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KSendölaLt der Irankfurter Dertrrng
MLkwsch, 18 .HKrsSsr 1 SSS ^
fommtffar für Verkehrs!vef7N,Fomln, die Lage im ganzen Süden als nabezu katastrophal! und die Gelveidetronsporte als gefährdet, Die einzelnen Bahnen feien nur für einen bis fünf Tage mit ^ Heizmittelvorräten versorgt und selbst diese geringen
l Vorräte hätten nur durch rücksichtslose Erfassung sämtlicher Kohlen- ’rt-e zur Deckung des Eisenbahnbedarfs beschafft werden
tvanSporie können.
Die Wahlen in Likauen.
(Privattelegramm der .Frankfurter Zeitung".)
ch- Berlin, 18. Oktbr. Wie von offizieller litauischer Seite mttgeteilt wird, sind die Wahle n in Litauen ruhig und ohne
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Störung verlaufen. Di« Wahlbeteiligung überstieg 80 Prozent. 4a Prozent der Stimmen entfielen auf die Christlichen Demokraten, 38 Prozent auf die Polkssozialisten, 10 Prozent auf die Sozial, dcmokmteu. 3 Prozent auf di« Fortschrittler, 5 Prozent auf die Juden, 1 Prozent auf die Polen und 2 Prozent auf parteilose Kandidaten. u - u.
Aus Ungarn.
h Budapest. 17. Oktbr. (Priv.-Tel.) Heute begannen in Budapest die Verhandlungen beS ungarischen C ob denkt u b 8. An den auf drei Tag« anberaumten Besprechungen nehmen Vertreter aus den verschiedensten Landern teil. Die Vertreter Deutschlands, die angesagt waren, sind bisher nicht eiiwie- ne» Nach einer Rede des Grafen Albert A p p o n y i, der au die Notwendigkeit der Revision der Fr ie d e nsvert r a g e binwier ergriff Lord C h e f fi r l d das Wort, um die Bedeutung der Fragen auseinandörAuschen, die mit den Friedens vertragen in Zusanmieiibang stehen. Er lutes darauf hm, daß Ungarn zu den Ländern gehöre, di- ain meisten durch di« Fnedensvertrag« gelitten hätten. Während Oesterreich in leine einzelnen Teile zerlegt worden sei, sei Ungarn viel schärfer betroffen worden, da man Einschnitte in sein lebendiges Fleisch vorgenommen habe. E,n anderer englischer Delegierter betonte, daß die Notwendigkeit der territorialen Abänderung der Friedensvertrnge stcy immer deutlicher zeige. Schließlich wurde eine Resolution angenommen, wonach die .Je et sitz e g ft n stigung zu dem hervorragendsten Element der Han- delspoM» gemacht und di- E i n - n n d A u s s u h r v e r b o t e aufgehoben werdcn sollen.
I. Budapest, 17. Oktbr, (P.riv.°T«L) Abg. Szilag» will In der nächsten Sitzung der Nationalversammlung, falls er die 'Bewilligung des Präsidenten erhält, die Frage der rumänischen KönigSkrönung zur Sprache bringen. Er beabsichtigt auch daraus lsinzuweisen, daß die sie v enb u r g i s ch« National- p artet an der Feier der Königskronung nicht teilgenommen stabe und ferner, daß die in Rumänien herrschend- Partei sich nur dur^ Betrug und Gewalt die politische Mehrheit gesichert habe.
Da» Hullschiner Landchen.
± Berlin. 17. OMr. (Priv.-Tel.) In den nächsten Tagen wirEwie wir hören, eine deutsch-tschechische Grenz- festsetzungSkommisslon im Hulttchiner ^.dnd- Len ihre Arbeit aufnehmen. Von amtlicher Sette wird uns dazu mitgeteilt-. In Artikel 83 des Friedensvertrages sit eine Festsetzung der Grenze dieses Gebietes durch etne st-bengliedrige Kommission vorgesehen, der ein Vertreter der Tschechoslowakei und ein Vertreter Polens angehöre». Trotz des nachträglich n, den FriedenSvertrag aufgenommenen Artikels 88, der die Abstimmung in Oberschlesten vorsah, ist seinerzeit dieser Artikel 83 versehentlich nicht beseitigt worden. Man hatte auf, alliierter Snte angenommen, daß Polen und die Tschechoslowakei bei der neuen
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Grenzziehung in Oberschlesten, eine gemeinsame Grenze erhalten Ivürden. Obi ^ " "" '
obwohl dies nicht eintrat, haben Vertreter Polens und der Tschechoflowükei ohne Zuziehung der deutschen Regierung über ein deutsches Landstück im Kreise Ratibor verfugt. Selbstverständlich hat die RcichSregierung gegcn eine derartige Losiiiig der Hultschiner Frage sofort Einspruch erhoben, worauf dann von der Botschafterkonferenz die Entscheidung dahin getroffen wurde, daß einem deutschen Vertreter zur Aeußerung Gelegenheit gegeben werden müsse. Darauf ist am 4. Juni unter Vorsitz des französischen Oberstleutnants Mauclere «ine neue Grenzfest- setzungskommlssion gebildet worden, um die endgültige Grenzziehung zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei zu bestimmen. Auf deutscher Seite bat der Gesandte Gövvcrt bereits
mit den beteiligten Stellen Fühlung genommen. Für Deutschland handelt es stch dabei vor allem um die drei Dörfer Obschütz, Hoatsch und Sandau, die heute noch unter preußischer Verwaltung stehen und die seinerzeit bei der Abstimmung in Oberschlesten nicht beteiligt waren.
Deutsche ln VorlugWsch-AsM.
