Seite 2 Nummer 158

Imeites Morgenvratt der frankfurter Weitung

Sienstag, 28. Asvruar 1922

zum Optimismus, der hinter der Nacht den Hellen Morgen ahnt und die Idee über daS Leben stellt.Egmont", dieses von so viel Stimmungen durchflogene Werk, das traumhaft und schwer, lieblich und ernst, politisch und kleinbürgerlich, mit Duft und Gesang und Waffen und Wucht einherkommt, in keinem Satz unbedeutend, in jedem voll Leben und Saft, kommt wohl nie schlackenlos zur Medergabe. Auch unsere Aufführung hat kleine Mängel, aber als Ganzes genommen ist sic, wie aus vielen Vorstellungen bekannt, eine der reifsten und gefülltesten, die unser Schauspielhaus zu stellen hat. Man fteute sich auch heute wieder der gründlichen Durcharbeitung, ihrer Sachlichkeit wir ihres Schwungs, horchte wie bei einer Neuheit in ihr politisches Geschrill, war ergriffen ob ihrer Menschlichkeit, und dankte herzlich und dankte immer wieder-

ck.

Goethes Handzeichnungen.

Di e Ausstellung im Völkermuseum.

Jeder kennt das eine oder andere dieser Blätter, die Pyra­mide des Cestius etwa oder die schlafende Christiane, auch den Kikelhahn mit den merkwürdig schleichenden Nebelwolken. Aber, war von Goethes Zeichnungen die Rede, so sprach man selten mehr, als von den Einflüssen des achtzehnten Jahrhunderts und von dem reizvollen Dilettantismus eines großen Menschen. Nun hat Dr. Wahl, der Leiter des Weimarer Natio­nalmuseums aus dem gewaltigen Besitz dieses Museums, iaus rund 2000 Blättern, in Frankfurt das Wesentlichste aus­gelegt, sodaß etwas entsteht wie: Goethes Leben, von ihm selbst illustriert. Und wie Goethes Dasein, so bringen diese Zeichnungen das Unmittelbare und das Anerzogene, den ' Einfall und die' Studie, Harmonie und Widerspruch. Aber nie setzt das Unerschöpfliche aus, die Fülle.

Natürlich ist aus diesen Dokumenten manches abzuziehen, was typisch ist, und also nicht für die Person allein zeugt. Das achtzehnte Jahrhundert kannte eben in viel ausgedehnterem Maß als heute den Dilettantismus in den zeichnenden Künsten. Die Radierungen aus Leipzig zeigen, wie weit sich das Hand­werkliche lernen läßt; und manches aus den Leipziger Tagen spricht von akademischer Enge. Ebenso natürlich finden sich Spuren anderer Maler und Zeichner, die das Goethesche Leben kreuzten. So besonders in den Blättern der ersten italienischen Reise, wo der Dichter aufnahmefähig, respektvoll und begeistert für Stil und Technik der anderen ist. Man weiß, wie eifrig er bei Hackert studierte. Und manche seiner Blätter, mit etlicher Trockenheit, säuberlich aquarelliert, verdienen es, wie es so hübsch inDichtung und Wahrheit" beschrieben wird, die genaue Umrahmung nach des Herrn Rat Willen: mit dicken schwarzen Federstrichen.

Das Säuberliche hat ihn nie verlassen; noch in einer Zeich­nung aus den Jahren uin 1815 ist aus der gebirgigen Gegend das Geologische mit Licht und Schatten in krausen, beinahe wolligen Strichen herausgeholt. Aber es hat stets noch einen anderen Zeichner in Goethe gegeben. Einen Zeichner, der mit unmittelbarem, ja hinreißendem Strich, das, was ihm inner­lich Gesicht wurde, festhält. Da ist ein Blatt Theaterdekoration zur Walpurgisnacht von wahrhaft dämonischem Rhythmus in querem Baum, in lastender Grotte. Oder eine aquarellierte Zeichnung aus Italien, ein Tor mit zwei Bäumen, in strömen­dem Licht, klar auf das Wesentliche beschränkt, so fest und notwendig gebaut, daß man getrost an Rembcandt denken mag. Eine neu entdeckte Sepia-Skizze, Bäume, die sich über einen Brunnen neigen, in einer einzigen überwältigend vollen und schönen Kurve.

Neben diesen ganz genialischen Entwürfen, die des Theater­haften im allerbesten Sinne nicht entbehren, stehen dann ein- clne Blätter, aus denen der besondere Mensch redet und die as Selbstverständliche und Wundervolle der gestalteten Forni in sich tragen. Dahin gehört das seltsame Stück aus der frühe­sten Frankfurter Jugendzeit, wo das Städtchen zwischen Hü­geln in überraschendster Einheitlichkeit mit Erde und Himmel verschmolzen liegt.

Goethes Zeichnungen scheiden sich in die des bewußten und des unbewußten Menschen. In den einen spricht die Welt, die Menschen seiner Epoche zu uns. Und deshalb sind sie für den Biographen wichtig und für den, der sich in dieses Leben ver­tieft, unentbehrlich. Die andern aber, die unbewußten, die wohl träumend, der inneren Gesichte voll, entstanden, sind wie Goethes Autogramm. Und wenn man sich über sie neigt, ist es, als schaue man dem Genius über die Schulter. Numine afflatur! Und so ist es richtig, daß wir uns schweigend diesen wenigen Vitrinen nahen, die vom ewig heitren Oval des Festsaals umzogen werden. B. R.

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Die Ausstellung Goethescher Hmrdzeichnungen im Völker­museum kann von 10 bis 12%, und von 2 bis 5 llhr besichtigt werden. Der Eintrittspreis beträgt 5 Mk., desgleichen für die Goethe-Ausstellungen im Historischen Museum und im Städel- schen Kunstinstitut zu den sonst üblichen Besuchsstunden.

