Freitag, 25. August 1933
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3. Jahrgang Nummer 198
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«tod versichert bei der
Deutscher Lloyd * lebensversickernngsbankA.G.
Leipzig C 1. Markt 2 fiel Tod durch Unfall: mit Je Reichsmark 1000.—» zusammen tRJl 2000.— i. nach einmonatigem ununterbrochenen Abonnement: '
bei Tod durch Unfall: mit Je Reichsmark 1200.—» zusammen fflJt 2400.— nach einjährigem ununterbrochenen Abonnement;
bei Vollinvaliditat durch Unfall: mit Je JJtA 1000.—» zusammen (RM 2000.— nach einmonatigem ununterbrochenen Abonnement;
bei VolllnvalldttBt durch Unfall: mit Je StM 1200.—» zusammen ÜUi 2400.-» nach einjährigem ununterbrochenen Abonno- ment;
Im Falle des natürlichen Todes: mit je SRA 100.—» zusammen {RA 200.— nach einjährigem ununterbrochenen Abonnement.
Als Nachweis des ununterbrochenen Bezugs im Postabonnemont gelten die auf den Vor- und Zunamen des Abonnenten ausgestellten Postquittungen.
Für Tr&gernbonnements sind die in das Quittungsbuch eingcklebten Marken als Nachweis anzusehen.
Die Unfallversicherung gilt vom 10. bis 70. Lebensjahr.
die Sterbegeld Versteuerung für die Ein* trittsalter vom 10. bis SS. Lebensjahr. Anmeldefristen (Meldungen an den Deutschen Lloyd): für Unfälle: längstens eine Woche, für tödliche Unfälle:
48 Stunden.
Unverzüglich» spätestens am vierten Tage nach dem Unfall, Ist ein approbierter Arzt zuzuziehen.
Storbefftlle sind unverzüglich, möglichst innerhalb 4 Tagen, anzumelden. Jeder Abonnent erhält die Verslcberungs Bedingungen, die über alle Voraussetzungen der Versicherung Aufschluß geben.
Die Verslcberungs Bedingungen können außerdem vom Vorlag oder von der Deutschen Lloyd Lebensversicherungsbank A.-Q., Leipzig 2, Markt 2 , bezogen worden.
Heu-Ernte mit BlutvergieBen.
Belgrad, 25. August.
3u schwerem Blutvergießen kam es In einem Dorfe wegen einer strittigen Hesternte. Dte Ernte füllte beschlagnahmt werden. Dte Eigentümer wtdersetzten sich dem Versuch mit der Masse. Der Konlursberwaller zog hierauf seinen Äebolder und schoß auf die Angreifer, von denen zwei auf der Stelle tot liegen Llieben und zwei tödlich verwundet wurden.
Prominente (.äste beim „Deutsclilandflug“
Gestern wurden die Vorbereitungen zum Deutschlandflug abgeschlossen. Auf einer Dreieckstrecke haben die Flieger die Schnelligkeit ihrer Maschinen zu erproben. Unser Bild: Exkronprinz Wilhelm auf dem Tempelhofcr Flughafen.
Doppello« bringt 150 000 Mark dewlnn.
Berlin, 25. August.
In der Breußisch-Süddeutschen Staatslotterie wurde gestern ein Gewinn von 75 000 Reichsmark auf das Los Nr. 25117g gezogen. Das Los wurde in beiden Ahteilnngen daN einem Berliner gespielt, der damit also ISO OOO RetchS- inarl gewonnen hat.
Ukrainische Terroristen verhaftet.
Lemberg, 25. August.
In den letzten Tagen ist eine erhöhte Tätigkeit der terroristischen Organisation wahrzunehmen. Dte Polizei verhaftete zwölf Mitglieder dieser Organisation, bet denen Handgranaten und Revolver, größere Mengen Benzin und Petroleum sowie umfangreiches Prova- gandamaterial gefunden wurde. Auch Im Bezirk Solal. wo In der vergangenen Nacht vier große Getreideschober und einige Sveicker in Brand gesteckt wurden, sind mehrere Verhaftungen vorgenommen worden,
Erdbeben in IVlcarngna.
New Dorf, 25. August.
Tie Stadt Lson soll zerstört worden sein. Die Zahl der Ovter soll beträchtlich sein, doch lebten bisher noch alle Einzelheiten. Auch in Slid- meriko, in dem Staate Guerrero. wurde ein heiiiger Erdstoß verivlirt, der unter der Be- völlerung eine Panik hervorrief.
