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V/e (Frankfurter Anlagen maßen Jnventur

r 5)1* «einen Mädchen, die sich, wie das Bild zeigt, Stellen, die Blumen in Sicherheit zu bringen, haben gerade den Augenblick Fgevaßt, als die Gärtner des Städtischen Gartenbauanits den FrühjahrSflor auS dm Anlagen am Goetheplatz ab geräumt

(Photo« Belirends)

Und den aus englischen Pelargonien und Pantoffelblumen bestehen­den Sommerflor erngepflanzt haben.

Die bereits am Wegs liegenden Einerarien sind ja schon ein Einig verblüht, und die Blüten lassen in diesem sonnenlosen, un­freundlichen Frühling traurig ihre Köpfe hängen.

Mutti freut sich aber doch noch dazu/ meint ein kleiner Back­fisch und eilt freudig mit seiner bunten Last über die Straße .. .

iiMmMk «MW» verhärtet

Die Polizei verhaftete vor einige« Tagen den seit langem gesuchten Hochstapler Ernst Mushake, der seit Jahren umfangreiche Betrügereien, zum Teil in Gemeinschaft mit einer Frau, begangen und viele Leute um erhebliche Be­träge geschädigt hat.

Mnshake gab sich als Inhaber des F r n n z in a t h e i = 58 c r = Inges aus, der bier in der Kronprinzenstraße ein Zimmer, in einem vierten Stock innehatte. Sämtliche Möbel desVerlags" Maren gepfändet, aber der Betrüger hat stets den Eindruck zu er­wecken verstanden, als handele es sich um ein solventes Unter­nehmen. Er nahm B e st e l l u n g e n a u f B ü ch e r und B r o - schüren an und ließ sich meist Anzahlungen geben. Mehrfach ist eS ihm auch gelungen, den ganzen Kaufpreis sofort zu kassieren. Auf diese Weise ergaunerte er Beträge von zehn bis hundert Mark.

Wie festgestellt wurde, bestand für denVerlag" niemals die Möglichkeit, die aufgenomnienen Bestellungen zu erledigen. Die Betrügereien reichen bis in das Jahr 1.131 zurück. Mushake legte sich mehrfach auch den Doktortitel zu. Der völlig mittellose Mann hat. ausierpM, -Mch,, pydcre. ^Betrügereien begangen, wobei p« mehrere Firme» um mehr als 7000 Mark schädigte.

Werbung für die (Römerbergfestspiele

auf der VDA-Tagung in Königsberg

Der Arbeitskreis des BezirkSverbandeS Frankfurt des VolkS- bundeS für das Deutschtum im Ausland wird auf der zu Pfingsten in Königsberg stattfindenden großen VDA-Tagung werbend für die Römerbergfestspiele eintreten. Eine Gruppe von 2 8 VDA- Mitgliedern marschiert in dein Festzug am Pfingstmontag m Kostümen aus GoethesFaust", der in diesem Jahr erstmalig bet den Römerbergfestspielen auzgeführt wird. Aber nicht nur in Königsberg wirbt dieser Kreis für die weit über die Grenzen unse­res Vaterlandes hinaus bekannt gewordenen Freilichtspiele, sondern auch in anderen Orten, die auf der Ostpreuhenfahrt berührt wer­den, so in Danzig, Marienburg, Zoppot und Bad Cranz. Auch dort zieht Frankfurter Jugend durch die Straßen in der Kleidung einer vergangenen Epoche, um so eindringlich Ostpreußens Bevöl kerung auf die weltberühmte Schaustätte der altchrwürdigen Kaiser stadt hinzuweisen.

fflodellsßau kostbarer (Kleider

Das Modeamt der Stadt Frankfurt in Bad Nauheim

Bad Nauheim, 4. Juni.

Bad Nauheim hatte einen großen Tag. In einem Rtesen- omnibns >nar die Leiterin des Modeamtes der Stadt Frankfurt, Frau Professor Kliml, mit ihren Schülerinnen und großen Koffern in die ruhige Badestadt gekommen, um im Kurhaus den deutschen und auslöndisdien Gästen zu zeigen, auf welcher Höhe das deutsche Modeschaffen wieder angelangt ist.Modellschau kost­barer Kleider" so hieß die Veranstaltung, und dieser reizvolle und elegante Geheimnisse versprechende Name hatte so viele Be­sucher und Besucherinnen angelockt, daß der Saal sie kaum fassen konnte. And) Oberbürgermeister Dr. Krebs, der sich sehr be­mühte, die Stadt Frankfurt als Zentrale eines schöpferischen Modewillcns wieder berühmt wie ehedem werden zu lassen, war gekommen, um sieh anzusehen, was das Madeamt für die kom­menden herbstlichen Fesiveransialtunaen gesehaffen hat.

