Donnerstag, 6. Dezember 1923 Snlamds-Bezugaprei» tör Dezember: Poet, Agenturen lind StadtfUOGoldmark, zuzügl. Bestellgeld. Bezieher am aaai gebiet können nur direkt beim Verlag bestellen. Jkusl&nds-Bezug ist nur durch die Geschäftsstelle in Frankfurt a. M. möglich, die an die einzelnen Bezieher direkt liefert. Für die Schweiz auch durch Fritz Ewert, Ereuzlingen, Postscheckkonto VIII 2391. Für Amerika Luch durch American Agency Waltet Jaeger, New York, 601 World Building. Wöchentlich 19 Ausgaben. Regelmäßige Beilagen: Technische» Blatt, Literatnrblatt und Hochschulblatt. Hei StSrssjea dsret höhere Gewalt vier Streit» käsaea Ersatiaasprdcke nickt hcrScAsichtigt werden. Eimelpreis IO Gnblpiennig. klbenclblalt 68** fährgmigl ITr. 005 ranksurler Zeilum ** s(Neue Frankfurter Zeitung) ISlassüdaagsB&s di® Redaktion, denen kein Rnük» perfco belltest, können nicht znräckgesandfc werden (Frankfurter Handelszeätung) Stadt-Telephon: Amt Hanta 9162. und HnndelsbLntt. MegrSe«d»ß een Aespokd JenRemcnn. FOr auswärts: Amt Hansa 9173 AnseUtnpreUsi Dt* 24 mm breit# Konpar.-Zell* 78 Goldpfennig* BaKlame-Zelle 3,75 Goldmark, StoUeageBnehe: 40 Goldpfennige, Familienaiueigren dje doppelt- breite Zeile 75 Goldpfennige. Platz- n«d Daten Vorschriften ohne Verbindlichkeit. Anzeigen nehmen an: Geschäftsstelle Frankfurt a, K., Große Eschen- heimerstr.31/87, Behiilerstr 20, Kreuslingen(Schweiz}: Fritz Ewert, Postfach, Mains: Stadthauestr. 8. Smii» Potsdameretrasse ISS, Dresden-A: Waisenhausstr. W Köln: Kaiser Wiih-ßing 10, München: Pernsastr.5 Offenhach: Biebererstrasae 8d. Stuttgart: Poatetr*. t unsere Agenturen und die Annoncen-Expeditioneö Verlag and Druck der Frankfurter Soeletits-Druekerei G. m, b,H Fo>tacheckkonto Frankfurt(Main) 4430, ma p Frankfurt 6. DeZemder. / In vorsichtigen, aber doch nicht mißzuverstehenden Worten hat gestern der preußische Ministerpräsident dem aus Partei- und Wirtschaftsführern des Rheinlandes gebildeten Fünszehnerausschuß Vorwürfe gemacht, weil er es zugelassen habe, daß sein« Besprechungen mit Herrn Tirard über das Wirtschaftliche Gebiet hinaus auch auf politische Fragen, auf etwaige staatliche Neubildungen im besetzten Gebiet sich er­streckten. Zu solchen Vorwürfen scheint uns gerade die preu­ßische Regierung nicht berechtigt zu sein. Denn wenn sie den Vertretern der rheinischen Bevölkerung nicht freie Hand wenigstens zu vorbereitenden Verhandlungen geben wollte, dann hätte sie dafür sorgen müssen, daß nicht der Eindruck entstehen konnte, das besetzte Gebiet solle vom übrigen Deutsch­land finanziell im Stich gelassen werden, und dann hätte sie beizeiten sorgen müssen, daß die Reichsregierung ihrerseits noch einmal sich bemühte, in der Rheinischen Frage außen­politisch aktiv aufzutreten. Die Ankündigung der Regierung Stresemann Ende Okto­ber, das Reich könne sich in kurzem genötigt scheu, das besetzte Gebiet hinsichttich der zu leistenden Zahlungen anders als das übrige Deutschland zu behandeln, ist ja inzwischen rekti­fiziert worden. Aber die Ankündigung schon, gegen die un­seres Wissens die preußische Regierung keinen ausreichenden Widerspruch erhoben hatte, hat am Rhein geradezu nieder­schmetternd gewirkt. Man lebt seither dort in einem Gefühl doppelter Unsicherheit. Man leidet dauernd unter dem Be­wußtsein mehr oder weniger starker Wehrlosigkeit gegenüber der französischen Gewaltherrschaft linfo dem, was sie heute oder morgen über die rheinische Bevölkerung verhängen mag. Und man fühlt sich nun vollends ins Bodenlose fallend unter hem Eindruck, daß in Berlin keine einheitliche und deshalb keilte klare und feste Politik gegenüber den Problemen des Rheinlandes zu bemerken ist. Jetzt auf einmal erklärt sich der preußische Ministerpräsident gegen jede unterschiedliche Be­handlung des besetzten und des unbesetzten Deutschlands. Tut er das in Uebereinstimmung oder im Gegensatz zu der neuen Nerchsregierung und insbesondere zu dem jetzt eingesetzten Kabinettsausschuß für Rhein- und Ruhrfragen? Es ist übri­gens ein merkwürdiges Verfahren, daß man in diesen Kabi­nettsausschuß vorwiegend