schäftssprache nur in deutscher Sprache gestattet. Auf die bisher üblichen Warenbezeichnungen findet die Verordnung keine Anwendung. Die Buch- und Rechnungsführung sämtlicher Gewerbetreibender hat nur in deutscher Sprache zu erfolgen.
Portugal.
"In LIsiabon haben über vierzig Massenversammlungen der Oppositionsparteien stattge- funden, in denen gleichlautende Resolutionen gegen d e n K r i e g angenommen wurden.
Balkaustaaten.
* Die Aufständischen in Albanien stehen im Kampfe mit den Truppen E s s a d - P a s ch a s in der Ebene von Kroia. Die Italiener, die sich auf dem Dampfer „Re Umberto" eingeschifft hatten, sind wieder an Land gegangen.
Amerika.
* Auf den Philippinen-Jnseln ist eine Aufstands- bewegung im Gange. Die Revolte richtet sich gegen alle Englisch Sprechenden. Die Aufständischen haben mehrere Kabel mit dem Festlande durchschnitten. so daß, über die Ausdehnung der Revolution nur spärliche Informationen etntreffen. Bereits vor einiger Zeit hatten amerikanische und englische Staatsbürger sich über die drohende Haltung der Eingeborenen beklagt. Man hat jedoch in Washington der Angelegenheit offenbar nicht genügende Bedeutung bcigemeffen. Jetzt soll der Ausstand sich bereits über die ganze Insel Luzon ausgedehnt haben. Die amerikanische Regierung wird voraussichtlich ein Kreuzer-Geschwader nach dem Ausstandsgebtete entsenden.
"Die Ver. Staaten haben ein Ultimatum an Mexiko gerichtet, worin gesagt wird, daß der erste Zusammenstoß, der jenseits der Grenze in der Gegend Naco-Douglas sich ereignen werde, zu dem Ergebnis führe, daß die Ver. Staaten die Feindseligkeiten eröffnen.
Llreckung äer Getreickevorräte.
Wirtschaftliche Maßnahmen des Bundesrats.
In seiner letzten Sitzung hat der Bundesrat eine Ergänzung und Erweiterung der Bestimmungen über die wettere Streckung unserer Getreidevorräte beschlossen. Danach sind jetzt Roggen mindestens bis zu 82 Prozent. Weizen bis zu 80 Prozent durchzumahlen, wobei die Landeszentralbehörden bei einer einzelnen Mühle aus besonderen Gründen eine Ausnahme zulassen können. Sie tonnen ferner wie bisher Roggen- und Weizenauszugsmehle, aber nur bis zur Höhe von 10 Prozent, zu- lassen. Weizenmehl darf von den Mühlen künttig nur in einer Mischung abgegeben werden, die auf 30 Teile Roggenmehl siebzig Teile Weizenmehl enthält. Das gilt auch für die Kunden und Lohnmüllerei.
Eine weitere Verschärfung hat auch das Set» fütterungsverbot erfahren. Wahlfähiger Roggen und Weizen dürfen jetzt nicht mehr verfüttert oder geschrotet und auch nicht mehr zur Futtermittelbereitung verwendet werden. Das Verbot erstreckt sich auch auf Roggen und Welzen, der mit Mlderer Frucht gemischt ist. sowie auf Roggen- und Weizenmehl, das allein oder mit anderen Mehlen gemischt, zur Brotbereitung geeignet ist. Endlich darf auch kein Brot mehr verfüttert werden, mit Ausnahme von verdorbenem Brot oder Brotabfällen. Die Landeszentralbehörden können die Verwendung vom Roggen und Weizen, sowie von Roggen- und Weizenmehlen zu anderen Zwecken als zur menschlichen Nahrung, noch weiter beschränken oder verbieten.
