s. Januar 1916,

Meine Presse.

Nr« 1. Seite 3.'

Des Kaisers Aeujahrsbolfchasl.

> Der Kaiser Hai aus Anlaß des Jahreswechsels fol­genden Erlaß gegeben:

i A» das deutsche Heer, die Marine und die Schutztruppen!

> Kameraden!

Ein Jahr schweren Ringens ist abgelaufen. Wo immer die Ueberzahl der Feinde gegen unsere Linien an­stürmte, ist sie an Eurer Treue und Tapferleit zerfcheSt. Ueber- all, wo ich Euch zum. Schlagen ansetzte, habt Ihr den Sieg glorreich errungen. Dankbar erinnern wir uns heute vor allem der Brüder, die ihr Blut freudig dahinge­geben haben, um die Sicherheit für unsere Lieben in der Heimat und unvergänglichen Rnhm für das Vaterland zu erstreiten. Was sie begonnen haben, werden wir mit Gottes gnädiger Hilfe vollenden. Noch strecken die Feinde von West und Ost, von Nord und Süd in ohnmächtiger Wut ihre Hände nach allem aus, was uns das Leben lebenswert macht. Die Hoffnung, uns im ehrlichen Kampf überwin­den zu können, haben sie längst begraben müAen. Nur auf das Gewicht ihrer Maffe, auf die Aushungerung unseres ganzen Volkes und auf die Wirkungen ihres ebenso frevelhaf­ten wie heimtückischen Verleumdungsfeldzuges auf die Welt glauben sie noch bauen zu dürfen. Ihre Pläne werden nicht gelingen. An dein Geist und an dem Willen, der Heer und Heimat unerschütterlich eint, werden sie elend zu­schanden werden: dem Geist der Pflichterfüllung für das Vaterland bis zum letzten Atemzug und dem Willen z « m S i e g c. So schreiten wir denn in das neue Jahr. Vor­wärts mit Gott zum Schutz der Hemmt und fiir Deutschlands Größe.

! Großes Hauptquartier, den 31. Dezember 1913.

] Wilhelm.

Der Kaiser an den Chef des Generalstabs.

Der Kaiser hat an den Ch ef d es Gen eralstabs des Feldheeres ein Handschreiben gerichtet, das lautet:,

, Mein lieber General v. Falkenhayn!

! Ich will düs Jahr 1915 nicht zu Ende gehen lassen,

' ohne noch einmal mit Dankbarkeit der großen militärischen ; Erfolge zu gedenken, die uns mit Gottes Hilfe in demselben 1 beschieden gewesen sind.

Im W e st e n die Winterschlacht in der Cham- pagne, die siegreichen Kämpfe in Flandern, die große Herbstschlacht bei La Basste und Arras, im Osten die durch die endgültige Befreiung Ostpreußens gekrönte M a su r e n schl ach l. der Siegeszug in Polen und Kurland, der in Anlage und Durchführung gleich bewundernswerte Feldzug in Galizien und zum Schluß die glänzenden Operationen auf dem Balkan. Kriegsschauplatz, das alles sind, um nur die größten hervorzuheben, Leistungen, die in ihrer ganzen, vollen Be­deutung zu würdigen, erst einer späteren Gefchichtsschrer. bring Vorbehalten sein wird.

Schon heute aber ist cruszusprechen, daß neben den- zähen Tap f e r k e i t und dem Heldenmut der Truppen, sowie ihrer mustergültigen, hervorragen, den Führung der planvollen, tatkräftigen und voraus- schauenden Arbeit der obersten Heeresleitung das Verdienst hierfür gebührt. Unter Ihrer vorbildlichen, sicheren Leitung hat der deutsche Generalstaü seine oft er- probte' Tüchtigkeit von neuem bewiesen und sich im alten Rufe bewährt. Ihnen und Ihren Mitarbeitern gilt daher heute im besonderen mein Dank und meine höchste An­erkennung. Ich weiß deshalb auch, daß ich wie ich mit dem deutschen Volke auch im kommenden Kriegsjahre der Umsicht und Tatkraft der Führer und der Tapferkeit unserer unvergleichlichen Truppen mit ruhiger Zuversicht vertraue, so auch weiterhin auf Ihre Hilfe mich unbedingt verlassen und auf Ihre erprobte Einsicht bauen kann.

