongreh.

Moskau, 3. Jan. (Wolfs.) (Funkspruch.) DiePrawda" ver össentlicht vom 9. a l l r u s s i s ch e n R ä t e k o n g r c ß die au) Grund eines Berichtes Trotzkijs angenommene Tagesordnung, worin cs heißt:

Der Kongreß bestätigt den festen Willen der Räterepublik mit allen Völkern in Frieden zu leben. Keine Grenzverschiebung könnte die Hungernden ernähren oder die wirtschaftlichen Ruinen wiederaufrichten. Der Kongreß heißt die Bemühungen der Re­gierung, die erste Räterepublik vor neuen Kriegen zu bewahren, gut und wünscht nur Frieden und Arbeit. Er billigt auch die Verminderun-g des Roten Heeres und weist mit Ent­rüstung die lügnerischen Erfindungen kapitalistischer Negierungen und Zeitungen zurück, daß Rußland gegen seine Nachbarn, haupt­sächlich gegen Polen, Kriegsabsichten hege. Leider hatte die Sow jetregierung noch immer nicht die Möglichkeit, den Bestand der Republik gegen gegenrevolutionäre Versuche zu schützen. Die Wei­gerung Rumäniens, sich zur Neutralität zu verpflichten, und die unaufhörlichen Unternehmungen von Banden, die aus Polen, Ru­mänien und Finnland in Rußland einfallen und der japanische Angriff im Osten, all dies zu einer Zeit, wo die Konferenz m Washington über die Entwaffnung berät, ohne Rußland zu be­fragen, sind feindliche Handlungen. Obwohl, die Regierung den­noch in ihrer Friedenspolitik weiter beharrt, muß sie trotzdem be­reit sein jeden Versuch/die Unabhängigkeit der Bundesräterepublik zu verletzen, mit den Waffen zurückweisen zu können. Gleichzeitig mit der Verminderur.g des Roten Heeres müsse daher ferne mate­rielle und technische Verbesserung erfolgen, um ihm die höchst erreichbare Kampfkraft zu sichern. Der Kongreß druckt die Ent­schlossenheit der arbeitenden Ntassen aus, die nötigen Opjer sin den Unterhalt des Roten Heeres aus sich zu nehmen. Der Kongreß hofft, dnß die wirtschaftlichen Fortschritte es auch der Roten Flotte möglich machen werden, die Zugänge zu den Seehafen der Republik zu sichern. ^ _ _ r ....

In den Sitzungen des 9. allrussischen Kongresses nahmen 1991 Vertreter teil, polt, denen 1522 Kommunisten waren.

Marquis . , .,

Gide. Seattles, Mistral, die Schriststeller Mar- gu«ritte und Barbusse. Der Bund wendet sich mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit, in dem es heißt:

Die alliierten Regierungen habe» es sei es aus Mangel gutem Willen oder infolge ihrer Uissähigkeit nicht uerjtan« den, mit dem Vertrag von Versailles eine Aera des Friedens zu eröffnen, die alle die im Kriege gebrachten Opfer belohnt hatte.

Die F r i e d e n 8 v e r t r ä g e in Wirklichkeit sind cs Kriegsver- träge, die von den drei oder vier Regierungsoberhäuptern ins­geheim ausgearbeitet und jeder Kontrolle durch die Parlamente und die Völker entzogen worden sind, sind zum großen A eil undurchführbar. Für einige dieser Verträge iss die Revision von den Siegern selbst bereits gewünscht worden, für alle ist sic be­reits 6« facto in vollem Gang. Die finanziellen uns wirftcyaft- lichen Schwierigkeiten, die aus ihnen resultieren, drohen in der arnzen Welt und besonders in Frankreich zu einer betspiello,en Katastrophe zu führen. Was weitschauende Leute seit langem vorausgesagt haben, ist nunmehr durch die Tatsache miwiderieglich bewiesen, daß nämlich der .Krieg den Krieg nicht aus der Weit zu schäften vermag. Es muß ein neuer Weg gefunden w e r d c in Der Völkerbund ist in seiner heutigen KorsiUu- tion nach seinem eigenen Eingeständnis unfähig, Kriege , zu ver- hindem. Dazu bedarf es eines w i r tl i ch e n Bundes der Völker, der politischer und wirlschaftlicher Natur zugleich sein muß. Die Völker müssen sich nach dem Beispiel der Individuen durchringen zu einem höheren Begriff der wahren Freiheit, ^ die nicht in einer falsch verstandenen, mit Notwendigkeit zu blutigen Konflikten führenden Unabhängigkeit, sondern nur in der Erkennt­nis der Solidarität aller und der Anerkennung von Recht und Ge- etz besteht. Die wahre Gesellschaft der Nationen hat eine ubcr- taatliche Organisation mit legislativen, exekutiven und richterlichen Vollmachten zur Voraussetzung. Zur Eireichnng dieser Ziele be­dürfe es. zunächst der entschlossenen Bekämpfung des Jm- e r t a l i s m u s und der Durchführung der a l l g e m c i - ttt A brüstun g. Di- Entwaffnung Deutschlands sei nur ein Anfang, dem die anderen Völker folgen müßten, wenn nicht aufs neue die Zivilisation noch schwereren Schlägen ausgesetzt werden 'oll, als sie durch den Krieg erlitten hat.

