Montag, 2. Oktober 1939

Neueste Zeitung Frankfurt a. M.

Seife 2

Dank an die deutsche Mutter

Die Siegesfahnen flattern auch für sie, denn sie schenkten dem Reiche die Söhne, die für den gesicherten Frieden kämpfen Die Ansprache von Rudolf Heß

Berlin, 1. Oktober.

In der Sendung des großdcntschen Nnndsnuks nm Svunigg- tmtldfl, derS i n n d c d c r d e n I s ch e tt At u tt c r" Iiicll der Slell- ltcilrclct des Jviiljvcrä, >l{cid)-?iitiniftci: Slttboif H c ß, eine An­sprache an die d c n i j cd e n SH ii 1 i c t. llclicrnlt halten sich ?Hnllcr zur seicrlichen Ucberreichnng des E h r e n k r c n z c s in den Versau,mtnngsrämnen znjannnengesnnden nnd hörten geineinsnm die Rede, die sotacndcn Wartlanl hatte:

Denische Fnnien! Denische MnIIcr! Slm Ende de-? »roßen Feldzuges im Osten gedenkt eurer henlc das dcnlsche Volk. Es gedenkt eurer im Zeichen eines Sieges, der non entscheidender Bedeutung ist für die Znknnst unseres Reiches. Eines Sieges, der zugleich der Slnsgnngspnnkt ist für eine gnmdtcgcnde neue Entivirklnn» in Europa. Uns erfüllt unendlicher Stolz nuf unser

Volk, das diesen Kumps bestand an der Front, in der Hemmt nnd in der Fremde. Wir sind stolz ans euch, deutsche Frauen mib S.llütler, die ihr im ersten Feldzug des nationalsozialistischen Deutschlands euch wert gezeigt habt, eueren Männern nnd eueren Brüdern im Kamps. Ihr habt in der Heimat nnd als Deutsche im Ausland imh'bi» euer Las getragen.

In den E h r e n k r c » zcn , mit denen heule erneut kinderreiche Mütter in allen ldane» des Sictchcs ansgezcichnct tvcrden, in diesen Ehrenkreuzen mirti der Dank an alle Frauen adgestnttct, die an ihrem Platz ihrem Poll dienen."

Stach dem Tank an die Franc», die in ihren Kindern dem Reiche die Grundlage seines Seines und seiner Größe schenkten, fuhr der Redner fort:Wir Nüssen, wie schwer cs nücdcrnm sür eine Unzahl bon Müttern der im Felde stehenden Söhne, für eint Unzahl junger Frauen der im Felde stehenden Männer ist, ihr Liebstes der Gcsahr nnSgcsctzt zu sehen. Wir missen, wie sic um sic banpen. Wir Nüssen aber auch, daß sic bei aller Sorge als deutsche Mütter und Frauen stolz sind auf die Sohne und Männer, die nngetrctcn sind znni Schuhe der Station bielc darunter anaetrcten zum zivcttcn S.llnlc als dtc nndcsicgten Feldgrauen der Front des Weltkricaes. Sie sind nngctrelen im unerschütterlichen SlZillcn, ihre Pflicht zu tun und nicht als ihre Pflicht zu tun. Und sie haben weiß der Himmel bewiese», daß sic würdig sind des allen Soldalcnvotkcs.

Ihr Sic» hat Hnndcrttaiiscndc von Deutschen im ehe­maligen Polen gerettet. Hundrrttauscndc von Müttern können nach langen Jahren wieder ohne Angst um ihre Kinder und Männer in die Zukunft schnncn.

Und wir gedenken mit tiefer Slnlcilnahme unserer bolksdent- s ch e n Frauen und Mütter, von denen viele so schreckliches und fürchterliches Leid sicschc» und crlraacn haben.

Möqe jede Fra» und jede Mnltee, die den heutigen Tag i n Trauer nm einen Gefallenen begeht, sich der deutschen SStüttcr dcS polnischen Gebietes erinnern der Sllüller, deren Kinder entsetzlichem Leid nnd snrchlbarcr SSlartcr entgangen sind dank dem Opfer des deutschen Soldaten, der ihr Mann oder ihr Sohn gewesen ist. lind das gleiche Los wie den Frauen nnd Kindern drüben wäre unseren Franc» nnd Kindern in Deutschland beschicdcn gewesen, wenn der Pole ins Land gekommen wäre.

So schwer daS Opfer für die einzelnen Angehörige» ist immer wieder wollen mir uns glücklich und dankbar vor Stuften halten: die Zahl der Gcfallcucu, Bcrwundctcn und Bermißten in, Kricftc gegen Polen ist gering im Vergleich zun» Erfolg.

Denn es war doch ein Millioncichecr. das von England nnsersehen war, in Deutschland mordend und sengend cinznfallen, wie cs drü­ben mordete und sengte, nnd dieses Sltittioncnhccr ivnrdc vernichtet. ES wurde vernichtet mit geringeren Opsern als ei» einziger Tag im Wellkrieg forderte. Stoch nlemals in der Weltgeschichte wurde ein solch unermeßlicher Erfolg errungen mit so wenigen Opfern!"