, Me di« Korrespondenz Hoffmann meldet, hat König Ludwig III. von Bayern an die bayerische Ar­mee folgenden Tagesbefehl gerichtet:

Das Jahr 1915 liegt hinter uns, ein Jahr heißen Völ­kerringens, wie es die Weltgeschichte noch nicht, gesehen hat. Gewaltiges haben unsere Truppen im treuen Zusammen­halten mit unseren tapferen Verbündeten (Tclerstet. An unsere» Westfront zerschellten die feindlichen Stürme. Auf den y/sipreußischen, galizischen und pol- Nischen Schlachtfeldern wurde der cxn Zahl weit überlegene Gegner geschlagen und tief in das Land zurück­geworfen. In rastlosem Vorgehen wird auf dem Balkan ein tapferer Feind überwältigt. Ueberall, wo gyLimpft wurde, sehen wir Bayerns Söhne in edlem Wetteifer mit deutschen Bruder stammen. Von Flanderns Küste bis zu» den Vogesenkämmen, von KwLand bis tief in den Balkan hinein, wo schon vor mehr crlß 200 Jahren Kurfürst Max Emanuel seine Bayern zum Siege geführt .Ijai, aller Orten haben sich die bayerischen Truppen be- !währt in kühnem Angriff wie in zäher Verteidigung der -ihnen anvertrauten Stellung. Ich sage meivren königlichen ^Dank den Tapferen, die der bayerischen Armee -neuerdings so hohen Ruhm erworben haben. Ich sage meinen königlichen Dank den Helden, die ihre Bayernireue mit dem Tode aus dem Schlachtfeld besieget: haben. Nicht ^vergessen will ich der unermüdlich en A.rb eit derer, die in der Heimat das Schwert schärfen, das den Feind zu Boden schlägt. Auch ihnen meinen wärn^iren Dank und «Anerkennung. Noch wollen aber die Feinde nicht an den Sieg unserer gerechten Sache glauben, Noch bedarf es weiterer Kämpfe zur Entsche-'dung. Voll stolzen Vertrauens auf meine kampferprobten Truppen gebe ich mich der Erwartung hin, daß sie weiter kämpfen in treuer Pflichterfüllung für Heimat und H.rrd, für König und Vaterland, für Kaiser und Reich, bis hu einem sieg­reichen Frieden.

Der Kaiser und der Bayerkömg.

/ Der König von Bayern hat an bei- Kaiser ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt:

* Zum zweiten Male bringen wir Dir zur Jahreswende unsere herzlichen tiefempfundenen Glück- und Segens­wünsche dar. Der Rückblick auf die von eieem glänzenden Erfolge gekrönten gewaltigen Leistungen ix# deutschen und der uns verbündeten Heere und aus die kraftvolle Haltung des ganzen in freudigem Opfermute bewährten deutschen Volkes stärkt unsere u n e r s ch ü t t e r l ich : Z n v e r s i ch t. daß mit Gottes Hilfe unsere g e r e ch i e Sache unter Deiner ruhmreichen Führung zu eirid'Ln ehrenvollen, Deutschlands Größe und seine friedliche Weiterentwicklung sichernden Ende gebracht wird. In dieser 'vertrauensvollen Zuversicht» treten Deutschlands Fürsten nutz, freien Städte, wie das ganze deutsche Volk in das nei^e, Jahr mit dem festen Entschlüsse, alle, Hindernisse zu übeaöviuden, die dem erstrebten Ziele noch im Wege stehen. Gioüi schütze weiter­hin Dich und Dein Haus und unserlie, bes deutsches .Vaterland.

Ludwig. Marüe Therese.