Die Schülerinnen der Meisterklasse führten ihre Modelle selbst Var. Sie bemühten fid) nicht bloß, Mannequin zu spielen, sondern sie schlugen einen anderen, sür uns etwas ungewohnten Weg ein: das Kleid soll man sehen, nickil den Menschen, der es trägt. Sie sahen aus wie griediische Statuen, mit ihren hachgehobenen Sputtern und dem ange^ogenen Kinn. Der marionettenhaste Gang

Wie steht es mit der Fleischversorgung?

1 Der Fleischverbrauch steigt Steigende Preise nicht zu befürchten

Der Fleischverbrauch ist im ersten Vierteljahr 1935 auf 18.88 (entsprechende Vorjahrszeit: 13.72; 1913: 12.51) Kilogramm

S t Kopf der Bevölkerund g e st i e g e n. Wie aus den Angaben es Instituts für Konjunkturforschung hervorgeht, entfällt die Ver­brauchserhöhung im wesentlichen auf Rind- und Kalbfleisch, während der Verbrauch von Schweinefleisch etwa um 1 Prozent ab genommen hat. Dem erhöhten Fleischverbrauch entspricht bei Rindern eine Erhöhung der Zahl der Schlachtungen bei gleichzeitiger Abnahme der Durchschnitts-Schlachtgewichte, während bei Schweinen die Schlachtungen zurückgingen, dagegen still Schlachtgewichte anstiegen.

> .Weniger beschickte Viehimärkte ' Die Verringerung des Viehaustriebs, die wäh­rend der letzten Wochen auf versck)iedenen Viehgroßmärkten teils zu Preissteigerungen, teils aber auch zu Auseinandersetzungen bei oer Metzgerschaft geführt hat, ist zunächst durch die Jahreszeit

bedingt,'da während des beginnenden Weideaustriebes der Lieh, kälter möglichst wenig von seinem Viehstapel zur Schlachtung ab­stoßen will, um das anwachsende Grünfutter und die Weide mög­lichst verlustlos in Fleischzuwachs zu verwandeln. Diese immer wieder eintretende Tendenz zur Verringerung des Zutriebes ist aber in diesem Jahre verstärkt worden durch die Entlvicklung der Futtermittelversorgung, die bereits im Vorjahr den Viehhalter zu weitgehender Einschränkung seiner Viehhaltung vcr- anlaßte und dementsprechend in den Vor-Wintermonaten zu ver­mehrtem Austrieb von Schlachtvieh, hauptsächlich Rindern, führte. Dieser Vorgang, der andererseits zu höherem Fleischverbrauch führte, setzte schon während des letzten trockenen Sommers ein. Es ist bekannt, daß z. B. der Frankfurter Großviehmarkt im Som­mer 1934 Märkte mit 1800 Stück Großvieh zu verzeichnen hatte, was ein Mehr von 39 Prozent gegenüber dem Normalauftrieb bedeutete.

Richtpreise hemmen Preissteigerungen Die Verringerung des Rinderauftriebs, dem übrigens ein gleich­bleibender oder steigender Schweineauftrieb aus dem hochgehalte­nen Bestand gegenübecstand, hat naturgemäß BreiSsteige - rungen, besonders bei den mittleren Qualitäten, ausgelöst. Sie machten sich gerade auf den Märkten in den Verbrauchergebie­ten bemerkbar, oa dort der Auftrieb mangels der Zufuhr aus den Überschußgebieten, die Unter diesen Umständen den nächstgelege­nen, preisgünstigen Markt aufsuchten, zuerst nochließ. Die Haüpt- vereinigung der Deutschen Viehwirtschast hat aber, da zu ihren Aufgaben auch die Versorgung der Bevölkerung zu angemessenen Preisen gehört, alsbald im Einvernehmen mit den Schlächtern nicht nur Richtpreise festgesetzt, deren Ueberschreitung nur in be­sonder? gelagerten Fällen für Svitzentiere erlaubt wurde, sondern hat auch für eine ausreichende Belieferung der einzelnen Märkte

gesorgt, indem sie frisches Rindfleisch heranschaffen ließ, das aus den auf Grund von Handelsabkonime» übernommenen Kontingenten, besonders dänischer und irisdier Rinder, stammte, aber in den deutschen Seegrenzschlachthäuscrn geschlach­tet wurde.