Die akademische Goethefeter mit dem Festvortrag von Tho­mas Mann beginnt heute, Dienstag, mittags 12 Uhr in der Aula der Universität.

In den K a m m e r s p i e l e n kommt Samstag den 4. März aus Anlaß der Goethewoche GutzkowsK ö n i g s l e u t n a n t" zum erstenmal zur Aufführung.

In der Vereinigung für Heimatkunde spricht heute, Diens­tag, abends 8 Uhr im Volksbildungsheim, Zimmer 1, C. H e i n- rich überGoethe und Marianne von WUlemer".

Im Jahre 1821 machte der Botaniker Rees von Es e n b e ck .Goethe die Freude, eine von ihm entdeckte Pflanze des brasiliani­schen Urwaldes aus dem Geschlecht der Malvengewüchse nach ihm zu benennen. In et«em Brief an Goethe schreibt er, daßes dem Botaniker wohl tut, die Häupter und Förderer seiner Wissenschaft unter frischen Pflanzen symbolisch anzureden und gleichsam grünend und blühend vor sich zu sehen". In seinem Dankschreiben äußert sich Goethe:Die schöne Auslegung, die sie der zugeeigneten Pflanze gegeben, erhöht den Wert der Gabe." Die Goethepflanzen sind in verschiedenen Arten in den Sammlungen des Paimengartcn s enthalten. Mau findet zur Zeit Goethea strictiflora in kräftigen blühenden Exemplaren in der Mittechalle der Schauhäuser am Ein­gang.

An Stelle von Karl Rehfuß, der verhindert ist, singt am Mitt­woch in, Volksbildungsheim im Volkskunstabend Hermann I. Fleisch mann die Harfner-Lieder, sowie Ganymed und Pro­metheus von Goethe in der Vertonung von Schubert.

Zum Skeuerkompromiß.

M Berlin, 27. Febr. (Priv.-Tel.) Beratungen über die weitere Behandlung des Steuerkompromisses haben, wie wir in der vorigen Woche meldeten, bisher nur zwischen den Ver­tretern der drei Regierungsparteien und dem Reichskanzler stattgefunden. Eine Hinzuziehung der Deutschen Volkspartei sollte für diese Woche von den Beschlüssen des interfraktionellen Ausschusses abhängig gemacht werden. Inzwischen hat am letzten Samstag Reichssinanz- minister Dr. Hermes einige Vertreter der Deutschen Volks- Partei empfangen und sie über den gegenwärtigen Stand der Dinge unterrichtet. Nach Mitteilungen der volksparteilichen Blätter scheint die Volkspartei an der Fassung des Mantel- gesetzes, die den Koalitionsparteien vorgelegt wurde, nichts Wesentliches zu beanstanden zu haben. Dagegen dürften die Sozialdemokraten vorläufig auf der Forderung be­stehen, daß das Mantelgesetz eine noch etwas konkretere Fas­sung erhält, die vor allem die Einztehungeines erheb­st ichen Teiles der Zwangsanleihe noch in die­sem Jahre sicher stellen soll. Selbstverständlich müßte dabei auch der Schlüssel bestimmt werden, nach dem die Zwangsanlcihe wenigstens vorläufig nmzulegen wäre. Diese Frage ist jedoch in den bisherigen Besprechungen noch durch­aus offen geblieben.

Der Fall kaehne.

c Berlin, 24. Febr. Wie die Blätter Mitteilen, hatte die Vor­untersuchung gegen den Rittergutsbesitzer von Kaehne das vor­läufige Ergebnis, daß ein hinreichender Tatverdacht gegen ihn nicht vorliegt. Bei der Niederschießung des Arbeiters Nietcrt liege also nach dem bisherigen Ilntersuchungsergebnis ein Akt der Notwehr vor. Auf Grund dieses Ergebnisses lehnte auch der Untersuchungsrichter die Vollstreckung "eines Haft­befehls gegen Hauptmann von Kaehne ab.

Berlin, 27. Febr. (Priv.-Tel.) Nach einer hier eingetroffc- nen Mitteilung der deutchen Gesandtschaft in Belgrad sind deutsche Urteile in keinem Gebiet des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen vollstreckbar.

Dresden, 25. Febr. Hier ist im 75. Lebensjahre der be­kannte Zigarettenindustrielle Georg A. Jasmatzi, griechischer Konsul a. D., gestorhen. 1 -

Zur RejchMiWenlenmahl.

c Berlin, 27. Febr. Wie dieDeutsche Allgemeine Zeitung" erfährt, teilte der Reichskanzler den Parteiführern mit, er werde in kürzester Frist mit ihnen wegen der Wahl des Reichs­präsidenten Fühlung nehmen. In der Kandidatenfrag»', so schreibt das Blatt, se, bisher von einer Einigung der bürger­lichen Parteien auf eine einzelne Persönlichkeit noch nicht die Rede. Unzutreffend sci,. daß v. Kahr als Kandidat der Deutsch-Nationalen angesprochen werden könne. Die Deutsch- Nation« e Volk-Partei sei bisher noch nicht in der Lage gewesen, einen Kandidaten zu präsentieren, der sämtlichen bürgerlichen Par­teien genehm wäre, worauf namentlich die Rechtsparteien großen Wert zu legen schienen. In Zentrumskreisen verlaute, daß das Zentrum den früheren Reichskanzler Fehrenbach präsen­tieren würde. Der Kandidat der Demokraten scheine der württcmbergische Staatspräsident Dr. H i e b o r zu sein.

