Sftmttfcg, 2 . Januar 1932

Bfnsdnummef tn Frankfurt a. M. itnd Umpbtmg (Rheta-mnthhchef StäJletrmt) PF&, außerhalb iS Pf&.

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(Schnccstürme im Rheinland,

Mm, 2. Inn.

Starker Schiteefall In brr Irbfrti Nacht hat fttt tOebtet bet ReichSbafnibtreftNui Elfen zahl­reiche Lugberlpüluitgett berursacht.

Dlnglnot erkrankt.

Paris, l. Jan.

ffrlcflSmlitiflec MagIuot, bet feil eittl- nett Tagen an eiltet IbfchusatNgeii Taimlitfef- lluii etktankle. Hat eine so schlechte Nackt vet- btackt, bas; bie Netzte feine llebetliwnim, In eine Jl f I tt I f ninicorbitef bat-en. TuS Siebet tietrun ln bet leiden Macht SD.5 ffltnb.

]j\l)lo«ion heim ChristHaum* Itrand. .

tprrtln, 2. 7)a.n

In einem Saufe !n Nenfütfn enlflanb «odS einem EhtfflbnttmOrnnb eine Ettduflan. film Siiiinbc bet Waluning würben eingebtüdl. Pet. fallen lantben nicht belicht.

AiiHsiaiHl der Ilülincn- arlM'llr.r ln Wicii.

®ltn, 2. Salt.

Siifofnc eines JlottfflfiS über bei, stoflef« llb Vettiug flnb bie Pfilmenatbelfet bet Wiener Theater benle In ben SluCituitb getreten. Sie Sbealer-Üellumten haben Me heutigen Slotftcf. Inngen mit Erfnlifritflcn bmdigetübtt. .

Die Halloren nach dem Dcsuch iiei Himlcnhurg;

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Von den Vereinigten Staaten mitgehört

Qlndentmrgs 9 hujaf)rs-(Rede

Uebertragung mit kommunistischen Unterbrechungen

(Nachrichtendienst der

Die Neujahrsempfänge in der Wilhelmstraße

Beim Meiehsptfäsidiemten

Ein üeberblidf über die Berliner Diplomatie

(Bericht!ür d i c

Berlin, 2. Januar.

D<!r Reichspräsident Hielt am Silvester im deutschen Nnnd- sunk eine kurze Neujahrsansprache. Hindenbnrg ruft darin ganz Deutschland zu treuer schicksalsverbuiideiier Einigleit auf und dankt dem deutschen Volk für die bisher bewiesene Opserbereit- schast und Geduld, mit der es in Erkenntnis der harten Not­wendigkeit alle Leiden und Lasten getragen hat.

Die Störung

Anzapfung des Kabels

(Nachrichtendienst derNeuesten Z ei tun ff")

Berlin, 1. Januar.

Die Nundsunkrede Hindenburgs war von allen deutschen Sen­dern und auch, wie berichtet wird, von den verschiedenen auslän­dische» ausgezeichnet zu höre» und hat, wie besonders aus Däne­mark und England gemeldet wird, einen tiefen Eindru et hinterlassen. Soweit diese Siebe Uber den Dentschlandsender gehört wurde, vernahm man, gerade als Hindenburg von der Schlacht bei Tannenberg sprach, eine böswillige Störung, deren Ursache bisher noch nicht aujgellört werden konnte.

Die an Känigswusterhausen angeschlossenen Hörer vernahmen neben der Stimme des Reichspräsidente» eine andere Stimme, die die Worte Hindenburgs iiberschrie, zu k o :» ni nnistische n D e m o n st r a t i o n e n nusries undRvt-Frontt'-Nuse ausbrachte.

Zur Erflärung dieser Störung wurde» zunächst drei Möglich­keiten in Betracht gezogen; die unwahrscheinlichstc ist, dich einer der grasten russischen Sender die Uebertragung gestört hat, eine andere, das; ein geheimer fvinntmtistischcr Pritnrtscndcr dazwischen gc- funkt hat; am mcistc» Wahrscheinlichkeit kommt der dritten Möglich­keit zu »nämlich, dah das 15 bis 211 Kilometer lange Ilcbcrtraguiigs- kabel ln Berlin-Königswusterhanse» angezapst worden ist, was kürzlich schon in einige» anderen europäischen Ländern versucht worden Ist.

