Neues vom Tage.
— Wie Mens der Reichswehr mitgeteilt wird, sind bis jetzt 14 Opfer des Weser-Unglückes geborgen worden.
— Der Reichsverband evangelischer Eltern- und Volksbünde sReichselternbund) veranstaltet in den Tage« vom 14. bis 17. April in Frankfurt a. M. den S. Evangelischen Reichselterntag.
— Nach Blättermeldungen aus Rom wurde offiziell bekannt- gegeben, das; Italien die Unterzeichnutig eines Garantiepaktes zwischen England, Frankreich, Belgien, Italien und Deutschland befürworte und Vorschläge, sofort Verhandlungen zwischen Rom. London und Paris zur Unterzeichnung des Garantiepaktes zu eröffnen.
— In Washingtoner Kreisen wird aufs schärfste auf eine sofortige Regelung der Schulden Frankreichs hingearbeitet. Nach Pariser Meldungen soll die amerikanische Regierung in Paris mitgeteilt haben, daß die Entsendung einer französischen Kommission nach Amerika zur endgültigen Regelung der sranzösischen Schulden gewünscht wird.
— Nach den bisherigen belgischen Wahlergebnissen dürften die Sozialisten 7 bis 10 Sitze, die Katholiken 2 oder 3, die Frontpartei 1 und die Kommunisten 1 Sitz auf Koste« der Liberalen Partei gewonnen haben.
— In der Angelegenheit der Landespfandbriefanstalt entlieh der Untersuchungsrichter den Bankdirektor Kunert gegen Hinterlegung einer Sicherheit in Höhe von 100 000 Reichsmark ans der Untersuchungshaft.
— In den nächsten Tagen errichtet die türkische Republik in Oesterreich wieder eine eigene Gesandtschaft, mit der auch eine türkische Konsularvertretung verbunden sein wird. Bisher waren die Türken in Oesterreich durch den schweizerischen Gesandten vertreten.
-olitische Tagesschau.
«-* Die Rheinlandpolitik im Jahre 1923. Dr. Adenauer und. Dr. Jarres sind in Gegenwart der Vorsitzenden der rheinischen Zentrumspartei und der Arbeitsgemeinschaft des rheinischen Provinziallandtages in Köln zu einer eingehenden Aussprache über die in der letzten Zeit zutage getretenen Meinungsverschiedenheiten betreffend die Rheinlandpolitik im Jahre 1923 zusammengetreten. Insbesondere wurden die Vorgänge in Barmen und Hagen am 24. und 25. Oktober erörtert. Eine Einigung über 'den Wortlaut der damals gemachten Aeußcrungen wurde dabei nicht erzielt. Beide Herren erklären aber ausdrücklich, daß die bei den Verhandlungen in Barmen und Hagen geäußerten Gedanken dem Beweggründe entsprungen sind, das Rheinlliwd dem Reiche zu erhalten. Die von Dr. Jarres seinerzeit vorgeschlagene Lösung kann vom Zentrumsstandpunkt aus nach wie vor sachlich nicht gebilligt werden. Es wird aber anerkannt, daß Herr Dr. Jarres die Rheinlande niemals abversacken wollte. Dr. Adenauer und Dr. Jarres haben sich verpflichtet, jede Erörterung dieser Frage abzubrechen, und sie ersuchen die ihnen nahestehende Press« und ihre politische Freunde, ihnen 'darin zu folgen.
Eine Wahlreise des Reichskanzlers a. D. Dr. Marx. Nach einer Meldung der „Germania" wird der Volksblock- Kandidat für den zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl, Dr. Marx, nach Ostern eine Rundreise durch Deutschland unternehmen. Er ioird am 14. April in Königsberg, am 15. in Stettin, anr 17. in Berlin, am 19. in Magdeburg, am 20. i« Münster, am 21. in Koblenz, am 22. in Karlsruhe und am 23. April in Stuttgart sprechen. Das weitere Programm der Reise wird noch festgesetzt werden.
«-■ Noch ein Ebert-Prozetz. Der Oberreichsanwalt am ' „Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik" hat gegen den verantwortlichen Redakteur Oskar Krüger von dem Wochenblatt „Der deutsche Vorwärts" Anklage erhoben, weil dieser in Beziehung auf Ebert in einem gegen die Politik der Sozial- demokratie gerichteten Flugblatt u. a. sagte: „Eine Partei, die an die Spitze des Reiches einen der Organisatoren des verderblichen und wahnwitzigen Munitionsarbeiterstreiks von 1918 gestellt hat, gegen die braucht der politische Gegner nicht niit Lügen vorzugehen, wenn er ihr die Stimmen der urteilsfähigen Deutschen abtvendig machen will."