Oie Preise wiecker stabil Inzwischen sind, wie berichtet, in Bayern auch Höchst­preise sür das Ladenfleisch festgelegt worden. Das Ziel: Sta­bilität der Preise und Vermeidung irgendwelcher Störung in der Fletschversorgung, die in den früheren Jahren regelmäßig zu starken Spekulationen bei allen beteiligten Gruppen geführt hatte, ist damit rasch erreicht worden. Denn der Metzger hat sich an die vorgeschriebenen Richtpreise gewöhnt, dabei die bei den höheren Einkaufspreisen entstandenen Mehrkosten durch die nicht ganz entsprechende Erhöhung der Kleinhandelspreise teil­weise auf sich übernommen und auch der Erzeuger Hai bereits, wie die Austriebe der letzten Großmärkte zeigen, seine Zurückhaltung aufgegeben und wieder eine größere Anzahl von Schlachttieren auf den Markt gebracht.

Fleisch im eigenen Saft

Es ist daher in nächster Zeit, da der stabile Rinderbestand auch entsprechenden Abgang haben muß, wieder mit regelmäßigen Zufuhren zu rechnen. Die Hauptvereinigung hat überdies bereits im Herbst und Winter eine Vorratsaktion durch Heraus­nahme der überflüssigen Rinder, vorwiegend in den Erzenger­gebieten des Nordens, und Haltbarmachung dieser Fleischvorräte in Konserven durchgeführt. Diese Konserven werden jetzt unter dem KennwortFleisch im eigenen Saft", wie bereits ausführlich berichtet, zum weiteren Ausgleich der Preise über den Ladenmetzger dem Konsum zugeleitet.

Verbesserung, nicht Vermehrung der Viehbestände Die Versorgung mit Vieh und Fleisch ist, wie die Vieh­zählungen zu Anfang Dezember des letzten Jahres deutlich be­wiesen, vollkommen gesichert, nachdem die vom Kriege ge­schlagenen Lücken des deutsche» Viehstapels schon längst ausgefüllt sind. Der Rindviehbestand bleibt im ganzen stabil, wenn auch Im letzten Jahr durch die Trockenheit die Aufzucht etwas eingeschränkt wurde. Auch die Zahl der Schweine ühersteigt nach der letzten Zählung weiterhin den Vorkriegsstand, wobei allerdings die Ver- mgerung des Konsums zum fettreichen Schwein zu herücksichtigen ist. Unter diesen Umständen kommt in der Landwirtschaft auch weniger eine Vermehrung der Tierzahl in Frage als viel- mehr eine Verbesserung des Aufbaus der Bestände. Nach dieser Richtung muß noch umfaffende Aufklärungsarbeit, beson­ders in den klein- und mittelbäuerlichen Betrie­ben geleistet werden, da in diesen das Schwergewicht der Vieh­haltung liegt.

Um 10 Mark

die Großmutter erschlagen

Rohe Tat eines 18jährigen

Bernkastel, 4. Juni.

film Samstag nachmittag ging der 18jährtge Josef Breuer aus Gonzerath (Hochwald) mit seiner Großmutter aus das Feld. Als der junge Mann am Samstag obend nach Anbruch der Dunkelheit ohne seine Großmutter nach Hause kam, wur­den bie- Angehörigen unruhig. Der junge Breuer gab an, nicht zu jvisien, wo seine Großmutter sei.

Am Sonntag morgen wachte sich die ganze Familie auf die Suche. Der Enkel führte die Bauern auf dem Feld umher. Plötzlich entdeckten einige Bauer« Im nahe» Wald Blut- spuren und fanden die Leiche der Erschlagenen im Tannen- dickicht.

Dir sofort benachrichtigte Staatsanwaltschaft klärte bald den

t usammenhang auf. Der Enkel war mit der Großmutter auf das eld gegangen, um Gras zu mähen. Er hat mit ihr eine Aus- einande rsetzung herbeigeführt, da er wußte, daß die Großmutter zehn Mark bei sich trug. Er hat dann die alte Frau mit einer Hacke auf den Kops geschlagen und die Leiche in das Tannendicktcht geschafft. Daraus hat er mit seinem Freund in einer Gastwirtschaft eine größere Zeche gemacht. Breuer hat die Tat eingestanden.