Die sofort eingcleilete» polizeilichen Nachforschunge» haben nach weiterer eingehender Absuchung der Leitung zwischen den Scnde- slationen Witzlebcn und Künigswuslcrhausen ergeben, dah

aus Neuköllner Lebtet das Kabel angezapst

worden ist; die Störungsstelle wird zur Zeit einer geiiaucu Prüfung uiilerzogeii.

Interessant, doch nicht ganz klar, Ist die Frage, ivolches Delik­tes sich die Rundsuakstörer schuldig gemachl haben JwciscllvS liegt schioere Sachbeschädigung im Sinne des § 301 des Straf­gesetzbuches vor; denn eS handelt sich bei dem aiigozapflcn Babel um einen Gegenstand, der dem össenlliche» Ntihen dient. Zweifel- los ist auch der Tatbestand deS groben Unfugs gegeben. Die Staalsanwallschafl wird aber ferner noch z» prüfen haben, ob »ich! in der Slöriing eine Beleidignug des Neithspräsideiilen liegt, und ob die Angelegenheit nicht auch uulcr die Besiimmnngcn der Nol- verordiinng fällt, die zur Aiisrochterhaliung der ösfentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit besonders verschärfte Beftiiutuungen vor- schen.

Auf besonderen Wunsch der amerikanischen Nnndfttnk- gcsellschaflen wurde die Silvesteransprache v Hindenburgs von den nordamerikanischeii Sendergruppeu ttberlragen und tvetterverbret- tet. Jeder Auterikaner konnte Hindenburgs Siimme hören. Nach der deutschen Ansprache wurde für Amerika allein eine eng*

Maskierte im Bahnpostwagen

56500 Mark geraubt

Banditenstiick im Ruhrgebiet

(Nachrichtendienst derNeuesten Z ei tun g")

Bottrop, 1. Januar.

Zwei maskierte Nüiiver drangen gestern abend in rineii Bahnvostwagen ein, der ans dem hiesige» Bahnhof zur Abfahrt nach Esse» bereitstand. Während einer von Ihne», i» jeder Hand einen Revolver, die Postbcamlen in Schach hielt, raubte der zweite eine» -kU Milogramm schweren Geldkaste» mit 5(i500 Reichsmark. Die Täter flüchtete» mit ihrem Raube in einem bereitstehenden Auto.

Cilly Aussem operiert

Guter Verlauf

(Nachrichtendienst derNeuesten Zeitung")

Berlin, 2. Januar.

Die deutsche Tennisnielsterin (Mt) Auhem. die ani Silvester- tag von lhrer Südamerikareise heimgekehrt ist. Ist heute tu Mii». njett tut eschwabmger Kra»keul>atts am Blinddarm operiert wen. den Die durch Professor Dax vorgeuommeue Operation ist gut

Neuesten Z ei tun g")

liiiMlenbui'g vor «lein Mikroplum

WM

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tische U e berse tz » n g übertragen. Umnillelbar nach Beendi­gung der Uebertragung laut aus Amerila die Nachricht zurück, das; der Empfang der Hiudeuburg-Rede sehr gut war.

Das Echo im Ausland

Höchst eindrucksvoll!

(Nachrichten d ie ns t derN e ue s L e n Z c i, t u n ff")

New Uork, 1. Januar.

Tic hiesigen Morgenbläiicr bringen die Rede Hindenburgs zum Jahresivecliset tu grostcr Aufmachung. I» den Uebersdirisien werden besonders die Stelle» der Rede heruorgehobcn, die sich aus eine Zntnnlung unmöglicher Leistungen und ans den A n s p r n ch g l e i ch e r S i ch e r h c i t beziehe».

London, 1. Januar.

Eveuiug Slaudard" bezeichne! die gestrige Ruudfuulrede des siieichspeästdeuieu als eine hervorragende Leistung und begrüsst, das; die Ilebermilllung nach Engiaitd nicht durch die loiumu- nistischen Uuierbrechuugeu gestött wurde. Die liefe Siimme Hindenburgs, so bemerli das Bjail, war eher die eines Svldale» als die eines Redners, aber jedes Wort, klar und langsam aus­gesprochen, mar verständlich auch für die, die im Deulscheii itidfl ganz zu Hause sind. Hiudeubuegs Glauben an sein Land ueuttl Eveuiug Standard" höchst eiiidriilksvoll.