I>ie Sclilafkrttnkliclls- Epidcmic.
et. Louis (USA), 25. August.
Die Zahl der an der Schlafkrankheit im Staate Mtstouri erkrankten Personen steigt täglich um 10 bis 12 und beläuft sich nunmehr auf über 200. 23 FiiUe sind bisher tödlich verlausen.
Eindhergit
kommt nach Europa
London, 25. August.
Das Ehevaar Llndbergh Ist von den Färöer Inseln kommend aus den Shetland-Inseln ein- getroise» und wird seinen Flug nach Schottland fortfetzeii. Llndbergh hat gebeten, von alle» EnivsangSfeierlichleiten abzusehen. Sein Ankunftsort wird daher geheimgehaiten.
anragen Men jedem einzelnen Teilnehmer im Zuge Mer zur. Zur Bekämpfung der Schwarzarbeit
Verfügung. Die Herren nehmen am Heröstappell und an der Ab- -2-
nähme der Hauptparade teil. An der Kulturtagung, bat der der Reichskanzler seine programmatische Rede hält, nimmt das Diplomatische Korps ebenfalls teil.
Der Arbeitspafi wird eingeführt
Ein großzügiges Siedlungsprogramm der Deutschen Arbeitsfront
Ehrengäste in Nürnberg
Diplomaten im Sonderzug i Nürnberg, 25. August.
Wie das Conti-Büro meldet, werden am Reichsparteitag der NSDAP als Ehrengäste u. a. teilnehmen fast sämtliche Reichs- Minister, die nationalsozialistischen Ministerpräsidenten und die Minister der Länder, als Vertreter des Reichspräsidenten Staatssekretär Meißner, Reichsbankpräsident Schacht, ferner die Gauleiter der NSDAP, die übrigens vor den Ministern rangieren; Herzog Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha und Reichsarbeitsminister S e I b t c, der Führer des Stahlhelm, nehmen ebenfalls als Ehrengäste teil. Auch der Chef der Heeresleitung General v. H a m m e r st e i n,. ferner Reichswehrminister v. Blomberg und der Ches der Reichsmarine Admiral Räder sind geladen.
Eine wesentliche Gruppe der Ehrengäste besteht aus den Angehörigen der gefallenen SA-Leute. Die dritte Gruppe der Ehrengäste bilden die ältesten Mitglieder der NSDAP, die größtenteils Mitgliedsnummern unter 100 haben.
Mit besonderem Interesse erwartet Nürnberg das Erscheinen der Diplomatie in Nürnberg. Die Diplomaten werden am Freitag eintreffen und bis zum Sonntag bleiben. Der aus 14 Wagen bestehende Sonderzug ist zu längerem Aufenthalt eingerichtet und mit allen Bequemlichkeiten ausgestattet. Der Kommandant des Sonderzuges ist der Sturmtruppführer Erbprinz- zu Waldeck-Pyrmont. In Begleitung der Diplomaten befindet sich der- Chef des Protokolls Graf von B a s s e w i tz und Dele- gationsselretär Herr von Mumm. Der Zug bleibt am Nordbahnhof, der entsprechend ausgeschmückt ist. Radio- und Telephon-
Berlin, 25. Aug.
Die mit Spannung erwartete Entscheidung ist gefallen: Präsident Dr. Bünger vom IV. Strafsenat des Reichsgerichts hat 'den Prozetzbeginn in der Reichstagsbrandsache bekannt- gegtzben. Am 21. September wird nun im traditionsreichen Hauptsitzungssaal des höchsten deutschen Gerichtshofes in Leipzig der Riesenprozeß seinen Anfang nehmen, bei dem es gilt, den verbrecherischen Anschlag zu sühnen.
Die fünf Angeklagten, ihrer Nationalität nach bunt zusammengewürfelt, werden sich gegenüber den ihnen zur Last gelegten schweren Anschuldigungen zu verantivorten und zu verteidigen haben. Dem 40jährigen früheren kommunistischen Reichs- tagsabgeoidneten Ernst Torgler wird dabei als Wahlverteidiger Rechtsanwalt Dr. Sack-Berlin zur Seile stehen. Der 24jährige Marinus van der Lübbe wird durch den ihm vom Reichsgericht als Pflichtverteidiger betgeordneten Rechtsanwalt Seuffert-Leipzig und die drei weiteren Angeklagten, der 51jährige Schriftsteller Georg! D i m i t r o f f, der 31jährige Student Blagot P o p o f f und der 36 Jahr« alte Schuhmacher Cwaffil Tan eff, werden durch Rechtsanwalt Dr. Teichert- Leipzig vertreten.
