Teilung Oberschlesiens?
I« der SenatSsitznn» am 6. April gab Ministerpräsident Briand über die oberichlest.che Frage bedemiame Erklärungen ab. Er erklärte «. a., daß der interalliierte Ausichnß sich mit der Ansieilnng OberschlestenS beschäftige «nd das Abstimmungsergebnis gemein-eweis nachprüfe. Die französische Regierung habe eine schnelle Regelung der »berfchlesifchen Frage vor einigen Tage« verlangt. Brtand erklärte weiter» die Deutschen behaupteten, daß Oberschlesie« ««teilbar sei «nd bei Deutschland verbleiben müsse. Das sei -er deutsche Standpunkt, aber nicht der Standpn'Nkt der Alliierte«. Das Volk in Ober.chlesien habe seine Absichte« bekundet und seinen Wünsche« müsse bei der Regelung Rechnung getragen werde«. Briand führte weiter aus» daß die Wle-ergutmachungsfrage in keiner Weise von der ober- schlesischen Krage berührt werden könne. — In scharfe« Worten wandte p* dann Briand nochmals gegen die Ausführungen der dentsche« Not« über die Politik Frankreichs in den verheerte« Gebiete«. Seine Ausführungen in dieser Frag« wnrden vom Senat wiederholt mit lebhaftem Beifall unterstriche«. ..:.
Srohender Landarbeiterftrelk.
In Pommern droht wieder ei« allgemeiner Landarbeiter- strelk anstinbreche«. Der Landarbeiieriarif ist am 1. April in säst alle» Kreisen abgelausen. Zum Abschluß «euer Verträge ist es bisher «och nicht gekommen, da sich der Land- arbetierverband ebenso wie früher weigert» die Arbeit- »ehmergruppe des Landbundes als Organisation anzuer- kenaen. Auf verschiedene« Gütern sind die Arbeiter bereits tu de« Streik getreten.
Nach einer Meldnng des „Lokalanzeigers" aus Greifswald dränge» auf dem Gute Müssow etwa 30 polnische Schnitter ans zwei Wirtschastsbeamie des Gutes ein, weil einem Schnitter die Arbeitspapiere verweigert worden waren. Beide Beamte» die mit Schntzwassen den Angriff abwehrten» wurden schwer verletzt. Der Landrat begab sich mit Polizeimannschaste» an de» Tatort. Die Arbeiterschaft deS Gutes beabsichtigt, in de» Streik z« trete«.
Wie der „Lokalanzeiger" ans Geestemünde meldet, dehnt« sich -er Landarbeiterstreik ans ber Insel Usedom, der bisher nur wenige Güter nmsaßte, weiter ans. Die Aufsichtsbehörde kündigte das Einsetzen der technische« Rot- hilje <m. .
Die Konimliniflenprozeffe.
Die außerordentlichen Gerichte zur Aburteilung der Teilnehmer an den letzten Unruhen trete» in diesen Tagen zusammen und beginnen soso« ihre Tätigkeit. Um welche Massen von Prozessen es sich dabei handelt» ersieht man schon auS der Anzahl der jestgenommenen Personen. Allein bet der Aktion ln Mitteldeutschland wurden nach den btsherlgen Feststellungen 3642 Personen festgenommen, zu denen noch diejenigen kommen» die noch flüchtig sind, und andere, deren Festnahme noch erfocgen wird oder von deren Verhaftung Abstand genommen wird. I« Berlin tritt heute das außerordentliche Gericht zusammen: aus dem Bezirk Berlin haben sich «wa 500 Angeklagte zu verantworten. Scho» aus diesen hohen Ziffern ergtbl sich die unbedingte Notwendigkeit der Sondergerichte mit abgekürztem Verfahren. Die gewöhnlichen Gerichte hätten jahrelang mu diesen Prozesien zu tun, und für die sehr zahlreichen Angeklagien, die als Mitläufer mit verhäcknismäßig gernigen Strafen fortkommen werden, wird die schnelle Erledigung ihrer Beschuldigungen eine Wohltat sein. — Bor dem Magdeburger Schwurgericht finden gegenwärtig die Verhandlungen gegen die Kommunisten Vater und 25 Genosien stall, die angekiagt sind, zur gemein- samn Durchführung iinksradikaler Bestrebungen die Aufstellung einer roten Armee betrieben zu haben. — In Hamburg begann die erste Verhandlung des außerordentlichen Gerichts gegen die an den Unruhen in Hamburg beteiligten Prfonen. Ein 20 Jahre alter Maschinenbauer, der auf dem Dache des Dtrektionsgebäudes der Werft von Blohm u. Voß die rote Fahne gehißt hatte, wurde zu 15 Monaten Gefängnis verurieilt. Eine Frau erhielt 3 Jahre 6 Monate Zuchtbaus, weil sie einen niedergefchosienen Polizisten durch Fanstfchläge und Fußtritte ins Gesicht schwer mißhandelt hatte.