die Persönlichkeiten delegiert har, die im besetzten Gebiet am wenigsten Vertrauen finden werden. Dian wird schwer verstchen, daß der Reichskanzler nicht selbst die Leitung dieser deutschen Zentralangelegenheit in der Hans behält, umsomehr da er als geborener Rheinländer dort be­sonderen Kredit genießt. Merkwürdig berührt auch das Feh­len des Außenministers, nachdem es doch keinem Zweifel un­terliegt, daß die rheinischen Fragen, geiviß ganz zu Unrecht und gegen unseren Willen und den der Rheinländer, durch die Machtpolitik Frankreichs zu einem außenpolitischen Pro­blem geworden sind. Vor dieser Tatsache dürfte man nun auch in Berlin nicht mehr die Augen verschließen. Ihr ge­genüber ist die rein negative politische Einstellung des Minister­präsidenten Braun unzureichend, ebenso wie die bloße Nega­tion auf finanz- und wirtschaftspolitischem Gebiet nur als ein ungenügend durchgedachter Ausbruch verzweifelter Ratlosigkeit verstanden werden kann. Damit, daß das Reich seine Zah­lungen für das besetzte Gebiet einstellte, wäre chm gewiß nicht geholfen. Sowohl am Rhein wie im übrigen Deutschland würden sich daraus politische Konsequenzen ergeben, die auch unserer finanziellen Sanierung im Wege stehen müßten. Die Rheinländer würden nicht nur unter dem Eindruck stehen, daß ihnen aufs Schnödeste die so oft und laut zugelobte Treue ge­brochen worden sei, sie würden auch ihrerseits nun völlig aufs Nichts gestellt> dem grausamen französischen Machthaber auf Gnade und Ungnade ausgeliefert sein. So geht es nun wirklich nicht, daß man auf der einen Seile den Rheinländern zu verstehen gibt, sie seien ein Mühlstein am Halse des Reiches, der so schnell wie möglich herunter müsse, und auf der anderen Seite ihnen nun Vorwürfe machen will, wenn sie auf eigenen Wegen nach Rettungsmöglichkeiten sondieren. Unser aller Pflicht ist es, ihnen mit dem letzten, was wir haben und können, zu helfen; finanziell und politisch zu helfen. Der Abg. Haas hat gestern als demokratischer Fraktionsredner im Reichstag mit Recht verlangt, daß nach einmal ein ernster Versuch gemacht werden müsse, Mittel zur Rettung des Rheinlandes dort aufzubringen, wo sie zu finden seien; wir nehmen an, daß er dabei an eine schleunigst zu LehrerMsrd. Eine Schul-Erinnerung. Von Oscar A. H. Schmitz Unser der Jugend so wohlgeneigtes Zeitalter zeigt eine beson­dere Teilnahme für Schülersetbstmorde und erklärt sie^erne durch die Grausamkeit der Schule. Man vergißt. daß bte selbst einer ebenso großen Grausamkeit fiihrg lst wenn ste die Macht fühlt. Nur in diesem Fall, wohlgemerktl Niemals wird Ke einen bösartigen, gefürchteten Lehrer ernstlich quälen, wohl aber ausnahmslos die. welche sich nicht zu helfen wissen. Ich kann aus meiner Jugend einen Fall berichten, wie wir einen Lehrer buchstäblich umgebracht habem Es h°N,Ge d« SEe daß am 5. Dezember, dem Vorabend des Hl. Nikolaus tag s »>;. sMler den besonders beliebten wie den besonders gefürchteten Lehrern auf Klaffenkosten einen aus Lebkuchen 8%*^ b: e Wohnung brachten. Unserem dermaligcn Klassenlehrer war stin NiLs gewiß, da man sein zorniges G-unüt mr wieder auf einige Zcrt zu versöhnen hoftte. Als wir dA Opf-r- »ebäck vor ihm ausgebreitet hatten, ließ er jedem der Schwer em Glas Wein bringen und rieb sich die Hände vor Defn d g g, weil seine Angehörigen nun den Beweis hatten, wie beliebt er gerade wegen seiner Strenge war. Uns Buben, denen.das etmaS su Kovf stieg, kam auf der Straße, die wir zu dieser Abend­stunde zu betreten nicht gewohnt waren, die Lust an. irgend m en Unfug anzustellcn. Der Nikolaus für den Klchsenlehrer hatte etwa 10 Mirk gekostet, mm beschlossen wir. in einer Bmkret einen aus Brotteig für 6 Pfennige zu kaufen, um ihn fsserlich dem.Kaspar ßu bringen. Dies war der Spitzname des Zeichenlehrers. Dieser Unglücklich« stand in einer Knabenschule nicht an seinem rechten Platz. Er war ein schöner Mann mit dunNem Volllmrtt sanften Rehaugen und blasser durchsichtiger Hrnct. Man sah ihm an. daß er etwas schwach auf der Lunge war In einer Mädchen­schule wäre er gewiß angeschwärmt worden. Ms