Vom Kaiser ist beim König volll Bayern ein Telegramm eingetroffen, das lautet:

Dir und der Königin meinen innigste: r Tank für Euer so freundliches Gedenken zum Jahresschlüsse. Bon ganzem Herzen erwidere ich Eure guten Wünsckje für Euch und Euer ganzes Haus Zuversichtliche-: denn je dür­fen wir bei dieser Jahreswende auf den.endgültigen Sieg unserer mit reinem Gewissen erihobcnen und ge­führten Waffen und auf eine glückliche Zukunft des deutschen Vaterlandes hofft/n. Dein Bayern- valk hat hierzu durch seine unvergänglichen Taten heroischer Tapferkeit und den bei jeder Gelegenheit bewiesenen un­erschütterlichen Siegeswillen rühmlichst Leigetragen. Got­tes Gnade lasse alle unsere Hoffnungen» Wünsche und Ge- ibete zum neuen Jahre in Erfüllung gcchen.

»L SS UHiJtt,

Kaiser and Reichstag.

Der Reichstagspräsident Dr. Kaempf hat dem Kaiser die Glückwünsche des Reichstages zum Jahreswechsel in folgendem Telegramm zum Ausdruck ge­bracht:

Euere Kaiserliche und Königliche Majestät bitte ich na­mens des Reichstags den Ausdruck der wärmsten Glück­wünsche entgegennehmen zu wollen, die bei Beginn des neuen Jahres das deutsche Volk seinem Kaiser ehrfurchts­voll darbringt. Mitten in dem gewaltigen Kriege um seine Existenz blickt Deutschland auf den Kaiser als die Verkör­perung der Macht und Einheit des Reiches mit dem festen Entschluß, unter Euerer Majestät glorreicher Führung den Kampf siegreich bis zur Erreichung des Zieles zu führen, das uns die freie und unbehinderte Entwick­lung deutschen Gei st es und deutscher Kul­tur, sowie des deutschen Wirtschaftslebens gewährleistet. Möge des Allmächtigen Segen ruhen auf Euerer Kaiserlichen und Königlichen Majestät, dem ganzen - Kaiserlichen und Königlichen Hause und auf unserem ge­liebten Vaterlande.

gez. Dr. Kaempf, Präsident des Reichstags.

Hierauf ist vom Kaiser folgendes Antworttelegramm dem Präsidenten zugegangen:

Enrpfangen Sie meinen herzlichen Dank für die treuen Glück- und Segenswünsche des Deutschen Reichstags. Mit dem gesamten deutschen Volke boffe ich zu Gott, daß das neue Jahr unserer gerechten Sache den end­gültigen Sieg und unserem Vaterlande eine neue gesicherte Grundlage für eine segens­reiche Weitere ntwickrung im friedlichen Wettbewerb mit anderen Nationen bringen wird.

gez. Wilhelm I. R.

Die Wünsche des preußischen Landtags.

Die Präsideirten des preußischen Herrenhauses und des Abgeordnetenhauses richteten zu Neujahr Telegramme an den Kaiser, die dieser telegraphisch erwiderte.

*

Auch auf die Glückwünsche des preußischen Staats­ministeriums antwortete der Kaiser in einem Tele­gramm.

Der Kölner Erzbischof.

Der Kaiser hat auf die von dem Kölner Erz­bischof von Hartmann anläßlich des Jahreswechsels gesandten Glückwünsche folgendes geantwortet:

Empfangen Sie meinen wärmsten Dank für Ihre und Ihrer Diözesanen fürbittenden Gebete an der Schwelle des neuen Jahres und für ihre Mitteilung über die erfolg­reiche Mitarbeit des deutschen Episkopats an der Fürsorge für unsere in Gefangenschaft geratenen Heldensöhne. Die Ihnen aufgetragenen Grüße des heiligen Vaters haben mich außerordentlich erfreut. Möge Gottes Gnade, die unser Volk und Vaterland durch die schweren Gefahren und opferreicheil Prüfungen des vergangenen Jahres unerschüttert im Glauben an unsere gerechte Sache hindurch geleiteten, auch im neuen Jahre mit uns und unserem Volke sein.

