Samstag, 1. Marx 1941
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Buenos Aires, 28. Februar. (Europapreß.) Von argentinischer Seite wurde die Aufforderung, alle in den Häfen des Landes liegenden dänischen Schiffe zu beschlagnahmen, zurückgewiesen. An Käufe zur Verstärkung der argentinischen Handelsflotte denkt man im Augenblick nicht, hingegen daran, Schiffsraum zu mieten.
♦ Amsterdam, 28. Februar. Wie der Londoner Nachrichtendienst mitteilt, sind britische Piloten in New York eingetrosfen, um fünf Clipper-Flugboote nach England zu bringen. Diese Flugboote sollen dem „künftigen transatlantischen Flugver- ckehr zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten dienen". „Bekanntlich", so fügte der Nachrichtendienst hinzu, „hatte der britische Luftfahrtminister Sinclair vor kurzem im Parlament
Weitere schwere englische Schiffsverluste.
Der erfolgreiche Angriff der Fernkampfflugzeuge auf den Geleitzug
Lsrd Chatfield erwurtet „brunrnhigende Uerluste".
n Bern, 28. Februar. Großadmiral Lord Chatfield wandte sich am Donnern ag wieder einmal an das englische Volk, um es darauf hinzuweisen, daß der britischen Handelsschiffahrt „beunruhigende Verluste" bevorstündcn. „Wir müssen uns darauf vorberei- tcu, daß,Deutschland in der nächsten Zeit die Angriffe gegen unsere Seeverbindungen wesentlich verschärfen wird und daß unsere Verluste steigen werden." Selbstverständlich bestätigte Chatfield trotz dieser Voraussage auftragsgemäß die Zuversicht der englischen Flotte, „den Gefahren wirkungsvoll entgegenzutretcn"; die letzten Erfolge des deutschen Handelskrieges leugnete auch er, der offiziellen Haltung entsprechend.
, Wir müssen die Arbeit beschleunigen."
Bevin appelliert an die Dockarbeitcr.
* Stockholm, 28. Februar. Die Notlage der englischen Schifffahrt veranlaßte den englischen Arbei^minister Bevin am Donnerstag, sich in einer Rede an die Dockarbeiter zu wenden. Wie der Londoner Nachrichtendienst meldet, richtete Bevin den dringenden Appell an sic, „zu helfen, Hiller zu schlagen". — „Wir wären beglückt", erklärte er, „wenn wir unseren Schiffsbau und die Tätigkeit unserer Häfen noch um vierzig Prozent beschleunigen könnten. Infolgedessen wende ich mich an meine Freunde, die Dockarbeiter, mit der Bitte, uns zu helfen, Hitler zu schlagen." Das Transportwesen sei heute zu einer Schlusselfrage geworden, und werde über den Verlauf des Krieges entscheiden. „Wir müssen uns eine Beschleunigung der Arbeit sichern, wenn wir nicht "nur mit den Angriffen fertig werden wollen, die bereits über uns dahingcgangen sind, sondern auch mit denen, die uns noch bedrohen."-
den sie bereits beim Beginne seiner Regierung zum großen Teil cingebüßt hatle. Nachdem der Machtkampf der Parteien jahrelang das Land in. Atem gehalten hatte, war die Diktatur des Generals Primo de Rivera in den Jahren 1923 bis 1930'ein letzter Versuch, die politischen Verhältnisse zu konsolidieren, aber auch er führte nicht zum Ziele. 1930 mußte Primo de Rivera zurücktrcten. Nach einigen Ucdcrgangskabinetten gab bann der Wahlerfolg der Republikaner und Sozialisten bei den Gemeindewahlen von 1931 den Gegnern des Königs und seines Regimes die Möglichkeit, selbst an die Macht zu kommen. Alfons XIII. verließ mit seiner Familie das Land. Er hat später für sich selbst zugunsten seines dritten Sohnes Jüan Carlos dem Throne entsagt, nachdem seine beiden älteren Söhne dies ebenfalls getan hatten. Nach 1931 hatte sich Alfons XIII. zunächst in Paris und dann hauptsächlich in Rom aufgchaltcn, wo er jetzt auch gestorben ist.