Der Stedncr schlldcrlc die SStaßnahmcn Sldolf Hitlers zur W c h r h a s l m a ch » n a und sagte dann:Viele Milliarden, das hat der Führer »ns gesagt, sind ansgcwandt worden, um dem deutschen Soldaten die beste» Waffen in die Hand zu geben, und damit zugleich so weit als nur möglich ihn selbst zu schonen. Stach den wenigen Wochen des Kampfes tut Osten schon haben diese SStiltinrdcn in ungezählten deutschen Menschenleben, die der St a I i o n erhallen blieben, ihren Lohn gefunden.

Wir wissen freilich, daß die Tatsache der so geringen dcnlsche» Verluste im polnischen Feldzug den Schmerz dersenigen nicht ver­mindert, denen das Schicksal den Blutzoll abgcsordcrt hat. SStanchc Mutter, die letzt das Ehrenzeichen erhält, trauert seit kurzem um den Tod des Sohnes im Felde. SStanchc SStuttcr, die heute das Ehrenzeichen bekommt, verlor sogar mehrere Söhne im Weltkrieg. Und manch eine andere SStuttcr hat im Weltkrieg ihren Mann verloren, bat die .Kinder ohne den Vater großgezogen nnd setzt wiederum Söhne hingcgcben sür ihr Volk. Diesen SStütlern ver­leiht'Deutschland mit besonderer Ehrerbietung das Ehrenzeichen der Mutter.

Viele SStüttcr haben Söhne int Feld, die sie im Welt­krieg geboren alle zwanzig bis fünfundzwaitzigjährigeit junge» Soldaten stammen ans diesen Jahren. Diesen Sltüttern gebührt doppelter Dank.

Cie haben ihre Söhne in schwerster Zeit zur Welt gebracht. Ihre Kinder wuchsen aus in großer Slot. Daß diese Krlcgsgcneration trotzdem nichts schlecht geraten ist, hat sic als junge SStannschafl im crsolgrcichsicn Feldzug aller Zelte» bewiesen. SStöge dies den Hungen Frauen von heule SS!nt nnd Zuversicht geben, in gleicher Tapferkeit auch in diesem .Kriege getrost der Station Kinder zu schenke».

Deutsche Frauen! Ihr habt euer gewohntes Leben vielfach anf- gcben müssen. Ihr arbeitet noch mehr als früher. Ihr müßt euch nuf vielen Gebieten cinschränkcn. Ihr steht znm Teil ans gefahr­vollen Posten und ihr habt auch die L c b c n S h a l l u n g eurer Kinder eingeschränkt. Denket stets daran, daß dies alles der Führer bon euch verlangen muß, nm euer Leben und das Leben eure? Volkes zu sichern. Wenn ihr euch cinjchränkl und lvenn ihr Entbehrungen tragt, so wißt ihr dafür eines genau: d n r ch die E i n s ch r ä n k u u g alter ist für jeden ge­sorgt! Ihr wißt, England uürd sein Ziel, das deutsche Volk durch den Hunger seiner Kinder und die Slot nnd Entbchrnngcn seiner Frauen ans die Knie zu zwingen, niemals erreichen! Es hat ein nationalsozialistisches Deutschland vor slchl Vielleicht glaubt England noch immer nicht, daß cs möglich ist, dic,Bodcn- rcichlümcr Si u ß l a n d s für Deutschland mit nutzbar zu machen. England hat manches nicht geglaubt. Es hat nicht ge­glaubt, daß der StationalsozIalismuS Deutschland wieder hoch- brlngcn könnlc. Es hat nicht geglaubt, daß die Slrbeltslosigkeit be­seitigt ivcrden künnle. Es hat nicht geglaubt, daß wir die riesigen Autobahnen bauen könnten. Es hat nicht geglaubt, daß wir so ausrüsten könnten. Heule muß cs daran glauben! Es wird eines Tages noch, wenn cs nicht vorher zur Vernunft kommt, daran glauben, daß es uns mit dem besten Willen nicht ansznhnngcrn vermag, seit Rußland mit uns ist schon gar nicht.

Deutsche Frauen: Ihr seid mit euerem Schicksal nnlösbae verbunden, mit dem Schicksal unserer Heere. Die Ent- scheidtinge», die Deutschlands Soldaten erkämpften, sind Entscheidungen sür euer ferneres Lebe». Ebenso jedoch ist euere Halt u n g in der Heimat mit entscheidend sür Geist und Tatkraft der deutschen Soldaten. Nnd ihr habt vorbildliche Haltung gezeigt.

Ihr habt eueren Männer» und eueren Söhnen, eueren Brüdern nnd eueren Vätern an der Front keine Sorgen anfgeladcn.

Ihr habt sie des Schönsten teilhaftig werden lassen, das ihr für sie empsindel: Eueren Stolz und euere Liebe. Das Mutter­kreuz, das auf Befehl des Führers euch heute gegeben wird, ist das Ehrenzeichen der H e i m a t f r o n l der deut­schen Frauen.

In den Völkern, die ihre geschichtlichen Prüfungen bestehen, be stimmen nächst der Führung die Mütter die innere Moral dieser Völker und damit ihre seelische Stärke. Eine heroische Führung, die sich aus einsah- und opserbercite Frauen und Mütter verlassen kann, ivird stets eine kampfbereite nnd schlagkräftige soldatische Mannschaft haben! Eine SStannschafl mit der sie erkämpft, was nötig ist sür die Sicherheit der Nation. Das großdentsche Reich hat diese Mannschaft. Es hat Ungeheures mit ihr erreicht. Und dank dieser Mannschaft können die deutschen Frauen und Mütter »til ihren Kinder gesichert in einem Reich leben, das sic wie wir wissen von ganzem Herzen lieben und ans das sie unsag­bar stolz sind.