^ Die Polizeistunde in Preußen. Im preußischen Jnnen- ministeriuni fand unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Meister eine Sitzung statt, um die verschiedenen Gesichtspunkte für und wider die Verlängerung der Polizeistunde und die Erweiterung der Tanzerlaubnis einer eingehenden Erörte- runa.zu unterrieben. Auster den beteiliaten Ministerien und
einer 'Anzahl 'von Provinzialbehörden waren Vertreter der Gastwirts- und Lokalbesitzer-Verbände, der Arbeitnehmeroerbände wie auch der Wohlfahrts- und Jugendfürsorgebewegung erschienen. In einer lebhaften, eingehenden Aussprache wurde eine derartige Fülle sachlich wertvollen Materials für und wider von den verschiedenen Jnteressenvevbänden vorgebracht, daß die beteiligten Behörden zunächst eine sorgfältige Sichtung und Prüfung vornehmen müssen, ehe die endgültige Stellungnahme des Ministeriums erfolgen kann.
« Der Ausstand in Südwestafrika. Nach einer Meldung aus Kapstadt gab dort General Hertzog bekannt, daß die Rädelsführer des inzwischen ohne Kamps beendeten Aufstandes im Rehobothgebiet bestraft würden. Die Aufständischen haben sich mit ihren Waffen ergeben. Eine gerichtliche Untersuchung wird sich mit der Lage des Rehobothstammes befassen.
---- Die unüberbrückbare Kluft. Der „Daily Telegraph" schreibt: Letzte Woche hat der Meinungsaustausch zwischen den Sachverständigen des britischen und des französischen Finanzministeriums über die Frage der französischen Schuld an Großbritannien die Tatsache enthüllt, daß augenblicklich eine unüberbrückbare Kluft die Standpunkte beider Länder voneinander trennt.
Wahlaufruf des Zentrums.
Berlin, 6. April. Die Zentrumspartei erläßt Heute den angekündigten Wahlaufruf für den Reichspräsidentschaftskandidaten Dr. Marx, in dem es u. a. heißt:
„Die Kandidatur Marx ist hervorgewachsen aus der Liebe und Sorge um unser Vaterland. Wilhelm Marx ist der Volkskandidat. Was will unser deutsches Volk? Das Volk will den Staat, der frei von Vorrechten und von Klassenherrschaft allen gesunden staatsbürgerlichen Kreisen Lebens- und Einflußmöglichkeiten bietet. Das Volk will die Zusammenfassung aller staatsfreudigen Bürger, um den sozialen Volksstaat auszubauen und zu festigen. Das Volk liebt sein Vaterland und will seine nationalen Kräfte entfalten, aber es schätzt den Völkerfrieden als kostbares Gut der Menschheit. Auf der Grundlage der gleichen Verpflichtungen und der gleichen Berechtigung aller Deutschen soll sich eine gesunde Wirtschaft und eine blühende Volkskultur entfalten. Das will das Volk, — das will auch Marx. Die Verfassung ist ihm Herzenssache und nationale Aufgabe. Sein Ziel ist, alle staatsbürgerlichen Kräfte zu einer verantwortungsfreudigen Staats- und Volkspolitik zusammenzuführen. In der internationalen Welt will er eine Stimmung gegenseitigen Vertrauens schaffen, unserem aufstrebenden Vaterlande neuen Lebensraum und Entfaltungsmöglichkeiten, auch im großdeutschen Sinne, sichern."
Hindenburg für Jarres.
Wie die Berliner Blätter melden, hat Generalfeldmarschall von Hindenburg die ihm vom Reichsblock angebotene Kandidatur für die Reichspräsidentschaft a b g e l e h n t. Er hat
S tttU aller Entschiedenheit für die Kandidatur Jarres ein- rtzt und den Reichsblock ersucht, wie bisher alle Kräfte zusamnierczuhalten. Laut „Montag" und „Zeit" wird die Nominierung von Dr. Jarres durch den Reichsblock am Mittwoch nur noch eine Formsache sein. Der Wahlkampf des Reichsblocks für Dr. Jarres wird sofort ausgenommen werden.
