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Verlag/Oberhaiifftiatzc 15 , abgeholt. Karl Becker in Sossenheim. 10 öe ' Wiederholungen JtoDott.

Ur. 48. Samstag den 15. InnL 1912.

Lofcal-)Vacbricbten.

Sossenheim, 15. Juni.

Das Feldbergfest, das die Turnvereine der Deutschen Turnerschaft alljährlich abhalten, findet deute und morgen in herkömmlicher Weise statt. 3um diesjährigen Fest sind schon jetzt wieder nahe­zu tausend Wetturner gemeldet. Die Herrichtung "er Uebungsplätze besorgen Pioniere aus Kastei, die uuch den Ordnungsdienst versehen. Am Sonntag- ^üh 6 Uhr wird die Kampfrichtersitzung in der Turnerhütte abgehalten, um 6% Uhr folgen gemein­same Freiübungen aller Wetturner und im Anschluß daran findet das Wetturnen statt, das einen Fünf­kampf darstellt, und aus einer Pflichtfreiübung, Ttabhochspringen, Weitspringen, Steinstoßen und Laufen über 100 Meter besteht. Die höchsterreichbare Punktzahl ist 90 und alle diejenigen, die mindestens 56 erturnen, werden Sieger. Von 9 Uhr ab werden Zahlreiche Spielmannschaften Wettspiele im Faust-, Tamburin- und Schlagball austragen und um 11 Ühr sammelt sich an der Nordseite des alten Feld­berghauses die Sängerschaft des Main-Taunus-Gaues, um zwei Massenchöre vorzutragen. Nachmittags nach Beendigung des Wetturnens und der Spiele finden die Mannschaftskämpfe im Eilbotenlauf um das vom Obertaunuskreis gestiftete Jahnschiid statt. Nur 5 Turner zählende Mannschaften eines Vereins, die

Fünfkampf mindestens 280 Punkte erzielt haben, werden zugelassen. Verteidigt wird das Schild vom .Turnverein Mainz". Der Wettkampf um den schönen Und wertvollen Vöisungen-Wanderpreis beginnt schon um Samstagnachmittag 5 Uhr; auch daran können UUr 5 Turner zählende Mannschaften teilnehmen und Sieger kann nur diejenige werden, die im Fünf­kampf mindestens 300 Punkte erreicht.

Einbruch und Diebstahl. Am Dienstag wurde hier bei dem Ziegelmeister Brockbals auf der Prum'schen Ziegelei eingebrochen. Der Dieb nahm verschiedene Wertgegenstände, welche den Arbeitern gehörten, mit, die einen Gesamtwert von über 100 Dlark haben. Als Täter vermutet man ein Ziegel­arbeiter, der hier beschäftigt war und seit dem Dieb- uahl spurlos verschwunden ist.

Der Stand der Feldfrüchte. Infolge der mlten Nächte zu Anfang des vergangenen Mai und der Trockenheit, die während der ganzen ersten Hälfte ves Monats, von kurzen örtlichen Unterbrechungen abgesehen, anhielt, wurde das Pflanzenwachstum Zurückgehalten und die Feldarbeiten gingen nur wngsam voran. Eine weitere Folge der Trockenheit war, daß die Sommersaat vielfach recht lückenhaft aufging. Unter dem Frost haben jedoch die Reben und die Baumblüte nur stellenweise stärker gelitten, und im allgemeinen hat das Kern- und Steinobst Ziemlich gut angesetzt. Mehr als unter dem Froste hatten die Obstbäume, und zum Teil auch die Saaten wi Gebiet der unteren Fulda und Werra unter dem Hagel zu leiden gehabt, den ein starkes Gewitter °w 12. Mai im Gefolge hatte. Gegen Mitte des Monats setzte endlich eine etwas feuchtere Periode °>n, und brachte den dürstenden Fluren die so not­wendige Erfrischung. Alle Gewächse erholten sich ^ald zusehends, da sich bei höheren Temperaturen we Gewitterregen seitdem öfters wiederholten. Früh- eschen reiften am Rhein gegen Ende des Monats, ^ohr günstig war die lange Trockenheit des Mai sUr den Imker. Denn die Tracht der Bienen war

reichlich.