Mit dem Auto gegen einen Baum

p.inc- ganze Familie verletzt der Vater tot

Kleinblickenheim, 4. Juni.

film Sonntag fuhr bie Familie des Holzhändlers Müller mit dem Auto fort. Der Wagen wurde von der 18jährigen Tochter

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hatte dem

gerannt

Der Wagen wurde durch die Wucht des Anpralls umge- worfe«. Der Vater der Famllie, A. Müller, war so­fort tot, Frau Müller erlitt eine schwere Gehirn. Erschütterung, der Sohn wurde leicht verletzt

Die Lachter, die den Unglückswagen gesteuert hatte, erlitt erhebliche Verletzungen, die aber nicht lebensgefähr­licher Natur fein sollen. Die Verletzten wurden alsbald m ein Lahnwärterhaus gebracht unk von da aus in dar Krankenhaus

Mrführt. .

Frankfurt

erwartet die 9oli^ei-6ietnfal)ter

Eintreffen in Frankfurt am 29. Juni

Die Meldungen zur Sternfahrt der deutschen Polizei, die unter dem Protektorat des Generals der Landespolizei D a l u e g e steht und vom Kameradschaftsbund deutscher Polizeibeamten und dem Polizeisportveretn Frankfurt durchgeführt wird,, sind zahl­reich eingegangen. Neben MannschaftS- und Einzelmeldungen aus Danzig und Saarbrücken hat auch der badische Innenminister Pflaum er mit mebreren Mannschaften und Einzelmeldungen mit insgesamt 66 Fahrzeugen seine Beteiligung an der

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Die Stadt Frankiurt bat als Ehrenpreis tür die Polizei- sterafahrt dieses Gemälde von Professor tWucherer gestiftet

Sternfahrt angesagt. Minister Pflaumer wird selbst die Stern­fahrt mitfahren. Im ganzen liegen jetzt bei der Frankfurter Lei­tung der Sternfahrt 790 Meldungen vor. Weitere Mel­dungen werden noch erwartet.

Dem EhrenauSschutz dieser bedeutsamen Veranstaltung gehören auch Reichsstatthalter Gauleiter Sprenger, der Oberpräsident. der Regierungspräsident, Polizeipräsident Gruppenführer Beckerle und der Kommandeur der Frankfijrter Scbutzvoliaei Oberstleutnant Hartmann egt.

weite, die in einer Schleppe endet. Es waren überhaupt sehr Viels Schleppen zu sehen; schritten die jungen Damen vorüber, so ließ ein Blick and) die goldenen und silbernen Abendsandalen mit flache» Absätzen erkennen, in denen ja eine Frau nicht gehen, .sondern nur schreite» kann.

Die Somuierabendkleider aus Vistrastafsen nahmen nur gerinne Zeit der Schau in Anspruch, die Zukunft dominierte. Panne, Spike», Chiffon, Georgette, Taft und Samt wurden in der Haupt;ache für die H e r b st a ü e n d k l e i d e r verwandt. Sehr elegant und persönlich war ein Aiodell aus dunkelbraunem Samt mit der Aufhellung durch grünen Georgette und sehr dekorativ ein Kleid aus verschieden schattierten rosa Taft mit weitem Abendcape. An die abendlichen Umhüllungen wurde mit be­sonderer Sorgfalt gedacht. Die schönste war wohl ein dreiviertel­langes dunkelrotes Samtcape. Auf dem Rücken hingen die beiden Schal-Enden, die durch Achatkugeln beschwert waren. Die sächsisckie Spitzenindustrie lieferte schöne Musterstoffe, die, nun verarbeitet, eine fast zauberhafte Wirkung hatten.

Man müßte, wollte man der Veranstaltung mit einem einzigen

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Ein sehr elegantes Abendkleid aus rotem Chiffon mH einem Ueberwurf au9 Velourschiiion in der gleichen Farbe, der in einer langen, dekorativ gerahten Schleppe endet, (Photo: Eramy Lunpenj

Wort eine Note geben, schon sagen: es war eine gelstvolli Schau, eine Schau, die reiche Einfälle zeigte, die gejchmackvoll und persönlich war eine wirklich schöne Schau. t. s.