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Anmerkung der Redaktion: Diese Veröffentlichung, abge­sehen von der Mitteilung des Reichskanzlers, beruht offenbar zum größten Teil auf reiner Phantasie. Der Vorsitzende des demokratischen Parteivorstandcs, Reichstagsabgeordneter Er­ke l e n z, hat erst dieser Tage, wie wir im gestrigen Abend­blatt mitgeteilt haben, in einer Versammlung in Wesel mit­geteilt, daß sich die demokratischen Parteiinstanzen bisher über­haupt noch nicht mit der Präsidentschafisfmge beschäftigt haben; diese Mitteilung entspricht auch nach unseren Informationen vollständig den Tatsachen. Wir glauben auch nicht, daß die sogenannten bürgerlichen Parteien, die der gegenwärtigen Re­gierungskoalition angehören, Zentrum und Demokratie, einer allgemein bürgerlichen Präsidentschaftskandidatur geneigt sein werden, durch die die Klassenspaltung in Bürgertum und Ar­beiterschaft festgelegt würde, die zu vermeiden eines der wesent­lichen politischen Ziele der genannten Parteien ist,

vsstsrreich.

lDrahtmeldungsn unseres Korrespondenten.)

Kredite und Kontrolle.

1-44 Wien, 27. Febr. Der Reutermeldung, daß Eng­land, Frankreich und die Tschechoslowakei beim Völkerbund die Einsetzung eines Kontrollausschusses zur Ueberwachung der in Oesterreich im Zusammenhang mit der auswärtigen Kredithilfe in Aussicht genommenen F i - nanzreform beantragt hätten, hat hier stark überrascht. Man bemerkt, daß seinerzeit bei den Verhandlungen wegen Gewährung eines Völkerbundskxedits allerdings von einer in­ternationalen Konttolle seiner Verwendung die Rede war Diese Verhandlungen sind aber bis jetzt ergebnislos geblieben, und Oesterreich hat lediglich von einigen Staaten Kredite zu­gesichert bekommen, deren Betrag keineswegs ein so umfassen­des und in die staatliche Unabhängigkeit so tief einschneidendes Kontrollsystem rechtfertigen würde, wie es in der Reutermel­dung angedeutet ist. Dazu kommt, daß die englische Regie­rung für die Verwendung des von ihr bewilligten Kredits bereits einen Kontrolleur bestellt hat und die Konttolle des tschechischen als eines reinen Warenkredits ge- genstandslos ist.

In Regierungskreisen glaubt man daher annehmen zu dür­fen, daß die beim Völkerbund beantragten Maßregeln sich nicht auf die bereits bewilligten Einzelkrediie, sondern auf den größeren vom Völkerbund zu gewährenden Wieder­aufbau-Kredit beziehen, eine Auffassung, zu der uns allerdings die Reutermeldung keine genügende Grundlage zu geben scheint. Eher könnte man nach dem Wortlaut der Mel­dung vermuten, daß die Finanzreform und ihre Kontrolle durch einen internationalen Beirat als Vorbedingung des Völkerbnndskredites ausgestellt werden sollen, sodaß Oester­reich einen wesentlichen Teil seiner Unabhängigkeit, auf die im Vertrag von St. Germain so großer Wert gelegt wurde, für die Hoffnung auf einen Völkerbundskcedit hinzugeben hätte.

Die politischen Parteien sehen unterdes die zur Sicherung der Arbeitsfähigkeit des Parlaments notwendigen Bemühungen um eine namentlich für die finanziellen Aufgaben brauchbare Mehrheit fort, die wieder von den Christlich- sozialen und den Großdeutschen gebildet und von einer entsprechenden Umbildung des Ministeriums Scho­bert begleitet sein ' dürfte.

Ankialkoholbewegung.

Ju <5 Wie», 24. Febr. Seit einigen Wochen steht die Alkohol­srage im Vordergründe der Erörterungen, nicht nur unter dem Ge­sichtspunkt ihrer gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen, son­dern auch, weil notwendigerweise eine Einfuhr von 100 Millio­nen Hektoliter Bier, Wein und anderen alkoholhaltigen Getränken im Jahre, von der bedeutenden Jnlandserzeugung abgesehen, wesent­lich zur Verschlechterung der Zahlungsbilanz und der Valuta beitragen muß. Nu» baben die Sozialdemo­kraten als ersten Schritt zur Trockenlegung eine Vorlage ein- gcbracht, die die Verabreichung von Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren unter schwere Strafe stellt. Um die Einschrän­kung des Alkoholverbrauchs zeigt sich auch Bundespräfidcnt Dr. H a i n i s ch eifrig bemüht. Es können auf diesem Gebiete schon einige nennenswerte Effolge verzeichnet werden. So ist beispiels­weise in Kärnten, wo der Verbrauch an Alkohol von jeher recht stark war, eine Antiaikohoibewegung eingeleitet worden, die bereits praktisch sich nicht unbeträchtlich äußert. Die Nationalver­sammlung hat 50 Millionen Kronen für die Antialkoholpropa- ganda bewilligt. Bundespräsident Hainisch erhielt aus Amerika 2000 Dollar für die Bekämpfung des Alkoholismus in Oesterreich.

Ungarische Tariferhöhungen.

