Montag, 2. Oktober 1939
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9. Jahrgang Nummer 230
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Graf Ciano ;ur flusfpradie beim Sührer
Mehrstündige Besprechung in Gegenwart Ribbentrops - Herzlicher Empfang des italienischen Außenministers
- Berlin, 1. Oktober.
Am Soiintagtwrmittag 17.3» Uhr traf der. Königlich- Italienische Minister des Aenßeren, Graf Ciano, in Begleitung des Kabinettschefs, Gesandte» Anfnso, nnd der Herren Marchese Lanza d'Ajeta nnd Marchese Marien! zn einem Besuch aus Einladung der Neichsregierung in Berlin ein.
Sehr zahlreich halten sich am.Somttagnachmittag die Berliner nnd Viele Angchörige der italienischen Kolonie vor dem Anhalter Bahnhof eingesunden, mn den italienischen tzlußenminisler in der Neichshauplsladt zu begrüßen. Graf Ciano ist.ihnen bereits eine vertrante Fignr. Diesmal ist es ein Besuch im politische» Alltag ohne besonderes Gepränge. Die Begriistmig ist darum aber »ich! weniger herzlich als früher. Schon lange vor der Ankunst des Sonderzuges ist der Scitcnansgang des Bahnhofs dicht umlagert. Eine Ehrenkompanie der Leibstandarte'Adolf Hitler in der
flaggen heraus
Zum Einmarsch in die Festung Warschau
Union und Estland Und der Sowjetunion »nd Deutschland gelangte das lettische Ministcrkabinclt zu der Schlnhfolgcrnng, daß diese Verträge so weitgehende Veränderungen in die politische Loge Ost- curopns gebracht haben, dnh auch Lettland sich zu einet Prüfung ' seiner a n s, c n p o l i t i s ch c n Bczichnngc » veranlaßt sieht. In erster Linie müsse eine zusähliche Klärung seiner Beziehungen zur Sowjetunion erzielt werden.
Zu diesem Zweck bcaufiragte die Negierung den lettischen Außenministers Mnntcrs, sich unverzüglich noch Moskau zu be- gcbcn, um in unmiltelbarc Fühlung mit der Sowjelregicrung zu treten. Der lettische Austenministcr wird bcrciis am Montag aus Riga abrciscu.
„^euer -Abschnitt der Geschichte"
schreibt clas Blatt der Sowjetarmee
Moskau, 30. September (DRB.) Das Blatt der Sowiclnrinee „Kasnasn Swcöda" schreibt zum Abschluh des dcutsch-sowjct- rnssischcu Bcrtragswerkcs: „Ter gestern in Moskau nnterzeichncte Grenz-Und Frenndschastsverlrag ist ein Dokument von gewaltiger Bedeutung. Während in Westeuropa die Flamme des Krieges weiter brennt, ist in Osteuropa eine s c st c Grundlage s Ü r
d i c Sich crnng des Friedens gelegt worden. Der dcnlsch- soivjctrnssischc Frenndschostsvertrag eröffnet einen neuen Ab- schnitt nicht mir tu der Geschichte der deutsch-sowjetischen Bc- ziehmigc», sondern auch in der G c s ch > ch t c ganz E u r o p a s und der ganzen Welt." Nachdem, so fährt das Blatt ftut. Die Sowjetarmee die ihr gestellte Ausgabe der Bcsrcimig der slaimucs- vcrwnndtc» Wcihrusscu und llkraiucr gelöst habe, sei mmmchr dlc endgültige Grenze der beiderseitigen Stnnlsiulcrcsscu aus dem Tcrriiorimn des srühcrcn polnischen finales zwischen Dcnlschloud und der Sowjelmiion scslgclcgt, zmnnl ober auch ein für allemal die Einmischung dritter Mächte in die Frage» nnSgcschallet werde, die ollcin Deutschland und die Sowielnnion nngchen.
Besondere Bedeutung für de» weiteren Ablauf der Ereignisse in Europa komml, wie „Krasnaja Swjcsda" Weiler schrcibl, dem dcnlsch-soivjelischcn Friedensvorschlag zu. Das in de» Bcrhand- lmigen ferner auSgcarbeilcte neue d c n t s ch - s a w j c t i s ch c W i r t s ch a s t s p r v g r a m in werde die Frcmidschnst und Zusammenarbeit zwischen beiden Böllern Verliesen.