□ Alz nach dem Weltkriege die Deutschen aus den bisherigen deutschen Kolonien irach Deutschland zurückkchrten, strebte die große Mehrzahl von ihnen wieder hinaus nach Uebersee, und zwar fiel ihre Wahl in der Hauptsache auf die spanisch und portugiesisch sprechenden Gebiete Süd- uno Mittelamerikas, insbesondeve unter den erstcren auf Mexiko, Argentien und Chile, unter den letzteren auf den Süden Brasiliens. Nur ein kleiner Dell wählte sein bisheriges Arbritsfeld Afriva, und zivar die portugiesischen Kolonien, da die übrigen afrikanischen Gebiete entweder ihnen versperrt waren oder ihrer Ansässigmachung zu große Schwierigkeiten gegenüberstundrn. Nachdem im Dezember 1920 die, portugiesische Regierung im Lissaboner „Journal do Commercio e das Colonias" ihre Bereitwilligkeit zur Aufnahme deutscher Landwirte in ihren Kolonien erklärt hatte, übereilten sich leider manche Deutsch« mit der Ausreise dorthin. Manche hatten unvollkommene Pässe, andere befolgten absichtlich oder unabsichtlich nicht die gesetzliche Vorschrift, datz die endgültige Zulassung und Niederlassung von der Zuoer Hohen Kommission von Angola und Mozambique abhänge, ander« unternahmen die Ausreise mit ganz ungenügenden Mitteln. Das gab böse Zwischenfälle, so daß die deutschen Dampfer sich dadurch gegen das Risiko zur Zurücknahme solcher Auswanderer sichern mußten, daß sie neben dem Pasiagepreife von Hamburg nach Angola von 60, 45 und 24 Pfund Sterling in den drei Klassen sich eine Kaution von 35 Pfund Sterling stellen ließen. Aus der Hauptstadt Angolas, Loanda, sind jetzt wieder Nachrichten gekommen, daß fast mit jedem deutschen Dampfer deutsche Ansiedler ankommen, welche ungenügend über die dortigen Verhältnisse informiert waren, zuweilen unvorsichtigerweise gleich mit Kind und Kegel angerückt kämen, und in den vier Wochen bis zur Regelung ihrer Paßangelegen- heitcn zuweilen ihren letzten Spargroschen geopfert hätten. Allerdings wurde Ende Januar dieses Jahres in Lissabon bckanntgegeben, und die Ageneia Geral de Angola in Lissabon bestätigte es auf Anfragen, daß die Hohen Kommissare nicht mehr befragt zu werden brauchen, aber man sieht aus den jetzigen neuesten Nachrichten aus Angola, daß nicht immer darnach verfahren wird. V or s i cht ist daher auch weiter am Platze, wenn auch Angola infolge des Erhalts einer Anleihe von 33 Millionen Cscudos (1 Escudos — 85Mark) zur Zeit in Geld schwimmt.
Aus dem besetzten GebM.
Eine diplomatische Aktion.
ch Berlin, 18. Oktbr. (Priv.-Tel.) Die Interalliierte Rheinlandkommission in Koblenz hat bekanntlich durch einen unerhörten Eingriff in die deutsche Rechtsprechung die Strafe von acht Monaten Gefängnis, die dem separatistischen Agenten Smeets in Köln wegen grober Beleidigung deutscher Beamten in mehreren Fällen zudiktiert worden war, aufgehoben. Das Vorgehen der Nhcinlandkommission ist besonders verletzend, well sich, unter den Beteiligten auch der Reichspräsident befindet. Wie der Sozialdemokratische Parlamentsdienst erfährt, steht ein außergewöhnlicher Schritt der diplomatischen Vertreter Deutschlands bei den Ministerpräsidenten derjenigen Staaten bevor, die in der Rheinlandkommission vertreten sind.
Kurze pMische Miiefi&u.
Die Einreise nach Polen,
est. Berlin, 17. Oktbr. (Priv.-Tel.) Wäbrend bis vor kurzem die polnischen Konsulat« im Ausland Anträgen von Ausländern zur Einreise nach Polen erst nach vorheriger
Zustimmung des polnischen Außenministeriums m Warschau stattgebcn durften, sind vor kurzem die polniscben Konsulat« angewiesen worden, solche Einreiseanträge selbständig
zu entscheiden und bet nachgewiesenen rein geschäftlichen Reisen, welche dem Handelsverkehr zwischen Polen und dem Auslände dienen'sollen, weitestgehendes Entgegenkommen zu bezeigen.
Blutige Zusammenstöße im obersteirischcn Kohlenrevier.
t, G Wien, 17 Oktbr lPriv.-TM Im obersteirischen ktzöylsnrevier von KL flach kam es in den letzten Tagen zu mehrfachen bewaffneten Zusammenstößen zwi« scheu Arbeitern und Gendarmen, bei denen, der Verlust eines Menschenlebens und die Verletzung zahlreicher Personen zu beklagen war. Ein Alkoholexzeß in einem Wirtshanse hat:« den Ausgangspunkt gebildet. (Sine Abtei- ung Gend rrmen, dir einen Verwundeten ins Spital bringen ivollte, wurde in der irrigen Meinung, e? handele sich ilm ein« ungerechtfertigte Verhaftung, von einer größeren Mer,ge, die vom Kinobesuch heimkehrte, angegriffen und, machte ion der Schutz'vaffe Gebrauch. Schließlich legte bie grämte Belegschaft der Kohlenzeche die Arbeit nieder, forderte die Entwaffnung der Gendarmerie, zerstörte die Fenster der Kaserne und vergriff sich tätlich an dem politischen Distriktöbeamten. Erst nach Dazwischentreten sozialdemokratischer Abgeordneter und Gewerkschaftsbeamten wurde di« Ruhe wtederhergrstellt.
Graz (Steiermark), 17. Oktbr. (Wolfs.) Zur Vermeidung weiterer Zwischenfälle entsandte die Landesregierung zwei Abteilungen Reichswehr und ein« Abteilung Gendarmerie nach K ö f l a ch.