Terry s Meisterstück.
' Detektivroman von Moritz Schäfer. l
sNachdruck «rbotcu.j
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l S)fc Schatze von Guildford-Castle.
„DaS gibt einen fetten Bissen", sagte Herr Fallertey. der Direktor der Londoner Versicherungsgesellschaft „Vorsehung", und reichte seinem dicken Inspektor Farthing- ton einen Brief hin.
Farthington nahm daZ Schreiben und las es. „Ah", sagte er» „Sie haben recht. Ich will selbst hinfahren und das Inventar aufnehmen."
Der Direktor rieb sich schmunzelnd die Hände. Dann nahm er den gräflichen Mmanach und schlug bei S. nach. „Aha", meinte er, „da haben wir unfern Mann. Mikrost David, Earl of Svaine, Herr zu Guildford-Castle, Ritter des Hosenbandordens usw. — Eine feine Nummer, Herr Inspektor, die müssen Sie gründlich aufs Korn nehmen."
■ „Ich mache mich sofort auf die Lappen", entaegnete Farthington; „wenn solch ein hoher Herr gegen Einoruchs- diebstahl versichert sein will, darf man ihn nicht warten lassen."
Direktor Fallertey nickte. „In Guildford-Castle sollen ja, wie die Sage geht, unermeßliche Reichtümer aufgestapelt fein; Sie werden setzt Gelegenheit haben, die Schätze dieses einsamen Sonderlings selbst zu taxieren. Der Gras wünscht das Geschäft unverzüglich abzuschließen, damit er m seinen Reisedispositionen nicht gehinderj werde. Schön, machen wir.
? )ier, lieber Farthington, eine Blankopolice mit meiner Unter- chrift. Bon der üblichen Antragsfrist ist der reiche Einsiedler auf Guildford-Castle dispensiert."
Daß der Earl of Svaine ein Sonderling sei, war weithin bekannt. Man wußte, daß er sich in die Einsamkeit vergrub, wenn er nicht gerade auf einer seiner großen Reisen war, die ihn als nimmer rastenden Globetrotter bis in die entferntesten Erdteile zu führen pflegten. Bon diesen oft Monate, ja zuweilen über ein Jahr dauernden Reisen kehrte er barm «ach GuUdsord zurück, wo er t« seinem einsamen
Der Kriegsplan der Kommunisten.
Die Aufhebung des sogenannten roten Stabsquartiers der roten Armee in Mitteldeutschland in Halle har zur Aufdeckung der ganzen Organisation der kommunistischen Putsch- leilung geführt. Danach soüle von Halle aus der Aujstand über ganz Deutschland getragen werden. Die Oberleitung des Aufstandes lag in den Händen eines gewissen Robert Kruse aus Berlin, mit ihm zusammen arbeitete ein gewisser Wilhelm Fuchs aus Berlin. Am Karfreitag ist die Oberleitung mit ihren Mitarbeitern in das Aufstandsgebiet abgereist und seither verschwunden. Eine Anzahl von Papieren beweist, daß russische Informationen und Gelder angekommen sind. Angesichts der außerordentlichen Fülle des Materials hat dieses noch nicht vollständig durchgearbetlet werden können, jodaß der Beginn des in Halle eingesetzten Sondergertchtes gestern vormittag abermals verschoben werden mußte. Die Verimndlungen werden kaum vor der nächsten Woche beginnen.
MUSIdiid und Der FrieDe mit WM.
Die Resolution Knox wird nicht sofort angenommen »erde». Nach ihrer Einbringung wird sie dem Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten überwiesen werde» «»d der Kongreß wird sich dann mit der Eolumbia-Frage befaßen. Das Schicksal der Resolution Knox im Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten wird — io erklärt man — tn hohem Maße durch die endgültige Entscheidung bestimmt werde», welche die amerikanische Regierung fassen wird.
