Dirnen.

Straße her

Samstags 4. Oktober 1941

15 Pfg. Iweites Morgenblatt 86. Jahrgang Ur. 507 Zweimalige Ausgabe

Zur militärischen Lage.

Von besonderer Seite wird dem Nachrichtenbüro . Deutscher Zeitungsverleger geschrieben:

Der erste Monat des dritten Kriegsjahres hat England aber­mals um eine Hoffnung ärmer gemacht. Zwar hatte schon der bis­herige Verlauf des Krieges die Londoner Erwartungen, daß die Kräfte Deutschlands sich allmählich verbrauchen würden, nicht be­stätigt, seit Beginn des Feldzuges im Osten aber hatte man immer wieder von neuem prophezeit, daß die Weite des Raumes, wie die Masse des Sowjetheeres und seiner Rüstung die Schlagkraft der deutschen Wehrmacht in Kürze verbraucht haben würde. Unver­meidbare kurze Pausen zwischen den einzelnen Phasen des Feld­zuges gaben immer wieder Veranlassung zu der frohlockenden Fest­stellung, daß es jetzt nun wirklich so weit sei, daß die deutsche Führung sich festgefahren habe. Die Größe des besetzten Raumes ein ander Mal hieß es die Zahlen an Gefangenen und Beute seien dieser Tatsache gegenüber völlig bedeutungslos. Die Meldun­gen über die Schlacht von Kiew haben mit diesem Gefasel nachdrücklich aufgeräumt. Sie zeigen, daß die deutschen Armeen nach monatelangem Ringen und ständigem Vormarsch mit der gleichen Stoßkraft wie in den ersten Tagen des Ostfeldzuges zu einem vernichtenden Schlage ausholen konnten, der für die Sowjet­armeen zu einer Niederlage unvorstellbaren Ausmaßes wurde.

Die Abmessungen des Kampfraumes, in dem sich das Schicksal der fünf Armeen des Sowjetmarschalls Budjenny vollzog, sprechen eine ebenso eindringliche Sprache wie die Gefangenen- und Beute­zahlen. Sie beweisen eindeutig, daß die Schlagkraft unserer Wehr­macht eher stärker ist als schwächer und daß die deutsche Führung jetzt wie vor drei Monaten das Gesetz des Handelns fest in der Hand hält. Mit unerbittlicher Konsequenz führt sie einen vernich­tenden Schlag nach dem anderen gegen die Wehrkraft der Bolsche­wisten. Lange bevor die Liquidation der noch in den Kesseln kämpfenden feindlichen Verbände beendet und die Zählung der Beute durchgeführt ist, bereitet sie in Auswertung des eben errungenen Erfolges neue Operatio­nen vor. Kurze Meldungen über die gemeinsam von deutsch­italienischen Truppen nordostwärts Dnjepropetrowsk errun­genen Erfolge zeigen, daß sich hier neue und erfolgreiche Opera­tionen anbahnen. Vorübergehende scheinbare Ruhe an einzelnen Frontabschnitten darf nicht darüber täuschen, daß im Norden wie im Süden und in der Mitte jederzeit in einem allein von der deut­schen Führung bestimmten Augenblick der Angriff vorgetragen werden kann.

Eine besonders wertvolle Unterstützung für die Operationen des Heeres bilden die ununterbrochenen Angriffe der Luftwaffe gegen die rückwärtigen Verbindungen des Gegners, der durch Zer­störung seiner Nachschubwege in seiner Bewegungsfreiheit außer­ordentlich gehemmt wird. Bei der Bewertung der Leistungen unserer Truppen darf man bei aller Bewunderung für die fech­tenden Verbände das Verdienst nicht übersehen, das dem Nach­schubdienst zukommt. Alle Hoffnungen unserer Gegner, daß die deutschen Operationen sich festlaufen müßten, weil eine Anglei­chung des Nachschubs an das Vormarschtempo nicht möglich sein würde, hat das reibungslose Funktionieren des gewaltigen Appa­rates der Nachschubverbände zunichte gemacht.

