10 Wg
Nummer 2!
w /
Biononprodlilt ’*no, J. 2 : weil
irnrt,
Milnhjir
— Lancier io — Mont« ltuubo — li chatabon, nn
DletuUg, 1 . Nsvemver 1938
8 . Jahrgang Nummer 256
JVM£Ate
Seitung
JJImtrieäeTagmeäimg mit Sbnntag&ßoöt
„Sport der Neuesten “ / Reich der Hausfrau I Billige Kleidung / Deine Gesundheit / Rundfunk I Hof und Garten
Erscheint sechsmal wöobentllob. Baues- prell elnschlieOllch Sonntagapost durch Zweigstellen und Träger 46 Pfg. wöchentlich zuzüglich Trägerlohn, durch die Post iXJt 2.40 monatlich elnschlieOllch 37.92 pfg. PostzeltungsgebUhr und zuzüglich 39 Pig. Bestellgold (Jeweils voraus zahlbar). Anzeigenpreise nach Liste. Platz- und Datenwünsche ohne Jede Verbindlichkeit. Störungen durch höhere Gewalt berechtigen nicht zu Ersatzansprüchen,
^Essf HirfA 0 *
Täglich tu Dir wiederhehrend stets
. erfreuend-
. oft ' i'
belehrend ■■ ^
Lachen wir einmal / Ihr alle sollt reisen / / Populäre Technik / Wald, Feld, Wasser und ihr Getier / Briefkasten
Druck t Frankfurter Socletäts. Druckerei GmbH. Verlag -und Schriftleitung: Große Eschenheimer Straße 31—87. Reisebüro der Neuesten Zeitung, Frankfurt a. M., Schiller* Straße 18. Für unverlangt eingesandte Beitrüge übernimmt die Schriftleitung keine Verantwortung. Anfragen und unverlangten Einsendungen ist Rückporto bei* zufügen. / Fernruf Ortsverkehr 2 02 02, Fernverkehr 2 03 01. Drahtanschrift: Zel* tung, Frankfurtmain. Postscheck - Konto:
455, Frankfurt-M.
te
Deutsches Mädel hoch zu ... Kamel
• Mlubiriedc Thgaaatung mit So/uitagApoAt i>
Annahmestellen kür Bezugs- und Anzeigen- Aufträgei
In Frankfurt a. M.i Stadtstelle, StadtbUro SchlllcrstraOe 18-20, Fernruf 20202, Gr. Eschenheimer StrnOe 31. Fernruf 20202. Innenstadt, Fa. Olgarren-Könlg,I3raubachstr. 18—22, Fcrnrui 29160; Altstadt! F. Vogt, Kllngorstr. 1. / Gallusviertel, E. Knben, Zlgarrengesch., Mainzer Land- Btr. 137. / Bockenhclm, Heb. Holmann, Zigarren- haus, Leipziger Str. 80, Fernr. 72780. / Bornhclm, L. Hieronymus, Bergor Str, 199, Fernru! 45708. Eschersheim, A. Friede, Eschersh, Ldätr. 224, Heddernheim, M. Nleberleln, Oranlcnstr. 2. Nledcrrail, Joh. Schuchmann, Bruchloldstr. 77, Leihbücherei. / Nordend, Fr. Beckor, Oberweg 32. / Oberrad, H. H. Bender, Offen- baener Landstr. 804, Fernruf 63879. / Ostend, E. Schmidt, Hanauer Landstr. 133, / Rebstock, Georg Hornberger, Tabak- und Papierwaren, Franken-Allee 108a, Fernruf 79083. / KOdclhelm, E. Walther, LorseherStr.i l, Fernr. 73084. / Snch- senhausen, Bernhardts Zlgarrengesch., Brücketi- str. 20; E. Kämmerer, Schwelzerstr. 70. / West, end, Leihbücherei M Meukel, Leerbachstr. 72. Eoko Grüneburgweg. / Fechenheim, Frau Johanna Schowket, Baumertstr. 43/11. / Griesheim, Emilie Bechmann, Am Lindenfeld I, / HOchst, W. Müller, Zigarreunaus, Königsteiner Str. 24, Nlcdi Frau Emma Lang, Franz-Slmon-Str. 27. Seckbach: J. Fuhrmann, Wilhelmshölier Str. 170. Schwanhclm, J. Flaschenträger, EifelstraOe 61.