Die Bilanz des Generalagenten.
Berlin, 7. April. Das Büro des Generalagenten für die Reparationszahlungen veröffentlicht eine Uebersicht über die im Monat März geleisteten Zahlungen. Danach haben u. a. erhalten: Frankreich 37 960 000 M., Groß-Bvitannien 21644 000 M., Belgien 12 539 000 M. Die Ausgaben der Reparations-, Rheinland- und Militärkontrollkommission betrugen 1171000 M. Die Gesamtzahlungen belaufen sich auf 91694 000 M. Der Kassenbeftand vom 31. März betrügt 24 690 000 Mark. . a
Hilfe für die Landwirtschaft.
120 Millionen für Saatgut.
Wie das Preußische Landwirtschaftsministerium mitteilt, hat die preußische Staatsregierung, da die Landwirte infolge der ungünstigen Witterung im vor. Jahre weder selbst einwand-. freies Saatgut ernten konnten, noch in der Lage waren, sich durch den Verkauf anderer Wirtschaftserzeugnisse die Mittel zum Ankauf fremden Saatgutes zu besorgen, die Geldmittel beschafft, aus denen für die Landwirte einwandfreies Saatgut unter Stundung des Kaufpreises bereitgestellt werden konnte. Die Mittel wurden nach Maßgabe jeweils nachgewiesenen Bedürfnisses den Oberpräsidenten zur Verfügung gestellt, die
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Eine Erzählung aus dem Leben non ftr. ° fi n e.
42 lNachdruck , . > ooten.)
Mary schrieb ihm in ihrer feinen, etwas flüchtigen Schrift:
. „Mein lieber Wolf!
Darf ich Dich noch so nennen? Dies eine Mal gestatte es mir noch und höre meine Rechtfertigung an! — Wie hast Du mir doch weh getan mit Deinen Zeilen! Ich konnte kaum glauben, daß Du es warst, der mir so harte Worte geschrieben. Was Hab' ich Dir getan, daß Du mir so begegnest! Du weißt ja doch, wie unsäglich ich Dich liebe. — Beiseite werfen willst Du mich wie ein Spielzeug, an dem man seine Launen befriedigt hat! Ich war Deine Geliebte, Fräulein Ulrich aber wird Deine Frau sein! Ja, ich weiß, daß Du mit ihr verlobt bist, trotzdem Du mir so oft sagtest. Du mögest sie nicht leiden!
Wolf, ich will Dir keine Vorwürfe machen; Du wußtest ja, was Du tatest! Ich habe Dir ja auch immer schon gesagt, daß es mit uns beiden doch nichts werden könnte — ich passe nicht zu Dir, dem glänzenden Offizier. — Du hättest mir aber vorher sagen sollen, daß es ein Ende hat zwischen uns beiden — Du brauchtest mich nicht mit jener brutalen Tatsache zu überraschen und mir noch dazu den Vorwurf der Untreue zu machen, der mir das Herz zerrissen hat!-Gar seltsam, das glaube ich, mußte Wir
mein Verweilen auf dem Friedhof erscheinen, weil ich Dir abgeschrieben — jedoch die Verhältnisse nötigten mich zu jener Heimlichkeit, da ich nicht den Mut zur Wahrheit fand. Doch so groß mußte doch Dein Vertrauen sein, mich nicht ungehört zu verurteilen!
So höre, Wolf! Von meiner Famili habe ich mit Dir gesprochen, hatte Dir allerdings verschwiegen, daß ich noch einen Bruder habe, der aber nicht gut geraten, der sogar im Gefängnis gewesen ist! — Vor ein paar Tagen
nun bekam ich nach langer Zeit den ersten Brief wieder von ihm, worin er mir mitteilte, daß-er mich notwendig besuchen müßte. Was sollte ich tun?i Mir ahnte nichts .Gutes! In die Wohnung konnte ich nicht mit ihm gehen '— mir hätte ja doch keiner geglaubt',, daß es mein Bruder ist. So ging ich mit ihm nach dem Friedhof, da wir dort am sichersten waren. Er war sehr, niedergeschlagen, bat mich um Geld, das ihm dazu helfen'sollte, wieder ein ordentlicher Mensch zu werden — sein Leben als Clown in dem Zirkus T. ekelte ihn an! Was anderes hätte er nicht werden können; trotz seiner Bemühungen hätte ihn keiner nach der langen Haft anstellen wollen.
