Keils S Nummer 405
ASendSLakt der Mranklnrler Dettuug
Nounerslag,!. Duni LSSS
wolle. Eine Sicherheit für Fraickrcich könne nur in Durchführung dessen gesunden werden, was im Völkerbund vorgesehen sei. Ata,« könne Deutschland vielleicht nledcrschnrettern und zqrsttickcln. aber dadurch würde man es für Deutschland weniger möglich machen, die geforderten Reparationen innerhalb der von den Alliierten W* gesetzten Zeit zu bezahlen. England habe auch in Frankreich
Hofstiungen enegt, die sich jetzt als vollkommen undurchfuhrvc-r
erwiesen Ein großer Teil des Tadels ivegen der bestehenden Differenzen mit Frankreich treffe die englische Regierung, denn Frankreich wurde durch die englischen Zahlen von 1918 irre «efftfirt Diese Zahlen hätten Frankreich bei der Verfolgung seiner verkehrten, PoliM ermutigt. Vor kurzem sei die Verscharqmg der Dssfcrenzen mit FrMldeich zu sürch^" gewesen infolge der franzöfffchen Drohungen, eine gewisse Politik zur Erzwingung der Zahlungen Deutschlands zu verfolgen
Clynez fragte weiter, für welche Zeit die Ruhrsrag - auf. geschoben worden sei und für wie lange diese Verschiebung er- folgte durch die Vereinbarung. die in den letzten Tagen zwischen Frankreich und Deutschland durch die Reparationskommission er- zielt worden »et Die Drohung mit militärischer Gewalt zur Eintreibung der Reparationen sei ein- dauernde Quelle dcrUn- gewißheit. Sie biete ciir ernsieI Hindernis für das Wirtschaft- siche Wiederaufleben in England. , . ,
Clynes fragte ferner, ob Großbritannien in irgend einer Weise zur Teilnahme an einer weiteren Besetzung der deutschen Gebiete verpflichtet sei und rb anläßlich der jetzt in Aussicht stehenden Regelung nicht der gegebene Augenblick gekommen sei mn die Zurückziehung der britischen und französischen Truppen aus dem bes»hten Gebiete DciitschlandS zu vereinbaren. Welche Einwände könnten gegen internationale Anleihen besteh»«, wie sie kürzlich von Deutschland vorgeschlagen wurden, um Deutschland in den Stand .zu setzen, wenn auch nicht die gesamten Repa- mtionen, so doch bestimmt einen großen Teil zu bezahlen? Könne man dies von Deutschland nicht viel besser erlangen durch Ueber- einkonimen oder durch Schiedsgericht als durch Anwendung von Gewalt? Ein« Vereinbarung mit Deutschland innerhalb derdeut- scheu Leistungsfähigkeit und ZahlungSvcreitschaft würde für all« Länder daS Beste sein.
Kenworthy erklärte, im Hinblick auf Rußland habe es keinen Zweck zu versuchen, Rußland in die Gemeinschaft der Na- tionen zurückzubringcn. Was Deutschland anbetreffe, so müßten dle Reparationen bis zu dem Maße der Durch- ' fsthrbarkeit bezahlt werden. Wenn man wirklich die Lage Europas ' bessern wolle, so müsse man alles anwenden, um die Zurück- ziehungderBejatzungs Heere zu erreichen, da sich diese > .Heere nicht als genügendes Mittel erwiesen hätten, um Deutschland zu zwingen, und da man stets mit einer neuen Okkupation /drohen müßte. Das Besatzungsheer habe bereits mehr ver-' schlungcn, als man von Deutschland erhalten habe. Jedermann, der die verwüsteten Gebiete Frankreichs gesehen habe, sehne sich nach ihrer Mederhcrstcllnng. Wieviel von dieser Arbeit hätte sedoch bereits getan werden können, wenn das Geld, das die Be- sahnnasheere verschlungen haben, zum Wieder«nfbau- ■ zwecke angewenoet worden wären. Kenworthy sagte weiter, nach seiner Ansicht sei das englische Volk von der Notwendigkeit des »aktös mit Frankreich überzeugt, bevor ein ' ernster wrvkucher Versuch unternommen worden fest den Vülker- ' Hund zu vervrMrn und zu erweitern. Wenn der Völkerbund zur 'Realität gemacht werde, wäre er eine viel bessere Verteidigung für FeankreM (jSß jeder Akt von Gewalt oder jedes militärische BmidniS. Hierauf folgte die Red« Äloyd George«,
Die Rede Lloyd Georges.
! London, 31. Dstri. (Wolff.) Reuter. (Ausführliche Fassung.)
Lloyd George erklärte im Unterhause: Als die Diskussion vor , einer Woche oder 14 Tagen erwartet wurde, erschien die Frage der 'Reparationen etwas kritisch. Er wäre sehr -rftcut, sagen zu können, daß die Spannung nachgelassen habe und daß die Angelegenheit anscheinend auf dem besten Wege sei, ausgeglichen zu werden. Die Reparationskommission stehe gemäß dem Versailler Vertrag in Verbindung mit Vertretern der deutschen Regierung. ES wurden Vorschläge und Gegenvorschläge gemacht. Die deutsche Regierung übersandte ein« Antwort auf die letzten Anregungen der ReparationSkommiffion. Die Reparationskommission erwäge diese .Antwort. Aber er sei jetzt nicht in der Lage, sagen zu können, wie deren endgültige Entscheidung auSfallen werde. Die ReparattonS- kommiffiim nehme nach dem Versailler Vertrage «me richterliche 'Stellung ein. Daher wäre er als Sprecher nicht berechtigt, ihr irgendeinen Vorschlag der britischen Negierung zu machen hinsichtlich des Kurses, den sie cinschlagen sollte. Die Kommission habe ihre Entscheidung noch nicht getroffen. Mer er glaube aimchmen ' zu können, daß
das kritssche Anssehen, daS die Reparationsfrage »st einigen
Wochen hatte, augenblicklich vorüber sei.