Mit der Mammutwehrmacht der Bolschewisten wird Herr Churchill der letzte Festlandsdegen aus der Hand geschlagen. Alle Kommuniques und Resolutionen aus Moskau können nichts an der Tatsache ändern, daß keine Tonnage der Welt in der Lage wäre, die Sowjets mit den Materialmengen zu versehen, die sie zum Ausgleich ihrer Verluste benötigen, ohne sie infolge des Kapa­zitätsverlustes ihrer Rüstungsindustrie selbst im erforderlichen Aus­maß herstellen zu können. Daß Deutschland neben diesem Kampf im Osten stark genug ist, seine Schläge gegen England weiterzu­führen, ist eine besonders bittere Enttäuschung für London. Eine Versenkungszahl von fast 700 000 BRT im vergangenen Monat be­weist, daß auch der Einsatz der Kriegsmarine gegen die Sowjet­flotte den Fortgang der Atlantikschlacht nicht zu beeinträchtigen vermag."

Die Kämpfe bei Leningrad.

Berlin, 3. Oktober. (DNB.) Die Artillerie des deutschen Heeres setzte am 2. Oktober die Beschießung der Leningrader Industrie­anlagen und der Versorgungsbetriebe fort. In den Werken wurden durch die deutschen Granaten wiederum beträchtliche Schäden her­vorgerufen. Andere Teile der vor Leningrad eingesetzten deutschen Artillerie nahmen erneut Schiffsziele in den Häsen von K r o n- st a d t und Oranienbaum unter wirksames Feuer. Durch Beobachtung wurde festgestellt, daß ein sowjetischer Handels­dampfer zwischen 2000 und 3000 BRT mehrere schwere Treffer erhielt.

Im Laufe des 2. Oktober versuchten die im Raum von Lenin­grad eingeschlossenen Bolschewisten int Kampfabschnitt von zwei deutschen Divisionen die deutschen Stellungen anzugreifen. Der sowjetische Angriff wurde nach starker Artillerievorbereitung und mit Unterstützung durch Panzerkampfwagen vorgetragen. Alle An­griffe der Bolschewisten s'ch e i t e r t e n an der Abwehr der deut­schen Truppen. Die Sowjets wurden mit schweren Verlusten zu­rückgeschlagen. \

London must schwere Luftangriffe rugebeu.

O Bern, 3. Oktober. Die Angriffe, die die deutsche Luftwaffe am Donnerstag gegen England richtete, werden als die fchwersten seit mehr als drei Monaten bezeichnet. Der Hauptangriff richtete sich gegen eine Stadt an der Südostküste, die schwer heimgesucht wurde, als die angreifenden Flugzeuge zum dritten Male gegen die Küste vorstießen. Man befürchtet, daß während des zweiten und dritten Angriffs auch schwere Verluste an Menschenleben entstanden sind. Ferner wurde eine Stadt an der Nordostküste schwer betroffen, und überhaupt erstreckte sich die Angriffstätigkeit der Luftwaffe über, weite Gebiete Englands. Die von Churchill im Unterhaus vor­getragene Ansicht, daß Deutschland bei der Luftwaffe einen schwachen Punkt habe, ist damit aufs neue widerlegt.

Berlin, 3. Oktober. lDNB.) In der Nacht zum 3. Oktober griff die deutsche Luftwasfe bei guter Sicht verschiedene Ziele auf der britischen Insel mit Erfolg an. Ein stärkerer Verband von Kampf­fliegern führte wieder einen erfolgreichen Angriff auf den Hafen von Newcastle durch. Trotz starker Abwehr und zahlreicher Sperr­ballone wurden die befohlenen Ziele mit einer großen Anzahl von Bomben belegt. In den Docks und Kraftanlagen entstanden mehrere große Brände. Sturzkampfflugzeuge griffen den Hafen von Dover und die unweit der Stadt.gelegene Funkstation an und erzielten wirkungsvolle Treffer in den Anlagen des Hafens und der Funkstation. Von einzelnen eingesetzten deutschen Kampf­flugzeugen wurden ferner Flugplätze in Mittelengland bombardiert, wobei vielfach die Rollbahnen befchädigt wurden. Treffer in den Unterkünften und Flugzeugboxen riefen mehrere Brände hervor.

Vereidigung norwegischer Freiwilliger.