er inng war, hatte er wie alle Zeichenlehrer denn das wird wohl selten lemand mit vorbedachten Plan- den Drang gespürt, Maler zu werden, und rwar einer von den Schönheitstrunkenen, die, mit Gott rm Herzen und dem Ränzlein auf dem Rücken, einst die heiligen. Kunststatten MelschlandS durchzogen haben. Nun mußte er sich damit begnügen, dir Sckulknaben Ornamente und geometrqche Figuren seichnen »tt lassen deren Felder abwechselndmit blassem Kaffee und düstrer Tinte bemalt wurden. Wir benutzten issese beiden Flüssigkeiten gern dazu, durch Verschütten und Uncherschmicren den Zeichensaal in einen Schweinestall zu verwandeln. Trug man die Tinte auf, che der Kaffee ganz getrocknet war..dann floß beides ineinander. Es bildeten sich kleine schwarze Rinnsale in der blaßgelben Fmt. Uns erstellte das sehr, den Kaivar aber ärgerte es grenzenlos. Nun war kein« Erziehung wohl nicht die beste gewesen, und in der Erreaung ließ er sich leicht gegen guter Leute Kind zu dem gewiß unschönen SchimpfwortDreckappel" Mreißen, Ksnst war er gut und m* erhebende besondere Vermögensabgabe gedacht hat. Gleich­zeitig aber werden wir politisch ganz anders aktiv werden müssen, als das Reich es bisher gewesen ist. Es muß n^ch einmal ganz offiziell versucht werden, in diplomatischen Ver Handlungen mit Frankreich und seinen Alliierten festzustellen, ob sich kein Weg finden ließe, französischen Sicherheitswüa- schen entgegenzukommen, ohne daß der Wille der rheinischen Bevölkerung, deutsch zu bleiben, vergewaltigt wird. Gewiß ist das Gelingen eines solchen Versuches zweifelhaft genug. Aber er muß gemacht werden, damit wir, und vor allem die Rheinländer, das Bewußtsein haben können, daß nichts ver­säumt worden sei. Am Rhein ist in weiten Kreisen der Bevölkerung die Stimmung letzthin wieder zuversichtlicher und selbstbewußter geworden. Man sieht wirtschaftlich diesen und jenen Hoff­nungsschimmer. Man sieht, daß selbst alle französische Mili­tärgewalt den Separatistenversuch gegen die hartnäckige mora­lische Abwehr der Bevölkerung nicht durchzusetzen vermag. Die Rheinländer sind ganz gewiß noch nicht bis zu völliger Willens­und Wehrlosigkeit zermürbt. Die Forderungen des Herrn Tirard gegenüber verschiedenen Vertretungen der Bevölke­rung haben dort, wo sie hingedrungen sind, vielfach geradezu aufpeitschend gewirkt. Ein großer Teil der Bewohner des preußischen Rheinlandes hat in der Rot der letzten Zeit den. Gedanken eines neuen rheinischen Bundesstaates durchaus er­örternswert gefunden. Im Reichstag hat man gestern woh! mit Recht die Rede des Zentvumsabgeordneten Kaas, der immer nur vom Zusammenhang des Rheinlandes mit dem Reiche sprach, als Antwort auf die Rede des preußischen Mi­nisterpräsidenten verstanden. Wer den Zusammenhang mit dem Reich wollen auch die Rheinländer feschalten, die eine Trennung von Preußen gegenwärtig akzeptieren würden, und sie wollen keinesfalls, daß der Zusammenhang ein rein nomi­neller werde. Schließlich dürfte auch nicht verwischt werden, daß diese ganzen Ueberlegungen und Besprechungen völlig unter dem Zwange der französischen Aussaugungs- und Zer- mürbungspolitik stehen. Es gibt in der rheinischen Bevölke­rung heute keinerlei spontanesSelbständigkeits"bedürfnis. Darüber wird auch die Dialektik des Herrn Poincars die öffentliche Meinung der Welt hoffentlich nicht himvegtäuschen können. Die ArmnzpolMk Ungarns. h Badspest, 4. Dezbr.(Priv^-Tel.) In der Angelegenheit der Ausländsanleihe fand heute unter dem Vorsitz des Finanz- mrnisters Kallay eine Konferenz der hiesigen Bankleute statt, in der über die Nicht ltniender ungari sch e n Finanz­politik bis zur Verwirklichung der Ausländsanleihe beraten wurde. Außer dieser Anleihe wird, da die Notenpreffe schon am 1. Januar zum Stillstand gebracht werden soll, zur Deckung des monatlichen Defizits im Staatshaushalt, das etwa 40 bis 45 Mil­liarden Kronen beträgt, und bis zür Liquidierung der Ausländs­anleihe, die sich auf etwa 150 bis 200 Milliarden Kronen beziffern dürste, eine innere Anleihe aufgebracht werden müssen. Die Mehrzahl der Teilnehmer an der