Lloyd George führt« weiter aus: Unter diesen Uinständen könne jede weitere A-ußerung seinerseits kaum dienlich sem.mög- lMerwesse würd« sie sogar schädlich sein. Er wäre nach sec- nem sehr kurzen »ovtrag zufrieden gewesen, seine Rede ,u beendigen. aber E l y n - S nötige ihn fortzufahrm, da er nkcht zu- ftichen gewesen wäre, einige Fragen zu stellen und seine AuS- 'sichten auszudrücken, sondern di« ganze jetzige Schwierigkeit oder wenigstens einen großen Teil derselben gewissen bei der Wahl von 1918 gemachten Erklärungen zitschreibe. Cs wird uns unter- stellt Erwartungen in Frankreich hervorgerufen zu haben, die wir nicht erfüllen können. Wenn tatsächlich irgendwelche Erwartungen hervorgerufen seren, so habe Frankreich jedenfalls nichts zu dem beigetragcn, was bei Gelegenheit gesagt ivorden fei. Er kenne jene Erklämng, die er damals abgegeben habe, und «S sei die einzig« Erklärung gewesen, welche er über dieser Thema gab, daß man bon Deutschland, obgleich «S moralisch vMmiwortltch sei, di« gesamten Kriegskosten und die von ihm während d-S Krieges angerichtcten Schäden zu bezahlen, nur soweit Zahlung erwarten könne, atz es dazu imstande sei. Er habe gissagt, eS sei von einer Regierung nicht recht, falsche Hofs- nugen Sei der Menge zu erw-cken, und habe dann weiter gesagt, daß die finanziellen Ratgeber der Regierung nicht der Ansicht seien, daß Deutschland volle Entschädigung bezahlen könne, daß er aber keine Meinung darüber äußern könne, bevor nicht eine genau« Nachprüfung aller Umstände stattgefuudcn habe. Wt tztsirPcht aus frühere Kritflen sei er genötigt, darzulegen, welches dis
Westlmmimge» des Versailler Vertrages
wären. Man hätte geglaubt, daß der Versailler Vertrag Deutschland Bedingungen auferlege. Das fei nicht der Fall. Er bestimme nur, daß die Reparationskommission den Gesamtbetrag der von Deutschland den Alliierten geschuldeten Summen fest- setze. Man habe anscheinend geglaubt, der Versailler Vertrag lege Deutschland die Bedingung ans, daß die Reparations- kommiffion den Gesamtbetrag, der den Verbündeten zustehe, fest, setze, und daß dann, wenn Deutschland nicht bezahle, die Verbtin- 'beten nach Frankfurt und Berlin marschieren sollten, um dir Beträge von Deutschland zu erpressen. Das sei nicht wahr, und es sei wichtig, daß das Publikum sich vergegenwärtige, welches die genauen Worte des Vertrages seien. Lloyd George ging nun daran, kurze Abschnitte des Antrages anzusühren; um zu zeigen, welches die Befugnisse der Reparation skomMission seien. Sie wollte hören, was die Deutschen zu sagen hätten, um abzuschätzen, was Deutschland zu ° bezahlen fähig sei, nicht mit eincmmal, sondern von Zeit zu Zen. .Deutschland hätte das Recht, zu sagen, daß e§ aus diesen oder jenen Gründen nicht bezahlen könne oder zu sagen: Das ist alles, was wir bezahlen können. Die Reparationskommission hört die Aussagen an und urteilt dann danach. Das ist das Verfahren (der Reparationskommission. Ich will nun Nicht, fuhr Lloyd 'George fort, daß der Vertrag als so hart verschrieen wird, daß er
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Umstände sind im Vertrage vorgesehen. Was ich verlange, ist nur.
' daS, wenn man über den Versailler Vertrag schmäht, man diese 'Tatsache gerechterweise erwähnen müßte. Es besteht gar kein • Zweifel, daß eine Tatsache das Gleichgewicht r n der 'Reparationskommission störte, wie sie auch das Gleichgewicht im Völkerbund störte. Das war die Haltung Amerikas.
Als der Vertrag unterzeichnet wurde, nahm nran an- daß Amerika in der Reparationskommission und im Völkerbund« vertreten sein würde. DaS war sehr wichtig, denn di« Vereinigten Staaten ' waren das einzige Land, das keinen Anspruch auf Reparationen , hatte. Kein« Entscheidung darüber würde Amerikas Interessen be- >rikhren, und so würden die Bereinigten Staaten streng unparteiisch bleiben: Freundlich mit Decitschland, freundlich mit Frankreich, freundlich mit Italien und Großbritannien, dabei auch am Welthandel imteressiert, und' deshalb daran interessiert, daß die Reparationen nicht so extrem getrieben würden, daß sie dm Welt- 'handel mcS dem Gleichgewicht bringen. Dadurch, daß Amerika dem MechaniSm»^ des Versailler Vertrages fern blieb, wurde daß 1 Gleichgewicht gestört. Die Maschinerie ist weniger wirksam geworden. Sie hat mit weniger PrWsion, ich will nicht sagen, mit smehr UngerechtiAeit, gearbeitet. Ab« sie «Zeugte rin Maß von Reibung, da« nacht vorhanden gewesen war», w»cm di« Bereinigten Ädaatm entweder dem BMerbunde oder der Reparattons- konnniffion angehört hätten. Augenblicklich will ich nur so viel sagen, daß kein Grund besteht zu MeinungSverschiiwmheiten zwischen Frankreich und uns. Die Angelegenheit ist vorn Reparation?- ’ tribunal erwogen worden, und alle Berichts, dir ich gesehen habe, drücken die feste Hoffnung aus, daß ein Abkommen erreicht wird
baS nicht nur von dm Gläubigern, sondern auch von der Schuldner Nation annehmbar sein wird.