Er tat mir leid — er ist ja mein Bruder'.— ich sagte ihm meine Hilfe zu, wenn er mir verspräche^ mich nicht wieder aufzusuchen und sich wirklich zu bessern! Am andern Morgen schickte ich ihm mein Sparkassenbuch, und er reiste sofort wieder ab. Das war alles! — Wie oft hatte ich angesetzt, Dir von Feodor zu sagen, und doch brachte ich es nicht fertig — so schämte ich mich! Auch wollte ich die Stunden unseres Veisammchiseins nicht mit so bitteren Erinnerungen trübem; daher unterließ ich es. Das ist meine ganze Schuldst—-Ich hoffe, daß Du mir glauben wirst, Wolf! Mache über kernen Versuch der Annäherung; ich kann Dich nicht mehr sehen!.' Du bist'nicht mehr frei — Du gehörst einer anderen! -Ich will Dich nicht dazu verleiten, etwas zu/tun, was sich mit Deiner Pflicht als Bräutigam nicht verträgt./ Für die Stunden des Glückes, die Du mir bereitet hast,sdanke ich Dir!, Sie werden in meinem künftigen, einsam'en Leben der einzige Lichtblick sein! Jeden Tag,.iüein Wolf, will ich den.lieben Gott bitten, daß Du rechtz glücklich werden mögest?'
Lebe wohl, mein
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unirGott behüte Dich!
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Ü Tief erschüttert leate-Wolf den Brief wieder.bin.
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sie im Einvernehmen mit der Landwirtschaftskammer nach den i Richtlinien der Staatsregierung zu verwenden hatten. Bedacht wurden nur solche Landwirte, die weder selbst geeignetes Saatgut ernte«, noch in der Lage waren, sich solches ohne Ueber« nähme drückender und den Weiterbestand der Wirtschaft gefährdender Verpflichtungen anderweitig zu beschaffen.
Die Ausgaben hierfür betragen insgesamt 120 Millionen Mark, von denen die Staatsregierung 60 Millionen eigenen laufenden Mitteln entnommen und der Preußischen Zentral- genosienschaftskasse zur Weitergabe unter eigener Rückgabeverpflichtung übertragen hat. Während 40 Millionen von der Preußischen Staatsbank, 10 Millionen von der Preußenkasse und je fünf Millionen von der Girozentrale und der Landesbankenzentrale aufgebracht wurden. Der Zinsfuß beträgt 6 Prozent. 1 Prozent davon ist zur Deckung der Unkosten der Kreditorganisationen bestimmt. Die Deckung der Spanne zwischen den verbleibenden 5 Prozent und dem normalen Zinsfuß übernimmt der preußische Staat, indem er bei eigenen Geldern auf diesen Zinsteil verzichtet. Bei den übrigen Mitteln werden den Geldinstituten entsprechende Summen erstattet. Die Darlehen sind, soweit sie von der Preußischen Staatsbank stammen, zum 16. November und im übrigen bis Ende 1925 rückzahlbar. Zur Sicherung der Rückzahlung wurde für jedes Darlehen die Bürgschaft des Kommunalverbandes zur Bedingung der Hergabe der Darlehensmittel gemacht. Der „Amtliche Preußische.Presiedienst" weist darauf hin, daß die Auffassung, als rechne die Staatsregierung mit einer weiteren Stundung oder gar mit dem Erlaß der Darlehen, eine gefähr- ,
liche Täuschung sei. Vielmehr müßten sich die Landwirte von :
vornherein auf pünktliche Rückzahlung einrichten.
SandMeil.
— Prvduktenmarkt. Es ivurde gezahlt für 100 Kg.: Weizen Wetternu 19,00—24,00, Roggen 19,00—23,00, Sommergerste 22,00—29,00, Hafer inl. 17,00—21,50, Mais (La Plata) 19,50 bis 19,75, Weizenmehl 35,00—36,00, Roggenmehl 30,50—32,00, Kleie 13,00—13,25.