Amsterdam, 1. Januar.

Die N.'ujabrsboischast des Rcichsprnsidenieu l>ai in Holland einen grasten Eindruck getuaclil. Alle Blätter vcrösscullicheu den Worttaul der Rede in proper Ausmachung Algemec» Handelsdlad stclll in einem Ammitentar scsi, das; leine frühere Rundsnukrede Hindenburgs die Zuhörer so crgrissen habe, luic die fetzige Aeu- jahrobolskbasl.

Deher 10 Milliarden Schulden

Kurlands Lorken

(N a c h r t c h t o 11 d i c 11 s t derN 0 ne st 0 n Z e i tun ff")

ü 0 u h 0 », 2. Januar.

Der Fehlbetrag des englischeil Staatshaushalts in de» ersten neun Monaten des lausenden F-innnzjahrcs betrug, wie das Schatz­amt amtlich mittcilt, 2Ü3 752 !I»3 Psund. Gegenüber Einnahmen von 444 774 581 Psund betrugen die Ausgaben 848 527 484 Psund. Das Schatzamt legt Wert aus die Feststellung, dah trotz dem hohe» Fehlbetrag kein Aulatz zu Bcsorguisseu vorlicgc, da ungcsähr drei Bicrtel der vo« der »ationalcu Regierung im September eilige» führten neuen Steuern erst im letzten Viertel des Finanzjahres, d. h. zwischen dem 1. Januar und dem 31. lvlärz 1332 eingcznhlt werden wiirden.

Die schwebende Schuld Englands betrug am 31. Dezember 1331 727 483 303 Psund. Hier ist eine Zunahme um 133 155033 Psund gegenüber dem 31. März 1331 srstzustcllcn.

Raubmorde zu §ilvester in Frankreich

Zwei verwegene Nan .erbe wurde» am Silvester-Tag began­gen Während die Frau eines Bücher-Sievilors ans einen stunben wartete, drangen zwei Banditen tu die Wohnung ein, schlugen die Frau (ticbei und raubten ilit eine Tasche mit 30 000 Frauken. Die beiden Banditen entkamen in einem Kraftwagen.

Berlin, 2. Jau.

Bor dem tfrici; nun der Acujahtömorgcii in der Neichshaitptt flobl erfüllt vou Militiirmusik, buulcu lluiformcu, wehcudcu Helm- büschcu, Pserdegetrampel, Koimnandontsen und dem ganzen Tru­bel einer gropeu Parade, die der iiatscr abuahm. Volkkmassen ^ fluteten durch die Stratzc Unter den Liudcu und umdräugteu daS > Schiop. Die erste,, drei Jahre nach dem Zusammenbruch blieb cS 1 «m Ncuiahrelagc in der Wilbclinsttapc und Unter den Linden recht still. Erst im Jahre 1322 wurde die offizielle RcujahrS-Gra- liilntiouoeour des Diplom,tlifchen Corps und der oberste» Rcichs- behörpen beim Regicrugsoberhaupi iviedcr ausgenommen. 3iciths- präsidcul Eberl uwlfle dau'ttt Rcu fremden'Diplomaten tu Berlin eine ähnliche llteptäsculalion wie in den Hauplstädieu der west­lichen Länder crmögitcheu. Allerdings geschah der ossiziclle Emp­fang der fvctitbcu Diplomaiett beim RcichSprcisidenlen in einem schlichten Rahmen. Erst Im Jahre 1325, als der Gesandte Köster itti Protokoll des Ausmärligeu Annes lättg war, wurden gewisse Fermen für diese!; republikanischen Empfang ansgearbeilet, und »ach diesen 3,'cgel» spielt sich die Gralulationscour noch heute ab.

Der päpstliche Nuntius

Der Reichspräsident, den man in den letzten Tagen feinen gewohnten halbstündigen Spaziergang im Park des Präsi- dcutcupalais besonders frisch und elastisch tiufernchiucn sah, cmp- siug die in Berlin alkrevitiericn Diplomaten im Beisciu der llicgic- rimgoocrirclcr und seiner nächsten Umgebung. 49 ausländische Vertretungen übcrbrochten dem Atetchspräsidcitten ihre Ncujahrs- grüpc: neun Boischoficr, drcisfig Gesaudic, vier ständige und sechs inleriutistiscbe Gcschäsisiräger.