Die Frag« d-S Erlasses der Kriegsschulden wurde aufgeworfen. Mir wäre eS lieber, wenn die Vorschläge di- außerhalb deS Parlaments gemacht worden sind, hier auf den Tisch des <r->aufeS niedcrgeleqt würden, um diese für die Interessen Grop- britannienS äußerst wichtige Angelegenheit hier zu prüfen Soweit ich sehe lauten dies- Vorschläge dahin, daß Großbritannien allen senen Ansprüchen gegen die Verbündeten entsagen soll-, ohne crgeno- eiiieu Nachlaß von dem, ioas Großbritannien selbst schuldet. Einen solchen Vorschlag können wir nicht in Erwägung ziehen. Wenn zur deutschen Reparation der Betrag, tvelcher England geschuldet wird, nänilich dreitniisend Millionen Pfund Sterling, hinzugefügt wcrde und England selbst etwa eintausend Millionen schuldet, geht der Vorschlag dahin, daß wir ans die gesamten dreitausend Millionen verzichten sollen, ohne daß uns etwas von den tausend Millionen erlassen wird, die wir schulden. Wir sind durchaus b e r e i t. in eine internationale Erörterung elnzutreten, um die Gesamtheit dieser Kriegsschulden zu lösen, vorausgesetzt, daß wir einen Nutzen haben, der deni eictspricht, den wir anderen gcioähren wollen- Wir haben ein noch weitergehendes Interesse als ein Gläubiger, wir haben das Interesse des großen internationalen Händlers. Wir verstehen, welchen Nutzen es für uns haben würde, wenn wir auf die sehr große Summe, die unS geschuldet wird, verzichten, vorausgesetzt, daß es reinen Tisch gibt. Aber wir können unmöglich in eine Transaktion einirctcn, wobei wir auf alles verzichten, was man uns schuldet, während wir jeden Pfennig hcrbeischasfen müssen, den >vir anderen schulden.
Ich freue mich sehr, daß die
dcntschc Regierung ernste Versuche gemacht hat, beit Anforderungen der Reparationskommission Genüge zu tun,
Ich weiß, wie schwer es für eine Regierung wie die deutsche ist, ihrem Lande eine schwere Besteuerung aufzuerlegon, um eine ausländische Schuld zu bezahlen, wie schwer eS ihr sein muß, besonders in Anbetracht ihrer Erfahrungen mit Revolution und Gegenrevolutcort, und in Anbetracht aller Umstände und der Tatsache, daß jetzt a u S « ländische Truppen einen Teil Deutschlands besetzt halten, daß ausländische Kommissionen m Deutsch- land eine gelvisse Kontrolle ausüben, daß eS seinen Finanzen Beschränkungen hat auferlegen müssen und daß eS sich der Verstümmelung feines Landes hat stgen müssen. ES bedurfte eines beträchtlichen MuteS jeder deutschen Regte- ruug, >cm den Elementen im eigenen Lande entgegenzutreten, welche diese Dinge verabscheuen, und ihren eigenen Leuten weise Mäßigung anzuraten. Die jetzige deutsche Regierung bemühte sich sehr, den Vertrag Ul erfüllen, lind er glaube, sie sec ehrlich dabei gewesen. Wenn jedoch eme Regierung ans Ruder käme, die beginnen würde, dem Vertrag Widerstand zu leisten und die Ausführung seiner Bedingungen zu verwei- gern, dann wäre es nicht Frankreich, welches allein gelassen würde, um jene Vertragsbedingungen zur Ausführung zu brm- gen Lloyd George erklärte: Wir würden zusammen handeln. Wir sind für eine Politik der Mäßigung und Zurück- Haltung eingetreten, wir sind sür eine Politik gewesen, die den Schwierigkeiten Deutschlands Rechnung trug, und indem wir das getan haben, setzten wir uns einem gut Teil Mißdeutung in Frankreich aus. Nichtsdestoweniger befolgen wir di- alte geschichtliche Politik der Mäßigung diefts Landes, eine Politik, die wir Frankreich gegenüber seit Waterloo befolgt haben, als wir von Preußen, Rußland und anderen pcg- reichen Mächten gedrängt wurden, auf Frankreich herumzutreten. Tie Regierung jener Zeit weigerte sich absolut, wne Politik mitzn- machen und wir befolgen dieselbe traditionelle Politik heutzutage.