„Das ani 28. Scplcinbcr in Moskau bcsiegclle Merl der dcistsch- sowjclischcn Verständigung wird", so schlicht das Blatt, „vom ganzen Sowjetvolk mit grösster Befriedigung begrüsst und insbesondere van der Sowjclarmcc."
Oer Führer dankt der Wehrmacht
Empfang der Oberbefehlshaber — Verleihung von Kriegsauszeichnungen
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Berlin, 30. September. (DRB) Der Rcichsministcr des Innern und der Rcichsministcr für Volksanfklärmig und Propaganda geben pekannt:
Aus Anlaß des bevorstehenden Einzuges der deutsche» Truppen in Warschau flagge» auf Anordnung des Führers alle öffentlichen Gebäude im ganzen Reich für die Dauer von sieben Tagen. Der Tag des Einmarsches wird durch Presse nnd Rundfunk be- kan nt gegeben. Die Bevölkerung wird anfgesordert, in gleicher Weise zu flaggen.
grauen Fclduniform ist angetreten. Die düstere Halle de? Bahnhofs zeigt über dem Ankunftsbahnsteig daS hier nun schon von vielen italienischen Stantsbcsnchcn her gewohnte Bild mit dem Schmuck der deutschen und italienischen Fahnen. Zur Begrüßung des italienischen Auhcmninistcrs finden sich viele hohe Vcrtrcicr des Reichs, die Mitglieder der italienischen Botschast und Bcrtrctcr des Berliner Fasciv ein.
Der Reichsminister des Auswärtigen, von R i b b e n t r o p, ist erschienen, an der Spitze der italienischen Gruppe Botschafter Atlalieo, ferner die Rcichsministcr Darre »nd Schwerin von Krosigk, RcichSorganisalionslcllcr Dr. Lev, der Rcichssi'ihrcr ST Himmler, die llntcrstaalssclrclärc Freiherr von Weizsäcker und Kepplcr, die llnlcrstaatssckrctärc Wocrmann und Gans und weitere Angehörige des Auswärtigen Amts, überragt von der hohen Gestalt des Chefs des Protokolls, Freiherr» von Docrnbcrg. Dlc Stadt Berlin ist durch den Polizeipräsidenten, Grafen Heildors, und durch Bürgermeister Plalh vcrlrclcu. Für das Oberkommando der Wehrmacht ist Generalmajor Rciucckc erschienen. Wenige Minuten nach 17.30 Uhr läuft der Sonderzug des italienischen Anßcn- ininistcrs ein. Nach kurzer Begruhmtg verläßt der Gast den Bahnhof, wo ihm der kante Willkommcnsgruß der Berliner Bevölkerung und seiner Uulienischen Landsleute enlgcgeuschalll.
Nach dem Einfang auf dem Bahnhof, wo sich auch der s u g o - slolnischc Gesandte und der slowakische Gesandte eingcfiindcn halte», bcgnb sich Ciano in Begleitung Ribbentrops in dos Gästc- bnns der Reichsrcgicrnng. Dort wurde er von dem Chef der Präsidialkanzlei des Führers, StaalSministcr M e i ß n e r, empfangen.
Am Somtiagnachmittag um 18.30 Uhr empfing der Führer in der neuen 'Reichskanzlei den Königlich Italienischen Außenminister Graf Ciano zu einer mehrstündigen Aussprache, die in Gegenwart des Ncichsministcrs des Auswärtigen von Ribben- irvp stallsand. Kurz nach feiner Ankunft hatte sich der Außenminister Graf Ciano zu einer Unterredung mit dem Reichsminister des Auswärtigen von Riblienlrop ins Auswärtige Amt begeben.
Am Abend gnb Rcichsanßcnministcr von Ribbcntrop zu Ehren dcS italienischen Gastes ein Essen im kleinsten Kreise in seinem Haus in Dahlem.
„Man müßte blind sein"
Belgische Stimme: Bilanz für Deutschland überall günstig
Brüssel, 1. Oktober. (DNB.) Die „Librc Bclgiguc" zieht in einem bemcrlcnswcrtcii Leitartikel die Bilanz des erste» Kriegs- manats und bcmerli, daß diese für Dculsdiland günstig sei. Der erste Abschiült der militärischen Operationen habe sich in dein eindrucksvollen Triumph der dcuischcn Waffen'in Polen ausgezeichnet.