Zur Bereitung von Roggen- und Wetzendrot dürfen Auszugsmehle nicht verwendet werden. Wetzenbrot muß 30 Prozent Roggen- fi^ehl enthalten, das Weizenmehl kann dabei bis zu W Prozent durch Kartoffelstärtemeht ersetzt werden. Roggenbrot muß auf 00 Teile Roggenmeht 10 Teile Kartoffelstöcken, Kartoffelwalzmeht ober Karloffei- stärkemehl, oder 30 Teile gequetschte oder geriebene
aus. Als am Ende der Gaffe ein Licht aust zog er sich scheu hinter die Vorhänge zurück, unk oer Nachtwächter — denn dieser war es, der seiner Laterne daherkam — einen schrillen Pst! tonen ließ, schrak er heftig zusammen, und Hände krallten sich krampfhaft in die Fenstervorh ole er fast abriß.
Der Nachtwächter ging mit langsam tappe Schritten vorüber. Franz ließ hastig die Rou an beiden Fenstern nieder.
Plötzlich ging er zu dem Ofen, dessen Tr öffnete. Aber das Feuer war schon lange erlo
Bstanz schauderte zusammen, als ob er Dann ho.te er den Papierkorb herbei, stopfte tmen voll Papier und entzündete es. Doch der winen guten Zug zu haben. Das Papier n niwt ordentlich brennen, eine dicke Rauchwolke d aus dem Ofen und erfüllte das Zimmer mit beizendem Rauch.
«anz mußte husten. Er öffnete die Tür zu ^^enzimmer., in dem sein Vater zu schlafen pf r>;« e n H, en *r. r v G ' er S'itbe, die nach dem Hose hi> elroaT' an ^ en °^ en und der Rauch verzog
Das Feuer im Oken flackerte jetzt hell auf. si Brusttascheerschlossenen und versiegelten Brief am
. öffnete die Ofentür und wollte den Bri oas iveuer id errett.
„.ÜÄ 14 lacf)le höhnisch auf. „Ich will zuersi sehen, was darin steht . . murmelte er an den Schreibtisch seines Vaters, setzte sich ichnitt mit einer Papierschere den Bruch au'. . vrci.ete er das Bmit Papier vor sich aus. stützt Stau in beide Hände und begann zu te-en.
Rach kurzer Zeit lachte er wieder spöttisch aus
»Aljo das hat der Alte beabsichtigt," mur
Kartoffeln enthalten. Bei größerem Karloffelzusatz muß das Brot mit der Bezeichnung „X" versehen werden. Statt Kartoffel- kann Gerstenmehl, Hafermehl, Reismehl oder Gerstenschrot zugesetzt werden. Reines Roggenbrot, zu dessen Herstellung der Roggen bis zu mehr als 93 Prozent durchgemahlen ist, braucht leinen Kartoffelzusatz zu enthalten. Weizenbrot darf nur in Stücken bis höchstens 100 Gramm hergestellt werden, die Landeszentralbehörden können hierüber zur Einschränkung des Weizenbroioerbrauches anders bestimmen, sie können auch für Roggen- und Weizenbrot bestimmte Formen und Gewichte vorschreiben.
Bei der Bereitung von Kuchen darf nichi mehr als die Hälfte des Gewichts der verwendeten Mehle oder mehlartigen Stoffe aus Weizen bestehen, die Landeszentralbehörden können die Kuchenbereitung auf bestimmte Wochentage beschränken. In Bäckereien und Konditoreien, einschließlich Hotelbäckereien und ähnlichen Betrieben wird alle Nachtarbeit verboten. Roggenbrot von mehr als 80 Gramm Gewicht darf erst 24 Stunden nach Beendigung des Backens aus der Bäckerei abgegeben werden. Back-
Nas frauzöfifche HdmtraUcbtff „Courbet“,
das nach Meldungen aus Messina vor Valona tan der albanischen Küste) infolge eines österreichischen Torpedojchuffes gesunken ist.
sich aber bereit, an einem weiteren Ausbau der dafür erforderlichen Einrichtungen mit den dazu berufenen Trägern der Arbeiterversicherung Und anderen Stellen zusammenzuarbeiten. Um hierfür die geeignete Form zu finden, soll demnächst eine aus der Mitte der Versammlung gebildete Kommission ei nen Entwurf aufstellen. __
Unpolitischer Tagesbericht.
Berlin. Die preußische Staatsregierung hat mit Rücksicht auf den Ernst der Zeiten für die bevorstehende Karnevalszeit alle öffentlichen Maskeraden, Fastnachisoorstellungen und Maskenbälle verboten.
