Samstag, / Sonnlag, 1, / 2, Juli 1933

Preis IO Pfg.

«Neueste Zeitung » Illustrierte Tageszeitung mit Versicherung

3. Jahrgang Nummer 151

JliubtderieTagmätungmUVmidimmg

^portder Neuesten" /Reich der Hausfrau / Billige Klei­dung / Deine Gesundheit/ Rundfunk t Hof und Garten

Erscheint sechsmal wöchentlkh. Bezugs- preis elnsdüle&l. Ve» Sicherung durch Afien* hireo und TrÄfier 45 Ptg. wöchenll. zuzQgl. TrAgerlotm, durch die Poit RM 2.40 mondL elnsdillefel 48 Plg. Postzeltungsgebühr und cuzOgL Bestellgeld. Anzeigenpreise nach Tarif Platz- und DolenrorsdvJHen ohne |ede Verbindlldikeil / GeschdUsstellen und Agenturen siehe Anzeigenteil , Störungen durch höhere Gewalt oder durch Ausstand berechtigen nicht zu Ersatzansprüchen.

Kinder post/Lachen wir ein­mal/Billig reisen /Populäre Technik / Wald,Feld, Wasser und ihr Getier / Briefkasten

Drude: Frankfurter Soclelät« - Druckerei GmbH. Verlag und Scbriftleitung: Große Eachenheimeralr.Jl-lT.ZeUuDga-Reliebllro:

Frankfurt a. M., Schilleratr. ia Für unver- langt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Veranlwortung. An* fragen und unverlangten Einsendungen ist Rückporto beizufügen. / Telefon: Orts- verkchr20202, Fernverkehr 2030t. Tele. gramm-Adrease: Nenze».ung, Frankfurt* nsia. Festsdieck-Kontoi ABS, Frankfnrt-lt

lllwdriftte Tagmälung mit Vmidutung

fader Abonnent nnd dessen Ehegatte

sind versichert bei der

Deutscher Lloyd Lebensvcrslcherung«banbA.G.

Leipzig C 1, Markt 2 bei Tod durch Unfall! mit Je Reichs­mark 1000., zusammen JiJl 2000. nach einmonatigem ununterbrochenen Abonnement;

bei Tod durch Unfall: mit Je Reiche- mark 1200., zusammen iJZJt 2400. nach einjährigem ununterbrochenen Abonnement:

bei Volllnvaildltät durch Unfalls mit Je SlJl 1000., zusammen Jldt 2690. nach einmonatigem ununterbrochenen Abonnement;

hei Volllnvaildltät durch Unfall» mit Je ÜtJi 1200., zusammen «#,« 2400. nach einjährigem ununterbrochenen Abonne­ment;

iw Palle des natürlichen Todes» mit Je JtM 100., zusammen &<M 200.

nach einjährigem ununterbrochenen Abonnement.

Als Nachweis des ununterbrochenen Bezugs Im Postabonnement gelten die auf den Vor« und Zunamen des Abon­nenten ausgestellten Postquittungen. Für Trägerabonnements sind die in das Quittungsbuch eingeklebten Marken als Nachweis anzusehen.

Die Unfallversicherung gilt vom 16. bis 70. Lebensjahr,

die Sterbegeld Versicherung für die Ein« trittsalter vom 16. bis 59. Lebensjahr. Anmeldc-Frlflten (Meldungen an den Deutschen Lloyd): für Unfälle: läng­stens eine Woche, für tödliche Unfälle: 48 Stunden.

Unverzüglich, spätestens am vierten Tage nach dem Unfall, Ist ein appro­bierter Arzt zuzuziehen.

Sterbefälle sind unverzüglich, möglichst innerhalb 4 Tagen, anzumelden. Jeder Abonnent erhält die Versicherung® Be­dingungen, die über alle Voraussetzun­gen der Versicherung Aufschluß geben. Die Versicberungs Bedingungen können außerdem vom Verlag oder von der Deutschen Lloyd Lebcnsversicherungs- bank A.-Q., Leipzig 1, Markt 5, be­zogen werden.