Erfolg habe selbst die optimistischen Voraussagen übcrtrosscn. Die denlschc Kriegsmaschine sei im Fahre 1030 eine gcwaiiigc Macht. Ans militärischem Gcbici sei die Lage also besonders vor- icilhosl für Dcnischlond.
Ans polilischem »nd diplomalischcm 0!cb!ct sei besonders fcst- znstellcn, daß der Konslikt im ersten Kricgsmonat nicht aus weitere Länder ausgedehnt ivo/dcu sei. Die Balkauslaaten hätte» sich nicht gerührt »nd ihre allgemeine Parole sei die Nculrolitälspoliiik. Bon der sogettonntcii nlliicricn „FricdcnSsront" scheine nicht viel übrig- znblcibcn. Tie Lage der übrigen neutralen Staate» »nlcrsdicide sich insofern von 1011, nls die meisten keine Kricgözicle hätten. -
Lettland überprüft seine Politik
Zusätzliche Klärung der Beziehungen zu Rußland
Riga, 1. Oktober. (DNB.) Wie ämllidi mitgclcill wird, trat unter Leitung des SloolSpräsidettlen II l in o n i s das lcliisdic Minislcrkobincit am Sonntagnadimillag zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen.
Nach einem Berichi de? Außenministers über die am 28. Scp- lembcr in Moskau abgeschlossenen Verträge zwischen der Sowjei-
Der Rührer spricht zu seinen Generälen.
Berlin, 30. September. (DNB.) Der Fübrer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht empsing ans Anlaß des Abschlusses des polnischen Feldzuges am Samslagnndimillng in der Nene» Reichskanzlei die für die Operationen verantwortlichen Oberbefehlshaber:
Generalseldmarscholl G ö r i n g als Oberbesehlshaber der Lust- waffe; Großadmiral Dr. h. r. !>! a e d e r als Oberbesehlshaber der Kriegsniarine; Generaloberst von Brauchitfch als Oberbefehlshaber des Heeres; Generaloberst Keilel ols Chef des Oberkommaudos der Wehrmacht; außerdem: vom Heere: Gene- roloberst v o » R u u d s> e d l, Oberbesehlshaber der Heeresgruppe Süd; Generaloberst von Bock, Obcrbefclilshovcr der Heeresgruppe Nord; Generaloberst List, Oberbeseblshaber der 1 -J. Armee; General der Fnsaiilcrie B l a s k ohv i tz, Oberbefehlshaber der 8. Armee; General der Artillerie voii Kluge, Obcrbcschls- lsaber der 1. Armee; ltzcneral der Arlillcric v. Reichenau, OberbcseblShnbcr der 10. Arnicc;'' General der Artillerie von K ü ch l c r, Obcrbcschlshabcr der 3. Armee; General der Arlillcric
Rom, 1. Oklabcr. (DNB.)
Die Berliner Reise deS Außenministers Graf Ciano und die E i n b e r n s u n g des Reichstages für die erste Oktoberwoche sind die niiheiipolitischen Hanptthemen der italienische» Sonniagspresse, die in diesem Zusammenhang betont, daß. sich die lommende Woche als eine W o ch c von außerordentlicher Bedeutung, vielleicht als eine geschichtliche Woche für Europa, ankündige. Mit der Liquidierung des Widerstandes der polnischen Hnupislndt sehe Deutschland die kriegerischen Operationen an der Ost-
(llolkrnann.)
Halber, Chef* des Gcneralstabcs des HecrcS; von der Lnsl- wafsc: Generaloberst Milch; General der Flieger Kcssel- ring, Oberbesehlshaber der Lusislvtte 1; vleneral der Flieger Löhr, Oberbeschlsbaber der Lustslvttc 1; Generalmajor Jc- schvnnek, Chef deS Gcncrolslobcs der Liiflwnssc; von der Kriegsmarine: Gciicralndmiral Alb recht, Gruppcnbc- fchlsbabcr Ost; Konteradmiral Schniewind, Chef des Slabcs der Scckricgslcilung.
Der Führer brachte den versammcllcn Generälen und Ad- »lirälcn seinen Dank and) im Rainen des gesamten Volkes für die ycrvorrogcudcu Lcistiiugcu in der Truppensührung znm Ausdruck., Gleichzeitig bcauslrogtc er die Oberbeseblshaber, den ihnen uiilcrstclllcn Truppen die Anerkennung für ibre Topserkei! und Einsotzpercilsclmst zu üdermillclii, die zu einem in der Geschichte einmaligen Erfolg geführt haben.