f ern es jedoch Widerstand gebe, wenn Deutschland sagen würde:
ir lehnen eS ab, diesen Vertrag auSznftihrcn, dann ist daS etwas anderes. Da Deutschland aber beträchtliche Schwierigkeiten hat und d-ii Kampf mit denselben aufnimmt, wie es jetzt der Fall ist, (ich glaub«, es verliert sogar ein« ganze Anzahl Anhänger durch die Amrahme dieser letzten Forderung der Neparations- kommission), und da es dies alles tut, denke ich, daß «S a u f jede Rücksicht und A ch t u n g, die wir ihm angedeihen las- len können, Anspruch machen kann. Ich glaub«, die Regierung tut es im Interesse Deutschlands selbst. Eine Politik des Nichterfüllens würde eine Politik deS unmittelbaren Unheils für Deuifchland sein. Es ist nicht die Rede davon, daß Frankreich allein handeln würde, wenn eine Mißachtung deS Vertrages von Versailles stattfände. Wir haben den Vertrag unter- zeichnet, er wurde voni Unterhause ratifiziert, und wir find au ihn gebunden. ES sind Bestimmungen im Vertrag, wonach Erleichterungen und Aenderungen zugunsten Deutschlands angewendet werden können, wenn seine Lage es ihm nicht erlaubt, den vollen gefordertm Betrag zu bezahlen. Trotz aller Mißdeutungen werden wir immer noch fiir eine Politik der Mäßigung und eine Ausführung des Vertrages in der gemäßigten Deutung eintrctcn die wir ihm geben, und die. wie ich glaube, im Wesen d-S Vertrages selbst begründet ist. DaS ist unse« Politik. Die Umstände, die eingetreten sind, machen eS, wie ich Mit Befriedigung sagen kann, ganz unnötig, auf alle Erörterungen zurückzukommen. die während der letzten zwei und drei Wochen statt- sanven, und ich hoffe, daß es nicht nötig sein wird, diese Erörterungen wieder aufzunehmen und auf diese Frage einzugehcn, welche di- Wirkung eines isolierten Vorgehens haben würde. Ich würde nur sagen, daß ich der Ansicht zustimme, daß-ir g e n d c i n isoliertes Vorgehen irgendeines Verbündeten unheilvoll sein würbe für die zwischen ihnen Lestehcnde Entente.
Eine Erklärung Churchills über Irland.
Pari», 1. Juni. (Europapretz.) Churchill machte gestern im Unterhaus eine Erklärung über Jrkaird. Er wies auf den
Ernst der Allianz zwischen Collins und de Valera
hin. Er erklärte, daß de Valera von der englischen Regcc- rung ansgesordert werden wi-rd, die Verpflichtungen zu über- nehmen und den V e r tr a g v o n D o w n i n g Street zu respektieren. Wenn de Valera da? verweigern wird, und wenn er Mitglied der Regierung des Freistaates werden wird, so wird die Regierung von London, ihre Freiheit, was dce Regierung von Süd-Irland anbetrifft, wieder zurück« e.h - men. Churchill erklärte, daß England unter keinen Umstanden eins republikanische Negierung anerkennen würde.
Man meldet ans Belfast, daß Sir JameS Eraig. der Mi- msterpräsideirt von Ulster, emgeladen worden ist, nach London zu kommen, um sich mit der englischen ^M.ng zu unterredcn. ^
Die Haager Tagung.
Fernbleiben der Dereinigksn Skaaieu.
Paris, 1. Juni. (Wolfs.) Nach einer Blättermeldung aus Washington haben in den letzten Tagen die dort akkreditierten Botschafter eine offizielle Demarche bei Staatssekretär Hughes untenrommen, um der amerikanischen Regiemng den Wunsch zu unterbreiten, sie möge sich in den beiden Ausschüssen auf der Konferenz im Haag vertreten lassen, dorm Programm die wirtschaftlichen Fragen, so wie sie die D«r- einigtm Staaten auffaßtm, nicht überschritten. Dop Staatsdepartement teilt mm heulte mit, daß di« Deretnigtm Staaten die nme Einladung zu der Konfermz im Haag abg.«lehnt hccheg, !j. ; i, "
FranzSfssche Vorbehalte.
L8t Pari«, 1. Juni. (Prtv.-Tel.) Wie der .Petit Parisim" mitteilt, macht die französische Regierung ihr« Teil- nähme an der Haager Konferenz von gewissen Voraussetzungen abhängig, die sie in einem an alle Teilnehmer der Konferenz von Genua gerichteten Memorandum in den nächsten Tagen bekanntzugeben beabsichtigt. Sie wird darin ihre in Genua in der Frage des Privateigentums und der Anerkennung der russischen Schulde« eingeiwmmenen Standpunkt in vollem Ilmfange aufrechterhalten uicd zum Ausdruck bringen, daß sie nur dann, wenn Rußlcrnd di« in der Antwort seiner Delegation vgm 11. Mai niedergelegte Haltung
revidiere, in der Lage sein würde, sich ans der Konferenz vertreten zu lassen. Unter diesen Umständen, so meint der „Petit Parisien", müsse es zum mindesten nod) als sehr weifelhaft angesehen werden, ob die französische Regiencng ie Einladung nach dem Haag annehmen werde, ,
Vermischte Nachrichten.
^ Berlin, 1. Juni. (Priv.-Tel.) Reichskanzler Dr. W i r t h wird voraussichtlich morgen die Reis« nach K o n - stanz antreten, wo er cm der Tagung katholischer Politiker tsilnehmen wird.
Berlin, 29. Mai. (Wolff.) Im Prozeß des Prinzen Friedrich Leopold gegen das Finanzministerium wegen der Wertpapiorfonds des Prinzen hat daz Landgericht die ordentlichen Gerichte für znstänoig erklärt und gleichzeitig den Eingriff des Finanzministers als unberechigt föstgestM. Der preußische Fiskus wurde verurteilt anZuerkcnncn, daß ihm kein Eigentumsrecht an den anz die preußische SbzatKan? übrrführten Weripapiersqnds. des Prinzeß zusieht.
Frankfurter Handelsblatt.
WisdergnJ» und drahtliche Verbreitung der Artikel ratt * rrad dw Priratdepeschen nur mit genauer Quellenangabe .Frtü Zig.“ gestattet.
* Efi(wicklGngs?OF§änge in der rfieiDlseb-
vestl^iiseben Grossindoslrie.
(Von einem In» Industriegebiet entsandten Mitglied der Redaktion.)