In der Frage, weichen Einfluß die Resolution ans die endgültige Verwirklichung des Wunsches Hardings nach Bildung cj«er Gesellschaft der Nationen habe« werde, herrsche« in Washington anscheinend zwei sich widersprechende Ansichten. Tie eine geht dahin, daß die Verhandlungen zur Errichtung eines Verbandes der Nationen eingeleitet werden fvlltk« vor -ex endgültigen Annahme -er Resolution Knox; die andere Ansicht fei die, -aß die Annahme der Resolution dle Bildung -es Verbandes der Nationen fördern werde. Nack -ex Annahme -er Resolution wird» der „Times" zufolge, die ameritanische Regierung prompt zur Wiederherstellung der diplomatische« Beziehungen mit Deutschlau- uad Oesterreich nud znm Abschluß von Handels- «nd jonstt- gen Verträgen m>t diesen Ländern übergehe«.
Der „Dailn Telegraph" meldet ans Newyork, hervorragende Pcrsvnrichkeiten Frankreichs erblickten in der augenblicklichen Lage einen neue« Sieg über die deutschen Interessen. Sie seien der Ansicht, daß die englische Unterstützung -ex Haltung Frankreichs gegenüber Deutschland genügt habe «nd daß diese Tatsache von großem Einfluß ans die amerikanische Regternng geweje« sei. Die Engländer erklärten indesie« wie die Amerikaner, sie feie« gegen eine cnropäifche Verwicklung und zögen eine möglichst gründlich^ Isolierung vor.
50 Millionen für die deutsche Kinderhilse.
Die Sammlung für Sie deutsche Kinderhilfe, die am 8L März ihren Abschluß gesunden hat» hat über 50 Millionen Mark erbracht. Hierzu kommt eine Spende der Deutschen Schokolade-Industrie, die unter ihren Mitgliedern eine Umlage veranstaltete und 175 000 Klio gezuckertes Schokoladenpulver tm Werie von 6Z Millionen Mark zur Verfügung gestellt hat. Diese Menge, die der Länge eines Gürerzuges von 18 Waogons entspricht, ist annähernd die gleiche, die btS- hr aus Amerika durch das Note Kreuz, die Quäker und andere Stellen nach Deutschland gelangt und verteilt worden sind.
Deutsch-russischer Konsularvertrag.
Wie die „Tena" von zuverlässiger Seite erfährt, steht der endgültige Abschluß eines deutsch-russischen Konsularvertrages unmittelbar bevor. Der Vertrag liegt zur Zeit der Sowjetregierung zur definitiven Beschlußfassung vor; in Deutschland dürfte er schon deswegen auf keine Schwierigkeiten stoßen, weil auf die Rechte der deutschen Eigentümer in dem russischen Vertrag keineswegs Verzicht geleistet wird, vielmehr erhalten die deutschen Unternehmer, die ihre russischen Unternehmungen verlassen mußten, nunmehr Gelegenheit. unter dem sicheren Schutz des Konsularvertrages die Reise nach Rußland anzutreten und an Ort und Stelle die wirtschaftlichen Beziehungen anzuknüpfen. Wie die „Dena"
Schloß, ganz im Gegensatz zu der Unrast seiner großen Reisen, in tiefster Zurückgezogenheit lebte.
Farthington hatte rasch seinen Kontorrock mit einem für die vornehme Kundschaft gebauten, eleganten Zacket vertauscht und stand nun mit der zierlichen Aktenmappe, die ihm das Aussehen eines Advokaten gab, vor seinem Vorgesetzten. „Melde mich gehorsamst zur Abfahrt bereit, Herr Direktor", sagte er, indem er scherzend einen militärischen Ton anschlug. „Ich fahre 12 Uhr 20, dann bin ich noch am Abend in Guildford. Das Schloß des Grafen liegt zirka 20 Kilometer nördlich von diesem Städtchen in Surrey. Ich könnte auch nach Hamilton fahren, das 40 Kilometer südlich von Guildford-Castle liegt. Dieser bedeutende Marktflecken hat nämlich direkte Verbindung mit London, während tdjr bei der Fahrt nach Guildford mehrmals den Zug wechseln muß. Trotzdem ziehe ich letztere vor, weil das Schloß des Earl of Svaine zur Gemarkung Guildford gehört und weil mir dort voraussichtlich die Leute erschöpfende Auskunft über die Gewohnheiten ihres vornehmsten Steuerzahlers geben können. Ich werde also unserm neuen Kunden depeschieren, daß ich mir morgen vormittag die Ehre geben werde, ihn zu besuchen."