heutigen Konferenz glaubt, die Anleihe werde zum größten Teil, wenigstens zur Hälfte, ganz leicht im Wege der hiesigen Finanziustitute begeben werden können und daß im schlimmsten Falle nur für die andere Hälfte oder für einen noch kleineren Betrag eine Art Zwangsanleihe sich als notwendig erweisen werde. Die Beratungen, die suh auch auf die Schaffung der Ungarischen Notenbank erstrecken, die bis zur Durchführung der Ausländsanleihe bereits in Funktion steten wird, wurden heut« noch nicht beendigt. Der Berkehr mit Pole«. -ch- Berlin, 4. Dezbr. Um Unzuträglichkeiten, di« sich im Ver­kehr mii Polen herausgestellt haben, zu beseitigen, hat die pol­nische Gesandtschaft gebeten, die zuständigen Behörden dahin ver­ständigen zu lasten, daß alle Reisenden ohne Rücksicht auf ihr Alter zum Ueberschreiten der polnischen Grenze einen polnischen Sichtvermerk auf einem persönlichen Patz brauchen. Nur Kinder unter 14 Jahren, die in dem Paß ihrer Eltern aufgesührt sind und mi; diesen zusammcnreisen, sind nicht gezwungen, einen persönlichen Paß zu besitzen. Das Auswärtige Amt wird darauf hinwirken. daß die polnische Regierung deutsche F a- milienpäss« gemäß dem Beschluß der Pariser Verkehrs-Kon­ferenz insoweit anerkennt, als es sich um darin aufgeführte Kinder zwischen 14 und 15 Jahren handelt. Die Visierung deutscher Kinderausweise lelmt die polnische Regierung nicht grundsätzlich ab. sie behält sich vielmehr die Entscheidung von Fall zu Fall vor. Abgelehnt wird die Erteilung von Sichtver­merken auf Kindcrausweisen grundsätzlich nur dann, wenn die Ausweise von anderen Behörden als Polizeibehörden ausgestellt sind oder wenn kleine Kinder ohn« Begleitung Erwachsener nach Polen reisen wollen. vend und dankbar für jedes freundliche Wort, das an ihn gerichtet wurde, zumal er von seinen akademisch gebildeten Kollegen über die Achsel angesehen wurde, ja sogar von dem Turnlehrer Fürchtegott Wiedehopf, dessen Frau doch auch nicht zu den Kaffeegesellschaften der Doktoren- und Profefforengattinnen zugelassen war. Niemals verließ den armen Kaspar ein gewisses Mißtrauen, das ihm in seiner schiefen Sttllung zur zweiten Natur geworden war. Sicherlich hatte er noch nie einen Niko'aus bekommen, renn er war ja weder beliebt noch gefürchtet. Seine etwa? dürsuz aussthende Frau öffnet- uns die Tür Freudig rief sie ihren Mann heraus, nicvt anders glaubend, als daß er nach drerßtg- jähriger Lehrzeit nun auch einmal einen Nikolaus haben sollte, was"ja nichi meh ol? recht und billig gewesen wäre. Bis dahin halte iS die Geschichte lustig gefunden. Ns ich aber setzt de§ Kaspars kiänklich-'S Gesicht sah, über dos ein kurzer-Schim­mer der Freude huscht', erschrak ich plötzlich vor dem, was wrr da getan hatten. Nur mit Mühe beherrschte ich die Tränen, di« mir nach den Schläftn d.äugten, Tränen der R-ue, d's Erbarmens, der Scham. Der Kachar wvll e einig« Worte des Dankes sogen, alz in dem schl-chr erleuchteten Vorplatz sein Blick auf das küm­merliche Backwerk fiel Ein besonders Grausamer batte obendrein ein Beinchen davon abg'brnchen. das nun quer über dem Bauch b-3 Nikolaus lag Plötzlich verstummte der Kaspar. Sein Gesicht drückte schme-zlichen Ernst aus. Den mästen von uns war Mc Sache schon leid, aber wir waren keine Russen, die nun alle m Tränen ausgebrochen wären, um uns schuldig zu bekennen, woraus der Kaivar uns großmütig verziehen und in sein Zimmer gebjim bätte. Wi- gedachten nur, io schnell wie möglich, von hier sorlzu- kommen. Der Haupstädelsführer wollte den Nikolaus mit ocm gebrochenen Beinchen stillschweigend auf ein- Kommode lagen, aber der Kaspar sagte rubig:.Nein, nebmt das nur wieder mit! Dann standen wir noch einen Augenblick da, nicht wissend, ob wir bleib-n oder geben sollten. Schließlich machte der Kaspar vor uns die Tür zu, wir aber schauten uns betroffen an. Hierauf schlichen wir sehr niedergedrückt die Tr-ppe hinunter. Auf der Straße fand einer da8«rlc^eva« Wort:Tos war eine Gemeinh'it von uns!. Keiner widersprach- Der den Nikolaus trug, steckte ihn einem klci- nen vorüberetlenden Knaben zu. Der Kaspar