Zwei Hinrichtungen.

Plnuc», 1. Juli.

wegen eines Im Dezember Nvrlgs» Jahres an der 81 Jahre allen Ehefrau eines LebensmlllelhündlerS In Planen herüblen Raub­mordes zum Tode dernrleille 21 Jahre alle arbellslole Tischler Karl Grünbeck wurde durch das Fallbeil hingerlchlei.

Hannooer, 1. Juli.

Der KindeSmörder Ollo Vnchheli» Ist hinge- richtet worden. Puchheim hatte tu: Sommer des dergangenen Jahres eine eltWrine Schülerin Im Walde erdrosselt, nachdem er »ch an Ihr Her­gängen hatte.

Kraftwagen gegen Etnen- bahnzug.

wtclwli:, i. Juli.

Auf der Strecke GIciwthHIndcnburg er« eignet sich ein schweres VerfehrSnngtüit. An clneni Etscnbahnüdergang wurde ein Non fünf Personen besetzter Kraftwagen von einen, von Glctwltz tonnnenden Personenzug tibersnhren. Fwct Insassen des FrattwagcnS wurden getiltct, die anderen drei verletzt.

IS Verletze bei Zugunglück.

Paris, 1. gitii.

In der Nähe von Et. Prlcne In der Bretagne entgleiste et» SLagen eines PcrsonenzngeS und stürzte ui». Fünfzehn. Rettende wurden verletzt, zwei davon schwer.

lajührigcr begeht Selbst­mord.

ParlS, 1. Jntt.

In Mülhausen hat ein l.llähriger Knabe, dem seine Ellern gedroht hatten, Ihn In eine Er­ziehungsanstalt etnznttefern, falls er den Per- lehr mit einigen Kameraden nicht anfgebe, Selbstmord begangen, indem er sich In sein Zimmer elnfchlos, und den GaSbahn öffitcle.

IMe Witwe Jack Diamonds ermordet.

New Port, 1. Juli.

Die Frau des vor liber einem Jahr cr- mordeien Pandiien Jack Diamond ist in ihrer Wohnung In Vrovtün, lol anfgesnnden worden. Tie Polizei ist überzcngi, das, sie ermorde! wor­den ist. Wahricheinlich siel auch stc der Rache der Gangsters znn, Lvfcr.

Viiwettei IL«t»>>k roi»be in Süd-Ungarn.

Piidavcst, 1. Juli.

ttclier das südnngarische Komiiai Baronha : ging ein schwerer Hagctfchlag nieder. Tic Hagelschioslei,, die stellenweifc ein Gewichi vis zu S1 Kilogravnn Hallen, durchs,hingen zahi- ,eiche Dächer und zertrümmeren sogar die Decken der ovcrsien Clockwcrse in den Kniiscrn. Tausende von Fensterscheiben ginnen in Trüm­mer. Mehrere Personen eriliien erhebliche Bcr< letznngcn. Tic gesamte Ernte wurde vernichtet.

DerHungermarsch auf Nantes

Durch die Einstellung der Arbeiten am OzeandampferNormandie" hatten, v.te wir bereits meldeten, tausend arbeitslos gewordene Werftarbeiter einen Protestmarsch zu der Hafenstadt Nantes angct.reten.

Heule früh um 5.40 Uhr vom Lufthafen Orbetello . ..

Jtattms Qjm-Qescfjmder gestärkt

Erstes Ziel Amsterdam / Die Route / Völlig unverhoffter Abflug

(Nachrichtendienst derNeuesten Z ei tun g".)

Orbetello, 1. Juli.

DaS TranSozean-Geschwader Balbos ist heute morgen 5.4V Uhr zu der ersten Etappe seines Fluges über den Nord­atlantischen O' au, Orbetello Ain stcrdani, aufgesticgcn. Als Flugront . vorgesehen von Orbetello längs der tyrrhenischen Küste nach Gc.a, dann über die Apcmnncn nach Mailand, Comcr See, Splügcnpaß, von wo die Flugboote je nach den Vcrhältnistcn entweder dem Rhein folgen oder in gerader Linie nach Basel fliegen werden.

