Lokaf-Nacbricbten.

90(Ten4»ita, 9. Aug.

Silberne Hochzeit. Morgen Sonntag be­gehen hier die Eheleute Herr Johann Riehl und Frau Maria, geb. Golbach, das Fest ihrer silbernen Hochzeit. _

Einschränkungen im Zugverkehr. Der

Berliner Lokalanzeiger" schreibt, daß der Minister der öffentlichen Arbeiten die Eisenbahndirektionen angewiesen habe, eine Anzahl Personenzüge vom 15. August an ausfallen zu lassen. Der Umfang des Zugausfalls soll sich nach der Betriebslage der einzelnen Direktionen richten. In erster Linie kom­men für die Einschränkung die Züge in Betracht, die mit dem Inkrafttreten des Sommerfahrplans am 1. Juli neu ausgenommen werden konnten. Der Ausfall wird vor allem die Schnellzüge betreffen. Aber auch eine Einschränkung der Personenzüge so­wie des Sonntagsverkehrs dürfte sich nicht umgehen lassen. Es fallen wohl auch Schlaf und Speise­wagen wiederum weg. Der Umfang der Ein­schränkungen im einzelnen hängt von der Betriebs­lage ab, man hofft immer noch auf eine Besserung.

Zur Förderung der Kaninchenzucht. Aus dem Taunus berichtet man: Einen geradezu wünschens­werten Aufschwung hat in letzter Zeit die Kaninchen­zucht auf dem Lande genommen. Kriegsnot und fleischlose Wochen haben die kleinen Fleischproduzenten zur Einsicht gebracht. Wo man kein Schwetnchen mehr einlegen konnte, da hält man jetzt Kaninchen und hilft sich so über den Mangel an Frischfleisch hinweg. In Frankreich und Belgien stand die

Kaninchenzucht auch vor dem Krieg bei arm und reich in Ansehen. Die eiserne Notwendigkeit ver­anlaßt nun auch die deutschen Kleinviehhalter, die Aufzucht von Stallhasen mehr als bisher zu pflegen, um in den Zeiten kritischer Fleischnot besonders an. Frischfleisch einen willkommenen Ersatz zu haben.

Veränderungen der deutschen Bevölke­rungsverhältnisse. Der Krieg hat durch seine Ein­wirkung auf die Geburten, Eheschließungen und die Sterblichkeit der Zivilbevölkerung die Zahlen und Altersverhältnisse der deutschen Bevölkerung mannig­fach verändert und verschoben. Wie beträchtlich diese Veränderungen sind, zeigt die jüngst von der Kopenhagener Studiengesellschaft für die sozialen Folgen des Krieges herausgegebene Nr. 4 ihres Bulletins über die Bevölkerungsbewegung Deutsch­lands während des Krieges. Darnach erlitt das deutsche Volk (mit Einschluß der Bevölkerung Elsaß- Lothringens) während des Kriegs durch Geburten­rückgang und Zunahme der Sterblichkeit einen Ge­samtverlust von rund 5,6 Millionen Menschen. Infolgedessen hat in der Entwicklung der Bevölke­rungszahl eine rückläufige Bewegung eingesetzt. Die Einwohnerzahl ist von 67,8 auf rund 65,1 Millionen gesunken. Davon sind 33,9 Millonen weiblichen und nur 31,2 männlichen Geschlechts. Von diesem Gesamtverlust wurden rund 3,5 Millionen durch den Geburtenrückgang und rund 2,1 Millionen durch die Zunahme der Sterblichkeit verursacht. Alters­aufbau und Zahlenoerhältnis der Geschlechter sind vollkommen zerrüttet. Auf 1000 Personen männ­lichen Geschlechts kommen anstatt 1024 nunmehr 1083 Personen weiblichen Geschlechts. In den Altersklassen vom 20. bis etwa zum 50. Jahre be­

trägt das Verhältnis sogar statt 1000: 1005 jetzt 1000: 1155, und in den Jahresklassen vom 20. bis 30. Jahre, die für Eheschließungen besonders in Betracht kommen, ist es noch weit ungünstiger. Die Zunahme der Sterblichkeit hat infolge der blutigen Verluste (rund 1,8 Million) besonders die kräftigsten und leistungsfähigsten männlichen Jahr­gänge betroffen. Die Anzahl der Männer im mili­tärpflichtigen Alter ist von rund 14 auf etwa 12,2 oder um 13 v. H. gesunken. Dazu kommt, daß Hunderttausende der Ueberlebenden mehr oder weniger verkrüppelt sind. Durch diese umgekehrte Rasseaus­lese ist die beste Arbeitskraft des deutschen Volkes zum großen Teil vernichtet worden. Auch die Zivilbevölkerung hat infolge Unterernährung und Ueberarbeit stark gelitten. Am schwersten wurden die ärmeren Schichten der städtischen Bevölkerung betroffen. Weit über 700 000 Menschen, die das erste Lebensjahr überschritten hatten, find mehr ge­storben, als es unter den- normalen Verhältniffen der letzten Jahre vor dem Krieg der Fall, gewesen sein würde.