ließ noch bis in den Februar mit Tinte und Kaffe« malen In der Klaffe berrschte nach wie vor dasselbe Durch inan- der Ich gab wir von jetzt an die größte Mühe, ihn durch saubere Ausführung seiner Aufgaben zu erfreuen, aber er m'rkte es nicht. Einmal nannte«r mich sogarDreckapvel'. Scyließttch kam er nicht mehr, er hatte einen B'utsturz gehabt. Im Fruhsahr starb er. In der Stadt hieß es allgemein, die Buben hätten ihn«otge- ärgert. Ungefähr 30 Schül'r;abrgän.ge waren an dem Verbrechen beteiligt und als beim Leichenb'gängniz seiner Gute gedrcht wurde, wäbrend in d->r sonnigen Kälte der verdaßt- Kassenlehrer öch die Hände ri-ü, hatten wir obendrein di« Enttauschun;.^,jjaß wir dM Falschen^ getroffen hatten. Ameriks uud die Zachverstöndigeuausschöffe. London, 8. Dezbr.(Wolfs.) Der Washingtoner Bericht­erstatter derTimes" meldet, der amerikanischen Regie­rung sei jetzt offiziell der Plan dev Reparationkkom- m i s fron, zwei Ausschüsse zur Untersuchung der deutschen Finanzen zu bilden, m i t g e t e i l t worden. Sie sei ein, geladen, die Möglichkeit der Ernennung amerikamscher Sach­verständiger zu Mitgliedrn zu erwägen. Dieses^«iadium sei vorgestern erreicht worden, als vom Staatssekretär Hughes Versicherungen über den andauernden Wunsch Amerikas,^ hilf­reich zu sein, gegeben worden seien. Hughes habe jedoch genauere Informationen bezüglich der Arbeit der Ausschüsse gewünscht. Vor dem Ein.veffcn dieser Informationen sei kein Fortschritt zu erhoffen. Die Vereingten Staaten seien gleich der britischen Regierung hauptsächlich an dem ersten der beiden Ausschüsse-nteressieri. der sich mit den Mitteln zur Aus­gleichung des deutschen Budgets und der St a b i- lisierung der deutschen Währung zu befassen habe. Kein Plan zur Ausgleichung des deutschen Budgets und zur Stabibisierung der deutschen Währung könne ausgestellt werden, ohn« eine Untersuchung des gesamten deutschen Staatslcbens, eme Untersuchung, wie ste die Vereinigten^Staaten vor einem Jahre vorgeschlagen hätten und der zuzustimmen vor kurzem Frankreich sich geweigert habe. Da Frankreich jetzt einverstan­den sei, datz diese Untersuchung stattfinde, so bestehe emige Hoffnung, daß die Vereinigten Staaten sich bereit erklären, amerikanische S a ch v e r st ä n d i g e in di« Ausschujse zu ernennen, andernfalls würden ste es höflich ablehnen, an den Arbeiten der Ausschüsse teilzunehmen., Die Frage sei, wieweit Frankreich zu gehen bereit sei. Paris werde jetzt um Informationen über diesen Punkt ersucht. Paris, 6. Dezbr.(Wolff.) Rach eineri Meldung desNew York Herold" hat der amerikanische Beobachter in der Revarationskom- mission, L o a a n, nach mehrfachen Besprechungen mit bem amert- kanischen Delegierten dem Staatsdepartement n e u e A u f? l a- rungen über die beiden Sachverstäirdigen-Aussmüpe zugeyen lassen. Die Franzosen batten darauf hingewiesen, daß die beiden Ausschüsse nicht mit den Ansichten von H u g h e s kollidierten, sondern als etwas ganz Neues bettachtet werden^ müßten. DE Franzosen gingen zwar nicht so weit, dnß sie en^dgültig bte Repa- rationskornmisswn darauf festlegten, die Verlmndlungen der Sacy- derstandigen nicht zu verhindern, aber die französische DeleMwn soll in ein-enc besonderen Briefe an Logan erklärt haben, daß die Hilfsquellen des R u h r g eb> e t 8. ebenso ,wie alle an, deren Fattoren, die die jetzige und künftige Leistungsfah-gkeit Deutschlands berührten, geprüft werden könnten. Das eigent­liche Programm der Ausschüsse solle nach der Ernennung durch die Sachverständigen selbst festgesetzt werden, und die V-v- einiaien Staaten würden lediglich aufgesordert. die kompetenten Persönlichkeiten zur Beteiligung an der Untersuchung rm allge­meinen Rahmen des bekannten Beschlusses der Reparationsrom- mission zu enuächtigen. Dle Verireker Irankreichs im Sachverständigen, komikee- & 8t Paris. 6. Dezbr.(Priv.