Me Wetterberichte waren am Freitag abend günstig; die Alpen waren vollkommen wolkenfrei. Das Geschwader Balbos umfaßt 25 Flugzeuge, da noch ein Rescrveflugboot aus der ersten Etappe mitflicgt. !

Im Flughafen Orbetello bei. Rom ist die Flottille des italienischen Luftfahrtministers Balbo zu ihrer Nordatlantik­fahrt mit dem Endziel Chica­go aufgestiegen.

Oer Flug wird zwei Monate dauern

Der Gedanke eines zweiten Geschwaderflugcs über den At­lantik, und zwar diesmal über dessen nördlichsten Teil, ist in dem italienischen Luftfahrtmini- ster bereits aujgestiegen, als er «n vergangenen Jahr mit seiner Flugzeugflottille auf dem Weg von Italien nach Südamerika war. Mit der Führung dos Ge­schwaders ist der italienische General Pcllegrini be­traut worden. An die Stelle des im Südatlantik verunglückten Obersten M a d d a l e n a hat General de Pinedo die flugtechnische Leitung des Geschwaders übernommen. Der Flug wird sich Wer eine Zeitdauer von zwei Monaten er­strecken und soll in elf Etappen durchgcführt werden.

Ständige Vorsorge zumWassern" ist getrokken.

Nach dem Start wird das Geschwader zunächst die Alpenkctte überqueren und dann den Rhein entlang nach Amsterdam fliegen. Es ist bei der Anlage der Flugroute auch über festen, gewachsenen Boden, inimer darauf Rücksicht genommen, daß die Flugboote jederzeit ein Stück Wasser, einen Flußlauf oder einen Mccresarm unter sich haben, um im Notfallwassern" zu können. Die Flug­boote sind im übrigen derart konstruiert, daß sie sich bei Ausfall eines Motores noch erhebliche Zeit in der Luft zu halten ver­mögen.

Liehen forpeäohootszerstörer unerwegs Bon Amsterdam, dem man gegenüber Travemünde nach längeren Erwägungen den Vorzug gegeben Hat, wird das Geschwader den irischen SceflugHafen Londonderry anfliegen und dort die letzten Vorräte an Treibstoff und Material aufneh­men. Zehntausend Gallonen Betriebsstoff liegen dort für den Ozcanstart bereit. Siebe» Torpedobootzer­störer erwarte» in den Gewässern zwischen Irland, Island und Grönland die Flottille, um etwa niedergehenden Flugzeugen die erste Hilfe zu leisten.

Oer großeOuktsprung"

Von Londonderry aus wird die Flottille zunächst die Für Oer-Inseln überfliegen und in Reykjavik, der Hauptstadt

von Island, die erste Station machen. Von dort wird das Ge­schwader den größtenLuftsprung" bis an die Suüspitze Grön­lands zum Kap F a r c w e l l machen. Welchen Teil Grönlands die Flugboote überfliegen werden, ob Über den Scorcsby-Sund oder lediglich Wer das Kap Farewcll, wird erst im Lauf des Fluges selbst entschieden. DaS Flugziel der. erste!. Etappe ist jedenfalls die Sandwich Bay aus Labrador, wo bereits um=' fassende Rlaßnahmen zum Empfang der Flugboote getroffen worden sind.

Von hier aus wird sich das Geschwader über Belle Jsle, den St. Lorenz-Strom hinauf, über Tcrranova nach Quebeck be­gebe». Ob von hier aus zunächst New Uork oder Chicago, das Endziel der Flugexpedition, angesteucrt werden wird, entscheidet

Zprfs&pStLJiJ

Smktctcpfin

Gmktal

Jytamnfi

efarevcU

hndonJe

nupeetHousc

der Kommandant des Geschwaders nach den Anweisungen des Ministers.