I» Budapest, 24. Febr. (Priv.-Tel.) In der Angelegenheit der für di- ungarischen Staatsbahnen geplanten Tariferhöhungen hüben in der heute abzehaltene,, Konferenz der Interessenten der Handels- und der Finanzminister erklärt, es gäbe kein anderes Mittel zur Sanierung als die geplante Tariferhöhung. Für das Jahr 1921/1922 waren die Einnahmon 8417 Millionen Kronen, die Ausgaben mit 4602 Millionen Kronen präliminiert; nun be­laufen sich die Ausgaben auf fast 8 Milliarde», sodaß eine Erhöhung der Tarife unausbleiblich sei. Der Finanzminister betonte, daß er die Banknote »presse nicht in Tätigkeit setze» wolle und sich nur mit der Erhöhung der Tarife begnügen werde, weil durch die Banknotenpresse die wirtschaftliche Konsolidierung bedroht Werda, während die Teuerung, die durch die Tariferhöhung her­vorgerufen werde, trotzdem eintreten müßte, wenn man zu einem normalen wirtschaftlichen Verhältnis zncückkehrcn und den Unter­schied zwischen der inneren und äußeren Kaufkraft der Krone be­seitigen wolle, i

h Budapest, 25. Febr. (Priv.-Tel.) Die Tariferhöhungen der S t a a t s b ah n en, die am 15. März in Kraft treten, werden eine entsprechende Erhöhung auf den Linien der Süd bahn und der Schiffahrtsgesellschaften zur Folge haben.

Agrarische Pressepolitik.

« Stuttgart, 21. Febr. Ein« systematische Ueüer- wachung und Beeinflussung der Provinz­presse ist von dem Haupt verband der landwirt- schaftlichen Vereine Württembergs organisiert worden. Der Verband, der immer mehr in bündlerisches Fahrwasser gerät, hat zwei verttauliche Zirkulare versandt, die die in den einzelnen Bezirken aufgestellten Preßberichterstatter interviewen sollen: als landwirtschaftsfreundlich dürfen von

den Bauern nur solche Zeitungen abonniert werden, dieklar und deutlich die Landwirtschaft gegen ungerechte Angriffe in Schuh nehmen, klar und deuflich für gesunde Preise der land­wirtschaftlichen Produkte eintteten . . dieden Mut haben, alle wirtschaftlichen, wirtschaftspolitischen, sozialen, kulturellen und gesetzgeberischen Fragen auf dem Gebiet der Land- und Forstwirtschaft, des Wein-, Garten-, Obstbaus und verwandter Berufe mit Entschiedenheit zu vertreten". Gefordert wirdein Kares, eindeutiges Eintteten fiir die Landwirtschaft". In dem einen Schreiben wird nach derSchwab. Tagwacht" angekün­digt. daß nach der Organisation der Ueberwachung der Land­presse die Großstadtpreffe an die Reihe kommen soll. Auf der vorjährigen landwirtschaftlichen Ausstellung wurde eine Aus­stellung^ der Zeitungen, dielMdwirtschaftsfreundlich", d. h. bündlerisch sind, veranstaltet, in diesem Jahr wiederholte man diese Form des Boykotts der übrigen Presse, hütete sich aber, diese Abteilung im Katalog aufzuführen. Es ist die höchste Zeit, daß die Organisationen der Presse sich gegen diesen An­griff auf die Pressefreiheit und gegen die Vergewaltigung Kei­ner Zeitungen im Interesse inseitiger Wirischastsinteressen zur Wehr setzen, , _ __ .-

Irankfurter Angelegenheiten.

Fristverlängerung für Einreichung der Steuerkarten.

Das Finanzamt gibt bekannt, daß die Frist für Einreichung der Steuerkarten bis zum 31. März verlängert ist. Der ur­sprünglich bis 31. Januar festgesetzte, dann bis Ende Februar verlängerte Termin hat sich also abermals als zu kurz erwiesen. Angesichts der Schwierigkeiten, denen die Ablieferung der Steuer- larten gleich anfangs begegnete, war dies zu erwarten.

Ans der Angestelltcnbcwcgung. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten teilt mit, daß die Arbeitgeberverbände die Ver­bin d l i ch k e i t s e r k l ä r u n g des von den Angestellten ab- gelehitten Schiedsspruches beim Demobilmachungskommiffar beantragt und Verhandlungen für Mittwoch den 1. März in Vorschlag gebracht haben.

. Osteude/AmstervnmWie». Der Lauf der D-Züge 54/55 Ostende/AmsterdamWien ist, wie nachstehend angegeben, be­schränkt worden: D 54/55 verkehren bis auf weiteres nur Dienstag auf Mittwoch, Donnerstag auf Freitag und Samstag auf Sonntag bis und ab Wien. An den übrige» Tagen ver­kehren die Züge nur zwischen Amsterdam bezw. Ostende und Nürnberg.

Vom Tage. Der Ausschuß des Gewerkschaftskartells gibt bekannt, daß die öffentlichen Sammlungen für die Erwerb s- losen und Arbeitsinvaliden beendet sind. Wenn für diesen Zweck noch weiterhin Gelder gesammelt würden, so liege ein Mißbrauch' vor. Der für den 2. März im Volksbildungs- Heim mrgesehte Vortrag des Bürgewusschusses, in dem Professor Mendelssohn-Bartholdy über die englisch« Welt­politik sprechen sollte, ist wegen Verhinderung des Redners auf den 30. März verschoben worden. Die laut Veröffentlichung imNeichsanzeiger" moldepflichtigen gewerblichen Betriebe mit einem Monatsverbrauch von 200 Zentnern und mehr können die K o h l en m e I d e k a rten für März bei der Kohlenaus­gleichstelle der Handelskammer, Zimmer 47, bis spätestens 4. März abholen

Tagesanzeiger. Dienstag, 28. F e b r uar. Mers- Hilfe: Gaben anFrankfurter Zeitung" oder Konto Altershilfe Frankfurter Bank oder Postscheckkonto Altershilse 55 050. Römer­säle: 1 Mk. 9 bis 1, 2 bis 4. Goethehaus u. Mus.: 3 Mk., 9 bis 1, 3 bis 5. Reichswanderungsamt: Kaiserstr. 79, 9 bis 2. Histor. Mus.: 1.95 Mk , 9 bis 11,1 bis 3: 1 Mk., 11 bis 1 Völker-Mus., 1.95 Mk., 9 bis 11, 2 bis 5; 1 Mk., 11 bis 1. Kochkunst-Mus., 1.30 Mk., 9 bis 12, 2 bis 5Senckenb. Mus.: 2.60M., 10 bis 1. Städel ii. Liebieghaus: 3 Mk., 10 bis 1, 3 bis 5. Kunstgewerbe- Mus.: 10 bis 1. Musikhist. Mus: Untermainkai 27. unentg., 11 bis 1. Gefängnis-V.: Neues Gerichtsgebäude, Zimmer 109, Haupivers., Herr Matti:Zentralstelle f. Strafentlassene", Nm. 4.