Der Richter harrt eine schwere Aufgabe. In mühseliger
Lahusens Pressechef verhaftet
Wegen Beamtenbeleidigung
Bremen, 25. August.
Der Pressechef der Lahusen-Nordwolle A.-G., Redakteur Georg Birk, ist auf Antrag der Staatsanwaltschaft verhastetund in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert worden. Birk hatte im April an den Relchssustizkommissar Dr. Frank 2 zur Rechtsverteidigung der Brüder G. Karl und Heinz Lahusen em Schreiben gerichtet, das schwerste Beleidigungen und Beschimpfungen bremischer Verwaltungsbeamter, Richter und Staatsanwälte enthielt.
Auch gegen die Brüder Lahusen wurde in diesem Zusammenhang die Voruntersuchung wegen Beleidigung eröffnet, da sie die Urheber des Schreibens Birks sein sollen.
Hitlers Festungszelle wird Museum
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'ip-tiis
Die Stadt Landsberg (Lech) hat beschlossen, die Zelle, in der Adolf Hitler 1923 seine Festungshaft'verbracht hat, derOeffcnt- 1 lichkeit zugänglich zu machen. Der Baum ist genau so wieder - ■ hergestellt worden, wie er seiner Zeit ausgestattet war ,
Gemeinschaftsgeist und Opfersinn
sichern eine Brücke über den Rhein
Berlin, 25. August.
Vom Deutschen Industrie- und Handelstag wird mitgeteilti
Ein Beispiel, wie durch Zusammenarbeit von Stadtverwaltung^ und Wirtschastsvertretung die vom Fllhtcer eingeleitete große Ar- bcitsschlacht unterstützt werden kann, wird aus der Stadt Krefeld-Uerdingen berichtet.
Seit langer Zeit hatte stch in Krefeld-Uerdingen, das über keine! Rheinbrücke verfügt und dessen Straßenverbindungen zum Ruhr-' gebiet denkbar schlechte sind, die Notwendigkeit eines Brückenschlages erwiesen. Die Stadt Krefeld-Uerdingen hat stch entschlossen durch Einsatz ihrer letzten Reserven, diesen Brückenbau zu ermög- ItdSen. Die noch fehlenden Mittel wurden durch eine großzügige Werbung der Industrie- und Handelskammer Krefeld beschafft. Binnen weniger Tage konnte der Stadt ein Betrag von einer halben Million RMk. .als freiwillige Spende der Wirtschaft! zur Verfügung gestellt werden. In der letzten Sitzung des Krc- ditaussckiusses der Oeffa ist das-von Krefeld erbetene Darlehen bewilligt und damit die Durchführung des Vorhabens gesichert worden, durch das gegen 1000 Arbeiter für mindestens ein Jahr Beschäftigung erhalten.
Kleinarbeit werden sie stch durch das überaus umfangreiche Prozeßmaterial durcharbeiten müssen, das in nicht weniger als 35 dickleibigen Aktenbänden vorliegt. Ihre besondere Aufgabe ist es, das Ergebnis der Voruntersuchung anhand der mündlichen Aussagen in der Hauptverhandlung nachzuprüfen, wobei ihnen als Wegweiser die Anklageschrift des Oberreichsanwalts dient, ein stattlicher Band von mehr als 230 Seiten Inhalt.
Zur Stützung ihrer Anklage hat die RetchSanwaltschaft insgesamt 110 Zeugen und Sachverständige geladen. Doch besteht die Möglichkeit, daß sich die Zahl noch erheblich erhöht. Denn einmal kann auch das Gericht von Amtswegen Zeugen laden, soweit ihm das für das Ergebnis der Beweisaufnahme wesentlich erscheint, und nicht zuletzt haben die Angeklagten selbst das Recht der weiteren Zeugenbenennung.
Die Vernehmung der Angeklagten zur Person und zur Sache wird zunächst tn Leipzig stattfinden. Dann wird der Senat nach Berlin übersiedeln, um hier an Ort und Stelle einen eigenen Eindruck über die räumlichen Zusammenhänge zu gewinnen. Weiter lassen sich dadurch die Kosten der Prozeß- sührung erheblich herabsehen, da die meisten Zeugen in Berlin wohnen. Als Sitzungssaal für den Senat wird im Reichstag ein besonderer Raum hergerick)tet werden.