Botschafter Oshima beim Führer.
Ucberrcichung des Beglaubigungsschreibens.
Berchtesgaden, 28. Februar. (DNB.) Der Führer empfing beute auf dem Berghof in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop zur Ucberrcichung des' Beglaubigungsschreibens den ncuernannten japanischen Botschafter Hiroshi Oshima, der vom-Gesandtcn Sakuma, Botschaftsrat Käse, Militärattache Generalleutnant Banzai und Marineattache Kapitän zür See Yokdi begleitet war.
(fine Abteilung der SS-Leibstamdarte erwies bei der An- und Abfahrt die militärischen Ehrenbezeigungen.
.Plätze von Malta wurden außer den bereits gemeldeten Flugzeugen noch weitere fünf am Boden stehende als vernichtet fcst- gcstellt.
In Nordafrika haben eigene Flugzeuge sowie Flugzeuge des Deutschen Fliegerkorps feindliche Panzerfahrzeuge erfolgreich mit Bomben und Mafchinengewchrseucr belegt.
In Kufra und Giarabub wurden wiederholte. Angriffe des Feindes von unseren Truppen abgcwiesen.
In O st a f r i k a lebhafte Tätigkeit unserer Artillerie im Abschnitt von Keren. In Somaliland dauert der erbitterte Kampf fort. Unsere Truppen kämpfen, erbittert nach der Räumung von Mogadiscio int Norden der Stadt. ,
die die Phrygier verehrten, gehörte der Mondgott Men, dessen Gestalt deshalb mit einer Mondsichel um den Nacken auf ihre Münzen gestanzt wurde. Die Kultur Phrygiens hatte ihren Höchststand im siebenten Jahrhundert o. Chr. Bald danach stellte sich Erschlaffung ein, was zur Folge hatte, daß das Land in die Botmäßigkeit Lydiens geriet. Im Jahre 540 wurde Phrygien von Persien annektiert. Es verlor damit nicht nur die staatliche Existenz, sondern auch feinen Namen. 334 traf Alexander der Große, pon Gordion kommend — wo er „den gordischen Knoten mit dem Schwert durchschlagen" hatte —, auf dem Heereszug nach Persien in Ankara ein, das in der Vorzeit den Namen Ankyra führte. Der frühe Tod des ruhmreichen Eroberers bedeutete auch für Anatolien gefahrvolle Ungewißheit..
Im Jahre 279 erschienen gallische Stämme am Bosporus. Sie waren im vierten Jahrhundert von Gallien aufgebrochcn und hatten sich zunächst an der Donau niedergelassen. Später vermochten sie Mazedonien und Thessalien zu erobern. Als ihnen der Einbruch nach Griechenland an den Thermopylen verwehrt wurde, wandte sich ein Teil der gallischen Truppen weiter nach Osten. (Der Rest blieb im heutigen Serbien.) Sic zwangen das noch junge Byzanz zur Tributzahlung und marschierten darauf, etwa 20 000 Mann, stark, in Kleinasien ein, dessen ganzes Binnenland ihnen zur Beute fiel. Der Drang nach dem warmen Süden ließ die Gallier bis nach Syrien vorstoßen. Der König dieses Landes aber konnte sie mit Hilfe seiner Elefantentruppe schlagen. Der ganze Eroberungszug des kampftüchtigcn Nordvolks ging mit der Geschwindigkeit eines, Sturmwinds vor sich; denn die syrische Niederlage erlitten die Gallier kaum vier Jahre nach ihrem Auftreten vor Byzanz. Die Neuankömmlinge, die in drei getrennte Stämme zerfielen, vermochten nicht, in Anatolien ein festes Staatswesen zu schaffen. Die hellenistischen Fürsten Ioniens lieferten ihnen unter der Führung von Pergamon schwere Kämpfe. Im Jahre 229 wurden sic von dem König von Pergamon geschlagen und an der Sakaria und am Halys angesiedelt. Nun waren sie zwar seßhaft geworden, doch in dem Ringen mit den straff organisierten Nachbarstaaten litt ihre Widerstandskraft unter zunehmender Zersplitterung und unter ihrer oatriarchalisch-republikanischen Regierungsform. Den Galliern war cs in den fortwährenden Kriegen bald mit diesem, bald mit jenem Volk — darunter auch mit den so mächtig gewordenen Römern — nicht vergönnt, ein ungestörtes staatliches Dasein zu führen. Obwohl sie bestrebt waren, in ihrem Gebiet die Hcrrenschicht zu bleiben, vermischten sie sich mit den Phrygiern und den in großen Scharen in das Land strömenden griechischen Kolonisten. Ihren Volkscharaktcr verloren sie schließlich fast vollständig^ indem sie nicht nur die griechische Sprache, sondern auch griechische Familiennamen annahmen. Die Einigung im Jahre 73 zu einem einzigen, von einem König regierten Staatswesen, mit Ankyra als
Berlin, 28. Februar. (DNB.) Tas Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Ein Unterseeboot versenkte 22 000 Bruttoregistertonncn feindlichen Handclsschiffsraumes.