Preuß. Philologen-Vbd.: Klingerschule, Prof. Korfs:Humanis­mus u. Romantik", Nm. 6. Hausfrauen-B.: Humboldt- u. Kör­nerschule, Flick- u. Aenderstube, Nm. 61/ bis 9. Freies jüd. Lehr­haus: Savignystr. 8, Dr. Koch:Krankheit u. Heilung", Nm. 614; Schumannstr. 10, Dr. Rosenzweig:Wissenschaft vom Menschen", Nm. VA. Konz. Schilke-Weismann: kl. Saalbausaal, Nm. 7K.

Tech». V.: Salzhaus, Nm. 8. Bund d Kinderreichen: Gerst- mayer, Spohrstr. 26, Nm. 8.

Sport.

Hs Schach. Für den Schachländerkampf Deutschland- Schweden, der am Ostersamstag und Sonntag, 15. und 16. April, _itt Berlin ausgetragen wird, hat Deutschland folgende zwölf Spieler aufgestellt: Teichmann, Post, Sämisch. John,

Schlage, Ahnes, Zander-Berlin, Mieses-Leipzig, Krüger, Wagner- Hamburg. Carls-Bremen und Heß-Ulm. Der deutsche Schachkongreß wird in diesem Jahre in Bad Oeynhausen abgehalten und beginnt am 5. August.

Kurze Notizen. Für das zweite New Parker Sechstage­rennen dieses Winters, das Montag den 6. März im Madison- Square Garden seinen Anfang nimmt, wurden fünfzehn Paare ver­pflichtet, darunter das deutsche Paar Rütt-Krnpkat. Zwei Tage vor Beginn des Rennens, Samstag den 4. März, finden einige Eröffnnngsrennen statt. Rütt tritt hier Kramer und Eaton in einem Dreiermatch gegenüber. Unter zahlreicher Beteiligung fanden auf der Bolzenschanze in Davos internationale Skispringen statt, an denen sich auch der Deutschböhme A. Berger-Johannis­bad, der Dritte aus der Kampfspiclskimcisterschaft, beteiligte. Ber­ger belegte hinter dem Norweger T. Carlsen den zweiten Platz vor Tangvald-Norwegen. Der Sieger absolvierte gestern Sprünge von 39, 40 und 43 Metern.

Frankfurter Handeisblatt.

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* Der Sanierungsplau des Allgemeinen Bankverein.

Uebar den Plan zur Wiederaufrichtung des Allgemeinen Bankverein für Westdeutschland in Düsseldorf (vgl. Nr. 156) ist es schwer, ein Urteil abzugeben, ehe man nicht den Be­richt der Geschäftsaufsicht kennt, der wohl in den dem­nächst stattfindenden Gläubiger- und Generalversammlungen erstattet werden wird. Günstig ist der Vorschlag vor allen Dingen für die kleineren Gläubiger, deren Forderungen bis zu M 500 000 voll bezahlt werden sollen. Mit den wenigen großen Gläubigern sollen besondere Vereinbarungen über Nachlässe oder die Uebernahme von Vorzugsaktien getroffen werden. Die Aktionäre müssen, was an sich natürlich ist, ein schweres Opfer bringen. Sie sollen M 100 Mill. Vor­zugsaktien sehr weitgehende Vorzugsrechte einräumen. Daß sie diese Vorzugsaktien zu dem hohen Kurse von 250 pCt. beziehen dürfen, wird nur ein geringer Trost sein und eine volle Ausnutzung dieses in seinem Werte zweifelhaften Be­zugsrechtes wird kaum zu erwarten sein. Für eine längere Zeit werden die Stammaktien, wenn das Geschäft solide auf­gebaut wird, kaum auf Dividenden rechnen können; es bleibt nur die Hoffnung auf eine mögliche spätere günstige Ent­wicklung. Die Stammaktien erhalten den Charakter von Besserungsscheinen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß im Falle einer Auflösung wohl auch für die Aktionäre kaum Wesentliches, wenn überhaupt etwas zu erwarten wäre. Der Aufsichtsrat, der ja schon früher erhebliche Opfer gebracht hat, soll ein weiteres Opfer bringen, indem er die M 40 MilL Stammaktien der Körner-Gruppe (nicht die darauf zum Bezug entfallenden Vorzugsaktien, wie es in unserer ersten Meldung hieß) zu 200 pCt. übernimmt, lieber die Gründe für die Uebernahme dieses Aktienpaketes zu einem so hohen Kurse wird man noch nähere Aufklärun­gen fordern müssen. Wenn, wie mitgeteilt wird, ein erheb­licher Teil der neuen Vorzugsaktien in holländische Hände übergeht, so erhält der künftige Bankverein da­durch ein besonderes Gepräge, besonders dann, wenn keine Hemmungen geschaffen werden für die weitere Ausdehnung des holländischen Einflusses. Denn die Stammaktien werden mit holländischen Gulden für eine Lappalie aufzukaufen sein. Es soll damit an sich nichts gegen die holländische Beteili­gung eingewendet werden, nur muß Klarheit darüber be­stehen, in welchem Maße man es mit einer durch Auslands­kapital beeinflußten Bank zu tun haben wird. Wenn die hol­ländische Gruppe die Forderung aufstellt, daß ein erster Bankfachmann in den Vorstand eintritt, so wird man betonen müssen, daß eine gründliche Erneuerung der \ er- waltung in fachmännischer Richtung überhaupt die Vor­aussetzung dafür ist, daß die Wiederaufrichtung der Bank Sinn haben und Erfolg versprechen soll. Die Möglichkeit die­ser Wiederaufrichtung scheint, wenn in Zukunft der Dilettan­tismus der Vergangenheit vermieden wird und wenn alle Vorkehrungen für solide und allmähliche Entwicklung ge­troffen werden, darin begründet, daß ihm sehr bedeutende Industriegruppen (Thurn u. Taxis, Schaifgotsch u. a.) treu bleiben wollen. Erschwerend wird für den ruhigen Aufbau die Belastung mit dem hohen Nominalkapital von M 200 Mill. wirken. Nur wenn sich die beteiligten Kreise von Anfang an klar darüber sind, daß in den Entwicklungsjahren eine wesentliche Rente auf diese Kapitalsumme nicht erwartet werden darf, wird man sich vor neuen Sturmperioden schützen können. Daß der Sanierungsausschuß einige Monate Zeit zur Abwicklung fordert, ist begreiflich. In der Zwischen­zeit wird die Geschäftsaufsicht allerdings weiterbestehen müssen.