Hach anfänglich gutem (Dillen, skrupellos verlogen und unuohMig*'

Das Urteil im Grubenschwindelprozeß

Nach mehrwöchiger Sitzung beendete die Erste Strafkammer Montag den Grubenschwindelprozeß. Das Gericht ver­urteilte den 54jährigen Georg Hartmann wegen Betrugs in drei Fällen zu fünfzehn Monaten Gefängnis, den 61jährigen Hermann Rathgeber wegen Betrugs in fünf Füllen und Ver­gehens gegen die Verordnung betr. das Tragen politischer Ab­zeichen zu zwei Jahren nenn Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust, den 44jährigen Eugen Jordan wegen Betrugs in

P S, Untreue in drei, versuchten Betrugs und Untersd)lagung tu einem Fall, Vergehens gegen die Reichsversicherungsordnung und die Verordnung betreffend das Tragen politischer Abzeichen zu drei Jahren Gefängnis, 300 Mark Geldstrafe und drei Jahren Ehrverlust. Der Antrag auf Si di er ungsver Wahrung gegen I. wurde a b g e l e h n t, der vierte Angeklagte Hugo W. wurde freigesprochen.

Aus der Urteilsbegründung ist hervorzuheben: Rathgeber war lange Jahre erwerbslos,und er hatte wohl geglaubt, sich durch dcnAbbau von Schwerspatvorkommen im Spessart eine Existenz gründen zu kön­nen. Wenn er sich die Abbaurechte auch nicht immer in einwand­freier Forni gesidiert hat, so glaubte er doch an die Güte und Abbaufähtgkett in Neuhütten, und mit diesem Glau­ben stand er nicht allein da. Im Verlauf der Verhandlung erlebte man, daß Leute mit gewisser Sachkunde auch an die Abbausähigkeit geglaubt haben. Vorzuweifen ist ihm aber, daß er bei der Durch­führung seiner Pläne Mittel wählte, die n i d) t zu billigen sind. Hartmann war and) erwerbslos, er batte früher gut verdient und be­saß eine makellose Vergangenheit. Es ist Rathgeber nicht zu wider­legen, daß er beim Vertragsabschluß die Abbauwürdigkeit und Ab­satzfähigkeit überschätzt hat, und Hartmann verließ sich auf die Angaben des Rathgeber, der falsche Beridite über die Förderung lieferte. Rathgeber hat im Fall der Grube Katharinenbild dem

Angeklagten ein falsches Expose gegeben. Er war sich klar, daß aus dem zusammengefalleneu Schacht, der schon von eine« prominenten Firma aufgegeben war, nidsis mehr heranSzuholen war, statt besten tat er so, als sei dort nur eine Zeitlang nicht ge­arbeitet worden. Die Angeklagte» Rathgeber und Hartmann ver­schwiegen, als sie einen Zeugen zur Geldhergabe veranlaßien, daß die Herkules V überschuldet war und daß deren Kuxe keinen Pfennig wert waren.

Der Vorsitzende ging ausführlich auf die einzelnen den Ang»- klagten zur Last gelegten Fälle ein und betonte dabei, daß das Gericht in keinem Fall zu dem Ergebnis gelangte, daß be­sonders schwerer Betrug v o r l i e g e. Was die Straf­zumessung betrifft, so war bei Rathgeber zu berücksichtigen, daß er ein älterer Mann in schlediien Lebensverhältnijsei: isi und sich wieder auf die Beine bringen wollte, und daß er und Hartmann nicht wie üble Betrüger davon ausgeaangen sind, sich Geld zu verschaffen, um es zu verprasse». Tatsächlich wurde auch ein nicht unerheblicher Teil des Geldes zum Gcuben- abbau verwandt. Andererseits war R. durch Bantrasen auf ähnlichem Gebiet gewarnt. Nach anfänglich gutem Willen wurde er slrupellos, verlogen und unwahrhaftig und verschuldete durch leine Unwahrhaftigkeit, daß der Angeklagte W, in Haft behalte» wurde. Hartmann war durch die Angaben des R. geblendet und gelangte kritiklos zu den Geschäften. Jordan habe sich nach seiner letzten Bestrafung fünf Jahre gut gehalten und diese Frist zeige, daß, wenn er wolle, er in der Lage sei, sich zusammenzunehmen. Die Sicherungsoerwahruim soll das letzte Mittel sein, um die Ge» sellschaft vor schweren Rechtsbrüchen zu schützen. Das Gericht konnte nicht anerkennen, daß dieses Mittel hier schon anzuwenden sei, und daß bei I. die Veranlagung schon so weit sei, daß er nicht stark genug wäre, um der Versuchung zu erliegen.