Diesem Reich gehört das Leben, das ihr, deutsche Mütter, uns gabt: ihm und dem Führer, der eS nnS geschaffen hat. Dem Führer, dessen Kamps dem Ziele gilt: gesicherter Friede einer großen Nation. Ge­sicherter Friede auch für euch, deutsche Frauen und für eure Kinder.

Stach weniger als einem Monat Krieg ist dieses Ziel des Füh­rers im O st e tt errungen. Frieden liegt über den Schlachtfeldern der lchten Wochen. Sln unserer Ostgrenze. wird, so weit unser Blick in die Zukunft reicht, kein blutiges Ringen mehr sein. Der Führer hat Sorge getragen, daß der Friede dort nicht wieder ruchlos gebrochen werden kann. Mit dem großen östlichen Stach- barn gemeinsam wird dort anfgebant, werden die Reichtüiner der Statur den Völkern nutzbar gemacht.

Wenn nächster Tage die Fahnen über den deutschen Landen iticljc», lvenn die Glocken dröhnen zum Siege, dann dürft ihr, deutsche SStüttcr, die ihr Kinder geboren, die mitkämpften an der Front draußen oder der Front herinnen dann dürft ihr stolz sagen, diese Fahnen flattern auch sür uns, diese Glocken läuten auch für uns, denn ihr habt bcigetragen zum Siege. Stolz und glücklich wollen wir den Sieg feiern, stolz und glück­lich tvollcn wie des Führers gedenken. Und wir wollen zutiefst Gott danken, daß er unseren gerechten Kampf gesegnet hat, daß er mit uns war und unserem ewigen Deutschland."

Nächtlicher Marsch aus Warschau

Die polnischen Truppen haben den nutzlosen Krieg gründlich satt

Bor Warschau, 2. Oktober. (DNB.) (Sitte liefe Stille ruht über dem Knmpsgelänüe um Warschau. Kein Slbschnß gellt hin­ter den erstürmten Dörfern, keine Granate zischt mehr über die Köpfe, kein Maschinengewehr rattert seinen Streifen ab, keine Kolonne jagt mit Munition oder Slblösnng über die Straßen.

Das altes ist nun vorbei. Sln den Straßenkreuzungen dicht vor der Stadt stehen dcnlsche Truppen mitten ans dem Tamm, in W locht», einer Stadt, die schon in dem modernen mehr­stöckigen Hänserban Vorortcharaklcr verrät, nnd über die seit langem die deutsche Slrtillerie hinwegschoß, spielt die Reglments- ninslk ans dem Hof eines Häuserblocks und rings herum haben sich die dort einquartierten Truppen zu srontkriegswidrigen Schtvärmcn gcsantmcll. Shit stadlwärts gelegenen Ausgang des Ortes sind viele Jnfantericgeländcwageit aufgefahren, die spä­ter die Gcsangcnenzügc begleiten sollen.

Den ganzen Tag schon sind kleine Slblcilnngcn der Bcsatznngs- truppcn, die nach der LiZasscnstrcckung nun Warschau verlassen, durch Wlochtz znm Sammelplatz in P r u st k o w hlndnrchgezogen. Jetzt, als cs ganz dunkel geworden ist, hört man von Siordcn her ununterbrochen Marschtritt und Siäderrollcn. Es kommt eine große Trnppcncitihcit der Polizei in Stärke von etwa 26 060 Mann. Gleich bei der Spitze fällt uns etwas ans. Das sind nicht die ab­

gekämpften Soldaten der Wcichscldivisionen, die wir bei Sanniki und Lowiez sahen. Sie gehen stramm und aufrecht int Geschwind- schritt an uns vorbei, jede Kolonne geführt von den eigenen Offi­zieren und in tadelloser SStarschordnung, neues Koppelzcng um die Lenden und an der Seite den unenlbehrlichen Brotbeutel. Jeder Kolonne folgen einige polnische SSlilitärautos und die üb- tichcn Bngagewagen mit den Panje-Pferdchen. llnscrc Bcglcit- postcn sind nur spärlich zugcteilt. An der Seite fahren Krafträder mit Hellen Schcinwerscrn vorüber und warten dann wieder an einem Feldweg. Dazwischen fahren einige Kübelwagen mit Ma- schinengetvehrcn oder auch Panzerwagen mit Scheinwerfern. Slber im Grunde ist nichts mehr zu besorgen. Die polnischen Sol­daten haben den nutzlosen Krieg gründlich satt. Sie haben aus dem ganzen Lande in der Hauptstadt ihrer Militärpflicht genügt oder sind bei der Mobilmachung dahin eingczogen worden. In Warschau gab es zuletzt, wie sie erzählten, weder Licht noch Wasser und Brot, lind dabei setzte ihnen das deutsche Artillertc- fettet übel zu. Jetzt ist ihnen leichter ums Herz. Sie können hoch­erhobenen Hauptes in die Internierungslager gehen, denn sie haben sich zah gehalten, und von dort wird bald sür sie der Weg zu ihrer Familie frei werden.