* Rückständige Börseneinführnng. In Nr. 147 wurde beanstandet, daß die im Juni v. J. geschaffenen Dürkopp- Aktien noch keine Börsennotiz haben. Dazu wird uns aus Berlin geschrieben:Der Antrag war im Werke, die Zulas­sungsstelle wünschte jedoch, daß die Bilanz die Zahlen des Jahresabschlusses per 30. September 1921 mitenthalte und so mußte der Ablauf des Geschäftsjahres und die Fertigstellung der Bilanz sowie die Genehmigung durch die General-Versammlung (28. Februar) abgewar­tet werden. Inzwischen hat sich nun neuer Kapitalbedarf ge­zeigt, die jüngste G.-V. beschloß M 10 Mill. weitere Stämm r aktien (die vorige M 10 Mill Stamm- und M 15 Mill. Vor­zugsaktien). Es würde erwünscht gewesen sein, diese Neu­emission zugleich börsenfähig zu machen, doch scheiterte das an folgendem: Nach vollzogener Zulassung darf nur K Iahr verstreichen, bis die amtliche Notierung beginnt, bis dahin

müssen auch die Aktien angefertigt und ausgehändigt sein; diese Frist ist aber unter den jetzigen Verhältnissen in man­chen Fällen nicht ausreichend. Jedenfalls scheinen die Drucker der Akt.-Ges. Dürkopp eine Zusage auf rechtzeitige Lieferung der Stücke, wie in so vielen Fällen, nicht geben zu können. Das aber bedeutet, daß man auf die Börsennotiz für die M 10 Mill. neuesten Aktien im Augenblick noch nicht rechnen kann., Dagegen ist der Prospekt für die vorher geschaffenen Ab- schnitte erneut in Gang gesetzt. '

* Preiserhöhungen in der chemischen Industrie.

Aus Köln, 27. Febr., wird uns berichtet:Die allgemeine Ver- , teuerung aller Produktionskosten zeitigt auch in der chemi­schen Industrie merkliche Folgen für die Preisbildung. Löhne, Roh- und Betriebstoffe und sonstige Kostenelemente steigen ' in einem Ausmaß, daß für die meisten Erzeugnisse ziemlich ansehnliche Preisaufschläge unausbleiblich sind. So steht auch die Anilinfarbenindustrie gutem Vernehmen nach im Begriff, infolge der gesteigerten Kosten sowie der Mehraufwendungen für Teerprodukte eine Preiserhöhung eintreten zu lassen, die je nach Art des Fabrikats verschie- den ausfällt, im Durchschnitt aber um etwa 30 pCt. herum sich bewegen dürfte.

* 5proz. Pesos-Anleihe tou 1908 der Stadt Luenos Aires. Die Direktion der Disconto-Geselfechaft ' und die Deutsche Bank gehen im Anzeigenteil bekannt, daß ' sie beauftragt sind zur Bewirkung der Tilgung von nom. Pesos Papier 19 300 Schuldverschreibungen der Anleihe bis spätestens 10. März Submissionsangebot einzufor­dern.

T7 .. ,,r ncr uiöjiungo uener&i- i

Bevollmächtigte für Groß-Berlin, Herr Richard Bluth, ist zum' Direktor und Mitglied des Vorstandes ernannt worden.

* Erhöhung der Preise für Grubenholz. Man

berichtet uns:Nach dem zwischen dem Verein Deutscher Gruben- holzliündler und dem Zechenverband getroffenen Abkommen wurden die brubenr.olzpreise mit Wirkung vom 1. d. M. ab auf M 445 je xestmeter frei Zechenplatz erhöht. Die Erhöhung beträgt Jt 80 wovon M 55 auf Frachtmehrkosten und M 30 auf höhere Unkosten . entfallen.

* Höhere Preise für Rohrgewebe. Wie man uns

berichtet, erhöhte die Vereinigung der deutschen Schüfrohr- und Binsen-Interessenten die Preise fiir Rohrgewebe, Matten um 50 pCt. wonach kostet jetzt eine Rolle einfaches ungeschältes Rohrgewebe mit verzinkten Drähten, von 20 qm JC 65 ab Werk.

* Von den deutschen Börsen.

Kursergäuzung bezw. -Berichtigung.