Berlin, 18. Oktbr. (Priv.-Tel.) Die Vereinigte sozial d e in o k r a t i s ch e R e i ch s t a g s f r a k t i o n hat sich gestern konstituiert und einen Vorstand von fünf Mitgliedern gewählt. Zu Fraktionsvorsitzenden wurden einstimmig die Abgeordnetm Hermann Müller, Dittmann, Wels, Scheide mann und Henke bestimmt- Geschästsführende Vorsitzende sind die Abgeordnete» Hermann Müller und Dittmann. Zu Sekretären der Fraktion wurden die Abgeordneten Kahnmann und Dr. Hertz gewählt.
Berlin, 17. Oktbr. (Wolfs.) Wie den Blättern mitgeteilt wird, wurde in Rybnik von den Polen eine deutsche priva e höhere Knabenschule geschlossen, angeblich wegen Gesundheits- schädlichkeit der Räume. Die Deutschen hatten dann im Israelitischen Waisenhause Räume gemietet. Auch deren Aenu.ung wurde verboten.
,E Karlsruhe, 17. Oktbr. (Priv.-Tel.) Das badische Mini- sterium des Innern hat, wie der „Staatsanzeiger" mitteilt, die in Heidelberg erscheinenden Blätter für Volksbewegung int Reich „D entsche Wohlfahrt" aus die Dauer von sechs Wochen verboten, — Dem Badischen K r i e g e r b u n d hat das Ministerium nntgeteilt, daß den Trancrfeiem der Vereine an den Gräbern der Krieger nichts entgegensteye. Auch di- Mitführung der bisher schon üblichen Vereinsfahnen wird gestattet.
Paris, 17. Oktbr. (Wolfs.) Havas meldet aus Konstantinopel: Ein Eommunlqne beS alliierten Hauptquartiers besagt: Die Zurückziehung der griechischen Truppen erfolgt entsprechend dem sest- gesetzten Plan. Morgen wird Thrazien voraussichtlich bis zur Linie Z i s e -- T s ch o r l u geräumt sein. Weiter wird aus Konjraittinopel gemeldet: Lüle Burgas und Kirkiliffc sind bereits fast v ö l l i g geräumt. Die schleunige Ankunft alliierter Truppen ist notwendig. Heute gehen französische Truppen nach A d r i a n o p e l ab. Die Bevölkerung Thraziens ist sehr aufgeregt, doch sind keine Unruhen zu verzeichnen. Das Konstairtinopcler Nationalistenblatt berichtet, daß die Nationalversammlung beschlossen habe, auk der Abhaltung der Friedenskonferenz in Smyrna zu bestehen.
Brüssel» 18. Oktbr. (Wolfs.) Gestern nachmittag tourde hier die . vierte internationale Seerechtskon- f c c en 3 eröffn«.
Sligo (Irland), 18. Oktbr. (Wolfs.) Gestern früh sind etwa dreißig gefangene Angehörige der Aufständischen» Armee aus dem Gefängnis entflohen.
Warschau, 17. Oktbr. (Wolfs.) Nach dem „Nasz Kurjcr" beginnt die Moskauer Abrüstungskonferenz mit den Nändstaatcn tm November.
entwickelteren Schichte,,- DI« für letztere bestimmten Veranstaltungen, die der erst« Chroniqueur nicht erwähnte) wurden «ingeleitct durch
e : tt Monstre-Konzert, geleitet von Hermann S ch e r ch « n (Berlin) als gefeiertem Gast, der „Pelleas und Melisande" zum Hauptstück des Programms wählte. Ohne Zweifel ist das reichlich epigonenhafte Werk fiir einen Dirigenten und sein Orchester — in Karlsruhe raren es die Orchester des Karlsruher und des Mannheimer Theaters — eine Probe auf Willen und Können, die, wer sich dazu berufen fühlt, sicher meisterlich besteht. Und das taten SHerchen und seine Musiker. Es gab dann noch Beethovens „Nermte" und eine musikalische „Morgenfeier" mit badischer Kammermusik, ausge- sührt vom Karlsruher Streichquartett. — Und dann die drei Abende mittelalterlicher Musiki Sie waren ein Fest, axich denen, di« sich von der oft fast orchestral wirkenden Stimmsühamg im Kunstgesanz fremdartig berührt fühlten. Aber die, menschliche Stinrme war mm einmal das erste Instrument und die geistlichen und weltlichen Lieder der beiden letzten Abende zeigten es in dem wundervollen „8alv« Regina", in „Brumaa emos" in „Der Wald hat sich entlaubet" und in den Liebesliedern in höchster Vollendung deS technischen und seelischen Ausdrucks. Die Gregorianischen Gesänge des ersten Ab-ndS, vorgetragen von Freiburger Studenten unter Leitung deS Vorsängers von Maria-Laach, waren ein tiefes religiöses Erlebnis. — Auch in diesem Jahre fehlt es übrigens nicht an Randbemerkungen. Vielleicht war es auch wirklich nicht ganz geschickt, die „Woche" zu drei Wochen zu dehnen und so viel Kleinzeug in ihnen zusammcnzustoppcln. daß die tragenden geistigen und künstlerischen Veranstalmngen darin fast ersttckten. Manches verzettelte sich auch, und so konnte vielfach der Eindruck enistehen, als habe die feste ordnende Hand gefehlt. Auch sollte man das Original-Badische, Kunst, Wissenschaft und Mrttchast der Heimat, mehr in den Vordergrund schieben. Nur ein badischer Dichter kam zu Wort, und das Land ist doch reich an Dichtern, eingeborenen und „eingeplackten", wie man das in Frankfurt nennt. Von den letzteren seien nur Schtckele. der Elsässer. Schäfer, der Rheinländer, and die Baverin Annette Kolb genannt. Vielleicht fände sich das Theater auch zur Uranfsühnmg clnez badischen Dichters bereit. Vielleicht würde die Landesbrbliothek ihre Schätze an Erstdrucken einmal zur Schau stellen. Ein Chor könnte eine Messe des Abtes Vrgel aufführen. lind seine spezifisch badische Jiidustti« wäre sicher so wenig abgeneigt, ihre Erzeugnisse ausznstellen. wie da? Landes- mnsenm seine Trachten zu zeigen oder die Knnsthalle alte oder neuere badische Kunst. Und dann könnte man auch wohl wieder „badische Woche" sagen, wie tm vergangenen Jahr und so den Festtagen das Gepräge einer überwiegend lokalen Angelegenheit nehmen, das -8 dieSrnal ivefentUch trug. öl. Z.