Danitnaiit.

Erfolge im Luft- und Handelskrieg

45 Dampfer auf Bannware untersucht Engländer und Franzosen verloren über

64 Flugzeuge

Berlin, 1. Oktober.

Das Oberkaminando der.Wehrmacht gab am Samstag bekannt:

Im Osten haben sich nach der K a p i t u l a t i o n' v o n SSI o d l i n auch die im Brückenkopf von Mvdlin südlich der Weichsel befindlichen 26!) Osslzicre und ctiva 5000 Mann ergeben. 58 Ge­schütze, 183 SSiaschittengcwchce und zahlreiches anderes Kricgs- gcräl »vnrdc erbeutet.

Im Weste tt an verschiedenen Stellen etwas lebhaftere Slrtil- lerictätiglcit.

Im S k a g e r a k und Kattegat wurden in den letzten beiden Tagen 4 5 Dampfer von deutschen Zerstörern nnd Tor­pedobooten aus Bannlvare untersucht und ein Teil von ihnen auf­gebracht.

Zwei Schuiärme von zusammen z >v ö l f britischen Kampfflugzeugen versuchten in das deutsche Hoheitsgebiet an der N o r d s e e k ü st c elnzusliegen. Ein Schlvarm griff in der Deutschen Bucht Zerstörer ohne jeden Erfolg an. Die britischen Flugzeuge wurden durch Flakfcner vertrieben. Bombcntresser wurden nicht erzielt. Ten anderen Schlvarm stellten deutsche Jagd­flieger in der Stähc der ostsrieslschen Inseln Wangeroog und Langeoog. Im Lustkamps wurden van sechs britischen Flugzeugen f ü tt f abgeschosscn. Die Besatzungen zweier

Churchill läßt peinliche Fräsen unbeantwortet

Anfragen über den deutschen Rundfunk wurden überhört

Berlin, 2. Oktober. lTStB.s Seil Wochen richten Hunderte von deutschen Zeitungen und sämtllcktc deutschen Stnndsunkscndcr viele bisher unbcanlworleic Fragen an SS! r. W i tt st o n Churchill, den Ersten Lord der britischen Siomlralität. Ta Churchill die Slb- sicht bekanntgab, nm l. Oktober um 21.30 tlhr öffenilich über eng­lische Sender zu sprechen, lcgic anderthalb Stunden also recht­zeitig vorder ln der politischen Zeitung- und Stundsunkschau des deutschen Nnndsunks Hans Fritzsche SSIt. Churchill die zahl­reichen Fragen in voller Oesseuillchkeil iviedcrholl vor. Der erste britische Scclord Halle damit, zumal die Sendung über Kurzwelle in englischer Sprache wiederholt wurde, eine überaus günstige Ge­legenheit gehabt, sich über diese folgenden unmittelbar an ihn gerich­teten Fragen, deren Bennnvorluug das gesamte deutsche Volk und darüber hinaus die ganze Welt inlcressicri, zu äußern:

l. 21m IM. September wurde von einem denlschen 1I-Boal der britische FlugzeugträgerEouragcous" versenkt. Sie teilten damals, zum Trost der engtljchcu Oesscuttichkcit, die in dem Glauben an die Unbesiegbarkeit ihrer Flotte lebte, mit, daß das in Frage kom­mende U-Boot versenkt ivordcn wäre.

Sh»t ist dieses angeblich von Ihren Schissen versenkte deutsche ll-Boot, das dieEouragcous" vernichtete, heimgekehrt. Der Führer hat seinen .Kommandanten nnd seine Besatzung ausgezeichnet.

Uns Deutsche quält jetzt die Frage, ob Sie, Herr Winston Churchill, Ihre damalige amtliche Falschmeldung inzwischen korri­giert und ob Sie dem englischen Volk mitgeteilt habe», daß das deutsche U-Boot, das eine» von anderen Flotteneinheiteu schwer bewachten englischcit Flugzeugträger von über 22 000 Tonnen ver­nichtete, »vohlbchaltett hcitngekchrt ist.

2. Der amtliche deutsche Wehrnmchtsbencht vom 27. September enthielt die Feststellung, daß ein britischer Flugzeugträger in der mittleren Stardsee durch deutsche Lnslstrcitkrästc vernichtet worden ist. Sic antworteten aus diese Fcstslellung des amtlichen deutschen Wchrniachtsbcrichlcs mit der ebensatls amtlich gezeichneten Behaup­tung, daß deutsche Luslslrcitträsle schwere englische Sccstrcitkräslc zwar angegrissen häiien, daß sic aber keine Erfolge errungen, sondern drei Flugzeuge verloren hätten.

Hieraus gab an, 28. September das Obeikommandv der deutschen Wehrmacht die amtliche Milleilung, daß

») eine deutsche 500 Kilo-Bombe als Vositresser auf den eng­lischen Flttgzeugträger siet, daß

!>) zwei 250-Kila-Bomden ein britisches Schlachtschiff vor- und mittschisss trafen nnd daß

c) alle nngreisenden deutsche» Flugzeuge ivohlbehalten in ihre Heimalhäsen znrncltehrten."