Völlig unverhoffter Abflug

Orbetello, 1. Juli.

Der Start des Geschwaders Balbos Ist so u n v e r h o f f f erfolgt, daß ihm nur wenige Augenzeugen beiwohnen konnten. Schon um vier Uhr herrschte in der Hochsee-Flicger Schule reges Leben. Ui» 430 Uhr wurde feierlich die Flagge gehißt, nachdem olles für den Start bereit war. Die Mannschaft, hatte vor dem Schuppen Ausstellung geuommen. Auf Befehl Basi boS begab sie sich um 4.43 Uhr zu den Flugbooten und machte alles startbereit, bis dann der Lustfahrtminister den Befehl zum Abflug gab. Das Flugboot Balbos befindet sich an der Spitze des Geschwaders, das 25 Flugboote mit 113 Per­sonen umfaßt, wenn nicht tm letzten Augenblick noch Aenderun gen erfolgt sind. Neben der vierköpfigen Mannschaft jedes Flug­bootes wurden noch verschiedene Flugtechniker mitgenommen.

Oie Luftflotte über Genua

Genua, 1. Juli.

Die Bevölkerung von Genua wurde am Samstag morgen 6.45 Uhr von anhaltendem Sirenengeheul geweckt, dem Zeichen, daß. die Ankunft des Tranöozean-Gcschwaders Balbos unmittelbar bevorstehc. In der Tat erschienenm 7 Uhr die 25 Flugboote längs der Küste über der Stadt und flogen in uörd sicher Richtung weiter.

Hindenburgs Dank an Hugenbergl Schleicher zieht sich aus dem politischen

Leben zurück

Berlin, 1. Juli.

An den aus seinen Aemtern auSschetdenden Gchcimrat H u g c n b e r g hat Reichspräsident von Hindenburg folgen­des AbschicdSschrctben gerichtet:

«Sehr geehrter Herr Rctchsministcrl

Mit Bedauern habe Ich von Ihrem Entschluß, aus Ihren Aemtern als ReichSivirtschaftSministcr und Reichsminister für Er­nährung und Landwirtschaft auszuschcidcn, Kenntnis genommen. In Würdigung Ihrer mir vorgetragencn Gründe habe ich mit dem anliegenden Erlaß Ihrem Anträge entsprochen.

In langjähriger, vaterländischer Arbeit haben Sic den »atio- nahen Gedanken in Deutschland verbreitet und gestärkt und sich damit um die nationale Erhebung große Verdienste erworben; in -Ihrer leider nur kurzen Tätigkeit als Mitglied der Rcichsregie- wting und Leiter der großen wirtschaftlichen Ministerien haben Sie der deutschen Wirtschaft, namentlich der besonders notleidenden ^rndwirtschaft, wertvolle Dienste geleistet. Für all dies spreche ich Ihnen eigenen Namens wie namens des Reiches aufrichtige *5tit> trkennung und herzlichsten Dank aus. Meine besten Wünsche für Ihr persönliches Wohlergehen, für Ihr künftiges Wirken begleiten Sie auf Ihrem weiteren Lebensweg.

Mit freundlichen Grüßen I gez. v. Hindenburg."

/<

Hindenburg greift ein

Um den Frieden in der Evangelischen Kirche

Der Reichspräsident bittet den Reich skanzler, sich für die Ueberbrückung

der Gegensätze einzusetzen

Dr. Frick an Wehrkreispfarrer Müller

Der Rcichsminister des Innern hat unter Srm 30. Juni an den WehrkrciSpfarccr Müller folgendes Schreiben, gerichtet:

Sehr-geehrter Herr Wchrkrcispfarrer!

Nachdem mich der Herr Reichskanzler niii der weiteren Be­handlung der evangelischen kirchlichen Einigungsbcsirebungen be­traut hat und Sic mir über den derzeitigen Stand der Verhand­lungen Bericht erstattet haben, ersehe ich aus diesem Ihrem Be­richt, daß das Einigungswcrk bei treuer Mitarbeit de-.- Beteiligten baldigst sein Ziel erreichen wird.