=* jChronik der Künste.f Magdeburg: Auf Veranlassung d-'S zielb-wutzt-n Stadtbnuincisters Bruno Taub hat dt- Sttrdt dem an der Kasseler staatlichen Kunstakademie wirkenden Maker Dülberg da? An erbieten g-macht, die Leitung einer d«r städtischen Knnstgewerbeschcile anzugltedernden
NetjttiwkrkjtLt.tr jur uwd tzenvarcht, SHotsit
und zugleich die autoritative künstlerische Beratung der städtischen Bühnen zu Übernehmern
Köln: Bei Maih. Lempertz wurde die Gemälde-Galerie Clemens - Mantel - Coblenz versteigert, die sich in der Hacixrsach« aus Bildern der Münchener uno Düsseldorfer Schule vom Ende des 19. Jahrhunderts zusammeusehte. Nachstehend geben wir einig« der Hauptpreise wieder: Defregger: „Tiroler Bauernmädchen" 840 000 Mk.; R. Epp: „In der Schenke"
410 000 M.; O. G eb l er: „Schafe im Stalle" 560 000 Mk.; Ed. Grützner: „Binder Kellermeister" 700 000 Mk.; E. A. Meiß- N e r: „Schasstall" 660 000 M.; K. S p i tz w e g: „Serenissimus": 250 000 M.; B. Vautier: „Mißglückte Galanterie" 500 000 M.
Mannheim: Gerade jetzt, in der Zeit finanzieller Nöte, scheinen sich alle künstlerischen Kräfte in verheißungsvollem Antrieb zu sammeln. Konnte das schon vom Schauspiel berichtet werden; so trifft cs in erhöhtem Maße von der O p e r zu. Der neue Kapellmeister Erich Kleiber, ein Musiker von starker Begabung und zielsicherem Wollen, folgt klar gezeichneten Richtlinien. Ihm ist es zuliächst nicht um interessante Experimente zu tun, sondern um planvolles Zurechtrücken alter Bestand« aus dem Gewohnheitsschlendrian in positive Kunstlcistung. In die kurze Zeit seit Beginn des neuen Theaterjahres drängen sich vier vollwertige Ncu- studieningen, die in der vollständigen Auffrischung von Verdis „Mda" gipfeln. Eine großzügige Darstellung, die in ihrer musikalischen und szenischen Farbenpracht an die besten Zeiten der Mannheimer Oper gemahnt. Von den Solisten sind Anna Kavasek und Hans Dahling hervolzuheben. Auch die Akademie-Konzerte haben unter Kleiber einen erfolgreichen Anfang genommen. , Ein Mozartabend brachte ». a. wieder ttnmnl das Konzert für Flöte und Harfe (Herren Fühler und Stegmann), sowie die Symphonie B-dur (Koch. 319), für uns ein Novum. Dieser Wunderbrunnen scheint also noch lange nicht ans- gefchöpst. bl. dl.
WormS: Der Wormser Bund zur Pflege der bildenden
Kunst veranstaltet zur Zeit in der städtischen Gemäldegalerie eine Ausstellung japanischer Farbenholzschnitte in Verbindung mit Originalzeichnungen des „SimpliziffimuS". Es soll durch diese Zusammenstellung der Einfluß der japanischen Kunst auf die Leistung veS Abendlandes nachgewtestn werden und tatsächlich ist es interessant und lehrreich, die Blätter von Utamaro, Hokusai, Hiroskige u. a. neben folchen von Th. Th. Hein«, Gul- bronson, Wilk«, Thöny u. «. zu sehen.
Stockholm: Hugo v. Hofma nnSthaIs „Großes Welttheater" ist von dem Kgl. Dramatischen Theater zur Aufführung erworben worden.
--- [ Stfciitc Mitteilungen. I Um irrigen Behruptungen z» begegnen, sei darauf aufmerksam gemacht, datz die große Wiesbadener Kunstausstellung des Verbandes der Kunstfreunde in drn Ländern am Rjcin noch bis End« No >Vt«Ln LivKrt ‘ —' - -—
CchShrmg der Mgebßhxen.
(Privattelegramm der „Frankfurter Zettun8*.)
^ Berlin, 18. Oktbr. Der Reichspostminister hat dem Verkehrs- beiral seines Ministeriums Vorschläge fiir die neue Gebühren- e r h ö h u ii a unterbreitet. Danach Men P o st k a r t e n tm Orts- veckeyr 3 Mark, im Fernverkehr 6 Mark kosten. B ri e f e sollen tm Ortsverkehr bis 20 Gramm 4 Atark, bis 100 Gramm 8 Mark, bis 250 Gramm 12 Mark kosten, im Fernverkehr entsprechend 12, 18, 20 Mark. DI« Drucksachengebühr wird für 25 Gramm auf 2 Mark, bis 1 Kilogramm auf 20 Mark erhöht.