Die deutsche Einwanderung in Prankreich
Eine interessante Berufsstatistik
Paris, 25. August.
Die Wochenzeitschrift „Grtngoire" veröffentlicht Zissern über die in Paris und in den französischen Grenzprovinzen befindlichen „deutsckien Flüd)tlinge". Diese Zahlen liegen erheblich unter den bisher bekanntgegebenen Schätzungen. So sollen bei der Polizet- präfektur von Paris und dem Seine-Departeinent im ganzen nur 5200 „deutsckie Flüchtlinge" gemeldet sein. Ihren Berufe» »adi gliedern sie sich u. a in 160 Rechtsanwälte, 90 Schauspieler, 10 Bankiers, 150Aerzte, 30 Zahnärzte, 370 Stundenden, 110 Journalisten, 30 Industrielle, über 1000 Kausleute und etwa 2400 Angestellte.
Die Zahl der in Elsaß-Lothringen befindlichen „Flüchtlinge" wird von dem Blatt mit etwa 10 000 angegeben, so daß die Gesamtzahl der „deutsckien Flüchtlinge" in Frankreich sich auf 17- bis 18 000 stellen dürste. Diese Zahlen sind jedoch nicht »achzuprüfen, und sie liegen erheblich unter den früheren Angaben der französischen Polizeibehörden.
Die schwimmende Pluginsei wird überholt
Darnpksr „Westfalen" im Kieler Hafen
Kiel, 25. Aug.
Der Dampfer „Westfalen", der einige Monate lang im Säd- . atlantik den Dienst als „schwimmende Flnginscl" versehen Hat, ist ' Heute in den Kieler Hase» eingelaufen. Das Schiff wird gründlich überholt. Es werden Umbaute», Verbesserungen und Einbauten ausgeführt. Danach wird das Schiff endgültig auf- seine Station gelegt werden.
Gegen den französischen Imperialismus
Japanischer Protest gegen die Besetzung der Südsee-Inseln
Tokio, 24. A»g.
Das Ministerium des Auswärtigen gibt bekannt, daß Japan in der in Paris übergebenen Protestnote die Rückgabe der souveränen .Rechte.upd Interessen an den sechs Inseln im Südchinestschen Meere, die von Frankreich besetzt worden seien, für sich in Anspruch genommen Habe.
Berlin, 25. August.
Auf einer Kundgebung der Belegschaft der BVG machte Staatskommissar Engel Mitteilung von einer neuen Maßnahme gegen die Schwarzarbeit. Es soll ein Arbeitspaß für bestimmte Branchen eingesührt werden, und zwar zunächst für die Bauindustrie, dann für das Transportge werbe einschließlich der Großgaragen, die Heimindustrie in der Konfektion und vornehmlich auch für das Gastwirt s- gewerbe. Jeder, der in einem solchen Betriebe arbeitet, muß einen Arbeitspaß haben und immer bei sich führen, und der Arbeitgeber, der jemand ohne solchen Paß beschäftigt, wird unter Druck genommen.
Unter Vorsitz des Führers der Deutschen Arbeitsfront Staatsrat Dr. R. Ley trat der Kleine Arbeitekonvent der Deutsckien Arbeitsfront zu einer Tagung zusammen. Besonders eingehend wurde das Problem der Konsumvereine und die notwendige Maßnahmen für die Umgestaltung erörtert. Das soziale Problem wurde eingehend durchberaien. Weiter wurde die am 15. September beginnende große Propaganda- und Werbeaktion der Arbeitsfront besprochen.
Dr. Ley machte Mitteilung, daß die Arbeitsfront auch ihrerseits mit aller Kraft am deutschen Arbeitsprogramm tätig mithelfen will. Als eine der ersten positiven Ausgaben in diesem Sinne wird die Arbeitsfront in enger Verbindung mit den zuständigen amtlichen Stellen ein großartiges und großzügiges Siedl „ ngs - werk in Angriff nehmen. Weiter umriß Dr. Ley die kulturellen Aufgaben der Arbeitsfront, die nach Feierabend den schaffenden deutschen Mensckien Gelegenheit geben soll und muß, sick> zu belehren und für die schwere Arbeitszeit neue Kraft zu sammeln. Entsprechende Pläne sind in Ausarbeitung.