Fernkampfflugzeuge versenkten, wie durch Sondermcldung bereits bekanntgcgeben, am 26. Februar 500 Kilometer westlich Irlands aus einem gesicherten britischen G c l e i t z u g heraus neun Schiffe mit zusammen 58 000 Bruttorcgistcrtonnen. Außerdem wurden drei Schisse so schwer beschädigt, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Vier weitere Schisse erhielten schwere Bombentresscr.
Bei bewaffneter Aufklärung im Seegcbiet von Großbritannien versenkte die Luftwaffe am 27. Februar westlich Irlands ein Handelsschiff von 10 000 Bruttoregistertonncn und beschädigte zwölf große Schiffe durch Bombentreffer so schwer, daß ein Teil von ihnen als verloren gelten kann.
Kampisliegcrvcrbände griffe* gestern bei Tage kriegswichtige Ziele in Süd - und Süstoftengland an, vernichteten auf sechs Flugplätzen zahlreiche Flugzeuge und erzielten schwere Bombentresscr in Hallen und Unterkünften. Mehrere Bombcnvoll- tresfer verursachten eine schwere Explosion in einer Flugzcugsabrik.
Der Feind flog gestern bei Tage und in der letzte« Nacht weder in das Reichsgebiet noch in die besetzten Gebiete ein.
Die Besatzung eines Kampfflugzeuges, Oberleutnant Baumbach, Feldwebel Erkens und Unteroffizier Stahl, vernichtete bis zum 27. Februar insgesamt 240 000 Tonnen feindlichen Schiffsraumes.
Mogadiscio geräumt.
Rege Tätigkeit der italienischen Luftwaffe.
Rom, 8. Februar. (DNB.) Das Hauptquartier der italicnischcn Wehrmacht gibt bekannt:
An der g r i e ch i s ch e n Front nichts von Bedeutung. Ein Verband feindlicher Bomber ist beim Versuch, einen unserer Flugstützpunkte anzugreisen, von unseren Jagdflugzeugen gestellt worden, die ein Spitfire-Flugzeug abschoffen. Ein zweites Flugzeug wurde
Auch Amerika spürt den Tonnagemangel.
Englischer Zwang gegen UerficherungsgrsellfchafterL — Die Schwarzen Men - (FunkmeldungunsercsKorrcspondenten.)
im zweiten Jahrtausend kam das Gold hinzu. Die Prota- Hatticr verstanden sich auch auf kunstgerechte Verarbeitung der Metalle, wie ebenfalls auf das Spinnen. In ihren Gräbern sind Gefäße und Schmuckstücke aus Edelmetallen und Edelsteinen und schön gefertigte Totentücher gesunden worden. Die proto-hattische Kultur hat auf das benachbarte Assyrien eine so starke Anziehungskraft ausgeübt, daß die Assyrer an der Wende vom dritten zum zweiten Jahrtausend an manchen Orten Kleinasiens Handelsniederlassungen unterhielten, die ihre Geschäfte nach streng geregelten Gebräuchen versahen. Demnach scheinen die Proto-Hatticr trotz der Zersplitterung in verschiedene Ganwesen gegenüber dem mächtigen Nachbarstaat die Unabhängigkeit bewahrt zu haben. Einen Handelsverkehr mit Assyrien gab es, wie man an nimmt, seit der Mitte des dritten Jahrtausends.