^ Eine interessante Pionierübung fand diese 'Poche bei Okriftel statt. Dort wurde über den Main ^ue Brücke aus frisch gefälltem Holz geschlagen. ?0azu stellten die Pionierbataillone Nr. 21 und 25 ^ eine kriegsstarke Kompagnie. Zwei Drittel der pi lU frf e . "arö aus frisch gefälltem Holz hergesteüt, u Drittel aus den Uebungsbeständen der Bataillone svi!;- 21 und 25. Die Kompagnien biwakierten in der mhe der Arbeitsstelle. Das Holz für die Brücke

wurde in der Nähe des Forsthauses Mitteldick etwa 7 Kilometer von Okriftel im Kelsterbacher Wald geschlagen. Es wurde auch nachts bei Scheinwerferbeleuchtung gearbeitet.

Erhöhung der Zündholzsteuer. Der Ver­ein deutscher Zündholzfabrikanten hat in der in Berlin stattgefundenen Versammlung einstimmig be­schlossen, infolge der Notlage, in der sich die In­dustrie wegen des noch immer geringen Absatzes be­findet, die Preise mit sofortiger Wirkung entsprechend zu erhöhen.

Ein Krüppelheim in Frankfurt. Der Ver­ein für Krüppelfürsorge Wiesbaden-Frankfurt a. M. hielt dieser Tage in Wiesbaden eine Mitgliederver­sammlung unter Leitung des Vorsitzenden Dr. Fritz Hallgarten-Franksurt a. M. ab. Der Schriftführer Dr. med. Stein-Wiesbaden erstattete den Jahres­bericht für 1911. Die Agitation gegen die Errich­tung der von dem Verein geplanten großen Anstalt auf dem ihm von Frau Geh. Rat Krehl geschenkten Terrain an der Rosselstraße in Wiesbaden Hatto einen solchen Umfang angenommen, daß der Verein sich entschließen mußte, von einer Erbauung der Anstalt auf jenem Platze in jedem Falle abzusehen. Allerdings ist der Verein nun vor die Notwendig­keit gestellt, an anderer Stelle einen neuen Bauplatz zu erwerben. Die erforderlichen Schritte sind ein­geleitet, und zwar mit der Stadt Frankfurt a. M. auf einem Terrain zwischen Niederrad und der Niederräder Schleuse. Der Neubau wird 1914, wenn alles glatt seinen Lauf nimmt, vollendet sein.

Das Proviantamt Frankfurt a. M., Eisen­bahnstation Bockenheim, nimmt den Ankauf von Heu wieder auf. Abnahme bei gutem Wetter täglich von 712 Uhr vormittags und von 25 Uhr nach­mittags mit Ausnahme von Samstags nachmittags. Das Heu kann gleich von der Wiese angefahren werden, muß aber gut gewonnen und vor allem gut getrocknet sein.

Heu- und Strohmarkt vom 14. Juni. Amt­liche Notierungen. Heu per Zentner Mk. 3.804.20. Langstroh per Zentner Mk. 2.80.

Mus )Nfab und fern*

Nied, 15. Juni. Die Maul- und Klauen­seuche ist hier in dem Gehöft des Landwirts Heinrich Strenz ausgebrochen. Ueber Nied ist die Sperre verhängt. Allem Anschein nach ist die Seuche durch einen Viehhändler eingeschleppt worden.

Frankfurt a. M., 15. Juni. Die Nach­forschungen nach dem verschwundenen Mädchen Anna Koch waren seither dadurch erschwert, daß sich der Vater in Hanau in Untersuchungshaft be­fand, während die Untersuchung in der Hauptsache von der hiesigen Kriminalpolizei ausging. Gestern nachmittag wurde nun der Vater von einem Be­amten der Hanauer Polizei nach Frankfurt überführt, wo heute mittag seine Vernehmung vor Kriminal­kommissar Scheibe staitsinden wird. In der Nacht auf Samstag wurde von einigen Beamten im Bahn­hossviertel eine Suche nach dem Mädchen veran­staltet, ohne daß jedoch eine Spur von ihm ge­funden wurde. Ein 6 Jahre altes Mädchen aus Bockenheim, das Freitag Abend mit seiner Mutter ging, wurde in der Langestraße von einem Auto umgefahren und trug außer Hautabschürfungen Kontusionen ym rechten Unterschenkel davon. Das Kind fand Aufnahme im Heitiggeist-Hospital.