t
Außerhalb: Aschaffenburgt A. Meyer, Weißen* burger Str. 8. / Bingen: E. Reisbitzen, Schmitt- Straße 88. f Butzbach: Bucbhdlg. W. Welckart Nachf. / Darmstadt: Hans Staslewskl, Rhein* Straße 25, Fernruf 5313. f Friedberg I. H.» Fr, Haas, Koiscrstr. 0. / Fulda: Heb. Roppel, Ferdlnand-Braun-Str. 0, / Gelnhausen: Ludwig Frank, Platz der SA 18. / Gießen: R. Genimer, Bahnhofstr. 60, Fernruf 8623. / Hanau: E. Holly, Stern8tr. !, Fernruf 2065. , Homburg v. d. H.j II. Hofmann, Luisenstr. 8, Fernruf 2426. Limburg: Bücherstube Laibach, Inh. Alex Topp, Unt Grabenstr. 81, Fernruf 400. / Ludwigshafen a. Uh.: siebe Zweigstelle Mannheim. Mainz: G. Beckers, Kalserstr. 17/Fernruf 34442. Mannheim: F. Kopp, R. 7, 32. Fernruf 21503. Marburg: Justus Barth, Bahnhofstr. 30. / Mühl • beim a. M.r Heinrich Rudolf, Trachtstr.l 1. / Neu* Isenburg: Fr. Bender. Adolf-IIltler-Str. 66, Fernruf Ffm. 03251. / Obcrurscl I. T.: Nik. Burkard, Vorstadt 15, Fernruf 356. / Offenbach a. M.: W. Welkard, Frankf. Str. 47. Fernruf 84488. RüsselsUctm: Marg. Kraft Wwe., Darmstädter Str, 38, Fernruf 102. f Wcilburg: W. Röder, Marktplatz 12. / Wetzlar: E. Heim, Schillerplatz. / Wiesbaden: Hans Becker, Wilhelm- straßo 60 1, Fernruf 25487. / Worms: H. Krüu- tersebe Buchhandlung, Neumarkt 23. Fernr. 4270
tggglS
‘Jtf- ■
WM
Kamelreiten in der Wüste ist, wie man hier sehen kann, iür KdF.-Ur- lauberinnen ein besonderes Vergnügen, das indessen auch „gelernt“ werden will. (Schirner)
Jlino, ß, Nil ohorati, 11 U o i z ti ii
ortlo“.
o, (i. Hmii« 2 . Maler
Auftritt um (hoffen iiuf neu merot
o mit M
vir werden
ictt mciiin
eihiiifl ein
aiij) offen
Mimouo, entgegen icht! Was
Benediii
auf feine
crtuibcrti ftalt. 'Sie Revolver ii ffenftet
„hiebet der stund verzückt: I» Sturz ce Augen enzte au tötet!“ id, hatte e gcistes nc.
>, würde efte, und
tuet An
?mi8 ge iiieiueui affe, (Sr Tag mit gebracht fest, tauft jte älter
Ijeii aiie meinem icstcht ft' b feinen noch in 00. ,td» ns dem
Mörder herum ie Well Icrlzcng
n allem
„Graf jeppelin" landet heute in Sranhfurt
Gestern nachmittag unter Führung von Kapitän Sammt zur 24 ständigen Abnahmefahrt aufgestiegen
Frankfurt a. M-, 1. November.
Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Montag um 13 Uhr 4V unter Führung von Kapitän Sammt in Friedrichshafen zu einer größeren Erprobungsfahrt gestartet. Nach einer längeren Schleifenfahrt über der Stadt verließ das Luftschiff in nordwestlicher Richtung Friedrichshafen und wird voraussichtlich am Dienstagmittag gegen 15 Uhr auf dem Flug- und Luftschiffhafe« Rhein-Main bei Frankfurt landen.
Es handelt sich um die letzte Abnahmefahrt, die voraussichtlich etwa 24 Stunden dauern wird. An Bord befinden sich neben Mitgliedern der Besatzung auch Angehörige der Werst sowie die Abnahmekommission.