Wann die Hethiter in Kleinasien cinbrachcn, weiß man nicht genau. Jedenfalls waren sie 1925 bereits so stark, daß sie von ihren neuen Sitzen aus Babylon erobern konnten Die Wissenschaft bezeichnet die Hethiter einmütig als Jndo- germanen, aber sie ist sich nicht einig darüber, ob dieses starke Volk vom Osten oder über die Meerengen hinweg gekommen ist. Türkische Gelehrte verkünden die Meinung, schon die Proto-Hatticr, die ja ziemlich sicher aus Zentralasien gekommen waren, seien Jndogermanen und die Hethiter dann später deren innerasiatische Nachfahren — türkischen Stammes — gewesen. Der These der anderen Schule, die Hethiter hätten vor dem Einbruch in Anatolien Südrnßland bewohnt widerspricht die türkische Lesart mit dem Argument, dann wären sie nicht an dem in der Nähe ihres Weges gelegenen Troja achtlos vorbeigezogen, sondern hätten sich fraglos nach dem Süden hin, also nach der fruchtbaren ägäischen Küste gewandt. Fürs erste aber muß als wahrscheinlich gelten, daß die Hethiter vor ihrer Ankunft in Kleinasien Bewohner Sud- rußlands waren. Heber 600 -Jahre des hethitischcn Reichs ist einstweilen noch Dunkel'gebreitet. Die Hethiter, die j>ch alsbald stark mit den proto Hattischen Elementen mischten, bauten auf den Kuppen von Hügeln feste Burgen und gründeten viele Städte. Hattusas'(Bogazköy) war ihre Hauptstadt. Lic schrieben in Hieroglyphen eigener. Art, die bisher noch nicht entziffert wurden, hatten aber bei der Einnahme von Babvlon für den allgemeinen Schriftverkehr auch die Keilschrift übernommen. Tie Reliefs, die sie in Steinblöcke schlugen, zeigten Kraft und einen ausgeprägten Kunststil. Das Reich der Hethiter stand wohl im vierzehnten Jahrhundert v. Ehr. auf seinem Höhepunkt. Von Aegvvten wurde cs als ebenbürtige Großmacht angesehen. Tie beiden Länder führten ihre diplomatische Korrespondenz,in babylonischer Sprache, die somit in jener orientalischen Vorzeit die bisherige Nolle des Französischen spielte. Vertragstexte waren sein durchdacht. Ramses II. heiratete 1266 v. Chr. eine Tochter des Hcthiterkönigs.
Übersicht von siebenunddreißigtausend Tonnen gegenübergestellt wird, beginnt der Amerikaner .skeptisch zu werden. Er braucht nicht lange zu raten, welcher Seite er vertrauen soll. In einem längeren Artikel des „Minneapolis Star" berichtet der Verleger John Cowlcs,' einer der Begleiter Willkies auf seiner Reise nach England, über die Wijung der deutschen Versenkungen schon vor einem Monat: „So oft deutsche U-Boote oder Stukas eine größere Anzahl Schiffe mit Flugzeugen, Munition, Werkzeugmaschinen und Lebensmitteln für England versenken, hat dies natürlich und ganz unvermeidlich eine ungünstige Wirkung auf die britische Moral» Es wäre unmöglich, selbst wenn die Regierung sich bemühte, zu verhindern, daß die Ocffcntlichkcit die annäycrndcn Tatsachen über die Schiffsverluste erfährt. Die Matrosen reden, wenn sie an Land gehen, und die Neuigkeit — ob guteober schlecht — vcr- 'breitet sich schnell im ganzen Land." Seit dem Besuch von Cowlcs haben sich die Verhältnisse noch verschlimmert, und neuerdings hat cs den Anschein, als bemühe sich die britische Regie- rung, mit allen Mitteln das Bekanntwerden