Preungesheim, 15. Juni. Der seit zehn Tagen vermißte Straßenreiniger Moritz Ru hi aus Eckenheim ist hier auf einer Wiese toi aufgefunden worden. Ruhl hatte sich die Pulsader der rechten Hand mit einem Messer, das unter seinem Gesicht lag, geöffnet. Die Leiche ist fast bis zur Unkennt­lichkeit in Verwesung übergegangen.

Cronherg, 14. Juni. Auf Anordnung der Königlichen Staatsanwaltschaft sind drei Personen,

welche dieser Tage in Limburg als der Verübung des Cronberger Mordes verdächtig inhaftiert worden sind, wieder entlassen worden. Nur bei der in Nauen vorgenommenen Verhaftung handelt es sich insofern um ernstliche gegen den Beteiligten sprechende Indizien, als die Fingerabdrücke, welche von dem Manne genommen sind, ziemlich genau dieselbe Linienführung zeigen wie die am Tatorte als be­stimmt von dem Mörder herrührende Abdrücke.

Altenhain, 14. Juni. Am Samstagabend stieß der Jagdaufseher Joseph Löw im Altenhainer Wald mit einem Wilddieb zusammen, der mit einem Gewehr ausgerüstet war. Auf den Zuruf Löws, die Waffe niederzulegen, ging der Wilderer sofort gegen Löw in Anschlag, doch dieser kam ihm zuvor und gab einen Schrotschuß auf ihn ab, wodurch der Wilderer schwer verletzt wurde. Dieser ist ein Zimmermann namens Johann Dörr von Hornau. Er wurde dem Höchster Krankenhaus übergeben.

I.

scha

Main.

Rund um Frankfurt. Gegen die beiden als Erste eingelaufenen Berufsfahrer Siewert-Berlin und Aberger-Berlin von der Oberleitung war Protest eingelegt worden, weil sie in Hanau einen kürzeren Weg als den vorgeschriebenen benutzten. Das Schieds­gericht hat den Protest anerkannt und die beiden Berliner disqualifiziert. Der Sieger von Rund um Frankfurt für Berufsfahrer ist somit Ludwig- Frankfurt a. M., der die vorgeschriebene Strecke als Erster durchfuhr. Da die beiden Berliner van der Oberleitung darauf aufmerksam gemacht worden waren, daß sie sich aus einen falschen Weg befanden, und außerdem die Strecke gerade in Hanau sehr gut markiert war, konnte von einem Jrrfahren nicht die Rede sein, und die Disqualifikation mußte aus­gesprochen werben.

ft ns dem Gerichts faal.

Höchst ft. M., 12. Juni. (Schöffengericht.) Der Arbeiter I. W. aus Sossenheim hatte sich heute wegen Sachbeschädigung zu verantworten. Der Angeklagte hatte nach einer Aepfelweintour in Eschborn an der Eschborner Chaussee zwei junge Obstbäumchen abgebrochen. Für diesen Streich muß W. 40 Mark Strafe zahlen.

Standesamt-Regifter

der Gemeinde Sossenheim.

Mai. Geburten.

4. Heinrich Konrad, Sohn des Metzgers Heinrich Giert.

21. Katharina Franziska Elisabeth, Tochter des Bäcker­

meisters Heinrich Feisel.

22. Ferdinand, S. d. Schuhmachers Philipp August Far>. 22. Jakob Joseph, S. d. Fraisers Jakob Joseph Fladung.

26. Wilhelmine Pauline, T. d. Schreiners Andreas Noß.

27. Bernhard Adolf August Friedrich, Sohn des Ziegel- Juni. meisters Hermann Adolf Wellner.

5. Johann, Sohn des Fabrikarbeiters Andreas Kopp.

6. Heinrich, S. d. Glasers Johann Karl Julius Herlth.

Aufgebote»«.

Fay, Wilhelm Adam, Schlosser, mit Noh, Helene Katharina, ohne Beruf, beide von hier.