Fallingbostel, 3. Oktober. (DNB.) Heute nahm SS-Gruppen­führer und Generalleutnant I ü t t n e r in Fallingbostel als Vertreter des Reichsführers SS die Vereidigung eines Bataillons der Freiwilligen-LegionNorwegen" vor. Im Anschluß an die feierliche Vereidigung fand ein Vorbeimarsch statt.

New Jork, 3. Oktober. (DNB.) Aus Reykjavik meldetUnited Preß", der Kommandeur der amerikanischen Besatzungsstreitkräfte in Island, Generalmajor Bonesteel, habe bekanntgegeben, daß zur Verstärkung des Marinekorps nunmehr reguläre Truppen eingetroffen feien, deren Stärke nicht angegeben werde.

Der Führer im Sportpalast.

Die Kundgebung Mr Eröffnung des KriegswinterhilfswerKes.

(Privattelegramm derFrankfurter Zeitung".)

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Saal schallten, die Ankunft des Führers an. ym gieicyen Augenblick standen die Zehntausende im Parkett und auf den Rängen auf, und die Arme reckten sich empor. Der Badenweiler Marsch erklang, und der Führer betrat den Saal, von der Be­geisterung der Versammelten begrüßt und durch den Saal begleitet. Vor den verwundeten Soldaten in den vorderen Reihen ging Adolf Hitler langsamen Schrittes vorüber. Nach kurzen Worten der Begrüßung, die Reichsminister Dr. Goebbels sprach, trat Adolf Hitler an das Rednerpult. Mit Heiterkeit nahmen die Ver­sammelten die Erklärung entgegen, daß er nicht den Wunsch habe, den Staatsmännern jenseits des Kanals auf ihre mannigfachen Reden zu antworten. Daß in dieser Stunde neue große Operationen im Osten im Gange seien, die mithelfen würden, den Gegner zu zerschmettern, erschien den Versammelten offensichtlich als eine treffendere Antwort, als jedes Wort sie hätte geben können.

Adolf Hitler zeichnete nochmals in großen Zügen das Werk, das er feit°1933 in Deutschland geleistet hat und das nicht darauf abgestellt war, den Krieg zu beginnen. Die Aktivität der national­sozialistischen Regierung war auf den Frieden gerichtet und hatte das Ziel, Freunde für Deutschland zu werben, was denn auch, wie der Führer unter dem Beifall der Versammelten sagte, den Erfolg hatte, daß nicht nur Italien, sondern manche andere Nation in Europa sich an Deutschlands Seite stellte. Daß Eng­land nicht zu diesen Ländern gehörte, bedauerte der Führer, der auch hier wieder betonte, daß er sich gerade um England am meisten bemüht habe. Scharf geißelte er den Kriegswillen, der in den führenden Kreisen der englischen Politiker vorhanden war. Tie besondere Zustimmung seiner Hörer fand er, als er dem Treiben dieser Männer den unerschütterlichen Willen zum Siege entgegenstellte. Es mag sich niemand im Saale dem Eindruck haben entziehen können, den die Worte des Führers hervorriefen, daß er nicht den Wunsch gehabt habe, einen Krieg zu führen und daß er auch im Verlaufe dieses Krieges immer von neuem den Versuch gemacht habe, den Frieden zu erlangen.

Als Adolf Hitler bekannte, wie bitter es gewesen sei, im Streben nach einem sicheren Frieden auch dem bolschewistischen Staat die Hand zu reichen, zuschauen zu müssen, wie Finnland bekämpft wurde, da hatte er das Ohr der Hörenden in besonderem