der Verscnkunpszis- fetn zu verhindern. Tics mag auch der Sinn des strikten Redeverbotes an alle Matrosen auf Urlaub fein, das unter Vorzeichen bet Spionagegcfahr kürzlich erlassen worden ist. Im übrigen enthält bet Bericht von Cowlcs einen Satz, der für bie meisten Amerikaner einen schweren Schock bedeuten wirb: „Wegen her Gefahr, baß bie bcutsche Luftwaffe bie Luftherrschaft über Eng- lanb auch am Tage erringen könnte, würbe bie britische Flug- zcugptobukiion vor allem auf Kampfflugzeuge konzentriert." Damit wirb eine Möglichkeit ins Auge gefaßt, bie bisher in Amerika von allen „Strategen" kategorisch bestritten tmtrbc. Cowlcs' Satz ist aber nur bet Auftakt für einen neuen Appell um eine vermehrte Lieferung von Bombern mit großer Reichweite au Englanb. Roosevelt tut ohne Zweifel alles, was in seiner Macht steht, um biefem unb ähnlichen Appellen nachzukommcn. Während die Debatte im Senat über bie Hilfsbill immer schärfere Formen annimmt, konferierte er gestern sowohl vor- wie nachmittags stundenlang über bie Vorbereitung von Maßnahmen, bte unmittelbar nach ber Annahme der Bill ausgeführt werben sollen, darunter die Abgabe von Marine- und Heercsmaterial an England. An den Beratungen waten beteiligt Hopkins, Staatssekretär Hüll, der Ktiegsministet Stimson, der Chef ber Luftwaffe Forrestal, ber Gcncralstabschcf Marshall, ber Flottenchef Stark unb nachmittags auch ber Finanzminister Morgcnthau. Sir Hugh Dowbina, ber britische Sachvetstänbigc für Flugwesen, wat längere Zeit in Sonderaubienz beim Präsidenten. Danach bestätigte er feinen Ruf bet Grobheit, inbem er bie .martenben Journalisten anschnauzie: „Ich tebe nicht mit dem Präsibenten, um nachher hi rauszukommen unb Ihnen zu erzählen, worüber biskutiert wurde." Es ist jedoch bekannt, baß gestern bte cnbgültigen Aufstellungen übet bie bringenbften britischen Bebürfnisse an Kriegsmaterial geprüft worben sinb.
Alfons XIII. non Spanien gestorben.
Rom, 28. Februar, (llniteb Preß.) Der Exkönig Alfons von Spanien ist heute um 11.50 Uhr im Granbhotel in Rom gestorben. Die Angehörigen des spanischen Königshauses, -Königin Viktoria und die beiden Söhne des Exkönigs, Prinz Juan und Jaime, hatten sich am Krankenlager versammelt. Nachdem Alfons um 10 Uhr einen Anfall erlitten hatte, trat ein schnellet Kräftcvcr- °all ein.
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Wons XIII. folgte, als nachgcbotenct Sohn, seinem Vater Mons XII., her am 26. November 1885 gestorben war, schon im Augenblick seiner Geburt, am 17. Mai 1886, als König. Bis 1902 stand er unter der Regentschaft seiner Mutter Maria Christina, einer österreichischen Erzherzogin. Mit sechzehn Jahren übernahm er dünn 1902 selbst die Regierung. Vier Iahte später vermählte er sich mit ber Prinzessin Ena von Battenberg (als Königin Viktoria Eugenia genannt), einer Verwandten des englischen Köiftgshauscs, die auch englische Erziehung genossen hatte. Von den vier Söhnen, die der Ehe entsprangen, sind ber älteste, Alfonso, ber frühere Kronprinz, unb der jüngste, Gonzalo, bereits gestorben, der zweite, Jaimc, ist taubstumm. Nur ber brüte, Juan Carlos, 1913 geboren, wäre für eine Thronfolge in Betracht gekommen.