-Tel.) Obwohl das Zustande­kommen der beiden von der Reparationsommission in Aussicht genommenen Expertenkomitees durch die Nichtbeteiligung Ameri­kas, an der heute kaum mehr gezweifelt werden kann, mehr denn je in Frage gestM ist, scheint man sich gestern in Parts mtt der Wahl der eventuellen Vertreter Frankreichs beichäftlgt zu haben. Eine bestimmte Entscheidung ist noch nicht gefallen, doch werde in erster Linie der aus zahlreichen internatlonalen Bcr- handlungcn bekannte Direktor im Ministerium des Aeuj-eren, Sey d o nx, sowie der ehemalige Ministerialdirektor P ar­me n t i e r genannt. Geldmangel bei der Reparattsnskommission. Rom, 5. Dezbr. Wolff.) DieJdea Nazionale" weist darauf hin« daß die Repararionskonrmission infolge des Ausbleibens deutscher Geldleistungen über keine Mitlel mehr verfügt und verlangt, daß der kostspielige Unterhalt der Reparationskommiflron nicht den beteiligten Regierungen auferlegt, sondern daß nun end­lich der übergroße Apparat der ReparattonSkommission stark ver­kleinert werde, weil er größtenteils überflüssig sei Besonders müßten die allzu hohen Gehälter beschnitten werden. Die bisherige Verschwendung müßte sofort aufhörem Sie VreiseulwlÜluug. Die englischen Dahlen London, 6. Dezbr.(Europapretz.) Baldwin, Lloyd George, Asguith und Ramsay Alacdona.d haben am Mittwoch ihr-' letzten Wahlreden gehalten. Heute. Donnerstag, werden die Wahlurnen um 8 Uhc morgens geöffn.t und abends 9 Uhr geschlossen werden. Bis Mitternacht werden rn Lon­don 180 Resnltaie bekannt sein. Dir Z a b l der heute stimmberechtigten Wähler in England'wird offiziell mit 18 388 628 angegeben, Darunter 7 889 715 Frauen. Bei den letzten Wahlen im Jahre 1822 betrug die Zahl der Sttmmberechttgten 18 081 692, darnnier 7 689 444 Frauen. Washington. 8. Dezbr.(Wolff.) Gillet wurde zum Vor­sitzenden des Repräsentanlenhauses wrederge- wählt. Die Botschaft des Präsidenten Coolidge wird am 6. Dezember verkündet werden, J Berlin, 6. Dezbr.(Priv.-Tel.) Die Verhandlungen der rpolizei mit den Bäckern haben dahin geführt, datz brr Brotpreis auf 74 Goldpfennige für dunkles Brot herabgesetzt wird. Helles Brot kostet, 78 Pfennig«. Di« Berhandlungen der Preisprüfungsstelle mit dem Grotzhande! haben dahin geführt, datz die sogenannte Risikoprämie (Erhöhung der Grundpreise als Schütz gegen Entwertung der Papirrmark) für Inlandsware völlig beseitigt^wird. Bei Auslandswaren, wie insbesondere Speck, Hülsenfrüchten, Reis, Kaffee und Tee, wurde durch die Senkung der Risiko­prämie auf einen Nominalbetrag sowie die Reduzierung der Bankspesen eine Ermäßigung der Aufschläge um 6 bis 12 ö, H. erreicht. Berlin, 5 Dezbr.(Priv.-Tel.) Die Senkung der Lebens- mittelprrise hot heute namentlich auf dem Dtehmarkt Fort­schritte gemacht, wo dem starken Angebot nur geringer Absatz gegenüberstand, sodaß die Preise zurückgingen Am stärksten war der Preisrückgang bei Schweinen Er betrug hier 33M, Prozent. Auch di« Fettvr«is« stutz jetzt zurückgegangen, doch bewegen ste sich iimner noch beträchtlich über dem normalen Preisniveau. Dortvmnd, 5. Dezbr.(Wolff.) S«tt gestern ist auch hier, ein Sinken der Preise für nahezu alle Lebensmittel zu verzeichnen. Frisches Fleisch notiert« 30 bis 50 Prozent niedriger. Bei Kolo­nialwaren und Obst betrug die Preissenkung gegen 20 Prozent, Ausländisches Schmalz und ausländischer Speck gingen im Preise um 30 bis 40 Prozent zurück. -st. Berlin, 6. Dezbr.(Priv.-Tel.) Die Berliner Schuh­macher haben jetzt auch Gold marktarife festgesetzt und zwar die doppelten Friedenspreise. Darnach kosten Herren" sohlen und Absätze über 7 Billionen. Goldmark und Preise Eine Entschließung der Preisprüfnngsstelle». Berlin, 4. Dezbr.(Wolff.) Im Reichswirtschaftsministerimn bat heute eine Sitzung des Ausschusses der Regierungsprrisprü- fungsstellcn unter Teilnahme aller zuständigen Zentralbehörden stattgefunden. Tie Sitzung wurde vom Rcichswirlschastsininister Hainv! persönlich eröffnet, der in seiner Ansprache darauf hin- wies. daß bei wertbeständiger Zahlung die verschleierten Risikoprämien a b z u st eilen seien und daß man beschleu­nigt. zur Goldmarkkalkulation übergehen müsse, um durch eine übersichtliche Preisberechnung die Nachprüfung durch die Behörden und Verbraucher zu ermöglichen. Das Ergeb­nis. der mehrstündigen Verhandlung