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In einer Zeit langatmiger Konferen&verhandlungen, deren viele Vergeblichkeiten an den Kamp! mit Windmühlenllügeln erinnern, übt der praktische Anschauungsunterricht, den man beim Durchstreifen des rheinisch-westfälischen Industriegebiets empfängt, eine doppelt erfrischende Wirkung aus. Wiewohl.in diesem Landstrich der unbegrenzten Möglichkeiten die Tragik unserer Lage eich so gut wie anderswo deutlich offenbart, allerlei astronomische Ilekordzahlcn nicht nur den fortschreitenden Aufsaugungsprozeß, sondern auch unser furchtbares WUhrungsolend charakterisieren und die Beherrscher der Großunternehmungen durch erzwungene ökonomische Unvernunft manchmal fast zur Rolle von Harzardeuren sich gedrängt sehen, so entquillt doch der seltsamen Mischung von Licht und Schatten, von Nachdenklichkeit und Zuversicht, von zersetzenden und aufbauenden Tendenzen, die hier vis allenthalben für die Gestaltung der deutschen Nachkriegswirtschaft bestimmend sind, der wirkungskräftige Glaube an die dereinstige Wiedergeburt Deutschlands. Dieser Glaube drückt der Tätigkeit der an führender Stelle stehenden Persönlichkeiten unverkennbar seinen Stempel auf. So ungewiß die Gesamtlage bleibt und das „von Tag zu Tage leben“ in unserer gegenwärtigen Wirtschaftsweise den Erfolg der Anstrengungen nicht selten fragwürdig, das Hantieren mit dem Rechenstift oft überflüssig macht, so ist man doch auf Wahrung und Mehrung der Leistungsfähigkeit, systematischen Ausbau der Betriebe, und ihre durchgreifende Modernisierung bis in alle Einzelheiten hinein wie auch auf Ausgestaltung der Absatzor- anisation —um nur einige der wichtigsten Aufgaben zu nennen — überall bedacht, , . i ü ,
Natürlich ist die Vertikaliaierung Immer noch ein nachhaltig klingendes Leitmotiv. Wohl bietet der Fortgang der Kombinationsbewegung, nachdem sie in den letzten Jahren durch eine erhebliche Anzahl von Transaktionen größten Stils überraschend beschleunigt worden ist, jetzt ein weniger schnell sich wandelndes Bild, aber von der Erreichung eines Beharrungszusla-ndes kann noch lange nicht gesprochen werden. Mit beredtem Munde erzählt man von den Flüchten, die bereits gepflückt werden konnten, obwohl bis zur Enzielung des höchsten Wirkungsgrades der technisch-organisatorischen Verschweißung gewiß noch manches Jahr vergehen wird. Ein paar Hinweise sind am besten geeignet, den erstrebten Nutzeffekt zu erläutern.
Besonders interessant ist das Beispiel der Rhein-Elbe- Uni o n, bei der, wie die maßgebenden Führer versichern, die wechselseitige technische Durchdringung, die auf das geregelte Ineinandergreifen der drei Hauptwerke (Gelsenkirchen, Deutsch-Luxemburg, Bochumer Verein) abzielt, noch mitten im Werden ist. Immerhin wird schon die Hälfte der Kohlenförderung Gelsenkirchens durch die Dortmunder Betriebe von Deutsch-Luxemburg beansprucht. Ein geschickt ersonnenes umfängliches System von Werksbahnen und Seilbahnen sichert über fremdes Besitztum hinweg die unmittelbare Verbindung. Beim Bochumer Verein, dessen Charakter als Qualitätswerk durch die Angliederung wohl noch deutlicher in die Erscheinung treten wird — gröbere Massenwaren wie etwa Stabeisen und Träger werden jetzt dort überhaupt nicht mehr hergestellt — soll bekanntlich mit einem, mehr als eine Milliarde Mark erfordernden Aufwand ein neues Röhrenwalzwerk gebaut werden. Zu dieser Ergänzung des Fabrikationsprogramms kommen noch andere gewichtige Pläne wie die Errichtung einer umfangreichen modernen Kokerei auf dem Gelände zwischen Bochum und Gelsenkirchen, der Kraftausgleich zwischen Bochum und der Dortmunder Union durch elektrische Leitungen usw. In wärmewirtschaftlicher Beziehung ist beachtenswert, daß jetzt .schon in den Stahl- und Walzwerken der Union die direkte Verteuerung von Kohle ein überwundener Standpunkt ist, daß kein einziger Generator mehr dort sichtbar wird und der gesamte Betrieb auf Gichtgase und Koksofengase als Kraftquelle zuge- schnitten ist.
Aehnlichen Bemühungen begegnet man, wie begreiflich, auch bei den übrigen Gruppen. Wo es sich um räumlich mehr abgelegene Instanzen der Verfeinerung handelt, sind die durch den Anschluß an die Schwerindustrie bewirkten Umformungen selbstverständlich anderer Art; aber sie äußern sich bei kleineren Werken nicht minder intensiv wie bei größeren. - So ist beispielsweise bei der Motorenfabrik Ober ursel, die ebenso wie die seit dem letzten Herbst mit ihr durch Interessengemeinschaft eng vrbundene G a s - motorenfabrik Deutz und der Kalker „Humbo 1 dt“ nach unsern Informationen durch Mehrheitsbesitz dauerhaft mit der Gruppe Klöckner verbunden ist, die Leitung des wesentlich umgestalteten Betriebs völlig auf Deutz übergegangen, das auch den gesamten Absatz für Oberursel besorgt.