Gras Tißa über die Lage.

Aus Budapest meldet man: Mitglieder der nationalen Arbeitspartei überbrachten korporativ dem Ministerpräsidenten T i s z a Neujahrswünsche. In seiner Antwort besprach Graf Tisza die politische Lage, wobei er ausführte:

Der Sieg ist in unserer Hand, aber wir dürfen das Schwert noch nicht verbergen, lieber die künftigen Aufgaben sagte der Ministerpräsident: Ter vorzüglichste Grundsatz in der natio­nalen Politik muß darin bestehen, daß wir auf die nicht­ungarischen Stämme, oie unser Vaterland bewohnen, eine starke Anziehungskraft nusüben. Was Oesterreich be­trifft, so dürfen wir wohl hoffen, daß der Krieg endgültig alles weggefegt hat, was einer gegenseitigen Verständigung und einem Zusammenwirken bisher im Wege gestanden hat. Der österreichische Patriotismus findet bei uns stets das lebhafte st e Verständnis und die wärmste Sympathie. Allerdings muß der österreichische Patriotis­mus sich von der alten Vorstellung einer g esam tst « at- lichen Tendenz .befreien. Ter Ministerpräsident sagte ferner: Ich kann meine Ansprache nicht beenden, ohne daß :ch unsere gemeinsamen Gedanken und Gefühle auf unsere Bun­desgenossen ausdrücke. Das Problem der Zusammenfassung aller Kräfte kann an den Grenzen der Habsburgischen Monarchie nicht Halt machen, sondern wir denken hierbei auch an den Bundesgenossen, dessen Jahrzehnte hindurch währende Treue und Freundschaft beit Weltfrieden in der Vergangen­heit gesichert hat, und nachdem sich das Ungewitter des Welt­krieges verzogen haben wird, auch in Zukunft sichern wird. Dieses Bündnis hat naturgemäß eine erfreuliche Ergänzung in dem Anschlüsse der Türkei und Bulgariens gefunden. Hier­durch haben wir erreicht, daß wir, unfern rechten und linken Flügel an das Meer anlehnend, mit Festigkeit unsere ge­schichtliche Ausgabe erfüllen können. Diese Aufgabe wird, wie in der Vergangenheit so auch in Zukunft eine defensive sein. Unser Bündnis bedroht niemanden, kennt jedoch auch keine Furcht vor irgend jemandem. Der Bund wird uns nach dem Kriege jene Sicherheit verleihen, daß wir uns alsdann in voller Ruhe den segensreichen Aufgaben des Friedens widmen können. (Lebhafter Beifall.)

Bulgarien und Oesterreich.

Der Präsident der bulgarischen Sobranje und der Präsident des österreichischen Abgeordneten- Hauses wechselten ebenfalls herzlich gehaltene Neujahrs­telegramme.