New Uork, 25. August.
Die Behörden versuchen mit allen Mitteln, jene Einwanderer in den Vereinigten Staaten ausfindig zu machen, die sich ohne Erlaubnis und meistens auch ohne Geldmittel ins Land h i n e i n g e s ch m u g g e l t haben, die über die grüne Grenze von Kanada herkamen oder als abgemusterte Schiffs- besatzung dageblieben sind.
Etwa 100000 Menschen werden erfaßt Die Gesamtzahl der unter Umgehung der Einwan- derungsgesetze Zugemandertenschätzt man auf etwa vier- yunderttausend. Durch ein besonderes Gesetz hat man jedoch kürzlich rund dreihunderttausend dieser Eingewanderten nachträglich die Aufenthaltserlaubnis erteilt, weil sie sich schon seit 1924 in den Vereinigten Staaten befinden.
Die übrigen hunderttausend „unerwünschten" Einwanderer, von denen viele inzwischen mit Amerikanerinnen verheiratet sind und sich in gutbezahlter Stellung befinden, möchte man jedoch wirklich gern aus dem Lande bringen. Man sieht es besonders nicht gern, daß sich Einwanderer dieser Art in Stellungen befinden, die ebensogut von Amerikanern ausgefüllt werden könnten.
Denunziationen und Rache-Akte Da es keine Meldepflicht in den Bereinigten Staaten gibt, begegnet eine Kontrolle an sich vielen Schwierigkeiten. Dafür schwellen die Denunziationen in erschreckenden. Umfange an. Kollegen, die den Arbeitsplatz des andern einem- Ver- wandten oder Bekannten „übereignen" möchten, mißgünstige Nachbarn und sogar verärgerte Verwandte berichten an die Behörden, daß es sich bei dem Betresfenden um einen „uner- laubt Eingewanderten" zu handeln scheine. Es folgen Vorladungen und Prüfungen, mitunter werden der Behörde aus diese Weise auch wirklich Personen bekannt, die vor einigen Iah- ren über die mexikanische oder kanadische Grenze hereingekommen sind, o h n e d a s a m e r i k a n i s ch e E i n r e i s e v i s u in zu be-
sitzen.
Ois Eintausend-Mark-Spende für Studierende aufgehoben
Berlin, 25. August.
Die Sonderführung des NSDSAB erläßl, wie die NSK meldet, folgenden Aufruf:
„Das österreichische Unterrichtsministerium hat ln einer eben erlassenen Verordnung den An Meldeschluß für Ausländer, die im kommenden Wintersemester 1933/34 aus österreichischen Hochschulen studieren wollen, worunter auch Reichs- und Ausländsdeutsche fallen, auf 1. September 1933 (aus der Universität Wien 15. September 1933) festgesetzt, um die Ueberfremdung der Hochschulen zu verhindern. Diese Verordnung ist wahrscheinlich
Zum Schluß der Tagung wurde bestimmt, daß am 2. Mai jeden Jahres der Große Arbeitskongreß Zusammentritt, während halbjährlich eine Sitzung des Großen Arbeitskonventes stattfindet.
Die Deutsche Arbeitsfront wird Mitte September mit ihrer Herbstaktion beginnen Das Schwergewicht der Propaganda wird diesmal auf die Betriebe gelegt werüen. Es ist daran gedackit, in Betriebsversammlungen die deutschen schaffende» Menschen tiefer in das Gedankengut des Nationalsozialismus einzufnhren und die Aufgaben der Deutschen Arbeitsfront klarzulegcn.
Außerdem wird der Führer der Arbeitsfrout und Stabsleiter der politische» Organisation der NSDAP Dr. Ley mit dem Führer des Gesamtverbandes der Deutschen Arbeiter Schumann zahlreiche Betriebe im Reich besichtigen, um sich an den Stätten der Arbeit von der Lage des schassenden deutschen Menschen zu überzeugen. Der Führer der Deutschen Arbeitsfront wird bei dieser Gelegenheit zu den Betriebsangehörigen sprechen.
Die Arbeitsbeschaffung bei I.G. Farben
32 Millionen Mark und 10 000 Einstellungen
Berlin, 25. August.