ttooo 9iind?r kornnm naß Frankfurt

und 1500 bleiben in unserer Stadt

Heut« nachmittag ab 1 4 Uhr wird es sehr lebhaft auf unserem Haupbbahnhof zugehen, und die Speisesäle werden so voll sein wie lange nicht mehr. 11 000 Kinder kommen aus Hessen-Nassau in Frankfurt an, 150 0 davon werden auf Frankfurter Pflege- stcllcn verteilt, die anderen aber erhalten hier erst einmal ein« kleine Stärkung von der NSV., dann fahren sie weiter, aufs Land hinaus, denn sie sind besonders arm, besonders erholungsbedürftig.

Vom Blitz etschlagen

Bel dem am Sonntag über Viernheim niedergegangenen Ge- Witter schlug der Blitz in eine Gruppe spielender Kin­der, wobei er den neunjährige» Jungen Heinrich deS Kaspar Englert tödlich getroffen und einen anderen be­täubt hat. Die übrigen Kinder kamen mit dem Schrecken davon.

Sunge Schwäne auf den Olidda-flliarmen

Seit wenigen Tagen sind sieben kleine Schwäne aus den Eiern ausgekrochen, die ein fleißiges Schwanenpärchen seit Wochen auf einem Nest in den Nidda-Altarmen bebrütet har. Die kaum 12 Zentimeter großen Schwänchen in ihrem grauen Daunenkleid tummeln sich schon munter im seichten Wasser des Ufers. Die beiden Alten wachen ängstlich darüber, daß sich kein anderes Tier, noch irgendein Mensch in die Nähe wagt, und geben den Jungen den ersten Schwimmunterricht.

Allnächtlich läßt tn der Nähe des Heiligenstock eine Nachtigall Ihre herrlichen Schläge von etwa 12 Uhr bis in die frühen M o r g e n st u n d e n erklingen.

Slciißrungsmnlming fflr einen VlehdieD

Im Oktober 1931 wurde vor der Großen Strafkammer gegen die Kolonne Krams verhandelt, die im Rhcin-Maingebiet nächtliche Autofahrten von Frankfurt aus unternahm, um Vieh» u n d O b st d i e b st ä h l e zu begehen. Den 25 Angeklagten wurden rund 80 Diebstähle und Einbrüche zur Last gelegt. Krams, der einen Wohnwagen und ein Auto besaß und auf Messen und Märkten herumfuhr, wohnte i» Bornhelm, wohin die Diebesbeute regelmäßig gebrad)t wurde. Die Hauptbeteiligteu bekamen schwere Zuchthausstrafen. Unter ihnen befand sid) auch der Wilhelm Glatt­haar, der schon dreißig Jahre in Strafanstalten zugebracht hat. Er wurde zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, die nun bald verbüßt sind. Die Staatsanwattsd)aft beantragte neuerdings gegen ihn Sicherungsverwahrung. Das Schöffengericht nahm an, daß G. ein gefährlicher Gewohnhettsverbrecher ist, und gab dem Antrag statt.

Der Brückenbau über die Mainzer Landstraße

Im Zuge der ReichSautobahn vom Main nach C-Serfjeffert wird gegenwärtig wie bekannt die große Betonbrücke über die Mainzer Landstraße gebaut. Die beiden zehn Meter hohen Brückenwände nördlich und südlich der Straße sind nahezu vollendet. Gegenwärtig werden die FundamcntierunaS» arbeiten für den großen Mittelpfetter auf den südlichen Gleiten der Straßenbahn ansgeführt. Die Straßenbahn wird während der Bauarbeiten eingleisig geführt. Sonst aber wurde der Brückenban bisher ohne jede Störung des sehr starken Verkehrs auf der Main­zer Landstraße durchgesührt. In den nächste» Tagen wird mit der Uebcrbrllckung der Straße begonnen.

Auch mit den« Bau der Autobrücke über die Limburgeg Eisenbahn bei Griesheim hat man kürzlich begonnen.