Wenn das Luftschiff seine Aufgaben bei dieser Fahrt erfüllt, dann geht es von der „Luftschiffbau-Gesellschaft Zeppelin", als der Erbauerin, in den Besitz der „Deutschen Zeppelin-Reederei" über. Es wird neben seinem älteren Bruder „Graf Zeppelin" in Frankfurt stationiert werden. Ob in diesem Jahr noch weitere Fahrten erfolgen, hängt von den Beschlüssen der ,,Deutschen Zeppelin-Reederei" ab. - -.
Als Kommandeur des neuen Luftschiffes ist Luftschifführer Albert Sammt vorgesehen. Er war bei der Hindcnburg-Kata- strophe einer der Schwerverletzten, die mit dem Leben davongekommen sind. Kapitän Sammt ist wieder vollständig hergestelli und hat bereits wiederholt auf „LZ 130" Führerdienste getan, Er hatte bisher vor allem das Füllen der Luftschiffe mit Wasser- stosfgas und das' Klarmachen zur Fahrt vor den jeweiligen Aus stiegen zu leiten. Kapitän Sammt wurde 1890 in Württemberg geboren. Schon im Jahre 1912 erhielt er seine Ausbildung als Steuermann auf dem Passagier-Luftschifs „Viktoria Luise"^.W rend des Krieges war er nach Potsdam und Staaten
Sie fahren dem „viertem Gestade“ zu
Die Siedlerflotte in voller Fahrt
16 Dampfer mit 19 000 Libyen-Kolonisten grüßen dankbar den Duce
/ ■
r».2te>
Mit Sack und Pack und Kind und Kegel begaben sich die Auswanderer auis Schiff zur Fahrt in ihre
neue Heimat. (Scherl)
Rom, 31. Oktober. (Europapreß.)
Mussolini Hai sich am Moniagvormiiiag an Bord des Kreuzers „Triefte" nach der kleinen Insel Bonioieno begeben, wo er der Vorbeifahri der 10 Passagierdampfer mit den 19 000 Siedlern für Libyen beiwohnte. Sämtliche Siedler versammelten sich auf dem Deck der Schisse und begrüßten de» Duce mit begeisterte» Zurufen.
An Bord des ersten Schiffes, der „Pulcania", reiste auch der Generalgouverneur von Libyen, Marschall B a l b o, mit der ausländischen Presse.
*
Die Italiener, die in der Vorkriegszeit zu Hunderiiauseudeii als „Auswanderer" ihr schönes Vaterland verliehen, das ihnen keine ausreichende Lebensmöglichkeii bot, hatte» andere Pässe als ihre Landsleute, die sich etwa zu Vergnügungsreise» ins Ausland begaben. Die role» Pässe der Emigranien gaben dem Schisssper- sonal und selbst den Behörden einen Freibrief, ihre Inhaber ohne grohe Rttcksickjt z» behandeln. Die jaiiimervollen Verhältnisse, unter denen diese Auswanderer die liebersahri vornehmen mußten, sind eine Tatsache; zu der entwürdigenden Uebersahri kam die Unsicherheit der Zukunft in dem Gastlande. — eine Unsicherheit freilich, die dem Tüchtigsten und dem Stärksten auch Gelegenheit zur Bewährung gab und die viele znm Erfolg führte.
Wie anders sind die Umstände, unler denen seht fast 20 000 Auswanderer »ach Libyen fahren, Italiens „viertem Gestade", wie. diese Küste von den Italienern genannt wird/Die 19 000 Männer, Frauen und Kinder befinden sich unter der fast zärtlichen
Obhut der iialienischen Behörden. Die Schisse wurden eigens für sie gechartert; sie find nicht im Zwischendeck zusainincngekanert, während ans den Promenadendecks wohlhabende Passagiere spazieren und, um nicht im Gennsi gestört zu werden, die Blicke gcslis- senilich von dem Elend abwenden. 2020 Dvppelzeiiiner Lebensmittel, 40 000 Liter Milch und, nicht zu vergessen, 100 000 Liier Wein führen die Aiiswandcrcrschisfc mit sich, damit den Siedlern gleich ein Vorrat in das neue Heini milgegeben werden kann. Man wird sie zu dem Grundstück bringen, das für sic mit einem kleinen Sicdlerhaus bercitsteht. Sic werde» die Bevölkerung vorhandener Siedlniigsdörfer vermehren; neue Siedlungsdörscr werden durch sic entstehen.