Berlin. Im vergangenen Jahre wurden an das Kaiser-Friedrich-Denkmal in Charlottenburg mit roter Anilinfarbe die Worte „Rote Woche" angemalt. Die Täter wurden deshalb zu ziemlich empfindlichen Strafen verurteilt. Mit Beginn des Krieges wurden die meisten aus der Strafhaft entlassen;, jetzt ist nun der Rest der Strafe, der bet einzelnen bis zu 14 Monaten ausmackt, im Gnadenwege erlassen worden.
— Die vierte Strafkammer des Landgerichts I verurteilte den 28 jährigen Postaushelfer Franz Fuhrmann wegen Unterschlagung im Amte zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. Der Angeklagte fand, nachdem er längere Zeit arbeitslos gewesen war, eine Anstellung bei der Post als Aus Helfer. Schon nach kurzer Tätigkeit brachte er es fertig, sich an den ihm anoertrauten Postsachen zu vergreifen. Er öffnete mehrere an . im Schützengraben liegende Soldaten gerichtete Feldpostbriefe und entwendete daraus Zigarren.
fähiges Mehl darf nicht mehr als Streumehl zur Isolierung der Teigware verwendet werden.
Zur genauen Durchführung dieser Vorschriften erhallen die Polizeibeamten und die hierfür besonders beauftragten Sachoeiständtgen das Recht, tu die Mühlen, in die Bäckereien, in die Lager und Ge- schästsräume, in die Futterräume jederzeit hineinzugehen, Besichtigungen vorzunchmen und Proben zu entnehmen.
Die Verordnung über das Ausmahlcn des Brotgetreides wie das Verfütterungsoerbot triii am 11. Januar 1618. die Verordnung über die Bereitung der Vackware am 13. Januar 1918 in Krast.
Volkswirtschaft
Fürsorge für Kriegsintnrlideii. Im Neicksoer- sicherungsamt fand eine Besprechung maßgebender Persönlichkeiten statt. Übereinstimmend wurde ein HandAn- Hand-arbeiten der beiden die gleichen Ziele versolgenden Stellen (Mititäroerwattung und Träger der Arbeiter- Versicherung) namentlich hinsichtlich der Wiedererlangung der Erwerbssähigkeit ais durchaus möglich ‘ und wünschenswert bezeichnet. Auch begütigte sich, was ja schon genügend bekannt war, daß die Militärverwaltung auch der sozialen Fürsorge (Wiederherstellung der ckr- werbsfühigkeit. Vorbereitung auf einen späteren Berufswechsel und dergleichen) schon jetzt in weitestem Umfang Rechnung trägt. Die Mililärveiwaltung zeigte
Bernburg. Aus einem hiesigen Lazarett kehrt in diesen Tagen ein von Köthen flammender Landwehrmann zum fünsten Male zur Front zurück; viermal schon hat er als Verwundeter im Lazarett gelegen. Der Arzt wollte ihm einen kurzen Urlaub gewähren, um seine Frau und sieben Kinder zu besuchen. Aber der Brave lehnte das Anerbieten ab mit der Begründung: „Ich habe Frau und Kindern gelobt, nur als Sieger, nicht anders heimzukehreu. Dies Gelöbnis will ich Hallen. Jetzt ais Verwundeter, wenngleich geheilt, den angebotenen Heimatsurlaub anzunehmen, würde mir schwer werden. Entweder ais Sieger und freier Deutscher in die Heimat zurück — oder tot!"
Krefeld. In Helenabrunn kündigte ein Familienvater seinen Mitbürgern die Geourt seines lO.Spiöß- ltngs an. Er schloß die hocherfrculiche NacknclU mit den zeitgemäßen Worten: „Lieb' Vaterland, magst ruhig tein."