Tie wichtigste siiolle spielte im Empfang der R u n t i u s als Dopen des Diplomatischen Evrps. Monsignore Cesarc O r se­it i g 0 , Erzbischof n n PioiomaiS, ist sei! dem April 1330 als illachsolger Paeellt'S der Vertreter des Heiligen Stuhles in Berlin. Er hatte die Aufgabe, die Wünsche sämtlicher Staatsoberhäupter ine die deulsche Republik und deren Führer i» französischer Spracht zu verlesen. Der Zweitälteste Botschafter ist der türkische Genera! K e m a l e d d i n § a m i P a s ch a, der seit dem Juni 1325 seine

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lliiideiilmr» verabschiedet sieh von den Diplomaten.

Heimat in Berlin vertritt. Neben ihm erschien Sir Ho rare 3t n m hold, der Bevollmüchligle des Königs von Arostbritannien und Irland. Z» Ehren des Tages trug er das Band des Hosen- baiidordcns, die höchste Anszeichnnng, die England zu vergeben hat, und die Schärpe vom heiligen Michael.

Die rote Plakette Chintschuks

Nach ihm laut der italienische Botschafter L u c a O r s i 11 i Barvni, der Schwiegersohn des verstorbenen GehcimralS Gut- i»ann, des Gründer der Dresdener Bank. Unter seinem Diplo- matenfrack leuchtete das rolweisie Band des Ordens der Krone von Jlalieu. Ganz ohne Schmuck, im schlichten Frack, kam der Botschafter der Bereinigte» Staaten, Mr. S a ck c t t, der seil einem Jahr in Deutschland weilt und in dieser Zeit viele Studienreisen durch Mitteleuropa unternommen hat. Auch der Botschafter der Soiojetmiion trägt seinen Frack ohne AnSzeichnnngc». Im Knopf­loch steckte nur die rote Einailplaketle, die verrät, das; Leo Chintschnk zni» ZeittralexeknUvkomitec der Sowjets gehört. Ehintschnk ist in Deutschland kein Fremder. Selbstverständlich war er in der Zarenzclt verbannt; er hat in Deutschland studiert und

.,Neueste Z e it u 11

besas; schon damals die Freundschaft Lenins. Im neuen Rugland beirante mu» ihn mit wichtigen wirlfchaftspolitischcn tzlemtern. Tckflieplich sah inan unter den Botschaftern den Japaner Jukishi Obata der seit 13 Monaten in Deutschland ist: er trug das Band des Ordens der anfgeheuden Sonne. Der spanische Botschafter Hatto schon in den letzte» Taget, des vergaugeneu Jahres Bcrlitt ver­lassen. De, jüngste Botschatier h, Berlin ist ..nt re Fran?vi?- Poncet, ei^ eleganter und gewandter 3.>,an», ein charmanter Gesellschafter, der hervorragend deutsch spricht, und über dessen Per­sönlichkeit bei seinem Amtsaniritt vor einigen Monaten viel ge­schrieben worden ist.,

Der Schweizer Obrist

DaS Bild ist bunt: da ist der lettische Gesaiidie Dr./Oskar Wott. der im September 1921 i die Reiehshauptstiidl kam, und da ist Tr. Hermann 3,'üseuncht in der Unisoim eines Schlvcizer Obersten, eine imposanie Erscheinuitg. Estland entsandte den Ge­sandten Karl Meuutug, ein Diplomat mit einem Künstlerkopf. Däuemarts Aenustragler, der Kammerherr Heruls Zahle, der seit .dem Jtfli 1321 tu Deutschland lebt, erschien im scharlachroten Frack. Der belgische Gesandte wird uns bald verlassen, da er noch Madrid übersiedelt. Ein Jurist ist der öflerveidiifcfic Gesandte Fell; Frank, der nach dem Umsturz Vizekanzler war und iw Jahre 19f!5 nach Deutschland entsandt wurde.