fand u. a. in folgender Ent­schließung Ausdruck: 1. Die reine GoldmarJalkulatton darf die Papiermarkentwer­tung und die Papiermarkumtauschrisiken usw- nicht enthalten; zur GoldmarKalkulatisn sst unverzüglich überzugehen; 2. Solaiige im Endpreis einer Ware ein Zuschlag für das Papiermarkriflko enthalten ist, ist bei der Zahlung in wrrtbestqu- .digem Geld ein Abschlag in Höhe des cingerechneten Zuschlages für das Papiergeldriflkv zu gewähr«!; 3. Die Vsickriegspreise werden zu DergleichSzwecken vom RcichZwittlchaftSministerium und anderen Zentralbehörden^ in Wrzs veröffentlicht.. st Aus dem besetzten Gebiet. Separalisten-Konkurrenz. Paris, 6. Dezbr.(Wolff.) HavaS meldet aus DüssÄldorf, M a t t h e s habe an den französischen Oberkommissar T i r a i b einen Brief gerichtet, in dem er gegen die Errichtung^ eines provisorfichen Regimes unter Leitung von Dorten in Bad Ems.ch rote stiert. Als Vertreter de« Liga für dt« rhxinisch- westfälische Unabhängigkeit müsse er miitei-en, datz die Regie­rung. Dorten nicht anerkannt sei und daß jeder Versuch.seiner« setts, zu regieren, mit allen Mitteln bekämpft werde.Wir zählen auf Ihre Neutralität, um uns nach dieser Richtung frei-e Hand zu lassen," so schreibt Matches dem französi'chen DelLgierten. Matches behauptet, er handele im Auftrag seiner Liga,^ die 500 000 Anhänger im besetzten Gebiet habe. Er habe äe kacto die Macht und das Recht gehabt, die Regierung in Koblenz aufzulösen und behalte sich das Recht vor, sie wieder zu errichten, wenn er es für opportun und für iiöttg. halte, was augenblicklich nicht der Fall sei. Die Versuche Zur Gründung einer rheinischen Emissionsbank. 1j 8t Paris, 4. Dezbr. Einem Bericht, den der Delegierte einer belgischen Bankgruppe seiner Regierung über die am Samstag in Koblenz wegen Gründung einer rheinischen EmilkionS- b a n k geführten Verhandlungen erstattet hat. entnehmen wir.!- von dem Grundkapital von 100 Milt. Franken 50 Prozent von den rhetwschen Banken uiid der rheinischen Industrie anigebrachi wer­den sollen, der Rest des Kapitols wttü von sranzösischcn belgischen, holländischen, schweizerischen und englischen Banken pezeich iet wer- den und zwar sei eine Bekeiligung der französischen Gruppe mit 30 Prozent, der belgischen Grupps mit 5 Prozent in Aussicht ge­nommen. die auf 10 Prozent erhöht werden soll, falls die englischen Banken sich zurückzichep sollten. Die holländische Gruppe versucht, sich einen möglichst großen Anteil zu sichern. Die Regierungen der von den Banken repräsentierten Länder, insbesondere die franzö­sische und die belgisch«, sollen der Kombination fernstehen. ( \^eSSOT5" =(Kleins Symptome. 1 Es gibt Läden, die nicht mehr Punkt zwölf schließen, sondern ruhig Weiterverkäufen. Die Ware unter dem Ladentisch ist verschwunden, die zahlungskräftig« Stammkund- schast wird nicht mehr angezwinkert. und der Verkauf rst kein Gnadenakt. sondern ein Geschäft aus Gcgeiiieltlgkeit bei dem sich der Vettäufer wieder einer gewissen Freundlichkeit beflciß.gt. Es gibt Leute, die um 3 Uhr nachmittags nach dem Dollarkurs zu schauen vergessen und sich erst am Abend überzeugen, daß er selbstverständlich unverändert geblieben ist. Es gibt Schicberkaffees, in denen stch kein Mensch um Dollars und holländische Gulden reißt, und wo die Forderung. Goldmatt mtt einem Agioherüberzunehmen", Heiterkeit auslosen wurde. Es gibt keine Angst mehr vor S u b sta nz v erlust, und warte, gar bald werden wir schon den ersten großen Sa.sonverkauf zu sensationell herabgesetzten Preiscn^haben! Es gibt keine Leute mehr, die stch drängen, ihr Geld um I eben Preis los zu werden. Don j'.dem Preis ist gar feine Nede. Hin» gegen gibt e? schon wieder Leute, die zu sparen beginnen; d,e hohe Kant- konmit wieder zu Ehren. * C-z werden schon viel weniger Witze über die Mark gemacht und dassinnige" Bekleben der Wände mii Papiergeld hat aufgchort. Die Preise in den Läden werden nicht mehr täglich dreimal heraufgesetzt, wohl aber alle Tage einmal reduziert. » Wunder über Wunder! ES gibt Leute, die Goldgeld auSgeben und Papiergeld Hamstern I^ Bisher wollte jeder an dem Marksmrz verdienen; und deshalb fiel die Mark. Jetzt muß man sich darauf umstcllen an der stabilen Mark zu verdienen; und ste wird stabil Nicht imr der währungstechnische Mechanismus, auch der Wille und der Glaube machen das Geld.