Eine Falschmünzerwerkstatt ausgehoben

Der Geldfälscher wurde beim Wechseln eines falschen Zwanzigmarkscheins verhaftet

L 08 916 128. Die Unterschriften, wie sie die echten Scheine tra­gen, und die Kontrollbuchstaben fehlen. Auffallend ist auch, daß die Scheine stark nach Oelfarbe riechen. Es erscheint Richt ausgeschlossen, daß der Beschuldigte, entgegen seiner Behaup­tung, doch falsche Zwanzigmarkscheine dieser Art ausgegeben hat. Wo solche Scheine auftretm, wird doz Publikum gebeten, sich sofort bei der Falschgeidstelle im Polizeipräsidium zu melden.

DaS Falschgelddezernat der Frankfurter Kriminalpolizei hat am vergangenen Samstag eine Falschmünzerwerkstatt entdeckt und auSgehoben und den Falschmünzer, den 27jäh> rigen Otto H., der sich in einer Gastwirtschaft am Güter­platz verdächtig gemacht hatte, fcstgenommon.

Dort war der junge Mann in den frühen Nachmittagsstunden erschienen und hatte ausgiebig gezecht. Er zog verschiedene Gäste, die in dem Lokal waren, ins Gespräch und lud sie schließlich ein, mit ihm auf seine Kosten zu zechen. Im Laufe des Nachmittag? verlangte er von der Wirtin die Rechnung, die er auch mit einem Zwanzigmarkschein beglich. Beim Weggehen wollte er von der Wirtin noch einen Zwanzigmarkschein gewechselt haben. Der Frau siel aber die eigenartige Beschaffenheit des Geldscheins auf. Sie verließ unauffällig das HauS und ließ den Schein bei einer amtlichen Kasse prüfen. Dort wurde festgestellt, daß er sick» um eine Fälschung handelte.

Daraus wurde sofort das Polizeirevier in der Mainzer Landstraße verständigt, und einige Beamte erschienen in der Wirtschaft. Bei einer körperlichen Durchsuchung sanden die Beamten bei H. noch 23 falsche Zwanzigmarkscheine, die beinahe sämtlich die gleiche» Fälschcrmerkmale aufwiese». Beamte der Franksurier Falschgeldstelle diirchsuditen »och am gleichen Abend die Wohnung des Fcstgenommenen, wobei eine Falschmünzerwerkstatt und daS gesamte Aiaterial und die Werkzeuge, die zur Herstellung der Falschschein« benutzt worden waren, vorgefundeu wurden.

In seiner Vernehmung hat der Beschuldigte bestritten, früher schon falsche Zwanzigmarkscheine auSgegeben zu haben, er will beim ersten Versuch sofort hereingefallen sein. Die Fälschungen tragen sämlltch das Aus gäbe datum vom 22. 1. 29, auf der Schauseite rechts und als Wasserzeichen im Schaurand den Kopf Werner von Siemens. Die Fälschungen sind so schlecht aus- geführt, daß sie bei einiger Aufmerksamkeit, sofort erkannt werden können.-DaS Papier ist sehr dick und fühlt sich fettig an. Die Jalschscheine tragen durchweg die Nummer

NIVEA

mild, Wiehl chdumtnd, ganz wundervoll im Geschmack.

IQO

Wetterbericht vom 4. Juni

Wetterbericht des Reichs Wetterdienstes.

Ausgabeart Frankiurt a. M.

Vorhersage für Dienstag: Vorwiegend bewölkt und leih­weise Regen schauerartiger Natur, mäßig warm, südwestliche Winde. Witterungsaussichten iür Mittwoch: Noch immer Fortdauer der zu Regenfällen neigenden Witterung, Tempern turen wenig geändert.

Wasaorstand, 4 Juni 1935

SchwainJurt ]80 1 am WQrSburg 20420 .

bohr .224-14 .

Aacbalfanbg 270 4 QrStelnheim 260- 8 , Hanau .. 807 - 8

Khalnfaldan 8884* I ,

Kahl .... 872- 10 am Maxau ... 868 - 8 . Uannhalm 808 0 .

Worms . 2184- 2 » Main*. Bh. 2874- 7 . Blngan ..8184-0 , Cant» tu. 3714-13

Koblena ..8464* Hem

Köln. 848 4-10 ,

Hubrovt .. 182 4-U Trler(Mosel) 1184-18 H Dledetbelm (Neckar) . 148-17 «