Alfons XIII. war ncununbzwanzig Jahre König von Spanien, bis zu der Revolution von 1931, bie ihn ben Thron kostete. In seinen ersten Rcgierungsjahren war er wicberholt bas Ziel von Anschlägen politischer Gegner, so auch während der Hochzeitsfeier in Madrid. Sie sind alle mißlungen, aber es gelang dem König I auch nicht, ber Monarchie in Spanien den Boden zutückzugcwinnen, |
Aegypten hatte allen Grund, sich mit dem Hethiterland gut zu stellen, da dieses bereits Eisenwaffen besaß, während das Pharaonenreich sein Rüstzeug noch aus Bronze macht«. Die ägäische Küste war inzwischen — etwa seit 1400 v. Chr. — sehr betont unter den Einfluß der mykenischen Kultur gekommen. Diese Kulturströmung vermochte jedoch kaum in das Hethiterreich «inzudringcn.
In ber Mitte des dreizehnten Jahrhunderts tret unter den Hethitern, vielleicht unter der Wirkung der Berührung mit Aegypten, Verweichlichung ein, was einem anderen indogermanischen Volk, den Phrygiern, ermöglichte, das Innere Kleinasiens zu überrennen und zum Zweistromland vorzudringen, wo sie sich jedoch, wie auch seiner Zeit die Hethiter, nicht zu behaupten vermochten. Die Phrygier hatten die Balkanhalbinsel bewohnt und irgendwann im zweiten Jahrtausend den Bosporus überschritten. Zu Homers Zeiten waren sic östliche Nachbarn von Troja gewesen. Sie waren ziemlich friedfertig und legten auf die Befestigung ihrer Städte wenig Wert. Die Hethiter waren ihnen bei dem großen Anprall nach dem Süden Kleinasiens ausgewichcn. Im elften Jahrhundert erstand ein zweites Hethiterreich, dessen westliche Grenze aber nicht über den Halvs hinausgetriebcn werden konnte. Im achten Jahrhundert v. Chr. verschwanden die Hethiter vollständig. Danach waren die Phrygic die unbestrittenen Herren von fast ganz Anatolien. Die ägäische Küste vermochten sie sich indessen nicht zu unterjochen. Dort hatte in der.Zwischenzeit eine starke Einwanderung aus Griechenland stattgefunden. Mannigfache griechische Stämme waren daran beteiligt gewesen. Tas überaus günstige Klima der Landschaft, öer Reichtum der Fluren unb die natürlichen Vorteile der Häfen hatten ein Kulturleben erspricßen lassen, dem wehrhafte Kraft inne- wohnte Troja bestand zwar längst nicht mehr — es hätte seine sechste und letzte Existenz um 1200 cingebüßt —, doch waren andere Siadtwesen, weiter im besser geborgenen Süden, um so mehr aufgeblüht.'Diese Stadtstaaten fühlten sich in ihrem Dasein ständig durch die Phrygixr bedroht. So schloffen die zwölf jonischen Städte zusammen mit Chios und Samos einen Vcrtcidigungsbund, der sich gegen die ihnen drohende Gefahr als stark genug erwies und dadurch auch Griechenland schützte. Tic kulturelle Entwicklung Griechenlands und überhaupt ganz Europas hätte vielleicht eine völlig andere Bahn genommen, wenn es den Phrygiern gelungen wäre, am Acgäischen Meer Fuß zu fassen. Führend unter den jonischen Stabten waren Ephesus und Milet, beide, wie auch das kleine Priene, gegenüber Samos gelegen.
Auch die Phrygier waren Städtegründcr. Ihr Kulturzentrum befand sich an der Sakaria, wo Gordion lag, das eine ihre Hauptficdlungcn war. Die phrpgischc Schrift ähnelte der griechischen, woraus einige den Schluß ziehen, Griechenland habe seine Schrift nach dem Muster Phrygiens gebildet. Ter Beweis dafür ist jedoch noch zu erbringen. Zu den Göttern,
Anatoliens Vorgeschichte.