Von besonderer militärischer Seite wird derZürcher Post" an der Schwelle des dritten Kriegsjahres geschrieben: Im Westen ist das Wesentlichste nicht nur für die Beurteilung der Vergangenheit, daß wiederholte mit äußerster Kraftanstrengung unternommene und auf die Entscheidung berechnete A n st ürme gegen die deutschen Linien abgewiesen wurden. Für die weitere Entwick­lung des Krieges ist ferner beachtenswert, daß das franzö­sische Heer kaum noch ein volles Jahr in der bis­herigen Stärke aufrechterhalten werden kann, daß die erprobten indischen Truppen nach anderen Kriegsschauplätzen abrücken, und daß der Ersatz hastig ausgebildet werden muß und nur schwer mit einer genügenden Zahl erfahrener Führer versehöar ist. Im Osten wurde das russische Heer auf einem langen Rückzug schwer und nachhaltig er­schüttert. Die Infanterie erlitt furchtbare Verluste. Selbst für das volkreiche Rußland fiub so große Abgänge empfindlich. Für die Zukunft wichtig ist namentlich die Frage, wieweit es gelingen wird, einen brauchbaren Ersatz bei dem großen Offiziersausfall so auszuüilden und zu orga­nisieren, daß wieder völlig operationsfähige Einheiten ent­stehen. Bei Besprechung der Dardanellenaktion streicht der Kritiker den gelungenen Abzug der Engländer heraus und fragt: Wird aber durch diesen verhältnismäßig glimpflichen Ausgang der Eindruck wettgemacht, den an vie­len Stellen der Welt das Z u r ü ck w e i ch e n G r o ß - B r i- 1 a n niens vorderVormachtdesJslam mit einem Verlust von 200 000 Rsimn hewonufen muß? Als türki­scher Gewinn ist jedenfalls zu buchen das Erstarken des Selbst­bewußtseins und das Freiwerden des größten Teiles der Dardanellenarmee. Zusammenfassend stellt der Kritiker fest, daß die Zentral'.nächte die freie Wahl haben, o b, wannund wo sieeinenenischeidenden Schlag führen wollen.

Eulrule-Hoffnungen.

Anläßlich des Jahreswechsels tauschten die Staats­oberhäupter der Entente-Länder Glück­wunschtelegramme aus, die voll hochtrabender Redensarten waren.

Auch sonst haben unsere Feinde zu Neujahr wieder einmal ordentlich an kühnen Traumen sich beaeiitert. Am stärkste«

flammt das Hoffnungsfeuer natürlich auch diesmal in Frank­reich aus. Präsident P o i n c a r e hat au der Spitze des Bullestns des armees" einen Brief an die Offiziere und Soldaten der französischen Armee gerichtet, worin er seine persönliche Ileberzeugung ausspricht, daß das Jahr 1916 den Sieg bringen wird

Der Abgeordnete und ehemalige Ministerpräsident Bart hon, der vor drei Jahren im Aufträge des neuge­wählten Präsidenten Poincare vom französischen Parlamente die Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit förmlich er­preßte und damit den Weltkrieg-beschleunigte, verspricht im Matin" ebenfalls für 1916 den L>ieg und die bedingungslose Rückkehr Elsaß-Lothringens zu Frankreich.

I nJournal" stellt der Senator Humbert selbstbewußt in Aussicht, daß er seine Zeitungskampagne für die Verbes­serung der Arbeitsverwaltung und der Kriegsrüstung mit noch größerem Eifer als bisher fartsetzen werde, und daß der Sieg deshalb im Jahre 1916 nicht ausbleiben könne.

DerTemps" versichert, daß sich die ganze Weltlage zu Gunsten der Ententemächte gewandt habe; die Tatsache allein, daß sich die Franzosen und Engländer in Salonik verschanzt Hütten, habe alle Pläne der Gegner zum Stillstand gebracht. Und so weiter.

22 .

23.

24.

27.

(Schluß der Jahreschronik.)

Oktober.

Französisches LuftschiffAlsace" zur Landung gezwun- gen.

Russisches Ultimatum in Sofia überreicht.

Die Antwort Bulgariens wird für unbefriedigend er­klärt. Am 5. Oktober und an den folgenden Tagen reisen die Vertreter der Vierverbandsmächte nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen von Sofia ab.

Landung französisch-englischer Truppen unter griechi­schem Protest in Salonik.

Das griechisch? Ministerium Beniselos tritt wie- derum zurück.

Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen über­schreiten Drina, Save und Donau. Beginn des serbischen Feldzuges.- Einnahme von Belgrad.

Z a i m i s übernimmt die Bildung des neuen griechi- s ch e n K a b i n e t t s.

S e m e n d r i a besetzt.

Erstürmung russischer Stellungen bei Jlluxt.

Beginn der Feindseligkeiten zwischen Bulgarien und Serbien.

Luftangriff auf London (Docks usw.).

Rücktritt des französischen Ministers des Aeußern Del- c a s s e.