Ost genug waren die Länder, in die vor dem Kriege die italienischen Auswanderer zogen, reicher und fruchtbarer als der nordasrikanische Strand, wo in mühsamer Arbeit der tragende Boden erst der Steppe abgewonneu werden musile. Tie afrikanische Heimat bietet sicherlich auch nicht die Chancen, die mancher der srtthcren Auswanderer zu nutze» ivusiie, der in verhältnisniäßig kurzer Zeit im Land der unbcgrcnzien Möglichkeiten oder in Südamerika einen bcmcrkeiiSivertcn sozialen Ausstieg erleben konnte. Aber die Auswanderer haben eine Gewißheit: Sie werde» von der Regierung ihres Landes an eine» Platz gestellt, an dem sic bei fleißiger Arbeit für sich und für ihre Angehörigen einen gesicherten, wen» auch noch so bescheidenen LebenSunierhali gewinnen können; sie und ihre Erben werden !m Besitz einer eigene» Scholle sein; wenn nnvorherschbare Schicksalsschläge über sie Hereinbrechen, wenn etwa eine ungewöhnliche Dürre eine Jahrescrnte zunichte machen sollte, so wissen diese Siedler, dasi ihre eigene Regierung hinter ihnen steht, die das Mögliche tun wird, die Rot zu lindern.
diert, um an den Probefahrten der dort erbauten Kriegsluftschisse und Großflugzeuge teilzunehmen. Nach Kriegsende wurde er in die Besatzung des Verkehrsluftschiffes „Bodensee" eingereiht, später machte er als Navigationsoffizier die Amerikafahrt des „LZ 126" mit. Auf dem Luftschiff „Graf Zeppelin I" hat Sammt zuerst als Navigationsoffizier, später als Luftschifführer während des größten Teiles der Fahrten dieses Schisses Dienst getan.
Deutschlands Keileid
Lieber 32 Leichen in Marseille gefunden
Paris, 31. Oktober. (TNB.)
Ter deutsche Botschafter in Paris, Graf W e l e z e k, stattete am Montagnachmittag dem französischen Außenminister Bonnet einen Besuch ab, um ihm im Namen des Reichsaußenministers dasBet - leid der Reichsregierung zur Brandkatastrophe in Marseille auszusprechen.
-. Die Verlustliste des BranduüglückS von Marseille weist am Montagmittag einen Stand von 71 Personen auf; zwei weitere der als vermißt gemeldeten Personen haben den Behörden angezeigt, daß sie von dem Unglück nicht betroffen wurden. Bei den Bergungsarbeiten wurden bisher Leichen oder Leichenteile von 32 Personen gesunden.
Sturm im Sfadfraf von Marseiile
Zwei sozialistische Stadträte zurückgetreten
Marseille, 1. November. (Europapreß.)
Die Stadiratssitzung am Montag, in welcher über die Auswirkungen der Vrandkatasirophe beraten wurde, dauerte über vier Stunden. Die Sitzung verlief sehr stürmisch.
Der Bürgermeister der Stadt, der sozialistische Senator T a s s o, hat zwei Berichte über die Brandkaiastrophe verlesen, in denen erklärt wird, es lägen keinerlei Fehler oder Mißstände vor. Die nichtmarxistischen Sladiräte haben sich jedoch mit diesen Berichten nicht zufrieden gegeben und erneut den Rücktritt des Bürgermeisters gefordert. Dieser Hai es jedoch abgelehnt, seinen Rücktritt zu erkläre». Stach der Sitzung haben aber zwei sozialistische ©tabträte ihren Rücktritt erklärt, um gegen die Zustände in der Marseiller Feuerwehr Einspruch einzulegen.
Die Ausräumungsorbeiten werden noch mehrere Tage andanern. Man hofft, die Hauptverkehrsstraße La Cannebiäre bis Mittwochabend oder Donnerstagmorgen dem Verkehr wieder übergeben zu können.