Statt Karten.

Anna Rill Karl Sauer Verlobte

Sossenheim Unterliederbach

10. August 1919.

Danksagung.

Für die überaus zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme während der Kranhkeit und bei der Beerdigung unserer lieben, herzensguten Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante

Frau Katharina Obert

geb. Weider

sagen wir hiermit allen unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir den barmherzigen Schwestern für die liebevolle Pflege, dem Herrn Lehrer und den Schulmädchen für den Grabgesang, den hiesigen Lehr­personen für die Kranzniederlegung, sowie für die übrigen vielen Kranz- und Blumenspenden und allen denen, welche der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben.

Die tieftraneroden Hinterbliebenen.

I. d. N.:

Veronika Obert, Lehrerin.

Sossenheim, den 8. August 1919.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme während der Krank­heit und bei der Beerdigung meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwiegervaters, Grossvaters, Bruders, Schwagers und Onkeis

Herrn Johann Thorwarth

sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Ganz besonders danken wir den barmherzigen Schwestern für die liebevolle Pflege, dem Herrn Pfarrer Kaminski für die trostreichen Worte am Grabe, sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen, welche dem Ver­storbenen die letzte Ehre erwiesen haben.

Die tieftrauernden Hinterbliebenen.

I. d. N.:

Frau Katharina Thorwarth Witwe.

Sossenheim, den 7. August 1919.

Kathol. Gottesdienst.

9. Sonntag n. Pf., den 10. August 1919.

Sonntag: 7 Uhr Frühmesse, 8 Uhr Kindergottesdienst mit Predigt, B/s Uhr Hochamt mit Predigt; nachm. V-k Uhr Christenlehre mit Andacht.

Wochentags: a) 6V4 Uhr 1. hl. Messe, b) 7 Uhr 2. hl Messe.

Montag: a) gest. hl. Messe f. Stefan Christian Fay u. Ang.; b) best. Amt für Josef und Dorothea Kreisch geb. Mohr und Kinder Agnes und Christian.

Dienstag: a) hl. Messe für den in Hochheim verstorbenen früheren Früh­messer von hier Pfarrer Dr. Faust,° b) 3. Sterbeamt für Katharina Obert geb. Weider.

Mittwoch: a) best. hl. Messe z. E. des hl. Antonius; b) best. Amt für Andr. Heikel u. Ehest. Elisab. Kath. geb. Bredel.

Donnerstag: a) gest. Segensmesse z. E. d. hist. Sakramentes für Joh. Jos.

Fay u. Ehefrau Kath. u. Fam.: b) best. Jahramt für Marg. Steter.

Freitag: Fest Maria Himmelfahrt: Gottesdienst wie an Sonntagen. Nachm. IV2 Uhr Muttergottesandacht. Kollekte für die bischöflichen Konvikte.

Samstag: a) best. hl. Messe für Franz Heinr. Brum, Eltern u. Schwieger­eltern ; b) best. Iahramt für den gef. Gefr. Paul Fay.

Beichtgelegenheit: SamstagNach- mittag 4 und Sonntag früh von 6 Uhr ab.

Am nächsten Sonntag gehen die Knaben zur HI. Kommunion.

Morgen Sonntag Wanderung des Jünglingsvereins nach Kelkheim. Treff­punkt am Pfarrhaufe um 12 Uhr.

Am Montag beginnt die Nähschule wieder. Monatlicher Betrag für halb­tägige Teilnahme ist Ji 5. und für ganz­tägige Ji 7.. Anmeldungen dazu werden an das kath. Schwesternhaus erbeten.

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Bäcker Adam Brum an die Kunden von David Notz und Kath. Fay,

Bäcker Völker an die Kunden von Mart. Berger, Lor. Wagner, Jak. Lacalli, Ant. Brum und Georg Becker.

Jede brotversorgungsberechtigte Person erhält 260 gr.

Sossenheim, den 9. August 1919.

Die Lebensmittel-Kommission: Brum, Bürgermeister.

Gvangei. Gottesdienst.

8. Sonntag nach Trin., den 10. August. Nachmittags Vk Uhr Gottesdienst. (Matth. 12 46-so: Menfchheits- gemeinschaft.)

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