Hans Fritzsche erinnerte Churchill bei dieser Gelegenheit an den Widerspruch zwischen deutschen amtlichen und englischen amt­lichen Aussagen im Fall des angeblichen Bombardements von Kiel und Friedrichshasen. Damals halte Deutschland diese englische Be­hauptung nicht nur dementiert, sondern ihre Unwahrheit durch Journalisten ans verschiedenen Ländern, die nach Kiel und Fried- cichshasen als Augenzeugen kamen, praktisch bewiese».

Dieses Rezept möge Churchill nun seinerseits anwenden und einmal das Statürliche tun, Journalisten aus vielen Säubern ein» laden und sie an die Liegeplätze aller britischen Flugzeugträger führen ganz gleich, ob sic in den sür englische Schisse unstcher gewordene» Gewässern der Siordsce schwimmen oder in den Häsen nnd Buchten des Weltreichs.

3. Erinnern Sie sich, Herr Winston Churchill, daß kürzlich ein dcnlschcr U-Boolkominandant an Sic persönlich eitlen Funksprnch richtete, in tvelchcm Sic ansgcfordcrt wurden, die Besatzung des versenkten englischen Schisses ausnchmen zu lassen, was Ihnen gar nicht schwer satten konnte, tveil eins Ihrer Kriegsschiffe, das In nächster Stähc stand, schnell an Ort und Steile hätte dirigiert werden können. Sic, Herr Churchill, haben daraufhin einige Tage später dem erstaunten und tics erfreuten englischen Volk mitgeteilt, daß dieser dctitsche U-Bootkommandant, der cS wagte, in nächster Stähc stärkerer britischer Flotteneinheiten feine Position znm Wähle der Handelsschisssbesatzung zu verraten, in englische Gesangenschast geraten sei.

Erinnern Sie sich weiter, daß Sic dann einen gewaltigen Schwindel getrieben haben mit dem englischen DampserSiohal Sceptcr", der nach Ihrer Mitteilung von einem rücksichtslosen deutschen U-Boots-Kontmandanten mit Mann und Maus in den Grund gebohrt wurde. Es gab da Berichte von dem helden­mütigen Tod britischer Seelcule, die uns die Tränen in die Singen trieben, bis sich hcransstetlte, daß die englische Be­satzung voll begeisterten Lobes über die ritterliche Haltung des deutschen Il-Boot-Kommandantcn heil und frisch und munter in Rio de Janeiro angekommen war.

Sin» hat gestern abend der Komtuattdank des denlschen U- BooleS, der »ach Ihrer Slussage in englischer Gefangenschaft sitzen sollte nnd der trotzdem noch dieRoyal Scepter" nach guter Ver­sorgung ihrer Besatzung versenkte es ist nämlich ritt nnd der­selbe im denischett Rundstittk über seine Erlebniffe gesprochen.

Haben Sie, Herr Winslen Churchill, Ihren Landsleuten mit- getcilt, daß Ihre Geschichte von dem gefangenen angeblichen tveiße» Staben unter den dctitschcn It-Boot-Kommandattten ebenso frei eesnnden war wie die Geschichte von Slot und Tod der Be­satzung desSlohal Sceptcr" tz

J. Herr Churchill, und das ist die peinlichste Frage, die wir Deutschen stets an Sie zu richten haben: Wie haben Sie die 2l t h c tt i n" versenkt? Haben Sie sich keine Sorgen gemacht um das Schicksal von andcrthalblauscnd Menschen, die ja doch nicht unbedingt von den bercitgehallenen Schissen ansgenammen werden konnten und tatsächlich ja auch nicht alle ausgenommen wurden? Waren Sie wirklich der Slnsicht, daß irgendein vernünftiger Mensch in der weiten Welt glanbcn könnte, daß die Deutschen am ersten Tage des von England erklärten Kriegszustandes einen Dampser mit anderlhalblauscnd Menschen versenken würden, nur um zu probieren, ob man Amerika nicht doch in den Krieg gegen uns ziehen könnte?

Wir haben noch viele Fragen, Heer Churchill, aber dies ist die Frage aller Fragen: Haben Cie einen britischen U-Bool-Kommatt- danten gesunden, der auf das eigene Schiss schoß, oder mußten Sie vor der Slusreise eine Höllenmaschine anbringen lassen. Wir bitten um Slnlwort um 21.30 Uhr. Ich werde mir erlauben, um 23 Uhr meinerscitS Stellung zu nehmen."

Run, Ate. Churchill hat die gnie Gelegenheit, dir sich ihm bot, auf diese peinlichen Fragen um 21.30 Uhr zu antworten, nicht wahrgenomnten. Er hat dazu geschwiegen, obwohl ihm diese Frage», die ja nicht nur in Deutschland, sondern vor allem England und die Welt bewegen, unbedingt zu Ohr gekommen sein müflen, denn sie wurden in den englischen Sendungen des deutschen Rundfunks ebenfalls verbreitet.

deutscher Jagdflugzeuge, die aus See notlanden Müßten, wurden unverletzt durch deutsche Kriegsschiffe gerettet.".

Der Bericht vom Sonntag lautet:

Im Osten geht die Uebergabe von Warschau und M o d l i tt planmäßig vor sich.

Im W c st e n war da? feindliche Slriilleriefeuer in der Gegend von Saarbrücken stärker. Sonst keine nennenswerte Kamps» täligkcit.