Ich wünsche Ihnen für das unter Ihrer Führung stehende Werk und für die erste Sitzung des AiiSschusscs für die Schaffung einer neuen Vcrfaffung der deutschen evangelischen Kirche vollen Erfolg und Gottes Segen.

Ich habe,das Vertrauen, daß Sie als Bevollmächtigter des Herrn Reichskanzlers das große Werk für Kirche und Volk bald zu einem guten 'Abschluß fuhren werden."

Berlin, 1. Juli. Reichspräsident von Hindenburg hat an Reichskanzler Hitler in der Frage der Auseinandersetzungen in der Evan­gelischen Kirche folgendes Schreiben gerichtet:

Sehr verehrter Herr Reichskanzler!

Die Auseinandersetzungen in der Evangelischen Kirche und die Gegensätze, die zwischen der preußischen Staatsrcgicrung und der Leitung, der Preußischen Evangelischen Landeskirche entstanden sind, erfüllen mich als cvangelischen Christen wie als Oberhaupt des Reiches mit ernster Sorge. Zahlreiche an mich gerichtete Telegramme und Zuschriften bestätigen mir, daß die deutschen evangelischen Christen durch diese Auseinandersetzungen und durch die Sorge um die innere Freiheit der Kirche auf das tiefste bewegt sind. Aus einer Fortdauer odr,.gar einer Ver- I lchärsung dieses Zustandes muß schwerster Schaden für Volk und 'Vaterland erwachsen und die nationale Einheit leide». Vor Gott und meinem Gewissen suhle ich niich daher verpflichtet, alles zu tun, um solchen Schade» abznwcndcn.

Ans meiner gestrigen Besprechung dieser Frage mit Ihnen weiß ich, daß Sic, Herr Reichskanzler, diesen Sorgen vollstes Verständnis entgcgenvringcn uub bereit sind, auch Ihrerseits zur Ueberbrückung der Gegensätze mitzuhclfcn. Deshalb habe ich die Zuversicht, daß cs Ihrer staatsmännischcn Weitsicht gelingen wird, durch Verhandlungen sowohl mit den Vertreter» der beiden in Widerstreit befindlichen Richtungen der Evangelischen Kirche als auch mit den Vertretern der Preußischen Landeskirche und den Orga­nen der preußischen Regierung den Frieden in der Evan- g c l i s ch e n K i r ch e wieder h c r z u st e l l e n und auf dieser Grundlage die angcstebtc Einigung der verschiedenen Landes­kirchen hcrbeizuslihrcn.

Mt freundlichen Grüßen bin ich Ihr ergebener

' - gez. von Hindenburg.

Der Reichskanzler hat den Rcichsminister des Innern, Dr. Frick, bereits bcaustragt, Verhandlungen im Sinne des vor­stehenden Schreibens des .H'crril Reichspräsidenten cinzulcitcn.

Aufruf des Wehrkreispfarrers Müller

Wchrkrcispfarrer Müller veröffentlicht folgenden Aufruf:

Die Not in Kirche und Volk ist so groß geworden, daß ich aus der Verantwortung meines Auftrages die Führung des deut- schen evangelischen KirchenbundeS übernommen habe. Pflicht und Aufgabe ist mir, die Einigkeit und Freiheit der evangeli- schen Kirche so schnell wie möglich wiederherzustellen. Ich bitte alle evangelischen Christen um ihre Fürbitte. Alle Berufenen, insbeson- MA-A dere die Führer der Kirchen, bitte ich um ihre Mitarbeit. Unser Herr und Heiland verlangt von uns, daß wir in Liebe und Ver- tAA> trauen den Neubau der Kirche ausführen. tÄA