Ankara, im Februar
Trotz vielen sehr wertvollen Funden steht die Wissenschaft in ihrem Bemühen, die Vorgeschichte Anatoliens Zu rekonstruieren, noch am Anfang. Erst leit ‘
in Bogazköy im Jahre 1906 hat die wirkliche Erichließusts der hethitischcn Kultur begonnen. Es gibt eine Reihe von yun-u orten deren Material sicherlich bis nahe an die erste Zeft des dritten Jahrtausends v. Chr. zuruckreicht, und alle yunöe zeigen daß Anatolien schon damals metallzeitlich war. Sttei aften ist somit in seiner kulturellen Entwicklung den meisten anderen Ländern der Welt weit voran gewesen. Zu den ergiebigsten Fundstätten gehören Troja und Alischar. An beiden Orten wie auch an den meisten übrigen Ausgrabung-staltcn. haben' sich mehrere Kulturen übereinander gelagert. Troia hatte das srühzcitige Aufblühen fraglos femer Lage an den Dardanellen zu verdanken, wo cs von jeher einen sehr regen Verkehr geben konnte; bei Alischar, das tief im ^nnern von Anatolien liegt, erscheint die Frühblüte, gemessen an den heutigen Verhältnissen, erstaunlicher. Aber im dritten Jahrtausend hat es in dem Bogin, den der Halys (heute Kizil Irmak) beschreibt, schon eine gut entwickelte Landwirt; chaft gegeben Der Binncnort war Troja sogar voraus, denn die kupferzeitlichen Schichten machen dort etwa um 2300-2201 einer Eisenzeit Platz, während —toja I, dessen Existenz gegen 2400 abschloß, noch nicht voll bronzezeitlich war. Troia H - cs wurde kurz nach dem Beginn des zweiten Jahrtausends zerstört — hat dann allerdings gut ausgeholt. Es ftanb uirtei den Siedlungen der Westküste bei weitem an erster Stelle Sein Stadtfürst war ein reicher Handelsherr, iie Kultur der Westküste, wo noch andere städtische Gemeinwesen entstanden waren, hatte einen sehr verschiedenen Charakter oon bei des anatolischen Inneren, wenn auch zwischen beiden Raumen ein Güteraustausch stattfand. Das Trcnnungsgebiet war ungefähr die Salzsteppe. Trojas Interessen mochten indcyen nach dem Westen gravitiert haben, jedenfalls reichten s.cme Handels- und Kulturbeziehungen nach Bulgarien, Mazedonien und Griechenland hinüber. Trojr II ist nach Lchlicmann die Stadt des Priamos gewesen,
Zu welchen Raffen die Kulturträger des Westens und des Ostens gehörten, weiß man nicht. Die Bewohner der Gebiete jenseits der Salzsteppe werden Proto-Hattier genannt, eie rosten wahrscheinlich aus dem Inneren Asiens gekommen. Ihre Herrscher sind Gausürsten gewesen. Lchon im dritten Jahrtausend bauten die Proto-Hatticr Gctriibe (Gerste) an Als Nutztiere hielten sic Esel, Rinder/ Ziegen und Schafe. Im zweiten Jahrtausend blühte in ihrem Land die Pferdezucht auf Von Metallen waren im dritten Jahrtausend unter den Proto-Hattiem Silber, Blei und Kupfer im Gebrauch,
von ber Marincslak zum Absturz gebracht. . l . „
Im Verlaufe des gestern gemeldeten Angriffs auf bie Ung- bie Einrichtung eines solchen Flugbienstcs versprochen.