Im Weste» wurden zwei französische und zehn bri­tische Flugzeuge, über der Nordsee zwei britische Kampsflug- zcugc znm Absturz gebracht. Wir verloren zwei Flugzeuge.

Bilanz des Luffkampfes

Berlin, 30. September. (DNB.) Den Engländern war auch heule das Kriegsglück wenig hold. Schon am frühen Morgen schossen deutsche Jäger zwei englische Kanipsslugzeuge ab, die sich zu weit in die Siordsce vorgewngt hatten. Situ Vormittag versuchten fünf britische K a in p s f l u g z e n g e bei Saarbrücken die deutsche Grenze zu übersliegcu. Sie wurden sämtitch von einem deutschen Jagdverbaud abgeschosseu. Derselbe Verband brachte mittags bei B i t s ch ein französtsches Flugzeug zum Slbsturz.

Insgesamt haben die Frauzosen iw Lause des ersten Kriegs- mouats 37 Flugzeuge durch die deutsche Jagd- und Flakabwehr verloren. Die Engländer verloren im Luftkampf und durch Flakbeschuß 27 Flugzeuge.

Slußerdeui wurden, wie schon gemeldet, der Flugzeugträger Eouragcous" torpediert und ein zweiter Flugzeugträger durch einen schweren Bombentresser zerstört. Es steht fest, daß die Zahl der hierbei vernichteten Flugzeuge die angegebene Verlustziffer um ein Vielfaches überschreitet.

8000 Verbrecher frei

Deutsche und Russen schützen die Einwohner von Siedlce

.. 1. Oktober. (DNB.-R.R.) In dem kleinen Sitzungs­saal der ehemaligen Polnischen Siadibank von Siedler fanden zwei militärisdie Bespreditingen ztvischett deuischen und raiffifcfjcn Offi­zieren über die Deutarkattonslinie, llebergabe und Uebertiahnte der einzelnen Orie und Landsdzasiett statt.

Um 1 Uhr mittags am 28. September kamen sieben Ossiziere der Sotvjeiarmee und ei» Kommissar in schweren Sluios, begleitet von Panzerwagen, in das Slädtdzen hineingefahren. Siach sreund- lidier Begrüßung fanden längere Verhandlungen statt, die vom Geist kanieradsd)astl!dier Ztisammenarbeit getragen wurden. Bon deutscher Seite wurde dem russisdzen VerhandlnngSführer, einem Major des Stabes, mitgeteilt, daß allein in Siedlce vor dem Sln- rücken der bcutfdjcn Truppen aus den Gefängnissen, Zuchthäusern und Lagern 8000 Gefangene, zum größten Teil Schwerverbrecher, in die Freiheit entlassen worden sind. Die Banditen hatten sidi zttsammengeian und fidj sowohl nach Osten wie nach Westen in Gruppen zerstreut. Die Einwohnerschaft hatte unter ihrem Treiben sehr zu leiden gehabt.

ES wurden dann Einzelheiten über Zeitpunkte und rein Sri- liche Veränderungen getroffen. Nachdem die einzelnen Zeiten ent­sprechend dem Stande der Uebernahine eingeieilt worden waren, verabsdiiedete man fidj.

Um 16 Ubr trafen ein russischer Major und ein Haupimann ein, die Sonbersragen regeln sollten. Die Russen boten sofort ihre berühmten langen Zigaretten mit Mundstück an und trugen dann im Verlause der Verhandlungen einige kleine Wünsche vor, die sich auf örtliche Fragen bezogen. Sie baten dann im Lauf des Siachmittags, einen deutschen Offizier nach Brest-Litowsk zu wei­teren Besprechungen begleiten zu dursen.

Der Eindruck dieser rein militärischen Zusammenkünsie war der einer s e l b st v e r st L n d l i d) e n Z u s a rn m.e n a r b e i t, bei der beide Teile auch fidjcrftellen wollten, daß bei der Uebernahine der neuen Stbfdjnitte keine längere Truppenleere zu irgendeiner Zeit die Einwohner dem Terror von räuberisdien Banden auSliefern würde. Der Wunsch wurde mehrere Male von beiden Setten betont.

Deutsche und «ngHsch« Schulen in Istanbul

Die beiden englischen Sd-ulm in Istanbul haben den Unterridjt nickt wieder anfnehinen können, weil die englischen Lehrer die Reise von England nad) Istanbul zum neuen Unier- richiSsemester nicht mehr angetreten Haben. Im Gegensatz zu den englildzen Schulen wirb in der deutschen Schule in Istan­bul der Unterricht uneingeschränkt weiter fortgeführt.

Die Hindenburgspende zum 2. Oktober

Anläßlich der Wiederkehr des Geburtstages des verewigten Generalseldiiiarsd)alls und ReidiSpräsidenien von Hindenburg sdittttei die vor zwölf Jahren von ihm eirichtete SttsiungH i n denburgspende" wiederum 425 000 Reichsmark aus, die in Beträgen von durdischnittlich ISO Reichsmark an notleidende Kriegsbeschädigte und KriegShinierbliebene des Weltkrieges gehen.

DieTechnischen Kommandos"

Zwanzig Jahre Technische NothilFe

Berlin, 30. September. (DNB.f

Aus Slnlaß des 20. Jahrestages der Technischen Nothilfe fand im NeId)Samt TSi Berlin-Steglitz am Samstag ein ?l P p e l l statt, zu dem auch eine Slbordnung der Ted)uisd)en Stothilse des Suoetenlnudes ci'fdjlcucn war.