Die P äckch e n g eb üh r ist ans 24 Mark vorgesehen. Die Versicherungsgebühr für Wertpakete und Wertbriefe soll 6 Mark, für je 1000 Mark Wertangabe mindestens 10 Mark betragen. Postanweisungen sollen kosten: bis 100 Mark 10 Mark, bis 500 Mark 16 Mark, bis 1000 Mark 20 Mark, bis 2000 Mark 24 Mark, bis 5000 Mark 80 Mark, bis 10 000 40 Mark.
Im Postschcckverkebr werden die Gebühren auf bi« Hälfte der Postanweisungsgebühren festgesetzt. Bei Telegrammen soll künftig ohne Rücksicht auf di« Entfernung ein« Gnund- gebühr von 20 Mark und daneben eine WortgMhr von 1V Mark erhoben werden; dafür fällt di: Mindestgebühr fort. Di« Fernsprechgebühren sollen das Doppelt« der jetzigen Gebühren einschließlich der Teuerungszuschläge betrage». Die Erhöhung für die laufenden Gebühren soll mit Wirkung vom 1. Januar 1923, für die Einzelgebühr«n mit Wirkung ab 1. Dezember 1922 in Kraft treten.
Frankfurter Hande!sb!att.
Wiedargsb« und drahtliche Verbreitung der Artikel mit • nnd de» Priratdepcschen nur mit genauer Quellenangabe JPrU Ztg.“ geoiatt«»,
* Notgeld nnd Geldnot. Aus Kreisen der kommunal«} Verwaltung wird uns im Anschluß an die in rsr. 709 gemach« ten Ausführungen aus Berlin geschrieben: „Es ist durchaus! richtig, daß die Ausgabe von Notgeld picht dazu führen darf; der eigenen Geldknappheit zu steuern und daß die: Reichs* finanzverwaltung eine strenge Kontrolle über die Höhe der ausgegebenen Notgeldbeträge führen und daß die schleunigste
w „„ißiiiinn. „vwl Uic. irinlfUiinrr Kichsitc*!!t werden
Die Gebühren der Aerzke und Zahnärzte.
ch. Berlin, 16. Oktbr. Am S. Oktober fand !m Ministerium für Volkswohlfahrt unter Hinzuziehung von Vertretern der Aerzle- schast, der Reichsversicheruiigsträger sowie staatlicher und gemeindlicher Behörden eine Besprechung über Abänderungsan- träge zur preußischen Gebühren-Ordnung für Aerzte und Zahnärzte statt. Eine Einigung war nur in wenigen Punkten zu
prilrTrn* in hpti .CSrtithtfrrtrtf'n ftiirh hrr Sflfttttfter bic Ghllft&Ciblittfl
erzielen; in den Hauptfragen wird der Minister die Entscheidung herbeizuführe» haben.
Im Anschluß daran tagte der nach der Gebühren-Ordnung für Aerzte und Zahnärzte vierteljährlich einzuberufende Ausschuß zur Nachprüfung der Gebührensätze. Auf Gnmd der Verhandlungen hat der Minister fiir Volkswohlfahrt den Teuerungs- Zuschlag, der vom 1. Oktober d. Js. auf die Sätze der Gebüh- ren-Ordnung vom 15. März 1922 aufzuschlagen ist, aus 3 5 0 v. H. festgesetzt. Die Regelung des Zuschlags wird von letzt ab nicht mehr vierteljährlich, sondern monatlich erfolgen.
Eine Linnenschiffahriskagung.
Heilbronn, 17. Oktbr. (Priv.-Tel.) Der Partikulier- Schiffecverband „Jus et Justitia", Sitz Duisburg-Ruhrort. hatte nach Heilbroiin eine Ansschußsitzung einberufen, mit der zugleich eine Binnen-Schiffahrtstagung verbunden war. Die Tagung stand unter dem Vorsitz von Rechtsanwalt L i n d e ck, Mitglieds des Reichswirtschaftsrats, und wurde von Vertretern der badischen und württembergischen Regierung begrüßt, die beiderseits versicherten, daß man entschlossen sei, das große Werk des N e ck a r k a n a l s durchzuführen Der Vorsitzende behandelte zuerst die Lage der R h e i n s ch i f f a h r t unter dem Druck des Versailler Diktats, durch des besonders die kleinen Unternehmer nahezu ruiniert seien. Dann sprach Dr. Reinig über die W a s s e r u m s ch l a g s t a r i f e und gab der Ueber- zeugung Ausdruck, daß ohne Mitwirkung der Binnenschiffahrt und ohne Einführung von Umschlagstarifen eine Regelung der gesamten Verkehrsfragcn nicht möglich sei. Ueber den Stand der Ncckarkanalisation berichtete Strouibaudirektor K o n z.
PtäfldenkschaftLkarididak Ledebour.
«fe- Berlin, 18. Oktbr. . (Priv.-Tel.) Noch den Kommunisten haben jetzt auch die unabhängigen Sozialdemokraten, die die Verschmel- zlmgsaktion mit der alten sozialdemokratischen Partei nicht mitgemacht haben, einen Kandidaten für die R e i ch s v r ä s i d « n t e n - wähl ausgestellt und zwar in der Person des Abgeordneten L e - d e b o u r, der mit dem Abgeordneten Paul Wegeniann der einzige Vertreter der scz-ffionistischen N. S. P. im Reichstag ist.