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Der Führer spr

Nach wenigen Minuten des Wartens

stürmischer werdende Heilrufe, die von der

Ich. Berlin, 3. Oktober. Wie schnell sich doch ein Ereignis herumspricht! Mittags war es irgendwo gesagt worden, daß der Führer an diesem Tage sprechen werde. Auf dem Wilhelmplatz sammelten sich alsbald Gruppen von Menschen, die meinten, wenn Adolf Hitler in Berlin spreche, werde er zuvor in die Reichs­kanzlei kommen, und man ipüsse ihn also hier sehen. Sie wurden nicht enttäuscht. Als der Rundfunk dann aus vielen Lautsprechern mitteilte, daß am Nachmittag der Führer zu Beginn des dritten Kriegswinterhilfswerkes sprechen werde, sammelten sich schon die ersten Formationen der SA und SS für die Sperrkette, die die Potsdamer Straße umsäumen würde. Dort wurde der Verkehr stündlich lebhafter, er konzentrierte sich sichtbar auf den Sport­palast, wo dichte Reihen von Polizei und SS die Kontrolle über alle die übten, die dem Hause selbst zustrebten und glücklich genug waren, Karten zu besitzen. Das weite Rund drinnen und die sich rings in drei Stockwerken hinziehenden Ränge waren schnell vollständig besetzt, als immer noch neue Männer und Frauen, Soldaten und Zivilisten hereinströmten, die nur noch Stehplätze fanden und sich weit hinten mit einem Blick auf den mit rotem Fahnentuch, Hakenkreuzen und Hoheitszeichen geschmück­ten Saal begnügen mußten. Die Stirnwand des Raumes, dem Eingang gegenüber, war mit silbergrauem Tuch straff verkleidet, über das dunkelgrüne Girlanden eine weiche Linie zogen. Die Fahnen des Reiches flankierten ein goldfarbenes Hoheitszeichen auf rotem Grund. Aus dem Podium, Über das sich ein Spruch­band hinzog mit der InschriftMit dem Führer zum Sieg!" hatten führende Persönlichkeiten der NSDAP und des Staates Platz ge­nommen. Unter die überwiegend braunen Uniformen mischte sich das Feldgrau der Soldaten und der Waffen-SS. Die ersten Reihen der Zuschauersitze drunten im Saal waren Verwundeten Vorbehalten, die zum Teil in Begleitung der Pflegeschwestern er-

Musik den breiten Mittelgang in getragenem Rhythmus heraufkam, sich teilte und zum Podium marschierte, auf dem die Fahnenträger Aufstellung nahmen; die Fahnen bildeten nun den Hintergrund und den Blickfang. Die vergoldeten Spitzen der Fahnen und die blanken Brustschilder der Fahnenträger funkelten im flimmernden Lichte, und in der leichten Bewegung ballte sich das Fahnentuch, das von der Rückwand des Saales her gesehen wie eine züngelnde Flamme über den Köpfen der Zehntausende wogte. Musik verkürzte die Minuten des Wartens, bis Reichsminister Dr. Goebbels ein­traf, mit dem der Leiter des Winterhilfswerkes, Oberbefehlsleiter Hilgenfeldt, kam.

Stolzer Rechenschaftsbericht.

Oberbefehlsleiter Hilgenfeldt eröffnete die Kundgebung. Er verwies in seiner Ansprache darauf, daß das Werk der Gemein­schaft eines ganzen Volkes, das sich im Winterhilfswerk vollziehe, im vergangenen Jahre noch intensiver gewesen sei als in den Jah­ren vorher. Die Zahl der Helfer sei größer geworden und die Opfer umfangreicher, obwohl Krieg .unb manche Entbehrung Gren­zen hätten ziehen können. Das eben fei der Beweis für die Stetig­keit und Sicherheit des Fundaments, auf dem die ganze Nation den Kampf für die Zukunft führe.

Nach ihm sprach Reichsminister Dr. Goebbels; er erstattete den Rechenschaftsbericht über das vergangene Jahr. Das Ergebnis der Sammelarbeit im zweiten Kriegswinterhilfswerk, so konnte Dr. Goebbels berichten, habe 916 240 000 Reichsmark betragen gegen­über 681 Millionen im letzten Jahre. Das feien 235 Millionen mehr gewesen. Ueber vier Milliarden habe damit das deutsche Volk seit Beginn der sozialen Hilfsaktionen aus freiem Willen zu- sammengetragen, um Not zu lindern und vorbeugend Not zu verhindern. Dem Dank an die Helfer fügte Reichsminister Dr. Goebbels den Dank an die Geber an. Die Front möge aus dem unaufhörlich fließenden Quell der Opfer des deutschen Volkes in der Heimat ersehen, welche Gesinnung die Heimat erfülle und daß sie sich würdig erweise der Kämpse und Leiden unb Opfer, bie draußen an der Front gegeben würden. Für die Zukunft müsse eine solche Gesinnung drinnen in Deutschland unb braußen an ber Front bie Grunblage bes Kampfes unb ber Arbeit bleiben. Es gebe keinen überzeugenberen Beweis für die innere Festigkeit der Heimatfront als die Zahlen, die das Ergebnis freiwilliger Sammlungen wiedergäben. Auch in der Welt müsse begriffen werden, daß es angesichts einer solchen Haltung des deutschen Volkes unmöglich sei, dieses V^k. niederzuringen