— Schlachtviehmarkt. Preise für 1 Zentner Lebendgewicht. Rinder: Ochsen von 4 bis 7 Jahren 56 — 62, junge fleischige, ältere ausgemästete 48—55, mäßig genährte 40—47. Bullen: höchsten Schlachtwertes 48—53, jüngere 42—47, mäßig genährt« ?0— 41, Färsen: höchsten Schlachtwertes 54 — 60, Kühe: bis zu 7 Jahren 48—54, wenig entwickelte Färsen 44— 52, ältere, aus- gemästete Kühe, wenig enttmckelte jüngere 34 — 44, mäßig genährte 22—32, gering genährte 15 — 20, Kälber: feinste Mastkälber 78 bis 85, mittlere Mast- und beste Saugkälber 70 — 77, geringere Mast- und gute Saugkälber 60—68, geringe Saugkälber 50 — 58, Schafe: Mastlämmer und Masthämmel 48 — 52, geringere Masthäm mel und Schafe 40 —45, Schweine: von 80 bis 100 Kg. 60—64, unter 80 Kg. 52—60, von 100—120 Kg. 58—6^120—150 Kg. 58—63, unreine Sauen und geschnittene Eber 48—58. Auftrieb: Rinder 1472 Stück (einschl. 10 österr. R.), darunter Ochse« 435, Bullen 84, Färsen und Kühe 953, Kälber 779, Schafe 174, Schweine 6639. Marktverlauf: Bei Rindern und Schweinen langsames, bei Kälbern und Schafen reges Geschäft. Schweine hiuterlasseu größeren Ueberstand.
— Mannheimer Märkte. Produktenbörse: Tendenz ruhia. Preise pro 100 Kg. waggonfrei Mannheim: Weizen 23,25 bis 28,25, Roggen 22,25—25,25, Hafer 18—22, Braugerste 26,75 bis 31,25, Futtergerste 20,25—23, JHgis 19,75, Weizenmehl (Spezial 0). 35,50—36,50, Roggenmehl 32—33,25. — Vieh,
markt: Handel ruhig. In Großvieh und Schweinen Ueber. stand. Preise pro 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 24—52, Bullen 34—48, Rinder und Kühe 10—53, Kälber 60-85, Schafe 22—36, S1 weine 52—66.
armes Märchen." Er barg sein Antlitz in den Händen, und schwere heiße Tropfen lösten sich aus seinen Augen. Er mußte weinen — er konnte nicht anders; das Herz war ihm zu schwer — so nahm er Abschied von seinem Glück und seiner Liebe. Sorgfältig verschloß er den Brief und das Bild, nachdem er es noch einmal an seine Lippen gedrückt hatte; dann nahm er die wissenschaftliche Arbeit wieder vor, mit der er sich in seiner freien Zeir beschäftigte. Er wollte schreiben —, um die Gedanken abzulenken — um zu vergessen! --
So fand ihn Strachwitz, der nach zwei Stunden wieder vorsprach. Es hatte ihm keine Rühe gelasien; er nmßte sehen, was Wolf trieb. „Das ist recht, Wölfchen", sagte er, „Arbeit hilft über vieles hinweg! Kommen Su jetzt, wir bummeln ein wenig nach dem Waldschloß, dort lasten Sie uns ein wenig plaudern!"
„Letzteres ja — bei mir! Elfteres nicht", versetzt- Wolf, „vergessen Sie nicht, daß meine Braut Anspruch aus nceine freie Zeit hat! — — Sie haben Marys Brief gei lesen? — alles — was sagen Sie nun zu dem moralpreoy genden Freund?" fragte er leise. Strachwitz legte ihm die Hand auf die Schulter — „was ich dazu sage? Daß er doch auch ein Mensch ist — und wenn einer ein Mädä gern hat — zum Kuckuck — na — da ist alles zu verzeihen! — Uebrigens scheint der Bruder ein ganz gehöriger Leichft fuß zu sein! Da hat er dem Mädel die sauer verdienten Groschen abgeschwatzt und verbringt sie sicher in leichte! Gesellschaft! Den Eindruck machte er! -r Er sagte mir auch erst, daß er hier gxwesen,- als. er hMe, haß iH vor» hier wäre! Ich möchte sein schönes Gchwesterlein grüßen/ die da Und da wäre! Ich sölle sie von ihrer Schwerfälligkeit kurieren, immer und ewig Hüte zu garnieren wo sie bei ihrer Schönhneit ganz andere Chancen haben könnte! Dann brauche sie nicht ko kümmerlichZhxLMg 4U fristen utw. ' ' * ■'