Direktor Fallertey billigte das Programm seines diensteifrigen Inspektors und Farthington fuhr in einem Hansom- cab zur Bahn. Er kam gerade zu dem gewählten Zuge zurecht und nahm während der Fahrt im Speisewagen den Lunch ein. Der Gedanke an das in Aussicht stehende große Geschäft, das auch ihm eine Extragratifikation embringen würde, würzte ihm das Mahl. Gutgelaunt trotz umständlicher, an Umsteigen reicher Fahrt kam er gegen Abend in Guildford an und nahm im Gasthaus „Zur goldenen Kugel" Wohnung. Der Wirt, ein freundlicher, behäbiger Mann, gab Herrn Farthington mit großer Bereitwilligkeit näheren Bescheid über die Persönlichkeit und die Leöensgewohnheitm des Grasen. Der Earl of Svane, so lautete die Auskunft, sei etwa 43 Jahre alt, verwitwet und sehr menschenscheu. Er Hause auf seinem Landschloß allein mit dem alten Verwalter Holiday und wenig Dienerschaft. Seit drei Jahren sei auch eine junge Dame in Gesellschaft des Schloßherrn. „Wohl eine Tochter?" meinte Farthington. Der Wirt zuckte die Achseln. „Genaues weiß man nicht", sagte er. „Der Graf gibt sie allerdings für keine Tochter aus. allein früher «alt er für kmderloS und das
erfährt, haben bereits mehrere großindustrielle Konzerne, darunter der StinneS- und Thyssenkonzern, bedeutsame Waldkonzessionen erworben. Der Vertrag sieht für den Aus-! bau der wirtschaftlichen Beziehungen auch eine Vergrößerung der deutschen konsularischen Vertretung in Moskau vor.
Zer arnBe tttttHtoW in 6ngloi.
Streik der Eisenbahner.
Die englischen Transportarbeiter habe« den Streik W schlosse«. Die fton s etena -er Eisenbahuarbeiirr hat noch keinen Beschluß gefaßt, aber cs besteht nnr geringe Hoffnung, daß sie -e« Anschluß an de« Streik ablehne« werden. Scho« qestcr» teilte -er „Daily Herald" mit, daß Sü Prozent dek! Eisenbahner für de« Streik sind. Es ist zu erwarten, daß! der Beschluß -er Transportarbeiter die Streitlust der Eisenbahner nur noch steinern wird.
Damit steht Enaland tatsächlich vor einem Generalstreik, beste« Folnen unabsehbar sein könne«. Die Reniexunn erklärte, daß sie gewillt sei, in Verhandlungen einzntrete«, jedoch nur «nter der Voraussetzung, daß die Frage der Unterstützung der Kohlenindustrie aus Kosten des Staate- vollständig ausgeschaftei werde. Sollten die Vermittlnngs« versuche scheitern, io ist die Regternng emschloste», mit der größte« Energie auszutreteu «nd die ihr durch die Emer- gency-Biü zur Verfügung stehende Diktatnrgewalt auzn- wende«.
In Kestngton-Garde« wird eine Lebensmittelzentrale für ganz London eingerichtet. Die Regierung zieht Truppe« zusammen. Wie verhautet, sollen die englischen Bataillone, die zur Ablösung nach Oberschlcsieu bestimmt sei« sollen,! zurückbeordert werde«. Die bürgerliche Presse, die völlig aus seiten der Grubenbesitzer und der Regierung steht, fordert Neuwahlen für de« Fall, daß sich auch die beiden Ar- beiterverbände für de» Streik aussprcchen sollte«; die liberale Preffe dagegen warm die Regierung vor solchen Maßnahme« «nd empfiehlt der Arbeiterschaft entgegenzukomme«.
Sollten auch die Eisenbahner den Anschluß an die Bergarbeiter beschließe«, so steht England vor dem größten und verhängnisvollsten Jndnstriekonslikt in seiner Geschichl«. Die Bereitwilligkeit der Eisenbahner, sich dem Streik anzn- schlteßen, erklärt sich dadurch, daß sie von der Freigabe der Eisenbahnen von der Regiernngskontrolle Lohnherabsetznr» gen befürchten.
Der „Daily Herald" meldet, daß starke Truppenkomin« geute ans Indien znrückgeruse» worden sind, die all« mit Tanks «nd Maschinengewehren ausgerüstet werde«. Di< solle« in de« am meiste« gefährdete« Punkte« des Lande- konzentriert «erde«.
Politische Nachrichten.