Es wurde schon bei früheren Gelegenheiten betont, welche Bedeutung für die Inventur der angcschlossenen Verarbeitungs- Werke darin liegt, daß ihnen durch den engen organisatorischen Zusammenhang mit der sicheren schwerindustriellen Basis das Hineinstecken großer Kapitalien in Rohstoffe und Brennstoffe entbehrlich wird. Einen Beleg bietet in der Tat die Bilanz der Siemens-Schuckert G. m. b. H. Sie hatte die Rohstoffe bilanzmäßig Ende Juli 1919 mit JL 46.52 Milk ausgewiesen. Bis Ende Septbr. 1920 war der Posten auf 145.09 Mill. gestiegen, während er ein Jahr später ungeachtet der inzwischen ein'getretenen Geldentwertung auf 105.77 Mill. ermäßigt werden konnte. Beim Konto „Erzeugnisse" ist die Wirkung gleichfalls sichtbar: die .entsprechenden Zahlen lauten 22.06, 302.42 und 239.57 Mill. Einerlei wie man diesen und die sonstigen Vorteile der Vertikalisierung werten mag: Tatsache ist, daß das Vorbild des Elektromontantrusts die Leiter anderer großer Efektrizitätsgesellschaften nicht gleichgültig läßt.. Von einer der noch' isoliert dastehenden Elektrogruppen ist jedenfalls zuverlässig bekannt, daß sie das Bedürfnis nach Anschluß in ernstlichen Verhandlungen mit einer der großen rheinsch-westfälischen Gruppen deutlich kundgegeben hat, wie überhaupt die von der Verarbeitungsindustrie ausgehenden Anträge, ihren Fabrikationsapparat mit dem einen oder anderen der Montanriesen zu verketten, bei den heutigen Wirtschaftsverhältnissen gar nicht selten zu sein scheinen. Aber für die Lenker der Montangruppen bestehen doch so manche he triebstechnische und finanzielle Bedenken, daß sie gewiß nicht von jeder sich bietenden Ausdehnungsmöglichkeit Gebrauch «l machen gewillt sind. Auch ist die Kühnheit des Aufbaus der Slinnesschen Gebilde, die die Feuerprobe einer längeren schweren Krise noch nicht durchzumachen Gelegenheit hatten, nicht das tonangebende Ideal, das den anderen nun ohne weiteres als erstrebenswert gelten könnte, so gut auch, soweit sich von außen beurteilen läßt, das Zusammenarbeiten der Gruppe bisher von statten geht. Und bei manchen hält eben dem expansiven Drang die nüchterne Erkenntnis, daß es heutzutage vor allem gelte, sich durch innerliche Kräftigung für den etwaigen Konjunkturwechsel zu rüsten, die Wage. _
• Pie Anleihen der Steaua Rornana. Dia — im
Abendblatt vom 7. Febr. <1. J. bekannt gegebene — vorzeitige Einlösung der Schuldverschreibungen der Steaua Rornana zum 1. Mai befriedigt die Interessen der deutschen Anleihegläubiger in keiner Weise. Der Aufruf der Gesellschaft erfolgte auf Grund eines Beschlusses des Verwaltungsrats, er war weder fristgerecht, noch in dem amtlichen deutschen Pflichtorgan veröffentlicht worden; auch entsprach di« in dem Aufruf in Aussicht gestellte Rückzahlung der Obligationen ausschließlich in Bukarest nicht den Bedingungen der Anleihen, die damit in drei Punkten verletzt worden sind. Auf deutscher Seite ist man daher berechtigt anzunehmen, daß der Aufruf rechtsunwirksam ist. Es ist in hohem Grade bedauerlich, daß die Versuche, den deutschen Obligationären die freie Verfügung Uber den Gegenwert der Obligationen sicherzustellen, bisher ohne Erfolg geblieben sind. Die Verwaltung der Steaua Rornana zahlt lediglich den Gegenwert für die in Bukarest präsentierten deutschen Stücke bei einer rumänischen Verwaltungsstelle. Die Sachlage ist derart, daß es der weiteren Entwicklung Vorbehalten ist, m welcher Weise eventuell auf Grund von Abmachungen zwischen der rumänischen und der deutschen Regierung eine Entschädigung an die Inhaber zu zahlen ist. Zunächt dürfte nicht in Frage kommen, daß die deutschen Obligationäre auf direktem Wege in den Besitz des Lei-Betrages der Obligationen gelangen. Es sind Versacke im Gaaao, die Gesellschaft zu einer anderen Stellunswhme gegenüber _ den deutschen Obligationären — nur diese kommen für die eingetretenen Erschwerungen und Hemmungen in Betracht — zu veranlassen. Man kann nur hoffen, daß diese Versuche von Erfolg begleitet sein werden. Ihr Ausgang wird niebt ohne Beden
land sein; bekanntlich hatte Rumänien für seine Anleihe:
vor dem Kriege in Deutschland seinen Hauptmarkt gefundei so daß ein Entgegenkommen gegenüber den deutschen Glä' bigiern durchaus im Interesse Rumäniens liegen dürfte.
» „Berzelius" Metallhiitten A.-<*„ Frankfurt a. JE, Der G.-V. (26. Juni) soll die Ausschüttung einer Dividende vor 25 Ci. V. 10) pC't. vorgeschlagen werden. Nach Ueberweisun von cÄ 8 Mill. auf' ein Werkserhaltungskonto und M 3 Mil auf ein Konto für teilweise Selbst- und nach Abechrabuu: von A 2 5Ü7 834 (Jt 2 032 523) beträgt der Reingwinn Mar:
4 852 363 gegen JC 2 251708 im Vorjahr.