Frankfurt a. M., 27. Febr. 3proz. Preuß. Consols 60.10 ' bz. u. G., 4proz. Bayr. E.-B. Anl. 80 bz. u. G., 4proz. dto. Vbl. 80 bz. u. G., 3proz. Bayr. E.-B. Anl. 63.30 B 20 G., 4proz. Ung.

® M kez. u. G., Vbl. 30 bz. u. 6., 4Kproz. Ung. St.-Rte.

1J13 88.50 bz. 6., Nationalbank f. Deutschland Vbl. 337 bz. u. G..

J bL 65 ' 75 bz -> a Kali Aschersleben Vbl. ItiwV 134 Oberschles. Eisen (Caro) 1110 bz., Bleistift Faber

13 uu bz u. G., Bayr. Br. z. Karlsberg Eichbaum (Mannheim) 780 bz. u. Gr., Brauerei z. Eiche (Kiel), Löwenbräu München 1100 bz. m G., Smner 700 bz. u. G., Rettenmeyer-Tivoli, Schöfferhof- Bmding 570 bez. u. G., Schwartz-Storchen 580 bz. u. G., Wergersche 1336 T bz - u G -> Elektr * Lieferungs-Ges. ^S 859 bz - Lchuekert (Nürnberg) 845 bz. u. G., Deutsch- ff!( lL T h egr "o e! uT. Filzfabrik Fulda 800 bz. u. G., Frankfurter

l°°° w' 6--BE. Kupferwerke Vbl. 948 bz., Junghans Stamm 685 bz., Moenus Vorzug 120 bez. u. G-, Frankonia Rück- u. Miet V Schantun S Eisenbahn 594 bz., Vbl. 690594 bz., 4Kproz. SVorke rS mo be bl.u. rP G. 102 - 90 «^^chener GußstalAnd

SchluBbericht zur Berliner Börse vom 27. Februar.

Der E i n h e i t s m a r k t lag vorwiegend noch fest, wenngleich

7riiet^n nk a elSe - Se bst etwas unter den Geldverhältnissen

zurückhaltend sein müssen. Verkehrswesen dürften etwa 2350 werden.

älö ra np; Be r S n elmer 'r? e i f So^ en eines Verwaltungsdementis

t- 97m b T r H- Abschlußhoffnungen. Hallesche Ma­

schinen 2780, Kronprinz 2475, S&rotti 1378. Telegraphen- " e r t o ziemlich fe s t, weil man glaubt, daß durch die in Hamburg neu gebildete Kabelgesellschaft die beiderseitigen Interessen von atlantischen und niederländischen Gesellschaften gewahrt würden. vieHeich. sogar ein Teil ihrer Organisation an das neue Unterneh­men übergeht. Zuckerfabriken fest. Dessauer Gas von mehreren beiten begehrt. Kahla Porzellan und Königszelt höher auf das Bezugsrecht der erstoren. Egestorff Salzwerke + 200, Schle- I^tilwerke 1105 auf junge Aktien, Gruschwitz Textüwerke a L * Vea-Ipu-Gruppe nahestehende Vereinigte Kohlenwerke V* fl Deutschösterreichische Bergwerksgesellschaft, waren fest 1750. Kosmos 600, Schlesische. Zink 130 pCt. höher auf bel­gische Käufe. Keckarsuliner Fahrrad + 40, Spinnerei Eitorf über -00 pCt. höher., Sohimischow 1000, Wicking Zement 1230. Dagegen waren schwächer_ Union Chemische 185, Freund Maschinen 20. Schutzgebietsanleihe zogen plötzlich wieder einmal an 118%; man noift noch immer auf eine besondere Auseinandersetzung. 41(proz. A. E. G.-Obugationen zogen mit dem Dollar etwa 3 pCt. an Regel­mäßig bei sinkendem Markkurs pflegten sich Auslandsverkäufe in den großen Industneprioritäten einzustellen. Die jung ausgegebenen, zu Ub pCt. minus Bonifikation untergebrachten Osram-Obli­gationen mit beweglichem Erträgnis wurden im freien Verkehr heute mit etwa 128 umgesetzt. Im freien Verkehr Stöver-Auto am Schluß fest, 600 G.

1 Jr F* crk . e , hr . waren Compania Hispano Americana Rentenbona 14350 a 144o0, Aktien 20150 ä 20300.

. ffbId äußerlich leichter, die Sätze waren aber dieselben 711 Tagen, Tägliches Geld i% bis 5%, kurzes Geld

über Ultimo 5%, Monatsgeld 56, vereinzelt auch 7 pCt.

Die Börse war am Schluß von neuem fest. Man vergegenwärtigt sich, daß die Salzdethfurt-Kombination ein Wert­paket von % bis 1 Milliarde fest unterbringe und damit wohl auch dem Geldmarkt etwas von einem bisher kaum gefühlten, aber doch Vielleicht vorhandenen stillen Druck befreit habe. Mansfelder Kuxe augenblicklich 32 000 nach 33 000. Fest, blieben Luxemburger 1275, ferner Stettiner Vulkan 1640 unter Hinweis darauf, .daß dieses Unter­nehmen demselben Bankenkonzern nahestehe, der sich bei der Ver­kehrswesen A.-G. gegen große Ausschüttungen gewehrt habe, nun­mehr aber nachgebe. Hohenlohe infolge von augenscheinlichen Aua- land ;tufen 1320. Von Bankaktien Kommandi tan teile besonder* im Vordergründe, 487, weil Aschersleben seinen Einfluß und seine Basis so stark verbreitere. Nationalbank 348. Guano, die gleich iq Beginn der Börse mit 400 pCt. in die Höhe schnellten, auf Trans­aktionsgerüchte so ziemlich behauptet 2450.