Zur Sirafrechksrexorm,
München, 16. Oktbr. Auf her Donautagung der Bayrischen M i t t e l p a 1 1 e i (Deutfchnationalen Volks Partei) in Lauingen nahm am Sonntag der bayrische Jus:izmintster Dr. Gürtner in einer großen öffentliche!! Volksversammlung Stellung zu den Justizrefövnplänen, die ReichSjustizmintster Dr. R ad ü ruck, auf dem sozialdemokratischen Paiteitag in Augsburg entwickelt hat. Dr. Gürtner führte u. a. aus:
^ Das bestehende Strafrecht, da? auf den Anschauungen unserer Väter beruhe, sei verbefferungs fähig und verbesserungs bedürf
tig, aber keine verantwortungsbewußte Regierung könne heute Neuorganisationen vornehmen, olme daß die Kostenfrage geprüft und die Eingriffsmöglichkeit der feindlichen Finanzkontrollkom- mission bedacht werde. Die Fortführung der L a i e n b e t e i l i - gung sei, da sie sich nach den Erfahrungen der bayrischen Volksge- richt« bewährt habe, nur zu wünschen. Wenn heute verlangt werde, daß der Richter künftig auf seine politische Gesinnung ge- örftfl werden solle, so sei das ein Mittel, um jedes Vertrauen in die Rechtspiechung zu erschüttern. Es sei eine Frage, ob der gegenwärtige Zeitpunkt geeignet erscheine, um aus das Strafmittel der Todesstrafe zu verzichten. Merkwürdigerweise enthalte das Gesetz zum Schutze der Republik die Todesstrafe weit über die bisherige gesetzliche Form hinaus auf Veranlassung der selben Linksparteien, zu deren wichtigstem Programmpunkt seit Jahrzehnten die völlige A b f ch af f u n g der Todesstrafe gehöre. Wenn der Neicbs- justizminister fordere, daß die A r b e i t s g e r t cfi t e vom Vertrauen
Bet Arbeitnehmer getragen sein müßten, so bleibe zu ergänzen, daß sie auch das Vertrauen der Arbeitgeber haben sollten, denn einsei
tiges Vertrauen sei eine unbrauchbare Grundlage für ein Gericht. Zlun Schluß wandte sich der Minister noch gegen die Erleichterung
der Ehescheidung, gegen die schiocrwiegende soziale Einwande sprächen.
Organisakion der Polizeibeamlen.
Berlin, 18. Oktbr. lVriv -Tel.) Der seit langem herrschende Kamps zwischen den einzelnen Organisationen der Po- lizoiveamten hat jetzt durch die bevorstehende Auflösung des „Reich-svevbandes der Polizeibemnten Deutschlands" vorläufig ein Ende gefunden. Wie eine Korrespondenz hört, ist boabsich- ttgt, durch den „Verband der P o l i z e i b e a m t e n Preußens" eine neue Zusammenfassung aller deutschen Poli- zeibeamt'im vorznnehmen. Der Verband der Polizeibeamten Preußens hat für die am 27. Oktober stattfindende Tagung des Deutschen Beamtenbundes den Antrag gestellt, daß der Beamtenbund die jetzt im Werden begriffene Organisation unter dem Namen „Reichsinteresssngemetnschaft der deutschen Polizei» beamten als siebente Säule anerkennen möge.
Wiedereinziehung und die Einlösung sichergestellt werden muß. Nicht verständlich ist aber, daß seitens der Reichsstellen der ganzen Lage, welche die Ausgabe von Notgeld erzwungen hat, recht wenig Verständnis entgegengebracM wird. Jedenfalls sind die großen Städte des rheinisch-westfälischen 'Industriebezirks nur mit Widerstreben und au! Drängen von Bergbau, Industrie und Handel, sowie nach ausdrücklicher Aufforderung durch die Reichsbankstelien selbst an die iVot- geldherstellung herangegangen. Sie ließen sich erst dazu- Bestimmen, aLs wiederholt große Werke infolge der Zahiungs- mittelknappheit nicht in der Lage waren, ihre Arbeiter ordnungsmäßig auszulöhnen, sodaß bereits Unruhen entstanden.
Demgegenüber war es nicht notwendig, aliäu erschwerende Bedingungen an die Notgeldausgabe zu knüpfen. Hierher gehört einmal die Bedingung, daß der Wiedereinziehungstemdn, der längstens auf zwei Monate hinausgesetzt werden durfte, auf dem Sehe n selbst angegeben sein müsse oder wenigstens gleichzeitig m.i der Ausgabe öflentlich bekannt gemacht werden müsse. Hierdurch wirrt die Umlaufsfähigkeit erheblich beeinträchtigt- Auch die • Uoberweisung der Gegenwerte an die den Gerne nden bisher unbekannte Keichskreditgeselllscliaft in. b. H. ist eine unnötige Erschwerung und stößt bei den Ausgabestellen auf Ablehnung. Es muß genügen, wenn einer Reichskontrollsteüe gegenüber der Gegenwert sichergestellt, ja sogar, wenn die Gewähr geleistet wird, daß zum Einlösungstermin den Ausgabestelen die betr. Beträge zur Verfügung stehen. Es kann nicht eingesehen werden, warum diese großen Kapitalien, die gerade im Induetriebezirk sehr gut gebraucht werden können, alle nach Berlin fließen sollen. Auch die Eeichskrcditeesellschaft müßte selbstverständlich diese Beträge nutzbringend a.nlogen, um die Verzinsung aufbringen za können. Sehr viele Städte des Industriebezirks sind beispielsweise gezwungen, die Kartoffel- und KohlernrinkcJlenmg für ihre Einwohner mehr oder weniger selbst in die Hand zu nehmen, wozu sie für ganz kurze Zeit große Kapitalien aufnehmen müssen. Selbst gegen die Finanzierung solcher Geschäfte durch die Notgeldgegen- , werte dürften bei den großen Städten, die allein hierfür in Frage ; kommen, kaum Bedenken bestehen. Andernfalls sind diese Städte ; gezwungen, Kapitalien gegen hohe Bankzinsen vorübergehend flüssig zu machen, wodurch entweder die Kartoffeloreiee erhöht, oder die , Steuerzahler insgesamt belastet werden. (Wenn einmal von dem Prinzip, daß die Notgeldausgabe nicht ein Weg der Kreditbeschaffung sein darf, abgewichen würde, wäre es schwer, eine richtige Grenze zu ziehen. D. Red.)
