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Das gegenwärtige Verhältniß ist festgesetzt worden: ehe die Erhöhung sämmtlicher Bundes-Contingente um 1 beschlossen worden ist und zwar

nicht weil damals die Hohe Deutsche Bundesver­sammlung, sondern weil die städtischen Behörden damit vorzugsweise einverstanden waren.

Die Bundesversammlung hat ihre Verwendung für die Vereinbarung Frankfurts mit einem anderen Staate in Betreff der Cavallerie- Stellung s. Z. eintreten lassen, allein die städtischen Behörden haben vorgezogen, 3 Infan­teristen für je 1 Cavalleristen und Artilleristen zu stellen.

Hoher Senat selbst hat, zu unserer Freude, die An­sprüche der Stadt auf Abänderung des gegenwärtigen Ver­hältnisses für gerecht und billig erklärt; es steht nach dem, was so eben angeführt worden ist, nicht zu bezweifeln, daß Hohe Bundes - Versammlung hierin nicht anders denken wird. Der neueste Beschluß über Dienstverpflichtung bietet den Anlaß hierauf zurück zu kommen und wir vermögen nicht ohne Weiteres die Verlängerung der Dienstzeit, mithin eine neue und unerträgliche Calamität, wenn das ganze Verhältniß der Stadt hierüber nicht regulirt werden sollte, zu empfehlen."

Gewerbekammer.

In der Sitzung am 1 9. Juni wurde von den Mitglie­dern der Gewerbekammer und den nach §. 6 des Gesetzes vom 22. November 1833 erwählten zehn Wahlmännern aus dem Gewerbstande an die Stelle des ausgetretenen Herrn Conditor Bütschly Herr Conditor Lepper mit 11 Stimmen zum Mitglied der Gewerbekammer erwählt. Herr Uhrmacher Schweppenhäuser erhielt zehn Stimmen.

Von den zehn Wahlmännern waren drei, von den Mit­gliedern der Gewerbekammer sechs nicht erschienen.

Schulgeld betreffend.

Zur praktischen Lösung der Frage, auf welche Weise es möglich gemacht werden könnte, die vielen Rückstände bei dem Schulgeld zu vermeiden, nur wenige Worte.

Der Werth des Geldes ist bedeutend gesunken und der Werth der Arbeit kaum gestiegen.' Die arbeitende Klasse bedarf daher einer Erleichterung, wenn sie fortfahren soll, ohne eigentliche Unterstützung zu ergsilren. Bei dem Schul­geld eine Erleichterung eintreten zu lasseu ist, ohne eigent­liche Beeinträchtigung des Aerars, möglich, denn Schulgeld­rückstände sind Wechseln gleich zu achten, die nicht honorirt werden und darum werthlos, es wird demnach unser Schul­geld keinesmegs mit fl. 10 Pr. Kopf, ja nicht einmal mit fl. 5 zur Einnahme gebracht. Gehe man auf fl. 5 Schul­geld zurück und biete die Erleichterung, die geboten wer­den kamt und sollte. Damit allein wäre freilich nicht geholfen, es bliebe noch ganz besonders die praktische Er­hebung des Schulgeldes in Anwendung zu bringen, und diese besteht darin, daß man sich von den Eltern bezahlen laßt, wenn sie Geld haben. Der größte Theil der arbei­tenden Klasse wird täglich oder wöchentlich bezahlt, und so lasse man sich wieder bezahlen, nämlich wöchentlich mit 6 kr., daun wird es damit ebenso gnt gehen, wie mit einem Kreuzer > täglich für's Kind in den Kleinkinderschulen, bei denen keine j

ober kaum neunenswerthe Rückstände stattstnden; auch die früheren Schulmeister haben es ähnlich gemacht.

Notizen

über die Volkszählung in Frankfurt a. M 1833.

Bevölkerung der Stadt . . 64237 Köpfe

ohne die Bundesbesatzung.

Auf dem Lande .... 10527

zusammen 74784 Köpfe im I. 1855, 73150 1852,

. also um 1634 mehr 1855. Darunter in der Stadt 9548 Familien, bestehend aus:

25210 männl. über 14 Jahre, 25732 weibl.

50942 über 14 Jahre;

6178 männl.

6193 weibl. 12371 unter 14 Jahren,

944 hiesiges Militär also 1855 64257 im Ganzen.

1852 62511

1855 mehr 1746 in der Stadt.

1746 mehr in der Stadt,

112 weniger auf dem Land,

1634 mehr im Ganzen.

Auf dem Lande 1964 Familien, worunter

3558 männl. über 14 Jahre, 3953 weibl.

7511

1511 männl.

1505 weibl.

3016 unter 14 Jahren,

also 1855 10527 Seelen.

1852 10639

1855 weniger 112

Bevölkerung der einzelnen Land gemeind e n:

Bornheim ....

1855

3390

1852

3365

Mehr

25

Weniger

Oberrad ....

2116

2198

82

Niederrad . . . .

2016

2024

8

Hausen.

624

637

13

Niederursel ...

438

466

28

Bonames ....

612

646

34

Niedererlenbach . .

742

726

16

Dortelweil . . .

530

527

3

Förfterhäuser . . .

59

50

9

10527 Seelen

53

165

112 weniger.

Berichtigung.

In Nr. 26 des V-B. ist ein Schreibfehler untergelaufen. Es heißt daselbst: «Der neue Vorschlag setzt an die Stelle der Kölner Mark ein Zollpfund und läßt hierauf ausbringen: fl. 52 1 /* südd. Währung, fl. 21 oder 14 Thlr. nordd. Währung.

Das wäre abermals ein großes Näthsel. Es soll heißen: fl. 521/s (im fl. 24*/* Fuß),

fl. 45 im fl. 21 Fuß, oder Thlr. <30 im 14 Thlr. Fuß.

Für Wilhelm Luders zu Stettin habe ich weiter erhalten von Herrn Di-. Schlemmer fl. 3. 42 kr., was ich dankbar bescheinige. Frankfurt, den 21. Juni 1856. Dr. Jucho.

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