Bezugsrechte: Vogel Draht 515, Oldenburger Spar- and Leihbank 20, Hamburger Hochbahn 6%, Hedwigshütte 285, Trachea- beiger Zucker 1200, Ivromschröder 160 pCt.

Das Bezugsrecht auf junge Kirchner u. Co. und Farb- werke Franz Rasquin -Aktien gelangt am 1., 2. und 8. läiM zur Notiz.

jEin erster Kurs für Liebermann kam wegen starketi Nachfrage nicht zustande.

Auswahl fortlaufend notierter Werte: Deutsch-Luxemburg 1270, 1260, 1255, 1245; Harpener 1848 1850 185L 1860; Hohenlohe 1312, 13-15, 1310; Ilse Bergbau 1685, 1675 katto- witzer Bergbau 2000, 2050, 1990; Laurahütte 2400, 2500, 2450' Man- nesmann 1740, 1735, 1740; Oberschles. Eis.-Bed. 1325, läiO, 1335 1330- Oberschles. Eis.-Ind. 1085, 1100. 1120. 1110; Riebeck Montan I680 1670; Kaliwerke Aschersleben 1320, 1275, 1320- A.-G. f. Anilinfabr 750, 767; Anglo Cont. Guano 2100, 2075, 2090; Badische Anilin 800- Chem. Griesheim 965, 970; Elberfekler Farben 795, 798, 799- Köln- Rottweiler 1020, 1025, 1020; Allg. Elektrizitäts-Ges. 948, 940;' Karls­ruher Maschinen 1104; Orenstein u. Koppel 1265, 1200, 1265; Linke- Hofmann 1110; Hammersen u. Co. 1700. 1680, 1660, 1690; Stettiner Vulkan 1500, 1530; Weser Schiffbau 880; Basalt 1085, 1080' Nen- Guinea 675.

Febr. (B o r s e.)

305.000

286.000

113.000

330.000

290.000 82.000

140.000

1300.000

Kohlenknx

' Geld

Brief

I.Delmelsb.

150.000

Bürbach..

290.000

Adler ....

Kg. Ludwig

82ö!000

900.000

Glückaufs-

265.000

Const.d.Gr.

650.000

Langenbr.

275.000

Hohenfels

110.000

Ewald ..

800.000

900.000

Braunkohl.

Kaiseroda

310.000

Morgens.

Brnck.Niet.

170.000,180.000

Nenstaßfnr

270.000

Bismarck

850.000

950.000

Kali.

Walbeck..

79.000

Schwerin

460.000

480 000

Alexhall..

193.000 200.000

Wllhelmsh

135.000

Hel.Amalie

.

.

Beienrode

112.000

Wintersh.

1200.000

* Valuta-iWarkt.

New York, 27. Febr. 8 ühr. Kura der Reichsmark bei Börsenschluß 0*43% <044«%) Cents. (Diesentspricht einem Kurs von ' 232*18 <222.841 Mark für den Dollar).

* Frankfurt a. M., 27. Febr. 6.40 N. In den Abendstunden waren Devisen bei geringem Geschäft fest, vor allem stieg Aus­zahlung Italien stark gesucht. Genannt wurden: Holland 8800, Schweiz 4485, Paris 2100, Brüssel 2000, London 1013, New York 229, Italien 1207*4, Prag 407.

r Berlin, 27. Febr. Die Devisenkurse waren abends bei 1 stillem Geschäft etwas nachgiebiger, aber' Kabel New York immer noch etwa 228^, London 1013.

Wien« 27. Febr. (Wolfif) Devisenkurse.

Amsterd

Berlin

Kopenli

24.

2387. 2872 1314.75

27. 2309. V 0

2759. H 1319.95

London Paris..

Zürich Marfcn Prag 913.%

273.65. 277.40. 585.80. 573.60. 1214.75 1222.V

Lire ..

30690.

lue.Nol.

7290.

Tsib.Nt.

10847.

Polen.N

149.

32340 7510 11322. 162

Dollar' 6098. 6198.

nd Züricll, 27. Febr. Devisenkurse 5 Uhr N.: Berlin 2.22}2 G-, 2.25 B.: Paris 47 G.. 47.15 B.; London 22.63 G., 22.66 B, w Mailalt«1, 27. Febr. Mittelkurs auf Deutschlands

8.50 (Samstag 9).

Paris. 27. Fohr fWclff). Devisenkurse. (Schluß).

Mark I 413/,, I Bels. 94./^ I Holl.1417 W Scbweh|213.%| Buk. I 8.%IWiep| au Amerlt|10.89^| Eo8).|48.24y 2 } IUI- 1 57.141 Spanieni 174.»dl Prag |19.5|| | n

London, 27. Febr. (Fonäsknraa.)

21| 2 Konsols 5 Argentin.

4 Brasilian

5 Japaner 5 Monikas. Portugiesen

24.

65.y 2

27.

60.14

5 Rnssen 06

24

15.

27.

15 -

Union Pac

24.

149.

97.

97.

4 Va Russ.09

10.%

io.y a

Un. States

106.

65. -

55.

Balt.u. Ohio

41.

43.

Rio Tinto

26.

63. y s

68 .

Can. Pacif.

152

104.

De Reers

10 .%

61.--

60.p a

Pcnnsylvan.

39.-

39.

Gold Held

2 1 »«

»Vit

29.

28.

Soatb.Paclf.

94.

97.

Randmin.

87 .

148.

105 .

28.

10.11

°.Y«

London, 27. Febr. (Wolft.) Devisenknrss. (Schluß).

Paris ..'48.24 , ,(j i Sciiweirl22.63| Amerlkaj44S.% l'talien. .'83.62IWIen 181700, Belgien (50.80/2 I Holland) 115.471 Spanien i27-5644jnentschi. i m «_|