Pozarevac erstürmt. v ;

Uebergang der Bulgaren über den Timok. und folgende Tage Kümpfe vor R i g a.

Bulgaren besetzen V r a n j a an der Bahnlinie Salonik- Nisch

Einnahme von Obrenovac.

Die Oesterreicher besetzten S a ba c, die Bulgaren K u m a- n o w o und V e l e s.

Beschießung der bulgarischen Küste am Aegäischen Meer u. a. Deoeagatschs durch eine Entente-Flotte.

Besetzung von N e g o t i n durch die Bulgaren.

Ueber 3700 Russen bei der Erstürmung von Jlluxt ge­fangen.

KreuzerPrinz Adalbert" bei Libau zum Sinken gebracht.

Die Italiener unternehmen fast während des gan­zen Monats am I s o n z o ohne wesentliche Erfolge Durch, bruchsversuch auf Durchbruchsversuch.

Besetzung von V a l j e v u und P e t r o v a c durch die Oe st erreiche r, von U e s k ü b durch die Bulgaren.

Luftangriff auf Venedig.

Die Bulgaren erobern Z a j e c a r.

Der englische KreuzerA r g y l l" gescheitert.

Das stark befestigte Pirat von den Bulgaren erobert. Rücktritt des französischen Ministerpräsidenten V i v ia n i, dem B r i a n d im Amte folgt.

Erstürmung der Butte d e T a h u r e in der Champagne durch deutsche Truppen: 1300 Gefangene.

Auf den östlichen Kriegsschauplätzen wurden von deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen im Oktober über 66 000 Mann gefangen genommen.

November.

C a c a k in Serbien genommen.

11 f icc in Serbien erobert.

Kämpfe an Styr und Strhpa, in denen 3000 Russen gefangen werden.

Einrücken deutscher Truppen in I ä go d i na.

Rücktrr tt des griechischen Ministerpräsidenten Z a i- m i s. Sein Nachfolger: S k u l u d i s.

Einnahme von Nisch und Kraljewo.

Das englische bl-BootE 2 0" bei den Dardanellen ver­senkt.

K r u s e v a c genommen.

Der kleine Kreuzer1l n d i n e" wird versenkt.

Der italienische PersonendampferAncotta" torpe­diert.

In Serbien Leskovac genommen.

Besuch eines Zeppelinluftschiffes in Sofia.

Ein französisches Torpedoboot versenkt, und die folgende Zeit: Erbitterte Kämpfe am Görzer Brückenkopf. Die Stadt Görz wird von den Ita­lienern heftig beschossen.

Auflösung der griechischen Kammer. Neu­wahlen: 16. Dezember.

Rücktritt des englischen Ministers Churchill, und folgende Tage: Kämpfe bei C z a r t o r y s k.

Die Bulgaren nehmen Prokuplje: 7000 Gefangene. Besetzung von K u r s u m l j a in Serbien.

Die' Oesterreicher rücken im Sandschak ein.

Nova Varos, Raska, Prepolac werden besetzt. Einnahme von Novipazar.

Südlich von P r i st i n a nehmen die Bulgaren 8000 Ser­ben gefangen.

P r i j e p o l j e von den Oesterreichern genommen.

M i t r o w i c a und P r i st i n a besetzt: viele tausend Ser­ben gefangen, große Kriegsbeute.

Verlustreicher Rückzug der Engländer im I r a k unter dqm Druck türkischer Angriffe. Englische Niederlage bei K t e- siphon.

Das Amselfeld in Serbien vom Feind gesäubert. Niederlage der Engländer bei K u t - e l - A m a r a. - !6. Rückzug der Franzosen von K r i v o l a c.

!7. und die folgende Zeit: Neue im wesentlichen erfolglose sehr verlustreiche italienische Angriffe an der Jsonzofront. !9. Einnahme von P r i z r e n durch die Bulgaren: über 17 000 (.befangene, sehr viel Kriegsmaterial erbeutet.