Ganz unverständlich ist das Verhalten mancher anderer , Reichsverwaltungen, insbesondere der Reichspostver-i w a 11 u n g, welche die Annahme solchen Notgeldes überhaupt ablehnen oder ebenfalls wieder von „Bedingungen“ ab- i hängig machen. Bei der Notgeldausgabe handelt es sich! doch lediglich um eins Unterstützung der Reichsfinanzver-) waltung bezw. der Reichsbank durch die Notgeld ausgehenden j Stellen. Man sollte meinen, daß diese Aktion dann wenig- : stens von anderen Reichsstellen unterstützt werden würde. ; Statt dessen stellt die Postverwaltung ihrerseits den Ausgabe-.' stellen die Bedingung, schriftlich anzuerkennen, daß u. a. die Ausgabestellen sich verpflichten sollen, auch Falschscbeine, die auf der Post angenommen werden, ohne weiteres einzulösen. Daß eine derartige Verpflichtung nicht übernommen werden kann, ergibt sich schon daraus, daß damit jede Vorsicht gegenüber Falschscheinen ausgeschaltet würde, ja der Reiz zu Fälschungen geradezu hervorgerufen würde. Wenn eine solche Garantie der Post unentbehrlich erscheint, müßte sie schon durch die Reichsbank oder die Reichsfinanzverwaltung. in deren Interesse die Notgeldausgabe erfolgt ist, gewährt werden.“
* Yoä’i schweizerischen Fiiianzmarkt wird uns aus Zürich, 16. d. M., geschrieben: „Die durch die Wirtschaftskrise verursachte starke Geldflüssigkeit in der Schweiz ■ hatte seit einigen Monaten eine starke Hausse auf den schweizerischen Börsen bewirkt, die sich fast auf alle Werte, Aktien sowohl als auch fest verzinsliche Obligationen der Industrie und der öffentlichen Körperschaften erstreckte. Diese Hausse- stimmung ist vor 14 Tagen plötzlich umgeschlagen, und cs ist ein scharfer Kurssturz aller Schweizer W e r t s erfolgt, der besonders bedeutend bei den Obligationen war. Der Grund ist vor allem in der Beunruhigung der Kapitalisten- 1.reise durch das Projekt der einmaligen Vermögensabgabe zu suchen, über die am 3. Dezember eine Volksabstimmung stattfinden wird. Sollte der Plan mit seinen exorbitanten. Steuersätzen (bis zu 60 pCt.) Gesetz werden, so muß aller-, dings mit einer außerordentlichen Realisation von Effekten aller Art gerechnet werden. Neben der Furcht vor dar Ve- mögensabgabe hat aber auch die starke Baisse des Mark- k urses die Stimmung der schweizerischen Börse beeinflußt, da wie die „National-Zeitung“ schreibt, dadurch nicht nur die schweizerischen Guthaben und Beteiligungen in Deutschland entwertet, sondern auch die Exportmöglichkeiten der Schweiz nicht nur nach Deutschland, sondern auch nach dem übrigen Auslande neuerdings ungünstig beeinflußt, werden, so daß sich daher die Aussichten für die schweizerischen Industrien weiter verschlechtern.“ ;
vermischte vachrWen.
Berlin. 18. Oktbr. (Priv.-Tel.) Die „Voffische Zeitung" dementiert Heute ihre gestrige Nachricht, daß die „Zutuns t" Maxinilliau Hardens ein gehe. Es trete lediglich eine Pause im Erscheinen der Zeitschrift ein, da Harden sich infolge des auf ihn verübten Attentats a-us ärztlichen Rat Schonung auferlegen müsse.
-ch- Berlin, 18. Oktbr. (Priv.-Tel.) Der Bund entschiedener Schulreformer hat an die thüringische Landesregierung die Bitte gerichtet, dem zu einem Jahr Gefängnis ücrurieiltcn Schnlreformer Gustav WYiieken diese Strafe im Gnadentvege zu erlassen.
München, 17 Oklbr. (Priv.-Tel.) Verleger Geheimrai Hans O l d e n b o u r g, der Seniorchef und Teilhaber der Firma R. Oldenbourg München-Berlin, ist im 74 Lebensjahr in München gestorben. Er war 22 Jahre lang Vorsitzender des Vereins Münchener Buchdruckereibesitzer, 3l Jahre lang Vorsitzender des Kreises V Bayern des Deutschen Buchdruckervereins und Vorstandsmitglied des Hauptvereins selbst.
25 Stuttgart, 17. Oktbr. (Priv.-Tel.) Durch Vermittlung des deutschen Gesandten in Bern ist von der schweizerisch- deutschen H t l f s k o m m i s s i o n für die Studenten- hilfe an den württembergischen Hochschulen der württembergischen Unterrichtsverwaltung zu Händen des Staatspräsidenten Dr. H i e b e r eine Spende von 2 Millionen Mark überwiesen worden. Dr. Hieber hatte schon im Frühjahr dieses Jahres für dieselben Zwecke die Zuwendung von einer Million Mark erhalten.
7—5 Stuttgart, 17. Oktbr. (Priv.-Tel.) Präsident Dr. Karl v. Geier, der erste Vorsitzende der Wütttenibergischen Feuerver- sichenmgS A.-G. nnd langjährige Leiter des württembergischen Roten Kreuzes, ist heute abend im Alter von 72 Jahren g e - st o r b e n.
Doorn, 18. Oktbr. (Wolfs.) Mederlündische Telegr.-Agentur. Bet der Hochzeit des « b e m a l i g e n a e u t s ch e n Kaisers, die auf Son»tag den 5. November festgesetzt ist, wird der Bürgermeister von Doorn die bürgerliche Trauung in der Hall« des Hauses Doorn vollziehen. Die kirchliche Trauung wirb im Vestibül stattfinden. Es sind ungelähr 50 Personen eingelaben, von denen einige bereits eingetrofsen sind. Dem Vernehmen nach wird Prinzessin Hermtne am 2. November abends in Doorn ankommen.