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Die Rede von Reichsminister Dr. Goebbels

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geschichte dastehen werden. Dem Dank an die Soldaten fügte Adolf Hitler einen Dank an die Heimat hinzu, die die Waffen zur Ver­fügung stelle und in der alle ihre Pflicht täten, Männer, Frauen und Kinder. Das Bild des gemeinschaftlichen Schaffens für eine große Idee, für den Sieg Deutschlands, blieb leitend für das, was Adolf Hitler zum Schluß feiner immer wieder von Beifall und Zu­stimmung unterbrochenen Rede sagte. Er sprach von den Männern aus den Fabriken, aus den Bauernhöfen und Kontoren und aus allen Berufen, die in diesem Kriege kämpfen und die ihn einst gewonnen haben werden. Das neue Reich, das nach dem sieg­reichen Kriege zu bauen jein wird, muß in ihnen das Fundament seiner Struktur finden.

Die Zustimmung, mit der die vielen Tausende im Berliner Sportpalast unb braußen auf bem freien Platz unb auf ber Straße vor bem Hause die Rede begleitet hatten, steigerte sich zum Schluß zu einer anhaltenden Ovation für den Führer und seine Mit­arbeiter, die in diesem Augenblick neben ihm standen. Die Ver­sammlung sang zum ersten Male ein neues SiebVorwärts nach Osten", (dessen Text zuvor verteilt worden war und das alsSieb vom Feldzug im Osten" gedichtet und komponiert wurde). Als Adolf Hitler den Sportpalast verließ, wurde er auf der Straße mit nicht minder stürmischen Kundgebungen begrüßt.

In der Sowjetunion trieben sich zwei Millionen Kinder verwahr­lost im Lande umher, während in Deutschland seit Kriegsbeginn täglich über 2000 Kinder zur Erholung führen, eine Zahl, die nach einer amtlichen Sowjetstatistik etwa der Zahl ber täglichen Abtreibungen in der Sowjetunion entspreche. 750 000 werdende Mütter und Wöchnerinnen seien seit Kriegsbeginn von der NS- Volkswohlfahrt betreut und gesund erhalten worden.

Dr. Goebbels wies mit besonderem Nachdruck darauf hin, daß diese riesige, in wenigen Zahlen skizzierte Arbeit nur dadurch zu bewältigen gewesen sei, daß sich die besten Kräfte in den Dienst dieses größten Sozialwerkes aller Zeiten gestellt hätten. 1100 000 Mitarb eiter hätten ber NSV im August 1939 zur Verfügung gestanden. Ihre Zahl habe sich auf 1165 000 bis zum 30. April 1941 erhöht. Was die Hundebttausende von ehrenamtlichen Mit­arbeitern und Sammlern an freier Zeit zur Verfügung stellten, sei ein beachtliches Opfer, denn noch nicht ein Prozent der in der NSV tätigen Helfer und Mitarbeiter bezögen für ihre Tätigkeit irgendeine Befoldung. Dr. Goebbels wies auf den Gegensatz hin zwischen dieser Millionenarmee von Freiwilligen, bie sich in Deutschland für die Wohlfahrt des Volkes einfetze und der Mil-

Jn einem Rechenschaftsbericht über das Kriegswinterhilfswerk 1940/41 sagte Reichsminister Dr. Goebbels im einzelnen:

Das Gesamtaufkommen des zweiten Kriegswinterhilfswerks 1940/41 beträgt 916 240 000 Reichsmark gegen 681 Millionen ini vergangenen Jahre. Das bedeutet also eine Steigerung von 235 Millionen Reichsmark. Im zweiten Kriegswinterhilfswerk wurden 442 Millionen WHW-Abzeichen abgefetzt. Das deutsche Volk hat das Gesamtergebnis aller Kriegshilfswerke 1940/41 zu­sammengerechnet, also einschließlich Winterhilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Beiträge zur NSV und so weiter an jedem Tag des soeben abgelaufenen Opferjahres aus eigenem Antrieb und frei­willig rund vier Millionen Reichsmark für soziale Zwecke auf­gebracht. Insgesamt haben wir Deutsche in den letzten acht Jahren für das Winterhilfswerk die riesenhafte Summe von über vier Milliarden Reichsmark geopfert. Das ist so viel um ein Beispiel zu nehmen wie die gesamten Staatsausgaben der Schweizim Lause von zehn Jahren."

Dr. Goebbels wies bann im einzelnen die Verwendung dieser Beträge nach und hob hervor, ^daß es ein unbestreitbarer Erfolg ber nationalsozialistischen Volks- unb Staatsführung bet letzten acht Jahre sei, daß diese großen Summen in erster Linie nicht nur zur Linderung von Nöten hätten aufgemcnibet werden müssen. Wir seien in ber glücklichen Lage, nicht nur Elend beseitigen zu müssen, sondern drohende Not vorbeugend zu verhindern. Nahezu zwei Drittel des Gesamtauflommens des Kriegswinterhilfswerkes, nämlich rund 600 Millionen Reichsmark hätten als Zuwendung an bie Hilfswerke ber NSV abgesührt werben können, während bas letzte Drittel zur Linderung von Not, vor allem in den neu zum Reich gekommenen Gebieten, aufgewendet worden sei. Die NS- Volkswohlfahrt habe von Anbeginn ihrer Tätigkeit das Ziel ihrer Arbeit in bet Bewahrung unb Förderung aller gesunden Glieder des deutschen Volkes gesehen. Für die Kriegsarbeit der NSV beanspruche dieses Ziel besondere Geltung. Im Mittelpunkt der Betreuung und Förderung stünden Mutter und Kind. Ihnen gelte besonderes jetzt, da ungezählte Familienväter zum Wehrdienst ober Kriegseinsatz einberufen seien, alle Sorgfalt und Unter­stützung.

Ilm der berufstätigen Mutter die Sorge um 'bie Unterbringung unb Erziehung ihrer Kinber abzunehmen, habe bie NSV bie Zahl ihrer SinbertageSftätten während des Krieges stark erhöht unb unterhalte heute insgesamt 23 000 Kinbergärten. lieber 420 000 Kinber kämen hier täglich in ben Genuß einer sorgfältigen Be­treuung.

Mit der Zunahme der Luftangriffe auf die deutsche Zivil­bevölkerung im September 1940 wurde auf Befehl des Führers zur Sicherung des Lebens und der Gesundheit unserer Jugend und unserer Mütter aus ben besonbers gefährdeten Gebieten bie erweiterte Kinbetlandverschickung burchgeführt. Im Rahmen bieset Aktion würben eineinhalb Million Kinber unb über 150 000 Mütter mit tunb 65 000 Säuglingen unb Klein- finbern zur Erholung aufs Saab geschickt. Vom Iahte 1933 bis heute wurden 5,7 Millionen Kinder zur Erholung aufs Land ge­bracht. Hinzu kommen ein halbe Million Mütter mit über 100 000 Säuglingen unb Kleinkinbern."

Den einbrucksvollen Zahlen über bie Betreuung von Mutter

Daß sich bas beutsche Volk zur Arbeit in ber NSV bekennt, findet in dem ungewöhnlichen Ansteigen ber Mitglieberzahl, bie seit Kriegsbeginn um weit mehr als 2% Millionen gewachsen ist, seinen eindeutigen Ausdruck. Während die NSV bei Kriegsbeginn 11900 000 Mitglieder zählte, betrug ihre ständig noch wachsende Zahl am 30. April 1941 14 600 000."