* .Tosef löffele A.-G. (MaseiiliienfabriliJ, Mannheim. Zu der erfolgten Erhöhung des Aktienkapital» der Gesellschaft um Ji I MIHion IBstimmige und A 8 Mill. ein.-. stimmige Vorzugsaktien wird uns mitgeteilt, daß die Schafw fiing der Aktien an sich durch den erhöhten Gslddodarf de» Werkes bedingt war. Der Posten Vorzugsaktien mit mehrfachen^ Stimmrecht wurde darum gewühlt, um die Möglichkeit zu haben* Stammaktien abzugeben, ohne unangenehme Ueberraschungen befürchten zu müssen. Die sämtlichen Vorzugsaktien _ wurden wieder von der Familie Vögele übernommen, die etwa in den Verkehr kommenden Stammaktien sollen nur in feste Hände übergehen.
* Einfuhr-A.-G. sildwestdeutsclier JLebens«
niittelffroßliiiiHller, Karlsruhe. Aus Mannheim wird uns geschrieben: „Gegenstand des neuen Unternehmens ist die Ls- schaffueg von Lebensmitteln und anderen Gegenständen des täglichen Bodaxfs für den Lebensmittel-Großhandel, Insbesondere di«. Einfuhr solcher Waren. Das Grundkapital beträgt A 4 Mill. AIS Gründer kommen 35 badische und pfälzische Firmen in Frage. Deut, ersten Aufsichtsrat gehören an die Herren: Heinrich Buri (Mann-! heim), Walter Heymann (Karlsruhe), Max Brenzinger (Bühl)_ Albert) Hug (Lenzingen), Robert J. Rees (Karlsruhe), Georg Schnepf (Lanri dau) und Karl Weltin (Konstanz).“ j
* Valuta-Markt
* Frankfurt a. M., 1. Juni. 11 V. Der Devisenmarkt
war heute vormittag abgesohwäoht: Holland 11500, Schwei»* 5200, Paris 2175, London 1210, New York 270.
An der gestrigen New Yorker Naohböre* wurde dit Reichsmark mit 0.30 i3 / 19 Cent» gehandelt, d. s. A 271.70 pro Dollar/
31.
3. I
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1.9054
191.14 London.
23.26—
23.27—
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6,22 H j 5,22«
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0.04.80 Italien .
27.37*4
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1,88— 1.88—
Frag....
10.08-
10.07*2, Brüss cl.
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44.20-
Warschau
0.1314 I 0.14—
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81. Mai. (Wolfi.) Devisen.
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Frankreich
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4.4312}$
4.46.26
— I DeutscMd [0.38. %
0.36?$
Drahtmeldungen.
r Berlin. Die Kaliprafungeeielle hat folgendest! Kaliwerken Beteillgungszlttern gewährt: den Kallw e r-tj kenMeimerhausenG. m. b. H. in Freden (Glüekaufgruppe) endgültig 40 pCt., der Staatlichen Berginspektloni! Bleicherode für Kleinbodungen I endgültig 115 pCt., der G«-j werksohaft Hildasglück in Volpriehausen (Gruppen Burbach) endgültig 90 pCt. und der Gewerkschaft Asse Hannover (Gumpelgruppe) für ihr Kaliwerk Asse HI vorläuiisj 27.8 pCt. der durchschnittlichen Beteiligungsziffer aller Werke.
e Düsseldorf, 31. Mai. Der aus Vertretern der Verbraucher, der Händler und der Erzeuger bestehende gemeinschaftlich^ Arbeitsausschuß des Deutschen Stahlbunds hielt heute eine Sitzung ab, wobei die Marktlage einer eingehenden Er^ örterung unterzogen wurde. Im Hinblick auf die Undurchsichtige keit der gegenwärtigen Verhältnisse wurde die endgültigen e.4 schlußfassung über die Neuregelung der Elsenpreise au1 deÜ 18. Juni vertagt.
Essen, 1. Mai. (Wolff.) Zur Verkehrelage Im Ruhr« bezirk wird berichtet, daß sich der Bahnbetrieb in der ah« gelaufenen Woche glatt abwiokelte. Der Güterverkehr wuchs voni Tag zu Tag erheblich, wahrscheinlich infolge der bevorstehenden Tariferhöhung. Infolgedessen waren die Anforderungen an leeren Wagen außerordentlich hoch. Für Kohlen, Koks und Brikett« sind! in der vergangenen Woche im arbeitstäglichen Druchschnitt elnschli der nachträglich bestellten Wagen 22 Slii Wagen (gerechnet zu jdi 10 t) angefordert und auch gestellt worden. (Hfienstgestellung aplj 22. Mai 23 439). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug dich Durchschnittsgestellung 20 061 Wagen. Infolge des anhaltenden günstigen Wasserst andes blieb die V e r k e h r s 1 a g e a u Ij dem Rhein gut. Die Kipperleistung in den Duisburg-Ruhrorte«! Häfen hielt eich mit. 30 659 t im werktäglichen Durchschnitt _ etwa^ über dem Stand der Vorwoche, während der Gesamtumschlag in deri; Zechenhäfen der Kanäle von 28 954 t auf 26 863 t zurilckglng. Dich Brennstofflagerbestände auf den Zechen betrugen am 27. Mai noclch 731437 (828 752) t.
dt Hamburg. Die Hamburg - Südamerikanisch# Damplschiffahrts - Gesellschaft hat den seiner Zeit;
an England ausgeiieferten 5900 Bruttoregistertonnen großen Dampfe^ „Cap Verde zum Preise von 22 000 Pfund zurückgekauft.
Die Canadian Pacific Railway Company hat einen! neuen Dienst zwischen Quebco und Hamburg eingerichtet und mit der Abfertigung ihres Dampfers „Empreß of France , der gesternt von Hamburg ausging, eröffnet. Zwei weitere Dampfer sollen aul: dieser Linie noch eingestellt werden. ;
W Wien. Die Oberösterreichische W asserkrafti und Elektrizitäts-A,-G., die K 400 Mill. öpjproz. mit K 10cf : rückzahlbare Obligationen bereits verkauft hat, legt weitere K 600 Mill. zu 99 pCt. zur Zeichnung auf.