Rlii der Bcrlcibiing von Kriegsauszeichnungen durch den Führer fand die eindrucksvolle Stunde ihren Abschluß.
front als beendet an nnd begehe durch eine siebentägige Be- flaggung in feierlicher Weise daö Ende des polnischen Krieges.
Die große Bedeutung des d e n t s ch-r » s s i s ch c » F r c » „ d- schaf 1 sapkommciis wird von, „Alcssoggcro" eingehend gewürdigt. Dabei werdim die Manöver der Wcstdenwkrnlic» znrück- gcwicsen. „Das Avlommcn steili das Scheitern des gegen Deutschland gcrichlcien E i n k r c i s „ » g s p l a n c s dar. Man kann »ich, mclir im Ernst von einer Blockade sprechen, da Den,sch- land sich die dircllc tzladibarschast sowie Beziehungen allerengster Politischer »nd wirtschafliichcr Znsatnntcnarbcit mit einem Staat gesichert habe, der räumlich unbegrenzt ist und einen nnerschüps- lichcn Rcichlnm an Lebens, und Kriegs»,iltcln nuswcist. Eine Blockade, an der Rußland nicht lcilnimml, stellt nicht mehr den von den Einkreisern erlwsslcn ,eisernen Ring' dar." Englands und Frankreichs verzwcisclte Versuche, Moskau vor ihre» Karren zu spannen, hätten dem Zweck gcdicnl, ilinßland zu einem aktiven antideutschen Element des Konslikls zu machen und seien gewiß nicht dazu bestimmt gewesen, Sowjclrußlaiid untätig den europäischen Grenzen fcrnzuhaltcii.
Damals habe man allerdings in einem russischen Eingreifen keine „Bedrohung der europäischen Kultur" gesehen. Wie könne man also heule hiervon im Ernst sprechen, da Rusilaud ein Abkomme» mit Deulschlond schließe u,rd nur, weil Rußland sich mit Deutschland verbünde? Wem, England und Frankreich gewiß gewesen seien, daß die Kultur itidjl in Gefahr war, als sic großzügige Aiigedoic machlen, um mit Mololow Fühluilg zu nehmen, hätten sie auch keinen Grund, sich heute alarmiert zu zeigen. Der deutsch-russische Pakt, so fährt das Blatt fort, verlagert in stärkster Weise das Kräsleverhällnis zwischen den Kricg- sührciiden und zwar in bezug ans Walsen und Truppen, in bezug aus die Bevölkerungen, die produktiven Kräfte und die von der Natur gegebenen Hilssmiltel. Hier liege der Angelpunkl der neuen Situation und ihn müsse mau beachic». Italiens volllom- iiieu klare Hallnng lasse keine Möglicbkeil 'zu Zweideuligkeilen zu. And) die Bczichuugcii zwischen I t a l i c i> „ „ d 0! u ß i a u d seien »nd blieben absolut normal, das heißt wirksam und tätig.
Preistreiber scharf angepackt
Hohe Strafen für zwei Seifenhändler
Berlin, 30. September. (DNB.) Die wohlerwogciiei, Einschränkungen im Scifcnverbrauch, denen sick, alle deutschen Volksgenosse» iinlermerscn müssen, sind von einzelnen Händlern z» P reis- t r e i 6 c r e i e n nusgenutzt worden. Dos eigensüchtige Handeln dieser Personen ist sofort scharf geahndet worden. Der Inhaber einer Seifeuhandlung wurde vom gieichskammissar für die Preisbildung mit einer Geldstrafe von 1 5 0 0 0 Reichsmark bestraft. Gegen einen anderen Setsenhändler wurde eine Strafe von 3000 Reichsmark verhängt.
Die Unterzeichnung des Grenz- und Freundschafts Vertrages .