Reichsminister Dr. Goebbels dankte den vielen Hunderttausen- ben von Helfern, beten uneigennütziger Arbeit diese große Lei­stung in ber Hauptsache zuzuschreiben ist, auf bas herzlichste: Sie alle hätten sich mit großem Jbealismus trotz bes Krieges unb- ber mit ihm verbundenen erhöhten Anforderungen dem Winterhilfs­werk zur Verfügung gestellt. So fei dieses Werk eine Demonstration der Volksgemeinschaft int besten Sinne des Wortes.

Das großartige Ergebnis, das int Winter 1940/41 erzielt wurde, mag damit auch der Front zeigen, welche Gesinnung bie Heimat erfüllt; es soll ihr ein Beweis bafür fein, baß, währenb sie für bie Freiheit ber Nation kämpft unb ihr Leben einfetzt, bie Heimat in unermüdlichem Opfersinn bestrebt ist, ihr dafür zu ihrem Teil ihren Dank und ihre Bewunderung zum Ausdruck zu bringen." Es gebe keinen überzeugenderen Beweis für die innere Festigkeit ber beutschen Heimatfront als biefe nüchternen, aber boch so vielsagenden Zahlen. Diese Zahlen, an denen nicht gezweifelt werden könne, seien beweiskräftig, weil sie sich täglich in sozialen Leistungen umsetzten unb ungezählte Millionen Menschen in ben Genuß biefer Leistungen kämen.

Was hat die Londoner Plutokratie dem entgegenzusetzen?" Nichts als verlogene soziale Phrasen und lügnerische Versprechun­gen. Sie redet nur von bem, was sie nach bem Kriege tun wirb; aber sie hat ihre Zeit verpaßt. Im Jahre 1918 war ihr bie un- wieberbringliche Chance gegeben, Europa sozial unb national neu zu ordnen; sie hat diese Chance nicht wahrgenommen und muß deshalb nach einem geschichtlichen Gesetz von der Bühne ber Ent-

Maße, und die Spannung der Versammelten hielt an, als er dar­legte, daß er gewillt gewesen sei, den Frieden im Osten zu er­halten. Es ist bekannt, wie es bann zu ben kriegerischen Aus­einandersetzungen kam, wie die Sowjetunion die Divisionen an ber deutschen Grenze zusammcnzog und wie Deutschland gezwungen war, Gegenmaßnahmen zu treffen. Damals konnte nicht gesprochen werden über das, was sich ereignete oder doch entwickelte. Als der Führer diesen Augenblick in Erinnerung rief, bezeugten ihm bie Anwesenden, daß sie solche Situationen, die gewiß schwierig genug sind und die im Verlause des Krieges noch häufiger eintraten, zu würdigen wissen. Dann begann der Krieg, ber in allen seinen Er­eignissen planmäßig verlief, wie Adolf Hitler noch einmal fest­stellte. Der Ehrung des deutschen Soldaten, der Aner­kennung der deutschen Waffen und ber Heimat stimmte die Verfammlung auf bas lebhafteste zu. Scharf war bie Geißelung der wahrheitswibrigen Behauptungen der Gegner über die Ereignisse dieses Feldzuges, beißend scharf auch die Darstellung des bolschewistischen Gegners, der aus seinem Land eine einzige Waffenfabrik gemacht hat, und zwar auf Kosten des Lebensstan­dards des Volkes. Die Leistungen der deutschen Soldaten aller Waffengattungen waren in diesem Feldzug, wie der Führer hier noch einmal sagte, so groß, daß sie als einmalig in der Kriegs-

erften Kriegsjahren hat die englische Regierung 7018 Millionen Pfund ausgegeben, davon 5666 Millionen für Kriegszwecke. In ben ersten beiben Jahren des Weltkrieges wurden vierzig Prozent dieser Beträge ausgegeben.

Ein Festtag in Bulgarien.

Sofia, 3. Oktober. (DNB.) Der Jahrestag der Thronbe­steigung König Boris III. und der Verkündung der Un­abhängigkeit Bulgariens wurde im ganzen Lande festlich begangen. In Sofia fand am Vormittag ein Festgottesdienst statt.

Nach dem Gottesdienst schritt der König in Begleitung seines Bruders, des deutschen Militärbevollmächtigten, General Völcker, und der bulgarischen Generalität die Front der auf dem Platz vor der Kirche angetretenen Truppenteile, unter denen auch je eine Abteilung des deutschen Heeres, der Marine unb ber Luftwaffe Aufstellung genommen hatte, ab.