Die Verfassung der deutscheu evangelischen Kirche soll und muß jv,' jetzt in kürzester Frist aufgerichtet sei». Tann soll das Kirchenvolk sein Ja sprechen und ich kan» zum Führer gehen und ihm sagen, j-; ; daß die deutsche evangelische Kirche bereit ist, zum Dienst an Volk ^ und Vaterland in Gehorsam gegen das Evangelium. (*:

So erreichen wir, was wir alle ersehnen, wie es der Ruf der . Stunde von uns verlangt. Gott helfe uns allen." ['

Heute Beginn des Transfer-Aufschubs

Teiltransferierungen zu 50 Prozent beabsichtigt / Dr, Schacht berichtet im Reichskabinett / Begrüßung der neuen Minister Berlin, 1. Juli.

Si

Rcichswirtschaltsminister Dr, Kurt Schmitt

Berlin, 1. Juli.

Die Mitteilung einer englischen Zeitung, der frühere Reichs- kaiizler von Schleicher habe sein Ehrenwort gegeben, sein Heim in Neubabelsberg nicht zu verlassen, wird von zuständiger Stelle der ReichLregierung als falsch bezeichnet. Darüber hinaus wird initgeteilt, Herr von Schleicher lege Wert darauf fcstznstclle», daß er sich gänzlich ans dem politischen Leben zurück­gezogen habe.

Thälmann nicht in ketten

Berlin, 1. Juli.

'Daily Herold" hat gemeldet, der festgeuommene frühere komiiiuuistische Parteivorsitzende Thälmann müsse Tag und Nacht Ketten trage». Hierzu wird von zuständiger Stelle erklärt, daß auch i» seinem Fall die Vollziehung der Hast in gesetzmäßigen Formen vor sich gehe, wozu in Preußen das Kettentrageu nicht gehöre. Uebrigens sei Thälmann nicht wegen des Neichstagsbraiides«in Haft, sondern im Zusammenhang mit einen, gegen ihn eingcleiteten HochverratSverfahren.

Wieder 5 Millionen RM. für Arbeitsbeschaffung DaS Reichskommissariat für Arbeitsbeschaffung teilt mit, daß die Darlehensbewilligungen im Rahmen des Sofortprogramms

weitere rasche Fortschritte machen. So sind in der lausenden Woche ^ unermüdlichen Bemühungen, der vorhandenen Schwie- voin KreditauSschuß der Deut chcn Rentcnlreditanstalt abermals , f merhe,,

Mr-icke Darlehensanträge tm Gesamtbetrag- von etwa fünf Mil-« Ufl ,rci luc nc».

Ionen Rmk. genehmigt worden. Um seine Anewirknngen auf die Autlandsgläubiger soweit wie

In der gestrigen Ministervesprechnng begrüßte der Reichs­kanzler Adolf Hitler zunächst den neuen Rcichswirtschastsminister Schmitt und den neuen Rcichsmimstcr für Ernährung und Landnnrtschaft R. Walther Darrö, sowie den stellvertretenden

Führer der NSDAP Rudolf H e ß, der ebenfalls zunr ersten Akale an der Kabinettssihnng .eilnahm. Der Reichskanzler sprach sodann sein Bedauern über den Rücktritt des Rcichs- ininisters fiir Ernährung und Landivirtschaft und Rcichswirt- schaftsministers Dr/ Hugcnbcrg ans, dessen verdienstvolles Wir ken in der deutschen Politik nnd im Reichskabinctt er noch in einem Schreiben zum Ausdruck bringen werde. Der Rcichskanz tter Adolf Hitler berichtete dann über seinen Besuch in Neu­deck und hob hervor, daß er be­sonders erfreut über die Schritte »nd das Befinden des Reichs Präsidenten gewesen wäre, der dem Rcichskabinett die besten Grüße und Wunsche übermitteln ließ.