Afchersleüen. Der Rangiersührcr O. hatte auf der Bahn eine deutsche Fetügranate entwendet und sie mit nach seiner Behausung genommen. Ein ihn besuchender Bahnarbeiter probierte an der Granate so lange herum, bis diese unter starker Detonation explodierte. Diese Spieterei mußte der Bahnarveiter mit dem Leben be-ahlen; er wurde gräßlich verstümmelt. Der Rangiersübrer erlitt schwere Verletzungen an der Unten Körperseite. »»»»•*»«»«-.**-
er, und seine Hand ballte sich zur Faust. „Abfinden mit dem elenden Rest seines Vermögens wallte er uns — und Trude bat ihre Einwilligung dazu gegeben! — Ah, hinein mit dem niederträchtigen Papier ins Feuer!"
Er sprang auf, das Papier in der Hand. Doch er stutzte, ein Gedanke schien ihm durch den Kopf zu schießen.
„Verdammt." flnsterie er zwischen den Zähnen, »daß Trude das Diktat des Alten geschrieben hat! Was wird sie sagen, wenn beim Tode des Alten dieses Testament nicht gesunden wird? Jeremias Krebs und Marie werden tchon das Blaul halten, sie haben ihre Vetohnung — aber Trude ?! Ah bah. sie wird den Vater ihres Kindes nicht in das Gefängnis bringen! Sie wird ihr Kind nicht seines Erbes berauben ivollen. — Ins Feuer mit dem Wisch . .
„Und wenn der Alte sich entsinnt?" fuhr er fort, abermals stockend. „Er schlug die Augen groß aus, als ich in seinem Schreiblisch kramte, und stieß einen Schrei aus . . . wenn ich nicht hinzugewrungen wäre und ihm den Mund zugehalten, er halte das ganze Haus alarmiert. Da siet er in Ohnmacht — es war doch eine häßliche Geschichte . . ., wenn er nun nicht wieder auswachte . . . uh, es wäre das beste . . . aber dann — dann wäre ich ja sein — Mörder —"
Die letzten Worte waren kaum hörbar geflüstert. Scheu sah er sich um und plötzlich siieß er einen fürchterlichen Schrei aus und taumelte zurück; er wäre zu Boden gestürzt, wenn er sich nicht auf den Schreibtisch gestützt hätte.
In dem dunklen Rahmen der Tür des Nebenzimmers stand eine Gestatt im weißen, schleppenden Gewände, die ihn mit strengen Augen anbiickte.
Jetzt streckte die Gestalt die Hand aus.
„Gib mir das Blatt Papier, das du hältst, Franz," spiach sic mit tiesiiingender Stimme.
Franz erholte sich von seinem Schrecken. Er erkannte seine Schwester, die in langem, weißem Nacht- gewanüe vor ihm stand.
„Etse, du bist es?! — Wie kommst du hierher?" fragte er mit bebender Stimme.
„Ich war noch wach, als du kamst." entgegnete sie. „Der Ranch des Ofens drang in mein Zimmer, ich fürchtete ein Unglück und kam herunter. Die Korridortür zu Vaters Schlafzimmer war nicht verschlossen — so bin ich hereingekommen."
„Gut. gut." sagte Franz, sich gewaltsam fassend. „Aber du sichst, es ist nichts gefchehen, also begib dich wieder zur Ruhe. Ich werde hier aus den Vater warten."
„Ich ebenfalls," entgegnete Else, in das Zimmer tretend und die Tür hinter sich schließend.
„Warum nicht gar!" iuhr er auf. „Der Zug, mit dem Vater zurückkehrt, kommt erst um drei Uhr morgens und letzt ist es Mitternacht."
„Ich bin nicht müde und werde warten..."
„Du bist toll! Was willst du hier? Was willst du von mir? Glaubst du. daß ich einen Dieb- siahl begehen will?"
„Du hast vielleicht sckwn einen Diebstahl begangen — gib nur das Schriftstück, das du in der Hand hältst . .
„Was geht dich das Papier an?i"
Mit raschem Schritt trat Eile an den Schreibtisch und ergriff den Umschlag des Brieses, den Franz auf dem Tisch batte liegen tasten.
Er stieß einen sürchtertichen Fluch aus und wollte ihr den Briefumschlag entreißen. Sie stieß ihn zurück und floh zum Fenster.
„Wenn du dich nur näherst." sagte sie entschlossen, „öffne ich das Fenster und rufe um Hüse."
Dgs ao (Fortsetzung iolgt.)