50. M i n i st e r w e ch s e I in Oesterreich: Minister des In­nern wird Prinz zu Hohenlohe-Schillings- s ü r st an Stelle des Barons von Heinold, Handelsmiinstcr: Direktor Spitzmüller an Stelle von Schusters; Fi­nanzminister: Ritter von Leih an Stelle des Barons von Engel.

Italien unterzeichnet den Londoner Solidari­tätsvertrag.

Dezember.

1. Einnahme von Boljanic, Jabuta und P l e v l j e. I General Ioffre wird Oberbefehlshaber aller französischen Armeen.

4. Besetzung von Monastir. .*

PertrauenSkundgcbung für das Kabinett Salandra in der italienischen. Kammer.

5. Französisch-englischer Rückzug nach der griechischen Grenze unter dem Druck der bulgarischen Armee: starke Verluste des Feindes, der sich auf salonik zurückziehk.

6. I p e k eingenommen, Djakova, Struga und O ch - rida besetzt.

7. Höhe 193 bei S o u a i n in der Champagne wird von den deutschen Truppen genommen.

t2. Einnahme von Do : ran und Gewgheli. l3. Die Montenegriner bei PI e w l j e geworfen.

Kut-el-Amara am Tigris von den Türken angc- «ürsn.

4.

10 .

11 .

23.

15. -General Douglas Haig wird Befehlshaber des britischen

Heeres in Frankreich; General Fr euch Oberbefehlshaber über alle englischen Truppen r

16. Bijelopoljein Montenegro erstürmt;

Die griechischen Wahlen ergeben eine Mehrheit für die Regierung.

17 Der kleine KreuzerBreinen' in der Ostsee torpediert.

20. Die Engländer räumen, von den Türken bedrängt, die W e st k ü st e & -II H p o I i s.

General Nutzkis Rücktritt vom Oberbefehl der russi­schen Nordarme:.

21. Der deutsche Reichstag bewilligte weitere zehn MiI-

l i a r d e n Mark für K r i e g s z w e ck e. j

21.28 Kämpfe um den Hartmannsweilerkopf.

23.26. Starke Angriffe der Russen an der bessarabi- chen Front abgewiesen.

27. Angriff der S e n u s s e n gegen die ägyptische Westgrenze bei Solum und Matruh. ;

Nach einer Zusammenstellung von Kapitänleutnant a. D. Heinrich L i e r s e m a n n, die von derFrankfurier Zeitung" veröffentlicht wird, haben verloren:

England.

8 Linienschiffe 15 Unterseeboote

7 Panzerkreuzer 10 Hilfskreuzer

7 Kleine Kreuzer --

13 Kanonenboote 83 Gefechtseinheiten.

23 Zerstörer und Torpedoboote

Frankreich.

1 Linienschiff 6 Unterseeboote

1 Panzerkreuzer 1 Hilfskreuzer

1 Kanonenboot ' .

1 Streuminenschiff 18 Gefechtseinheiten

7 Zerstörer und Torpedoboote

1 Panzerkreuzer

1 Kl. Kreuzer

3 Kanonenboote

4 Minenschiffe

2 Zerstörer u. Torpedoboote

Rußland.

1 Unterseeboot 1 Hilfsschiff

12 Gefechtseinheiten

1 Kl. Kreuzer

1 Linienschiff

2 Panzerkreuzer 1 Kl. Kreuzer

England:

Frankreich:

Rußland:

Japan:

I t a l i e u:

Japan. j

2 Zerstörer u. Torpedoboote 3 Gefechtseinheiten

Italien.