Japans Sicherung.
Aus Paris wird gemeldet: Der japanische Minister b«- Aeußern hat eine Erklärung über die Bcermächteanleitze a« China veröffentlicht, in der betont wird, daß Japan ausrich- ttg den Wiedereintritt Amerikas in das Konsortium wünscht- Zugleich wcrd bemerkt, die Vorbehalte Japans berr. dt« Mandschurei und die Mongolei sollen tedtglich, die Mächst deutlich aus di« Sonderrechte Japans tn den genannten Provinzen Hinweisen, sollen aber die Betätigung anderer Mächte tn diesem Gebiete nicht auSschließen.
Der rollende Rodel.
Der dänische „Sozialdemokraten" bringt sensationell, Enthüllungen über die bolschewistische Unterstützung der ausländischen tommunistischen Organisationen. DaS Gold dek Bolschewisten bleibe grundsätzlich für die ausländische Propaganda reserviert. Daraus zu erklären seien die Naturalkonzessionen, die die Sowjetregierung den fremden Kaprta-! listen anbiete. Die Bolschewisten machten so den russische»! Arbeiter dem fremden Kapital untertänig, um ihr Gold fü*; die Weltpropaganda ausgeben zu können. Je mehr sie Konzessionen vergeben, desto mehr zwingen sie die internationales Kapitalisten, ihre Diktatur zu unterstützen. Diese (5nt'. Hüllungen über die Goldreservenpolitik der Bolschewisten sin^ eine Bestätigung dafür, daß bolschewistisches Gold bei oefli letzten kommunistischen Unruhen eine größere Rolle gespielt hat, als dies festgestellt werden konnte.
mag wohl stimmen. . . Kein Mensch begreift, warucn^^ junge, hübsche Ding, das höchstens 20 bis 21 Jahre zähle» mag, seine besten Jahre in der Einsamkeit da draußen der« trauern muß, denn wenn der Graf nicht gerade mit ihr auf. ! Reisen ist, entfernt sie sich niemals aus dem Schloßbereich, j Ob sie das freiwillig oder gezwungen so hält, kann man nicht erfahren, denn Holiday ist verschwiegen wie das Grab und die ! übrige Dienerschaft weiß nichts komn t auch kaum mit uns - in Berührung. So geschah's, daß sich um die einsame Schön- erschant, ein wahrer "Sagenkreis gewoben hat. Nächstens soll ! die sunge Dame übrigens, wie verlautet, mit dem Grafen i wieder eine der großen Reisen ontreten, auf denen sie ihn s schon mehrmals begleitet hat. Der Zeitpunkt der Abreise i wird von dem Grafen immer sorglich geheimgehalten, wahr- f scheinlich, weil er vermeiden will, daß Diebe die günstige Ge- ! legrnheit erspähen, der ganz isoliert gelegenen Besitzung eine» j Besuch abzustatten, wie dies schon einmal geschehen ist". k
Das interessierte nun den Inspektor besonders und auf ! seinen Wunsch erzählte der Wirt noch folgende Details: Der i alte Verwalter Holiday werde jedesmal mit auf Reisen ge- ; nommen, so daß während der Abwesenheit des Grafen tatsächlich niemand auf dem Schlosse weile. Die weitere Dienerschaft bestehe nur aus einem Gärtner, einer Köchin und einer Jungfer der Dame. Diese drei Personen würden gewöhnlich schon eine Woche vor der Abreise in ihre Heimat beurlaub! ! mit der Bedingung, bei der Fahrt nach Hause Guildford nicht ' zu berühren. Der Graf wollte aus diese Weise nirgends das Gerücht von seiner bevorstehenden Abreise aufkommen lassen. Daß dieses dennoch durchsickerte, ist begreiflich. Genaues wußte allerdings niemand, und vor zwei Jahren konnte es geschehen, daß der Graf schon 14 Tage auf Reisen war, ehe die guten Guildforder sichere Kenntnis davon erhielten. Sie hätten es vielleicht auch -dann noch nicht erfahren, wäre nicht in Abwesenheit des Grafen an dessen Besitztum ein dreister ; Einbruchsdiebstahl verübt worden, der allerdings an der Festigkeit der Gewölbe und der Kassenschränle scheiterte. Der Graf befand" sich gerade in Kairo, als ihn die telegraphische Meldung von dem Vorfall nach längeren Irrfahrten erreichte, denn niemand kannte sein nächste- Reiseziel
. ... . (Fortsetzung ._ .. ^
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