^ Es gibt wieder Kaufleute, die auf die Frage Wie wird das Weihnachtsgeschäft?" nichi mehrmies", sondern.ausge­zeichnet" antworten; vorausgesetzt, daß di« Stabilität anhatt. Der psychologische Augenblick, ste festzuhalten, in da wie noch nie. Ihn entgleittn zu lassen, wäre eine unverzechlich« Sunde.^^ ---(So wirds gemacht!] Aus Verth in West-Austtalien kam kürzlich eine Nachricht, die die Oel-Jnteressenten der°m W-lt. markt führenden Länder aufhorchen ließ. Am strande des Lake- Eva. in der Nähe von Southern Croß war eine Erdölquclle ent­deckt worden, die«in Del lieferte besser an Gute, als maz es bisher kannte. Es ist für den Laien vrelleicht schwer sich! ein Vitt davon zu machen, wir eine solche Nachricht auf di« beieiligien Kreise wirkt, aber jedem klar, daß die Mitteilungen über den Aus­fall der ersten Proben mit großer Spannung erwartet wurden. Diese Mitteilung wurde am 29. November 1923 vom Reuterbüro verbreitet Sie teilt mit, daß die Analysis des Erdöls aus^ der be­sagten neuen Quelle folgende Bestandteile elgab: Vaseline, Seife, Salböl. Ein Mineninspettor und einige Detektive unterzogen die Stelle, oer das in der Welt so begehrte Naß entsprudelte, einer ein­gehenden Untersuchung und fanden, daß der Entdecker der Quelle im Kellerrauin seines Hauses einen Tank mit dem Faffungsvermögcn von 100 Gallonen liegen hatte, der 80 Gallonen der als Erdöl, aus dem Boden quellenden Flüssigkeit enthielt. Vom Keller bis zur .Quelle" waren Leitungsröhrcn gelegt. Nach der amttichen Unter­suchung seines Erdöls ging der glückliche Entdecker der Quelle flüchtig, und die Regierung verfolgt setzt ihn und einen Helfers­helfer steckbrieflich. Und wer ist der Schuldige in dieser, feinen Betrugsgeschichtc? Das haben natürlich wieder die bösen Deutschen gemacht. Nach Reuter ist der Helfershelfer ei» Deutscher, und von ihm gehe der Plan aus. Er habe.früher in West-Australien gelebt, nach dem Krieg keine Möglichkeit^gehabt, dorthin zurückzukehren, und dem Herrn Entdecker die Zeichnungen zur Quellenamagc gesandt. Nun sieht sich der arme Kerl um die Früchte seinerWie macht man Erdöl-Erfindung" bettogen. In diesem Zusammenhang sei ober erwähnt, daß diese Erfindung kein Original unseres nachkriegszettlichen Landsmanns ist. In den 80cr oder 90-r Jahren passierte eine ähnliche Geschichte in Oelheim bei Peine(Provinz Hannover), die damals berechtigter Weise großes Aufsehen erregte (Des Dichters Lohn.Z In Hamburg fand kürzticü die Uraufführung von Alfred BrnstsSüdseespiele" statt. Der Bühnenvertrieb übersandte nunmehr dem Dichter nach dem üblichen Entwertunas- und Verzogerungsprozetz die Tantiemen in Höhe von 5(fünf) Goldpfennig! Alfted Brust hat der betreffenden Bühne das Honorar durch eine wertbeständige S-Pfennig-Briefmarkr dan­kend zurückgcsandt (Theater-Rundschau. 1 Im Frankfurter.Ope- netten- Theater ist Frau Hannelore Ziegler zu einem Gastspiel eingekehrt, das ihr volle Häuser, Wunien und Beifall bringt. In dem bekannten MimodramaDie Hand" hat sie reichlich Gelegenheit, ihre Tanzkunst wie di« weile Skala von Nervenzuständen eines geängstigten Weibes zu offenbaren. Dann tanzt sie Mozart, Schubert und den Radetzky-Marfch. Ihr schöner Körper, ihre Anmut und ihr Feuer siegen auf der ganzen^Lin^e^ Mttteilungen.f ImRevaler Boten" berichtet Bros Zoege v Manteusfel über ein Lepra-Heilmitiel des Mandischen Gelehtten Prof. Dr. Pal brock. Dem genannten Arzte ist es gelungen, die knolligen Geschwüre durch eine Behand­lung mit Kohlensäure-Schne« zur Rückbildung zu bringen. Die Levra galt bisher als unheilbar. In Europa kommt p- sehr selten vor daaegen ist ste in anderen Ländern imnier noch stark v-'chieikt, t»'auf den Sondw'ch-Jnseln und in Amerika, wo 380 0-Ä Leprose leben. Falls sich Mittel Prof Paldrocks bewährt, wäre die Menschheit von einer schrecklichen Geißel desreU.