Die I. G. Farbenindustcie Hat im.Rahmen ihres Arbeits- beschassungsprogramms seit dem Herbst vorigen Jahres dte Belegschaft um 1750 Arbeitskräfte erhöht. Durch- zusätzliche Arbeiten sind weitere Einstellungen in Höhe von 450 bis 500 Mann vorgesehen. In den Leunawcrke n konnten ab 1. September 1932 2900 Arbeiter neu eingestellt werden. Die Durchhalttmg dieser Arbeitskräfte war nur möglich durch ei» Arbeitsbeschaffungs- Programm, für das im ersten Halbjahr 1933 fast fünf Millionen aufgewendet wurden und im zweiten Halbjahr eine gleiche Summe bereilgestellt ist. Ein großzügiges Arbeltsbeschaffungsprogramm sieht für die gesamten Gruben der IG einen Kostenauswand von 22 Millionen mark vor, die es ermöglichen, 5000 Arbeitskräfte zwei Jahre zusätzlich zu beschäftigen.
Racheakte sind sehr häufig. Man verleumdet die betreffenden Personen und hängt ihnen auf diese Weise zunächst einmal eine Untersuchung an den Hals. Häufig werden förmliche Razzien abgehalten, wenn man glaubt, einer Anzahl Einwanderer habhaft zu werden.
8peziaI-Oetektive sind unterwegs
Die Einwanderungsbehörden arbeiten mit den Arbeitsämtern eng zusammen. Neuerdings haben Me Arbeitsämter Spezial- selektive herangebildet, die in den Büros und Fabriken erscheine» und die Belegschaften „d u r ch k ä m in e n", um Einwanderer ohne Erlaubnis zu ermitteln.
Die S e e in a n n s h ä u s e r wurden abgesucht, hier wurden naturgemäß die größten Erfolge erzielt. In den deut- s d) c n Heimen von Hoboken bat man Seeleute ausfindig ge- madst, die auf eine neue Heuer warten. Bei den großen Festlichkeiten oer Nationen sieht inan Beamte, die „Sdimuggeleinwan- derer" ausfindig zu inadien Indien. Ellis-Jsland, die srähere Insel der Einwanderer, ist zur Insel der zwangsweisen Heimkehrer geworden.
Umsonst zurück in die Heimat
Bei der Abschiebung von Erwerbslosen zeigen sich die Amerikaner ausnahmsweise großzügig. Wer keinerlei Einkommen hat und keine SluSfidjt darauf, in der allernädisten Zeit eine Stellung zu finden, kan,, den Antrag stellen, kostenfrei in die Heimat z n r ü ck b e f ö r d e r t zu werden.
Viele »nerlaubl Eingewanderte, aber auch bereits naturalisierte Amerikaner mackien von dieser Vergünstigung Gebrauch, und von Zeit zu Zeit geh«,, Paffagierdampser ab »ach Europa, deren Fahrgäste keinen Dollar für die Ueber- sa h r t bezahlt haben. Wer jedoch von der kostensreie» Rückfahrt Gebrauck) macht, hat niemals wieder das Recht, nach Amerika einwandern zu dürfen, auch dann nicht, wenn er nachträglich die jetzige Ueberfahrt bezahlen will. Nach hiesigen Angabe» dürften monatlich zur Zeit eintausend bis zwölfhunderl Rückwanderer ab- gesckioben werden.
auf die kürzlich überreichte Donkschrist der Deutsche» Studentenschaft zurückzuführen, die sich gegen die dauernd wachsende jüdische Invasion aus den österreichischen Hochschulen wendet. Wir machen alle Kameraden, die im lomiiienei, Semester beabsichligen, in Oesterreich zu studieren, darauf aufmerksam, obigen Ter»,in nicht zu versäumen, da eine spätere Anmeldung abgelehnl wird.
Die d e u t f d) e Regierung hat entgegenkommenderweise die 1000 RM. - Sperre für Studierende ausgehoben, um eine wissenschaftliche und geistige Zusammenorbeit der deutschen Stämme zu gewährleisten." -
Wie die „Hofgeismarer Zeitung" meldet, ist ein BetrieLs- leiter vom Basaltwerk Westberg wegen ünivürdiger Behandlung der Arbeiter dem Konzentrationslager zugeführt worden.
Reidistagsbrandstifter-Prozeß am 21, September
Fünf Angeklagte — 230 Seiten Anklageschrift — 110 Zeugen
Oesterreichisdie Studenten in Deutschland
Hunderttausend „Unerwünschte“ sollen Nordamerika verlassen
VISA scfyickt illegale öinmndem sarück
Denunzianten an der Arbeit — Kostenfreie Rückfahrt in die Heimat