MB New York, 28. Februar. In Zukunft werben, wie die New York Times" aus Lonbon berichtet, bie amerikanischen Versicherungsgesellschaften auf inbircktem Weg gezwungen, sich an dem System der englischen Schwarzen Listen unb bein Boy ott bet neutralen Staaten zu beteiligen. Die Vergünstigung, eine Versicherung aufnehmcn zu bürfcn, soll nämlich nur noch so chen Schiffen gewährt werden, bie sich ber britischen Blockabeorbnung fügen. Blaue Karten, die zur Ausnahme einer Versicherung ermächtigen, werden nur an Schiffe erteilt, bie mit bcm britischen siiaoncert fahren. Da nach Lonboner Angaben etwa neunzig Pro- zcft ber Frachtversicherungen von britischen unb amerikanischen Firmen gebeert werden, hoffe man, mit dieser neuen Blockabemaß- nahme, bie sich auch auf Länber wie Rumänien, Frankreich und so weiter erstreckt, einen neuen Schlag gegen bie von Deutschland geführte Kontinentalwirtfchast zu führen. Wie wenig die amerikanischen Firmen im Grunde mit einer solchen Diskriminierung einverstanden sind, geht au§ einem merkwürdig verklausulierten Satz, in dem Bericht der .New York Times" hervor: Das Einverständnis in New York mit dieser Bedingung inamlich eine Versicherung nur jenen Schiffen zu erteilen, bie allen Erfordern,yen ber britischen Blockade genügen) ist kein unbedingtes Zeichen einer Hilfe für England. Meist erteilen bie New Yorker Schiffahrt-ver- sicherungsgescllfchaften die Rückversicherung in London find da biete Rückversicherungspolicen ungültig sind, wenn die schiffe nicyi von London gebilligt werden, war New York gezwungen, emzu- willigen."
Während damit eine aktive Beteiligung derartiger Firmen an ber britischen Kriegführung erreicht ist, wurde noch vor zwei Wochen im Zusammchang mit der Veröffentlichung einer Lifte von 2700 neutralen Firmen, mit denen bie Engländer keinen Srnnbcl treiben, in London erklärt, amerikanische Firmen kamen nicht auf bie Schwarzen Listen, da dies ber Politik der britischen Regierung widerspräche. Mitte Februar veröffentlichte das englische Generalkonsulat in New York eine Liste °°n emundvierzig neutralen Schissen, bie auf bie bntffche Schwarze Liste gesetzt würben; darunter waren neunzehn spanffchc, elf lugosiawiiche drei türkische und einige mittel- und südamerikanisch- Schiffe. Mit ber Drohung, bie Ladungen solcher Schifte zu beschlagnahmen, versuchen die Engländer, ihnen ihre amerikanische Kundschaft zu entziehen.
Die Frachtsätze steigen.
Gleichzeitig mit diesem neuen britischen Versuch, ben durch den Krieg schon stark geschädigten neutralen Seeverkehr weiter zu stören, wächst der akute Mangel °usreichendcr Schiffstonnage auch für Amerika. Roch wirkt i>ch zwar bte Prioritätenpolitik zugunsten der vordringlichen Verschiffung von Rohstoffen für. die Rüstungsindustrie nicht in vollem Um,angc aus (man erwartet, dast bis zum Sommer bie Hälft« be^amcritanffchen Tonnage für die Rüstungsproduktion in Ain,pruch genommen werde), aber schon erreichen die Preise für Schiffsraum unb Frachten noch nie erreichte Höhen. Vor einem Monat glaubte man nut sechzig Dollar pro Tonne Schiffsraum bie Spitze der Entwicklung erreicht zu haben, heute werden schon sünfundsiebzlg bezahlt Man erwartet bis zum 1. Mai ein weiteres Ansteigen auf hundert. Der Frachtsatz für einen Sack Kaffee stieg von neunzig Cents aus 110 Dollar, für Cubazuckcr von fünfundzwanzig auf zwciunddreißig Cents.'Weitere Frachlcrhöhungcn vor allem für den Pazifik werden erwartet Von der'großen Flotte ftillgelcgter Schiffe, die seit Kriegsanfang in den amerikanischen Häfen lag, sind jetzt nur noch vierzehn Schiffe mit rund hundertvierundzwanzig Tonnen untätig. Sie sollen nach ihrer Instandsetzung an ben Westküsten unb im Südamerika-Verkehr eingesetzt werden.
Englands wachsende Schiffsverluste.
Während bis vor zwei Wochen die deutschen und englischen Schiffsversenkungszahlen in einem Verhältnis zueinander lagen, bas den Amerikanern noch „vernünftig"-erschien und bei dem sic größere Unterschiede auf eine breite Jrrtumsmarge zuruckff,hrten, gehen die neuesten Angaben so weit auseinander, daß s°Ick>c Erklärungen nicht mehr ausrcichen. Wenn die deutsche Meldung von einer Viertclmillion versenkter Tonnen der englffchcn Wochen