5 Zerstörer u. Torpedoboote 3 Unterseeboote

12 Gefechtseinheiten Gefechtseinheiten 83

»18

- 12

o

12

im ganzen 128 Gefechtseinheiten Wir haben also im Laufe von 17 Monaten 128 Gefechts­einheiten unserer Gegner vernichtet; eine recht stattliche Zahl! Vergleicht man damit unsere Verluste und die unserer Ver­bündeten. so findet man, daß sie bedeutend geringer sind. Die

Verluste an Handelsschiffen

sind ganz gewaltige. Bis Ende August 1915 waren es schon 565 Schiffe mit 004 833 Br.-R.-T., die englische Handelsflotte hat etwa 6 Prozent aller ihrer Handelsschiffe bisher eingc- büßt. Dem englischen Handel sind durch unsere O-Boote und Auslandskreuz-:r, desgleichen durch unsere Minen ganz erheb­liche Verluste verursacht toorden. Unsere braveEmden" hat allein den englischen Handel schätzungsweise um 75 Millionen Mark, dieKarlsruhe" um 63 Millionen Mark und die Dresden" um 12 Millionen Mark geschädigt! Das sin> Zahlen, die selbst das reiche England empfindlich spürt.

April

Juli

24.

Aug.

Scptbr.

Oktbr.

23.

Jan. 5. Bilndesratsverordnung über die Bereitung von Backwaren.

14. Einschränkung der Verfütterung von Hafer.

25. Verordnung zur Sicherstellung der Getreide-

und Fleischvorräte.

Febr. 2. Erlaß des Eisenbahnministers mit Leitsätzen für verstärkte Ausnützung der eisenbahn- eigenen Ländereien.

4. Verordnung über Vorrats Erhebungen.

13. Höchstpreise für Hafer.

17. Verordnung über zuckerhaltige Futter»

m i t t e !.

Neue Höchstpreise für Kar toffcln.

Verordnung tzber den Verkehr mit Futter­mitteln.

Höchstpreise für F u t t e r g e r st e.

Höchstpreise für Brotgetreide.

, Errichtung einer Reichsfuttermittel- st e l l e.

Der Bundesrat erläßt eine Verordnung gegen eine übertriebene Preissteigerung bei dem Handel mit Gegenständen des täglichen Be­darfs.

Bundesratsverordnung gegen Lebensmittel-! Wucher. (Höchstpreise, Enteignung usw.) ! Bundesratsverordnung wegen Kernhaltung unzu-^ verlässiger Personen vom Handel.

Verordnung über die Errichtung von Preis- p r ü f u n g s st e l l e n.

Einheitspreis für zuckerhaltige Futter­mittel.

Novbr. 12. Neue Verordnungen zur Regelung des Lebensmit- mittelmarktes (Kaffee, Tee. Kakao, Buchweizen, Hirse, Gemüse, Zwiebeln, Obst, Sauerkraut, Rege lung des Nkilchverbrauchs).

In der Jahresvorsammlung desEhrbaren Kanfmauus" in Hamburg wurde von dem Vorsitzenden der Handelskammer N. Crasemann der Jahresbericht erstattet und dabei der deutschen Volkswirtschaft hinsichtlich ihrer Anpassungsfähigkeit, der deutscherr Industrie wegen der Uinschaltung der Arbeit und der Landwirtschaft wegen der Versorgung mit Nahrungsmitteln während des Krieges gedacht. Auch der d e u t s ch e H a n d e l habe. an der Versorgung mit Nahrungsmitteln und den sonstigen nowendigen Gütern mitgeholsen. Hamburg habe inc Willen zur Ueberwindung der gegenwärtigen Schwierigkeiten und in der Kraft zur Erreichung dieses Zweckes hinter keiueiu anderen Teile des deutschen Vaterlandes zurückgestanden. Ein­gehend wurde dann die Mitwirkung der Harrdelskammer an der Lösung der durch den Krieg ausgetretenen Fragen crirähut, die für die zukünftige Entwicklung des deutschen Handelsverkehrs wichtige Loslösung des Handels von fremdlän­dischen Einflüssen, insbesondere der englischen Vor­mundschaft, gestreift und der Wrederanknüpsung der handels­politischen Beziehungen zu den in Betracht kommenden Staaten nach dem Kriege gedacht und betont, daß der K o l o n i a l b e- s i tz Deutschlands keineswegs geschmälert tver-- den dürfe. Die Versammlung richtete zum Schluß ein Tele-

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