Der ungarische Gesandte Ü 0 l 0 m an v 0 n K a n s n , ein Kavalier der alten Schule, Init strahlend jugendliche 2ingen, die im Gegensatz zu dem leise sarkastischen Lächeln stehen, das oft seine Züge umspielt. Schwedens Gesandter hat nur den lltcujahrS- entpfang abgctvarlcl, um bald darauf eine längere Dicifc nach dem Süden anziltrelcn. Der Vertreter SüdslawienS, Dr. Ztvojin Ba- lngdzie, war einst ein radikaler Pu'imliitioiiiü", er gilt setzt als be­deutender Publizist, als Förderer der Kunst >md als Jiliii- tnieressent. Seit dem Jannar 1327 werden die llHederlande in Berlin durch den .Kawmcthcrrn Gtat Ltwbttrg-Slirnm vertreten; in seinem Palais versammell sieh eine sehr epklnsive Gesellschaft. Venezuelas Gesandter, Dr. Eduardo Dagnino Ptnnn, ist soeben von einem Heimalnrianb znrückgekehrt.

Solefer und Wurst

bekam der Reichspräsident von den Halloren (N 11 eh r i ch l e n d i e n s t d c rN c uns t cn Z c i t an ff")

Berlin, 1. Januar.

Vor den ossiziclle» NenjohrSempsängen empfing der lltcichS- prästdcnt in diesem Jahre eine lltboednung dee Halloren, der alten Salzivirker-Brüderschail im Tate zu Halle, die zum erste» Mate seil dem Weltkrieg wieder dem RcichSobcrhanpl nach altem Brauch Salz, Soleier und Schlacktonrst sowie ein Gedickü, den sogenannten NenjaHrstarmett, darbracbie und ihre lltensnhrsglücktuünschc anS- spracb. Die Abordnung die in der allen historische» Hallorcttlracht erschien, bestand ans dem regierenden Vorsteher der Salzwirker- Brnderschait, zwei wetteren Halloren, und dem mit der Wahr- ttehmung der Geschäfte desSalzgrnscn" betrauten ersten Äcrgralö.

Nuntius und Reichspräsident

Berlin» 1. Januar.

Anläsilich des 3!enfahrSlages fanden beim llietchspräsidenten die üblichen Empsänge statt, die um 13.-15 Uhr durch das Aufziehen der Wache eingeleilet ivurden, deren Meldung der 3ieichsprüiideirt-on der Tür seines Hauses eittgegennahm. Die Ehess der beim Reich beglaubigten fremden diplomalischen Vertretungen versammelten sich im Groszen Saal des Aieichspräsidentrn. llnr 12 Uhr trat der llieichspräsident mit seiner.Begleitung ein.

Der Apostolische Nuntius Monsignore Otsenigo

brachte als Dope» des diplonintische» Korps dessen GInckivünsche in einer Ansprache zum Ausdruck, in der er u. a. sagte:

Das Jahr, das soeben abgelanfen ist, war zweiseUos eines der schwierigsten und härtesten für alle Böller, aber in ganz In'lmthcrem Maste (iir Ihr denlsches Volk. Die Vorsehung Hai der Welt mit tragischer EtiidringUchteit geossenbarl, wie eng und unlösbar die wir'.schasUichen Bande sind, iveiche die Böller miteinand.'r uer» knüpfen.

Der Reichspräsident

antwortete hieraus 11 . n.:

Eine beispiellose Krise Hai die gesamte Wettwirtschast erschüttert und hat Deutschland auf das schwerste getrosseu. Alle Zweige unserer Wirtschajt liegen danieder. Millionen arbeiiSIüchllgcr und arbeits­williger Bollögenossen sehen sich ihrer DaseinSgrundlage beraubt. Aber and) die nicht der tzltbeitslvsigkelt verfallenen Teile der Be« vöikerntig siehe» unter stärlstent ntalerltdleti und seettschen Druck- Mit danibarer Gennginnna kann ich Ihre Worte bestätigen, in denen Eie davon sprachen, vast die bittere 3kol nicht vermocht Ijot, dein deutschen Bott seine Willensstärke und seinen Mut zu iichinen.

Deutschland hat zu »ngewöhnlichen, tief cinschneldende» Mastnahnien greise» müssen,

die jedem Deutsche» die schwersten Opfer auferlegen. In uifa» schülierlichein ualerländischen Bewusttsein hat das ga»fae Volk diqfi Opfer auf sich genommen.