Der Chef der TS!, SS-Gr»ppenführer Weinreich, gab einen eingehenden Rüikbiiik aus die Gesd)ichie der TN und sprach feinen Mitarbeitern, von denen die beiden Landessührer beim Reichsamt, Fornoni und Dr. Siöthermcier, gleidizeittg an diesem Tage nuf eine JOsährlgc Mitgliedschaft zurückbltckcn köuiteu, seinen Dank aus. Der Chef der Orduuttgspoltzei, General Daluege, dankte in auerkeuttettden Worten sür die Leistungen, die die TS! i» selbstloser Weise für das Bolksgauze geleistet hat. Er ging dabei aus von den eigeueu Ersahrungen, die er als aller S!oi- helfcr.iu früheren Jahren und später in seiner Eigeusehaft als. Chef der Ordnungspolizel gesammelt Hai.

*

In dem glänzenden Feldzug gegen Polen Hai auch die TN ihren Man» gestellt. Uumittelbar im Gefolge der sieg- rcld) vordriugenden Truppen waren die ,.T e d, tt i f d) c tt K o m- m a u d o s" der TN ctugesetzt. Sic hatten wtdittge Slufgabcn zu lösen, so tt. n. bic großen lebenswichtigen Betriebe, vor allem Gas-, Wasser- und Elektrizitälstverkc zu erkunden und zu be­setzen. Im o b er s chl e s i s ch e n Industriegebiet murbeu Bergwerke, Eisenhütten und ähnliche Betriebe von ihnen erkun­det und alle Maßnahmen getroffen, daß ohne Verzug wetter­gearbeitet werden konnte. Der Truppe selbst haben die Technischen Kommandos bei der Errichtting ttttb Einrichtung von Stellungen, bei der Legung von Lettuugett, bei der Ausräumung von .Hin­dernissen, beim Brückenbau, bei Sprengungen usw. wertvolle Dienste geleistet.

Bon nicht mittbet großer Bedettlung waren die Slusgaben, die derB e r e i i s ch a f l s d > e n st" in den weiter hinter der Front zurückliegeudeu Gebieten zu lösen hatte. Schlagartig erfolgte der Einsatz der m o t o r i s i e r t e u B e r e i t s ch a f t r z ü g e. Lang und victscittg ist die Liste der geleisteten Slrbeiteu: Gebäude und Schornsteine waren aus militärischeu Gründen uiederzulegeu, Slotbrücken und Umgehungsbrücken zu bauen, Straßen und Wege tviederherzustellen. Eine besonders gefährliche Slrbeit war das Sln 8 räumen der p o l n i s d> c tt Bunker; im Industrie­gebiet wurden Etseubahuaulagen wiederhergestellt, so daß der Transport der ivieder in Gang gesetzten Produktion sofort wieder- niifßcitommcti werden konnte, ttttb ähnliches mehr.

Friedenswillen der Frauen in USA

Sie wollen ihre Söhne nicht für Roosevelt opfern lassen

Washington, 1. Okiober. (DNB.! Ein großer Frauenver- Imnb, die Frauenliga sür Frieden und Freiheit, hielt hier eine Proiestversatttmlung ab gegen die etientuelle Aufhebung. des Waffenembargos, die den Friedenswillen weiter amerikanisckter Kreise eindrucksvoll zum Slusdruck brachte. Spreckzer waren die bekannieu isosaiionistiichen Senatoren Clark, Stye, Capper, Tho­mas tt. n.. die Roosevelt mit Wilson verglichen. Wie seinerzeit Wilson habe Sloosevelt 1936 bei seiner Wahl das Versprechen ab­gegeben, das amerikauische Volk aus allen fremden Verwicklungen Herauszuhalieu und KriegSgewinne nicht mit amerikanischetn Blut oder Geld zu erkaufen. Dieser selbe Roosevelt treibe heute mit dem Versprechen von Krtegsgewinuett dauernd Hetzereien und ver­suche das Schicksal Slmerikas a» das der europäisdieu Demokratien z» ketten. Die Reden zeigten, daß das Rückgrat der isolationistischen Bewegung die amerikanischen Sltütter sind, die ihre Söhne nicht nuf den europäischen Sdilachlfeldern opsern wollen.

Fort mit den britischen >Varen

England hat in Ostasien nichts zu suchen"

Peking, 30. September. lDS!B.) Die Pekinger ZeitungHsin Min Pao" nntcrstreid)t, daß Ostasien allein Japan und China angche nnd daß die Neuordnung ntchi zu den Interessen Englands gehöre. Euglnitd, das in Europa in die Enge getrieben sei, ver­suche jetzt, seine Eiumischuttg in die astnsiattschen Sliigelegenheiten in Vergessenheit zu bringen und die Ticulsiner Verhandluitgen wieder zu eröffnen. Der politische und ivirischasttiche Einfluß Englands in China werde jedockt so oder so auf jeden Fall aus- geschaliei werden.

In einer Masseuversamtuluttg in Kaifcng wurde beschlossen, von Beginn Oliober ab jeden Handel mit b r i i i f d) c n Waren z u verbieten. Britische Waren, die trotzdem noch angeboien würden, sollen konfisziert und das Geschäft zwei Monate lang gcsd)losscn werden. ,. .