Der Auftuf schließt mit der Slufsorderung an olle diejenigen, die entschlossen sind, sich einer Politik des Fanatismus und des Hasses entgegenztlstemmen und die Lügen und Verleum­dungen der nationalistischen Presse aufs Entschiedenste zu de-, kämpfen.

hrrgo Ganz. ;

(Drahtmeldung unseres Korrespondent- n.)

h G Wien, 3. Jan. Die Nachricht vom Tode Hugo Ganz' wurde hier, wo der Verstorbene von . seiner langjährigen Tätig­keit als Vertreter derFrankfurter Zeitung" das hohe Ansehen eines mit gründlichen und umfassenden Kenntnissen ausgestat- teten Beobachters und mannhaften Kritikers des politischen und kulturellen Lebens genoß und das freundliche Andenken eines liebenswürdigen Menschen zurückgelassen hat, mit lebhafter Teilnahme vemommen. In den Nachrufen, die ihm die Wiener Presse widmet, kommt dies mit einer fast buchstäblichen Uebereinstimmung zum Ausdruck, die klar erkennen läßt, daß . die Schätzung, die sich Hugo Ganz hier erwarb, über die Gren­zen der Parteien hinweg zum allgemeinen Urteil über die Tüch­tigkeit seines Könnens und die Lauterkeit seines Woliens ge- lwrden ist. So schreibt dieN e u e F r e i e P r e s s e":

Mit Hugo Ganz ist ein Publizist von hervorragender Begabung und efttäunlicher Vielseitigkeit aus dem Leben geschieden, dessen politische und belletristische Arbeiten herzlichen und verdienten Anklage gefunden haben. Er verfügte über «in gediegenes historisches. Wissen und war gleichernraßeii in der schönen Literatur wie in den bildenden und darstellenden Künsten beschlagen. Hugo Ganz hat ich auch als Dramatiker erfolgreich versucht, und namentlich sein kraftvolles und von idealem Freihcitssinn getragenes Schauspiel Der Rebell" hat im Wiener Raimundtheater eine längere Reihe von Aufführungen erlebt. Dem Verblichenen, der sich auch durch treffliche persönliche Eigenschaften auszeichncte und ein liebens­werter und wertvoller Mensch war, werden alle, die ihn kannten, ehrlich nachtrauern. '

DasNeue Wiener Tagblatt" schreibt: Hugo Ganz hatte in Wien eine zweite Heimat gefunden. Die Nachricht von seinem Tode wird bei seinen hiesigen zahlreichen Freundem und Schätzern seiner mannhaften Gesinnung und seiner großen, publizistischen Begabung aufrichtige Trauer erwecken. Seine Schriften zeugten von ehrlichem Wahrhcitsdrange und freiheitlichem Empfinden. ^,

DieArbeiterzeitung" bemerkt: Die Nachricht vom Tode Hugo Ganz' wird in den Kreisen der Wiener Schriftsteller und Politiker schmerzliche Teilnahme erwecken, denn lange Jahre hatte er in Wien als Schriftsteller und Journalist gewirkt, und sicherlich war er der Tüchtigsten und Charaktervollsten einer. Er war ein überzeugter Demokrat, ein Mann von echtem sozialem Empfinden. , Dabei war Ganz ein glänzender Schriftsteller, ein Mann von reichstem Wissen und erstaunlicher Vielseitigkeit. Seine Kritik der Literatur und des Theaterlebens leitete feinstes, a;chetl,chcs Empfinden.

Die russischen Emigranten in Deutschland. i

ch. Berlin, 3. Jan. (Priv.-Tel.) Ueber die Zahl der russi­schen Emigranten im Deutschen Reich liege bisher e-inwand- freics statfttisches Material nicht vor. Nach den Angaben, die von verschiedenen Hilfsorganisationen bei der mündlichen Er­örterung des russischen Emigr-antenprobiemes dem Reichsmint- stcrtum' des Inneren gegenüber gemacht worden sind, ist die Zahl auf etwa 250 000 bis 300000 Personen anzu- scltzagen, wobei jedoch bemerkt werden muß. daß diese Zahlen nicht" auf greifbaren Unterlagen, sondern allein auf Schätzun­gen beruhen. Was die p a ß t e ch n i s ch e Seite an geht, ,o sind nach den gemachten Erfahrungen insbesondere im Jahre l 9 ia zahlreiche Personen aus dem Osten, darunter viele Russen unter Außerachtlassung der geltenden Paßbestimmungen nach Deutschland gekommen. Wie das Rsichsmlnisterinm des Innern dauernd bemüht gewesen ist, den Zustrom aus dem Osten nach Möglichkeit zu verhindern, so

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sieht es auch weiter seine Aufgabe darin. T ftemdstämmigen Elementen, insbesonde.. soweit Nichtachtung. der Paßvorschriften eingereist sind, zu entlasten. Diesem Bemühen steht jedoch die Schwierigkeit entgegen, d--ß. eine Massenabschicbung infolge des Verhaltens der Ostländer zur Zeit nicht möglich ist, daß andererseits an eine sreiwillioe Abwanderung einer ins Gewicht hallenden Zahl solange nicht gedacht werben kann, als nicht in Rußland hinreichend Am- nestiebestimnmngen erlassen sind.

Die Kämpfe in Karelien.

atr Stockholm, 3. Jan. (Priv.-Tel.) Die karelischen Aufständischen berichten jetzt, baß sie in ihren gestrigen Kämpfen gegen starke überlegene Sowjettruppen standen. Die Sowjettruppen führen Artillerie und Kavallerie mit sich.' Die militärische Leitung der Aufständischen mußte bereits weiter ^ zurückverlcgt werden.

Kattowitz, 3. Jan. (Wolff.) Cal ander traf im Sonder-' zug hier ein. Rach einer kurze» Begrüßung fand im Savoy-Hatel' eine Vorbesprechung statt. C-alpnder wird morgen stütz Kattowitz verlassen und sich nach O p p e ln begeben. ..