Ministerpräsident Gocring teilte dann mit, daß auf seinen Vorschlag vom Reichskanzler als Rcichsstatthalter für Preußen der Nicichswirtschaftsininister Schmitt z>mi preußischen Minister fiir Wirtschaft und Arbeit und der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft 3t. Walther Tarrä zum preußischen Minister für Landwirtschaft, Doinänen nnd Forstcil ernannt worden sei. Das Reichsknbinett genehmigte sodann die Ernennung des?lbg. Feder zum Staatssekretär im llicichsivictschaftsministcrium nnd cs er­klärte sein Einverständnis damit, daß der Ministcrialdircktor im öleichswirtichaftsministcrinm Tr. Posse zuin zweiten Staats­sekretär im 9ieichswirtschafisministcriuin vorgeschlagen wird.

"~©er Reichsbcmkpräsidcnt Schacht berichtete über die morgen in Kraft tretende glegclmig des Transfers der Zinsen und Amorti­sation der ausländischen Anleihen, tvie sie ans Grund der Lon­doner Verhandliingon mit de» AnSlandsgläubigcrn nunmehr statt- findct. Das Kabinett billigte die Vorschläge upd llicichSkanzlcr Adolf Hitler dankte Dr. Schacht im Namen des Reichskabinetts

möglich zu mildern, sind in der Zwischenzeit von der Reichsbank Besprechungen mit Vertretern der Auslandsgläubiger geführt f-yir-: / worden, die eine Einigung über eine TeiltranS- 'Äks*, fetierung gebracht haben. Eine ungestörte Handelsentwicklung vorausgesetzt, glaubt die Reichsbank den Prozentsatz der zu leisten- 8®'. den Teisiransferierungcn auf 50 Prozent in Aussicht nehmen zu können. Demnach wird die llieichsbank vom 1. Juli bis zum 31. }?&£.' Dezember folgenden Transfer leisten: Die Zinsen der Dawes- s-., und der Voung-Anlcihc werden voll transferiert, dagegen findet eine Transferierung der Tilgungsbcträge für die Ionng-Anleihe f/' und alle übrigen fällig werdenden TilgungSanträge nicht statt. Ans alle fällig werdenden Zins- und Gewinnanteilzahluiigen wird die:

Hälfte, jedoch höchstens 4 Prozent, pro anno transferiert. L

Die nicht transferierten und gemäß den gesetzlichen!. ' - Bcstiniinniigcn bei der Konversionskasse einziizahlcnde Reichs»'. markbeträgc werden wie folgt behandelt: F'. ; '

Für Einzahlungen auS nicht transferierten Zinsen und Gewinn- : anleilcn werden den Berechtigten handclSfähige Schuldscheine! der KonversionSkasse zur Verfügung gestellt, die auf Nennbeträge von 30, 40 und 50 Reichsmark oder ein Vielfaches dieser Beträge lauten.

Die aus de» Amortisationen sich ergebenden Reichsmark- : einzahlungcn werden den Berechtigten bei der Konversionskasse gut-' geschrieben, lieber ihre BerwendungSmöglichkcit werden weitere; Bestimmungen folgen.

Um jede mögliche Ersparnis an Devisen wirksam zu machen, wird Vorsorge getroffen werscn, daß die inländischen Besitzer deut­scher AuSlandLweric Zahlung und ZinSschcinc und ausgeloste Stücke nur in Reichsmark erhalten.

Verfolgungsjagd im Abwosserknnnl

Drei Burschen ertrunken?

Wien, 1. Juli.

Polizei und Feuerwehr suchten ln dem uuterirdtschen K a n a l n e tz v o n W i e n drei verdächtige Burschen, die sich dort­hin mit einem großen Kosscr geflüchtet hatten. Durch den gestern nachmittag niedergcgangenen heftigen Wolkenbrnch, der die Kanäle rasch mit Hochwasier füllte, dürften die Geflüchteten umS Loben gekommen sein, Polizisten hörten bei der Aerfolgung.H il f e r» se w i e v o n E r t r i n l c n d e n.

Willikens Staatssekretär im preußischen andwirtschaftsministerium

Zum Staatssekretär im preußische» Ministerium für Land­wirtschaft, Domänen und Forsten wurde der nationalsozialistische Landwirt Willikens ernannt.