Tiso Nachfolger Hlinkas

Erster Kongreß der Slowakischen Volkspartei in der selbständigen Slowakei

Prcßbiirg, 2. Oktober. Aus dem ersten Kongreß der Slowa­kischen Bolksparlci in der selbstättdigeit Slowakei wurde Minister­präsident Dr. Tiso eittstitttmig ztttn SladifoigcrHlinkas itnParicl- vorsih gewählt.

Stachdcm Dr. Tiso den Führer der deuischen Volksgruppe Iit der Slowakei, Ingenieur Karma sin, der au der Spitze einer größeren Slbordnung an dem Paricikongrcß iciluahi», herzlich be­grüßt hatte, hiell er eine Slusprache, in der er sidjilich betvegi unter dem Beifallssturm der S.lleuge erklärte, daß es eine sclbstperstäud- liche Dankespslid,! gewesen ist, wenn die Slowakei ihre Soldaten an die Sette der bcutfdjcn Truppen gestellt hätte, als Sldolf Hitler sein Volk zur Sicherung seiner Lcbeusrechie zum heroisdien Ein­satz aufrief. Die Slowakei bilde heute mit Deutschlnnd eine unzerbrechliche Einheit für ein neues Europa und eine bessere Gerechtigkeit.

Neuer Oberbefehlshaber in China

Ziel: der beschleunigte Sturz Tschungkings

Schanghai, 1. Oktober. (DNB.) General Slishio übernahm anl Sonntag in Stanking den Oberbefehl über sämiliche In China kämpfenden japanischen Truppen, die damii erstmalig seit Beginn des Konslikis einem einheiiliche» Oberkommatido tinierstellt sind. In einer Erklärnng wies General Slishio daraus hin, daß die Ein- ridiiuttg eines Haupigtiariiers notwendig geworden sei, nm die aniijapanische Slegternng in Tschnngkittg endgültig zu vernichten. Umfangreiche niiliiärisdte Operationen seien in M i i e l ch i n a be­reits im Gange, nm den Sturz Tschmtgkittgs zu besd,lettttigett.

Eisenbahnunglück in Argentinien

Bisher 5 Tote, 50 Schwer- und 15 Leichtverletzte

Buenos Aires, 1. Oktober. In der Provinz Cordoba fuhr in der Stadst zum Sonntag ein Schnellzug in voller Fahrt auf einen Gülerzng auf. Verschiedene Wagen wurden halb zer­stört und itteinandcrgeschobcn. Bisher sind fünf Tote, 15 Leichi- tmb 50 Schwerverletzte geborgen worden. Die Sd,»ldfrage ist nod, ungeklärt. Die Bergungsarbeiien sind sehr sd,wierig.

Ammoniak alsTreibsfoff für Kraftwagen

Genna, 1. Oktober. In Italien sind Versuche mit Slmmoniak als Treibstnsf für SlntoS an Stelle von Benzin vorgenommen morden. Die bisherigen Experimenie werden als gelnitgen be­zeichnet. ES Hai sich ergeben, daß eine Lastanio 1.5 Kilograttint Ammoniak sür 10 Kilometer benötigt.

Das große Los der Lultschuiz-Lotteri,

Der Hauptgewinn der 3. Geldlotterie be« ReichSluflschutzbundeS in Höhe von 80 000 Mark ist auf da« DoppelloS Nummer 518 004, und. zwar nad, Berlin, gefallen.

Moiotow empfing den türkischen Außenminister

Der türkische Außenminister, Saraeoglu, wurde gestern um 18 Uhr vom sowjettsck>en RegiernngSd)rf und Slußenkommissar Moloiow im Kreml empfangen.

Huii notiert

Der erste Schneefall in den Beskiden. Infolge der starken Slb. kühlung ist in O st m ä h r e n in den Beskiden am Donnerstag und Freitag der erste Sd,nee gefallen. Seit vielen Jahren ist der erste Zd,neesall nicht mehr so frühzeitig eingeireien.

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Ein Fluß brannte. Ein kleines Flüß^en, die Geisel, sing bei Benndorf plötzlich vormittags an zu brennen. Eine Oelsd,icht, die sich, auf der Wasseroberfläche 40 Meier weit ausgebreuei hatte, war offenbar durch ein fortgeworfenes brennendes Streichholz ent­zündet worden. Die Flammen schlugen meterhoch und griffen auch auf die Uferböschung über. Der Brand wurde, dadurch gelösd,i,' daß das Sperrwehr an der nahen Mühle geschlossen wurde, so daß das Geiselbett keinen neuen abwäfferhaliigen Zufluß beiam.

Elektrisch geladene Türklinke. In Gebhardshagen bei Haldens­leben hatten zwei Arbeitskämeraden die Türklinke ihre« Zim­mers durch eine Verbindung mit der Siubenlampe unter Strom nnd dann einen dritten Kameraden ins Zimmer gerufen. Slls : die Klinke berührte, erhielt er eilten Schlag, und konnte die Hand nicht mehr von der Klinke befreien. Sluf sein Sdireien stell­ten die beiden anderen endlich den Strom ab. Der Unglückliche war besinnungslos znsammengebrochen.. Unter heftigen Schmerzen blieb eine vorübergehende Lähung der Armes zurück.