Unser Bild zeigt den ReichsauBenmlntster, Herrn Stalin uqd den sowjetrussischen Botschaftssekretär an der Botschait in Berlin Perlow. (Hoffmann)
„üefdiidiflidie Woche für Europa"
Eine Warnung an die westlichen Kriegstreiber — Italiens Presse
im Zeichen des Ciano-Besuches
Cianobesuch — Deutscher Reichstag
So oder so
Zu den Ereignissen der neuen Woche
Bicrnndzwnnzig Stunden, nachdem der Ncichsnnßcnniinistcp ans Moskau znrückgckchrt war, hol der ilolicnischc Außenminister, Graf C i n n o, seine llicisc nach Berlin angctrclcn. So selbstverständlich die gcspnnnle Erwnrlnng dcr Wcll in dirscm Augenblick ist, so selbstverständlich wird diese neue dciilsch-itnlicnischa Zusnmiircnkiinsl angesehen, die nach dein ivcllhislvrischcn Ereignis dcr lllloslaucr Pnklunlcrzcichnnng dcr Unterrichtung dcS i l n l i c n i s ch c n A ch s c n p n r l n c r s »nd einer Dur ch - s p r c ch » ii g sämtlicher s ch webender Probleme gilt. ES war ein Bedürfnis dcr deutschen Sinalssührnug gerade in diesem schicksalschwcrcn Augenblick, der über Frieden oder Forl- setzung des Krieges cnlschcidcn muß, den ilalieniscbcn Freund zu unierrichicn. Tic Gcuniiigkcii, mit der nach wicdcrhvlicr Erprobung auch in dieser ernsten Silunlion die dcittsch-llallenlsche Bc-
Peichstsg einberufen
keichsregierung gibt eine Erklärung ab
Berlin, 30. September. DNB teilt mit:
Der Deutsche Reichstag wird in der kommenden Woche zur Entgegennahme einer Erklärung der. Reichsregierung einberufen.
sprcchung vor sich geht, hat bei den Fcinddcmokralicn stärkste Beachtung und Beunruhigung hcrvorgcruscn. Tie Besprechungen durften noch heule beendet werden, so daß Graf Ciano nock) am späten Montag die Rückreise nach Rom anlrclcn wird.
Die tzlnwcscnhcit des italienischen Ministers ist dcr Auftakt für eine c n l s ch c i d n n g s v o l l c Woche. Sic bringt die bereits angekündigtc R c i ch S l a g s s i tz n n g und stellt die westlichen Fcinddcniolralicn vor die schicksalsschwere Eittschcidnng: Frieden oder Krieg. Das Denlschc Reich, das i» genau einem Monat den polnischen Gcsohrcnhcrd im Ostraum beseitigte, hat ein historisches Jiccht zu jener Frogcstcllung. Der Alihstcg über Polen hat die Schlagkraft dcr neuen deutschen Wehrmacht so cindculig bewiesen, daß England wie Frankreich diese uugchcurs Schlagkraft der dculschcii Waffen bei ihrer lommcndcu Eulsd)ci- dung über das in den 'Moskauer Abmachungen gemachte Friedensangebot ernstlich in Rechnung stellen müßten. „Tic beiden Rc- gicruiigcn des Reiches und dcr Sowjetunion," so hieß es in dcr geiiicinsaincii politischen Ertlärnng, „werden ihre gemcinsntneu Bemühungen, gegcbcncusalls iw Einvernehmen mit anderen bc- srcundclcn Mächicn, daraus richten, dieses Ziel sobald wie möglich zu erreichen", um dann dem bestehenden Kriegszustand ein Endo zn machen.
Es lieat ans dcr Hand, daß die StaalSiübrnna zuerst die ilnlic-' Nische Regierung nnlcrrichlel, deren Ehcf Alussollni seil Wod)cn sich znm Sprecher der Friedensfront gcmndit Hot. Lilie die enge Ziisammciiarbcit zwischen dem nationalsozialistischen Reich und de», sascislischcn Italien bereits eine klare Regelung und Ac- sricdnng des cnropäischcn Südostcns zciliglc und wie sich die Achsenpolitlk in allen anderen mehr oder weniger ernsten Problemen erprobte, so dient auch diese neue deutsch-ilalicnische Kaiisnltntion dem Frieden, dcr jedoch nicht von dcr Eiiistcllnng dcr Achsenniärhle ollcin obbängt, sondern von dem Maß der Er- tcnnlniS, die die Fcinddcinokralicn der von Deulschlond und Rußland ollcin zu bcstimmcudcn stleuordnung im polnischen Raum culgcgcnvringcii. Wir hosfcu zusammcii mit iiuscrcu Freunden, daß sowohl das cnglisdie wie dos französische Poll van diesem koimiienden deutschen Angeboten genaue Kenntnis erhält, und daß i nicht wie so oft ein gioßcr Teil dcr koinmeudcn Tatsache» im britischen Lügcii-Insarnintionsministcrium sieckcnblcibl. Tenn bei einiger Bcrnunst und noch ciniger lliticrrichlung werden auch diese Böller crkcimcii, dos; dcr Anlaß, um den Großbritannien die Böller in den Krieg hctzie, nämlich Polen, überhaupt nicht mehr besteht, nnd daß ihr eigenstes Interesse Frieden gebieten müsste.