Dis WlenerCommerzialbank erzielte K 550.1S (+ 481.99), Mill. Brutto- und K 137.61 (-st 101.98) Mill. Reingewinn, woraus aui K 200 Mül. dividendeberechtigto Aktien 20 (10) pCt. verteilt, K 70 (18) Mill. dem Reservefonds, 16 (4.2) Mill. dem Pensions- und Beamtenfonds zugewendet und 1.23 (0.99) Mill. vorgetragen werden. Bel, K 300 (-st 200) Mill. Aktienkapital beträgt die Bilanzsumme K 6.69: (+ 5.12) Milliarden. {
Die Steierische M a gn ea 11.1 n d u g tri • A.-0. verteilt! nach K 40 Mill. Erieuerungsreserve aus K 41.3 (-st 28.1) Mül. Reingewinn 30 (20) pCt. Dividende. )
Die Wiener Ballgesellschaft verteilt 15 (10) pCE^ Dividende. — Die Öberösterreichische Landwirt« schriftliche Maschinenfabrik A. - O. vorm. Epple Si'. B u x b a h m, Flliaifabrik in W e 1 s, verteilt für das erste Geschäfts«, jahr aus K 26.01 Mill. Reingewinn 40 pCt Dividende. Im laufen.' den Jahr wurde das Aktienkapital von K 3 auf 15 Mill. erhöht mir, einem Agioerlös von K 50 Mill. — Die Vaterländische BauJj K'eSeilschaft verteilt aus K 15.54 (+ 14.20) Mill. Reingewinn 35 (15) pCt. Dividende. i
Die Motoren- und Motorpflngfabrlks . A.-fSj Osers & Bauer erhöht das Aktienkapital von K 4 auf 20 Mill. und bietet auf 1 alte 1 neue Aktie zu 225 pCt. an.
Die Wiener Bankgesellschaft beantragt Kapitals« erhühung von K 860 auf 600 Mill.
Die Feinstahl werke Tralsen-LeobersdorJ A--Qb
— auf
vorm. Fischer erhöht das Aktienkapital von K 50 100 Mill. und bietet auf 2 alte 1 neue Aktie zu 750 pCt. an,
h Budapest. Die G.-V. derUngarischenEskompte und Wechslerbank genehmigte K 50 (40) Dividende nnd di Erhöhung des Aktienkapitals von K 140 auf 200 Mills durch Ausgabe von 150 000 Stück, ab 1. Juni dividendenberechtigte ' Aktien. Den Aktionären wird ein Bezugsrecht im Verhältnis vo:
5 zu 2 eingeräumt.
Die Ungarische Landeszentralsparkass* bch-j schloß Kapitalserhöhung von K 00 auf 78 Mill. in der Weise,, daß die Direktion ermächtigt wird, die neu zu emittierenden SO 000 Stück Aktien zum Kurse von K 2200 freihändig zu verwerten. Di« Placierung der neuen Aktien ist ohne die Mitwirkung eines Syndikats durch die Zeichnungen der Aktionäre und der Committemten de»! Instituts gesichert. I
Die zum Interessenkreis der Britisch-Ungarischen Bank gehörig^. Erste Spodium Lelmfabrik A.-G. beschloß die angekümc digte Kapitalserhöhung von K 35 auf 80 Mill. Die bereit^ mit diesem Jahr dividendeberechtigten neuen Aktien werden im Veist hältuis von 1 zu 1 zum Kurse von K 630 den alten Aktionäre^, Ül)6rl3SS6I3, j
Die zum Interessenkreis der Ungarisch-Italienischen Bank gehö-, rende Foncltre Allgemein» Versicheruagimtil* verteilt K 45 (30) D i v i d e n d e. , . . „ . i
wg Zürich. Die Motorwagenfabrik Bern» A.-O./ in Olten schließt mit einem Verlust von Fr. 124 000 ab. (Int) Jahre 1920 betrug der Reingewinn Fr. 111000. In den Jahren 1918» und 1919 zahlte die Gesellschaft 8 pCt. Dividende auf Fr. 3 Mill.! Aktienkapital.) „ . . , ... I
dk Stockholm. Der Schwedische Lithographen, t r u s f* (Sveriges Lithograflska Tryckerier) weist einen Verlust (i. V. Kr. 2.94 Mill. Gewinn) aus. Eine Dividende (1. V. 8 pCt.) wird diesmal auf das Kr. 28.4 Mill. betragende Aktienkapital nie hl verteilt. Die Gesellschaft klagt in ihrem Bericht stark über deut*| sehen Wettbewerb. ....
BP. New York. Der mexikanische FinsnzmlnN, ster ist gestern hier eingetroffen, um mit den Vertretern 4el, internationalen Bankkonsortiums über die Kon-I solldierung der mexikanischen äußeren Schuld; zu verhandeln. st
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Wetterberichte vom 1. Juni. \
(von dsr Wctterdlenstabteilong des Unlv. Inst für Meteor, und Geophysik)!
Ueber Nordeuropa Ist starke Abkühlung eingetreten, die sich 1 sündwärts in unser Gebiet ausbreitet. Unter Gewitterbüdung wird die Trübung zunehmen und Regen eintreten. Die Temperaturen' gehen zurück, Vorhersage für Frankfurt a. M. und Westdeutsch-! land:Wolkig: Gewitter und leichter Nachregen, allmählich kÄderst nördliche Winde. OeBtliches Deutschland: Bewölkt, einzelne Regelfälle, kühl, Nordwestwind.
Wetterbeobachtungen von 8 Uhr vormittags. f
ferkeln ....
Hamberg .. FrankSfn ..
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