Milhelm Kienzl gestorben.

Wien, 3. Oktober. In einer Wiener Privatklinik ist heute ber Komponist Wilhelm Kienzl gestorben. Mt ihm, ber am 17. Januar 1857 als Sohn des damaligen Grazer Bürgermeisters und Rechtsanwalts in einem kleinen Ort Oberöfterreichs geboren wurde, ist der Schöpfer bekannter unb viel gespielter Volksopern (Der Evangelimann" unbDer Kuhreigen") bahingegangen. Wien, bas bie letzten vierundzwanzig Jahre sein Wohnsitz gewesen war, verliert in ihm eines der markantesten und liebenswertesten Künstlerprofile. Der allzeit hilfsbereite Mensch Wilhelm Kienzl wird hier ebenso unvergessen bleiben wie der bedeutende Künstler, der bis zuletzt, stets in Verbindung mit der Jugend, aller Musik in Konzertfaal unb Oper rege Anteilnahme entgegengebracht hat.

DI Bern, 3. Oktober. Die Tagebücher unb Aufzeichnungen des Generals Lord Gort über den Feldzug in Flandern und Frank­reich sollen im Oktober als Buch veröffentlicht werden. Gleich­zeitig soll ein auf Grund dieser Berichte geschriebenes populär ge­haltenes Buch herausgegeben werden.

Eine Ehrung des Generalfeldmarsrhalls oo« örauchitfch.

Berlin, 3. Oktober. (DNB.) Zum 60. Geburtstage des Ober­befehlshabers des Heeres hat ber Korpsführer bes NSKK, Reichs­leiter Abolf Hühnlein, angeordnet, daß die Führerschule der Reichsmotorsportschule im NSKK. künftig ben NamenGeneralfeldmarschall v. Brauchitsch" trägt.

Damit hat ber Korpsführer ber lebenbigen Zusammenarbeit, bie das NSKK mit dem Heere verbindet, wie vor allem der dank­baren Verehrung, die es dem Generalfeldmarschall für feine stets bewiesene persönliche Ayteilnahme entgegenbringt, sinnfälligen Ausdruck verliehen.

Die FührerfchuleGeneralfeldmarschall v. Brauchitsch" ist einer der ersten Grundpfeiler ber utnfaffenben Schulorganisation bes NSKK. Ihr obliegt bie wichtige Aufgabe, ben Führernachwuchs heranzubilden.

Die Schau neuer deutscher Merkstoffe in Zürich.

p Zürich, 3. Oktober. Die als Gemeinschaftsarbeit der Deut­schen Handelskammer in der Schweiz, des Werbesrats der deutschen Wirtschaft und des Vereins deutscher Ingenieure in Zürich ver­anstaltete Schau neuer deutscher Werkstoffe hatte einen überraschend großen Erfolg. Sie wurde während der einwöchigen Tauer von rund 70 000 Interessenten aus Industrie und Gewerbe besucht. Zu den in der Eidgenössischen Technischen Hochschule durch bekannte Fachwissenschafter aus Deutschland gehaltenen zwölf Vor­trägen hatten sich gegen tausend schweizerische Ingenieure, Che­miker unb Techniker eingeschrieben.

England« bisherige Kriegskosten.

O Bern, 3. Oktober. Unter ben Angaben, die der englische Schatzkanzler Sir Kingsley Wood bei seiner letzten Rede im Unter­haus gemacht hat, interessiert noch bet Gesamtbetrag der bisherigen Kriegskosten für England. In den beiden

und Kind stellte Dr. Goebbels die barbarischen Methoden der scheidungen abtreten. Fußend auf den stolzen Ergebnissen des Sowjets gegenüber, die sich nicht scheuten, Zwöls- bis Vierzehn-1 Kriegswinterhilfwerkes 1940/41 treten wir nun wiederum zur Er- jährige zu sechzehnstündigen Arbeitsleistungen am Tage zu pressen. | Öffnung des 3. Kriegswinterhilfswerkes vor die Oeffentlichkeit."

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