Göring in Wien
Staatsjagd zu Ehren des Generalfeldmarschalls
Wien, 1. November.
Ministerpräsident Generalfeldmarschall G ö r i n g traf am Montag, vom Obersalzberg kommend, in Wien ein, wo er sich einige Tage privat aushalten wird.
Zn Ehren des Generalfeldmarschalls veranstaltete der Bürgermeister der Stadt Wien in der Lobau eine große Staatsjagd, an der neben den Jagdleitern, Gattjägermeister Bürgermeister Dr. N e n b a ch e r und Jägermeister Hofrat Dr. C l a s z, als Gäste des Neichsjägermeisters Generalfeldmarschall ©Bring teilnahmen, die Reichsminister Frbr. von Neurath und Graf Schwer! n- Krosigk, Reichskommissar Gauleiter B Ü r ck e I, die Generalobersten von B r a u ch i t s ch und Milch, Minister Ing. R e i n- i h a l e r, die Staatssekretäre Körner und Generalforstmeister Alp e rs, General der Infanterie Bock, Generalleutnant U d e t, Ministerialdirektor Staatsrat Dr. G r i tz b a ch, Oberstjägermeister Scherping, Professor Dr. Lutz Heck und Oberjägermeister M e n t h e.
Abends besuchte der Generalfeldmarschall mit seiner Gattin, die am Vormittag von Reichsstattbalter Dr. Seyß-Jnguart auf dem Wiener Westbahnhvf empfangen worden war, die Vorstellung „Wienerinnen" im Theater in der Josef-Stadt.
Der stärkste Sender der Welf
Fascistisches „Imperiales Sendezentrum"
Rom, 31. Oktober.
Mussolini hat am Montagnachmittag in Prato Smeraldo, etwa 20 Kilometer südlich von Rom, das neue große „Imperiale Sendezenirum" einaeweihi.
Die bis zu 100 Meter Höhe aufragenden, 100 Kw starken 14 Riesensender stellen, wie der Duce betonte, die gewaltigste Sendestation der Welt dar und bilden zugleich, wie der Präsisident des italienischen Rundfunks hervorhob, als rein italienisches Werk eine» neuen Erfolg Italiens aus dem Wege zu seiner wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Einen Begriff von der Größe der Anlage vermittelt die Tatsache, daß 155 000 Tagewerke zu ihrer Fertigstellung nötig wurden.
Lordpräsident Runciman
Weitere Ernennungen im englischen Kabinett
London, 31. Oktober. (Europapreß.)
Lord Runciman, der englische Beauftragte in der Tschecho- Slowakei während der Krisenzeit, ist zum Lordpräsidenten des Staatsrates ernannt worden. Der bisherige Lordprästdeni, Viscount HaiIsha m, ist am Moniag z u r ü ck g c i r c t c n.
Kolonialministcr AiacDonald ist als Nachfolger des verstorbenen Tominicnministcrs Lord Stanley berufen worden. Mac- Donald behält seinen Posten als Kolonialminister bei.
Neuer Generolltabsdief Des Heeres
Generaloberst v. Bock neuer Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 1
Berlin, 31. Oktober.
„Der Führer und Ober st e Befehlshaber der Wehrmacht hat den Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 1, Generaloberst von Rundstedt, seinem Wunsche entsprechend mit dem 31. Oktober 1938 ans dem aktiven Heeresdienst entlassen und ihm in Würdigung seiner besonderen Verdienste das Recht znm Tragen der Uniform des Infanterie-Regiments 18 verliehen. Der Oberbefehlshaber des HcercS hat dem aiisschcidcndcn Generalobersten in einem persönlichen Dankschreiben für seine hohen Verdienste um Vaterland und Heer gedankt und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß Generaloberst von Rundstedt auch fernerhin mit dem Heer aufs engste llcrbnndeii bleiben möge. Als Nachfolger wurde Generaloberst von Bock, bisher Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 3, zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 1 ernannt.
Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat serner seinem Antrag cntspredjend den Chef deS General st abeS dev Heeres, General der Artillerie Beck, unter Berleihnng dcS Charakters als Generaloberst ebenfalls mit dem 31. Oktober 1938 ans dem aktiven Heeresdienst entlasten und ihm das Recht zum Trage» der Unisorm des Artillerieregimentö 5 verliehen. Mit Generaloberst Beck scheidet der erste Chef deS mit dem Heeresaufbau wieder erstandene» Generatstabes des Heeres auS dem Amt.
Der Oberbefehlshaber des Heeres hat dem Generalobersten Beck ebenfalls in einem persönlichen Schreiben seinen und des Heeres Dank ausgesprochen für die rastlose, nie erlahmende Arbeitskraft, die er in seiner langen ehrenvollen Laufbahn stets dem Dienst gewidmet habe. Wenn es gelungen sei, das Heer ans seinen heutigen hohen Stand zu bringen, so habe Generaloberst Beck als langjähriger Chef und Lehrmeister des Generalstabes wesentlichen Anteil an dem Erfolg. Generaloberst von Branchiisch gab der Hoss- mmn Ausdruck, daß auch Generaloberst Beck fcrnerijin anfs engste mit dem Heer und seinem Generalstab ocrbnndcn bleiben möge.
Zu seinem Nachfolger als Chef deS Generalstabe» des Heeres hat der Führer und oberste Befehlshaber der Wehrmacht de» General der Artillerie Halber crntinitt."
Generaloberst Beck
Generaloberst Ludtvig Beck wurde am 20. Juni 1880 in Biebrich geboren und trat 1898 bei dein Feldartillerie-Regiment
Nr. 15 in Straßburg ein. Am 1. Oktober. 1913 wurde er Hauptmann im Generalstab. In verschiedenen Generalstabsstcllungcn nahm er am Weltkrieg teil, zuletzt als Major bei der Heeresgruppe Kronprinz. Nach dein Kriege koinniandicrie er unter anderem von 1929 bis 1931 das Artillcricrcginicnt 5 in Fulda, war Artillericführer IV in Dresden, übernahm 1932 die erste Kavallcricdipision und wurde am 1. Oktober 1933 Chef des Trnppenamtcs. Genau zwei Jahre später, am 1. Oktober 1935, wurde er zum Chef des Gencralstubcs des HcercS und als solcher znm General der Artillerie ernannt. In einer Rede über die Gesckjichte der Kriegsakademie hat General Beck bald nach der Uebernahme seines hohen Amtes sein Erziehungsziel so gekennzeichnet: „Wir brauchen Offiziere, die den Weg logischer Schlußfolgerung in geistiger Selbstzucht systematisch bis zu Ende gehen, deren Charakter und Nerven stark genug sind, das zu tun, was der Verstand diktiert."
General Haider
Der neue Chef des Gcncralstabs, General Halber, ist aus der früheren bayrischen Armee hervorgcgangen. Er ist am 30. Juni 1884 geboren. 1904 wurde er Leutnant im bayrischcn 3. Fcldartillcric-Rcgimcnt in München. Im Kriege, am 8. November 1914, wurde er Hanptinan»; er war in verschiedenen Gcncrnlstabsstcllnngcn tätig, zuletzt beim Oberkommando der Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht. Nach den, Kriege gehörte er zunächst zu den Gcncralsiabsoffizieren der 7. Division in München. Seit 1923 war er Major. Er wurde dann in die Heeresausbildnngsabteilung des damaligen Rcichswehrmini- steriums berufen, wo er 1929 zum Oberstleutnant befördert wurde. Als Oberst war er Chef des Stabes der 6. Division, als Generalmajor Artillcrieführer VII. Als Konnnandcur der 7. Division wurde er 1936 zum Generallcninant ernannt. Am 12. Februar 1938 erhielt er als Obcrquartiermeister I im Gcncralstab des Heeres die Ernennung zum General der Artillerie.
Generaloberst Milch
Mit Wirkung vom 1. November 1938 werde» befördert:
zum Generaloberst der General der Flieger Milch, Staatssekretär der Lnstsahrt;
3 »m General der Flieger der Gencrallcntnant Stumpfs, Chef des Gencraistabcs der Luftwasse;
zum Generalleutnant der Generalmajor U d e t, Amtschef im Reichrlufifahrtministerium,