Gestützt ans das Vertrauen seiner Freunde sieht das deutsche Volk der wetteren Entwickknng ruhig und cnlschlossen entgegen, znm Frieden ebenso bereit ivie zur enlschiedeneu Fortsetzung deS Kompfes. So oder so: die Rcusormung Europas wird niemand, aufhalten.
Dies Land soll deutsch sein
Amtsantritt des Reichsministers Dr. Frank
Posen, 1. Oktober. (DNB.) Rcichsministcr Tr. Frank trat am Freitag seine Täligkcit als Oberster Berwallungschef für die 'gesamten ehemals polnisdicn Gebiete an. Ans diesem Anlaß fand' im Schlosse eine konstilnicrcndc Sitzung statt, ans dcrZicichs- ministcr Tr. Frank von dem Militarbcschlshaber von Posen, General der Arlillcric von Bockclbcrg, nnd dem Ebcf der Zivilvcrwnltnng von Posen, Scnalspräsidcnt Greiser, begrüßt wurde.
In einer Ansprache keiinzcichncte Rcichsniinlster Dr. Frank die Bcdcnlung dcr in diesen Gebieten z» lösenden Ausgaben, an denen Solvalcn und Zivilvcrwnllung in engster Verbindung als Acauf- lragtc des Führers zn wirken haben werden. Das Grösste an dieser Aufgabe sei, d c n i s cb c n Bauern diesen Baden n » n - in ehr » n w i d c r r u f l i d) z n s i di c r n und ans ihm nie wieder eine umstrittene Vlark werden zn lasse». Dr. Frank slcllie in den Mittelpunkt des lanststniercndc» Altes daS Gedcistcn an die erschütternden Alnlopser dcnlscher Vottsgcuosscn. Ihr Schwur, den sie mit ihrem Opscrlod desiegett hätten, habe gelautet: „Dieses Land soll deutsch sein und wenn wir sterben müssen." Darum sei das GelobniS: „Dieses Land soll dcS Führers treuestes deutsches Volksland werden!"
Blit dem Amtsantrilt des Obersten VerwallungschefS beim Oberbesehlshaber Ost tritt für baS besetzte Gebiet in Palen daS Stadium ein, das die Ucbcrlcitung zur endgültigen Regelung darstellt.
Deutscher Sozialismus gegen englische Geldherrschaft
Dr. Ley sprach auf der Schichauwcrft in Danzig
Danzig, 50. September. <DNB.) Aus der Sckiichauwcrst in Danzig sank am Soinstagmillag eilte Großkundgebung statt, in öeven Rahme» Reich-Keiler Dr. Lei, zu den Gcsolgschaslen der -Lchicliauwersl und gleichzeitig auch der Danzigcr Werst sprach. „Ihr wißt, meine bciljdKti Arbeiter, — so sagte er u. a. — daß ihr den deutschen Sozialismus gegen die englische.
P l n t u k r a t i e z» verteidigen habt, „nd ihr wißt auch, daß man »ns auch die vom Führer erkämpsten sozialpolitischen Er- rniigenschasten uiefit gönnt!"
Dr. Leg setzte sid> im weiteren Verlauf seiner Darlegungen mit der BetreniingSarbeit der Partei auseinander »,id ivies an zahlreichen Einzelbeispielen auf die Ergebnisse, dieser BciremingSarbcit besonders in den Betrieben hin. Er mahnic die Betriebsführcr und . die Beiriebsobniäiiner. sich loglich um die Gesolgschast und ihre Alliagssargen zu ftimmerii. „Es ist „oiwendig, daß jeder Bcirict, : jich selbst >„ Ordnung bält. »nd ich weiß, daß ich mich gerade in dieser Hinsicht ans euch alle verlassen kann. Duldet keine Zwietracht und schließt eure Gemeinschaft noch enger zusommenl"
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