* Preußische Laudespfandbriefanstalt, Berlin, j
Aus Berlin wird uns berichtet: „Auf Grund des Gesetzes vom j 20. Mai 1922 ist dieses Institut als Körperschaft des öffentlichen j Rechts errichtet worden. Der preußische Staat hat den Betrag j von 25 Mill. Mark dafür bereiigestellt. Zweck der Anstalt ist die Gewährung nicht landwirtschaftlichen Grundkredites zur: Förderung des Klein Wohnungsbaus der minderbemit- 1 teilen Bevölkerung. Das Grundkapital besteht aus der Starrnn- einlage des Staates mit M 25 Mill. und aus Stammeinlagen anderer Körperschaften (z. B. Wohnungsführsorge-Gesell- schaftenj. Die IIochst Verzinsung beträgt 5 pCt. Die zur Beleihung erforderlichen Mittel werden durch Pfandbriefemission verschafft. Der Gesamtumlauf dar! den Betrag der zu Grunde liegenden Hypothekenforderung und den fünfzehnfachen Betrag des Grundkapitals nicht überschreiten. Zu den Organen der Anstalt gehört ein Verwaltungsrat, der von Inhabern der Stamrrieinla.ge nach bestimmtem Schlüssel gestellt wird.“
* C. H. .Knorr A.-G., Heilferoim a. N. Aus Berlin, 16. d. M., schreibt man uns: „Die Gesellschaft (Nährmittelfabrik), deren Aktien, wie schon angekündigt, demnächst in Berlin, Frankfurt a. M., Mannheim und Stuttgart offiziell eingeführt werden sollen, führt, wie ich höre, Verhandlungen wegen Abschlusses eines Inte ressengemein Schafts Vertrags mit einem bedeutenden norddeutschen Unternehmen.“
* Maneel an hochwertigen Stempelmarhen. Aehn-
lich wie bei der Effekten-Umsatzsleuer ergeben sieb auch beim W e c h s e 1 s t e m p e 1 Unzuträglichkeiten aus der nur bis 600 reichenden Stückelung. Die Inflation macht wesentlich höhere Einheiten erforderlich. Die Handelskammer zu Berlin hat deshalb vorgesehlagen, Wechselstempelmarken etwa bis zu <-il 6000 auszugeben. Das Reichsfinanzministerium hat darauf geantwortet, daß geplant sei, bei höheren Beträgen die Barentrichtung des Stempels ohne Verwendung von Marken einzuführen. — (Auch hier also, wie bei den Umsatzsteuerstempelmarken, der Steuerstaffelung usw. ein Nachhinken hinter der Entwicklung, das dem Staat unnütze Unkosten, dem Verkehr aber Unzuträglichkeiten verursacht. Die Red.). i
* Fachliteratur. „Hie Preußische Staatsbank
(Seebandhmg)” betitelt sich eiiie von der Beiohsdruekerei eebr ansprechend ausgestattete Darstellung der Geschichte und Tätigkeit der SeehaiKlluug in den jetzt vollendeten 130 Jahren; die Schrift hat augenscheinlich den derzeitigen Präsidenten v. Dombois zum Verfasser und bringt in Test und Anhang wertvolles Material, das zum Teil vergessen wa.r. zur Geschichte des Staats und der Staats
finanzen, sodann des öffentlichen Bankwesens überhaupt.
* Tauschgeschäfte mit Kriegsanleihen. Aus Heilbronn, IG. d. M. p wird uns geschrieben: „Zu diesem Thema läßt.
sich auch aus _ hiesiger Gegend ein Beitrag beisteuern. In re» klamehafter Weise erbietet sich auf dem Anzeigenwege die Spar, und Kredi tbank Oehringen, Kriegsanleihe znin Kurs voa. 98 pCt (Börsenkurs 77 %) „unter günstigen Bedingungen“ zu übernehmen-, andere Wertpapiere weit über Kurs! Wieso kann das dis Bank in 0springen? Ganz einfach: Sie gibt kein bares Geld, sondern bietet 6proz. zehnjährige Schuldscheins des dortigen U e h e r 1 a n d w e r k s an. Ueber den inneren Wert dieser Schuldscheins ist schwer ein Urteil möglich; jedenfalls erscheint es fraglich, ob, wo und wie sie zu realisieren sind, während man Kriegs-, anleihen doch wenigstens zu 77% pCt. anbringen kann. Oder garantiert die Oehringer Bank die etwaige P.ückübemahme der Schuldscheine zu 98 pCt.? U. A. w. g,“
* jYeue Aktiengesellschaft In Frankfurt a. M. Unter der Firma Wilhelm M ayer A. -G. wurde in Frankfurt a. M. eine Großhandlung gegründet, die sich mit dem Vertrieb voaj Stoffen aller Art befaßt. Pie Gesellschaft arbeitet im engsten Einvernehmen mit der seit 1853 bestehenden Web waren-Großhandlung Wilhelm Mayer in Worms a. Rh. Das Grundkapital beträgt M 8 Mill. Den Vorstand bilden d!e Herren Wilhelm Mayer, Teilhabet der Firma Wilhelm Mayer, Worms und Ludwig Polsson»
* „Iban“ Industrie Tief- n. llochbau A.-G- jffiisseldorf. Der Aufsichtsrat beschloß, einer a. o. G.-V. (81. Nov.) eine Kapitalserhöhung um bis zu -Ä 20 auf 80 MH], Voranschlägen. Die Kapitalserhöhung sei erforderlich in Anbetracht! der weiteren Ausdehnung des deutschen Geschäftes. Die neue® Aktien sollen den alten Aktionären auf 1 alte E neue su 125 nCfc aageboten werden. Für die Aufgaben, die der „Ibau”’ in der Wi»»,
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