kunft unter den Uferstaaten des Rheins und einer auf die Schifffahrt dieses Flusses sich beziehenden Ordnung, bemerkt wird: „Ob dieses Resultat günstig seyn nnd der abgeschlossene Vertrag alle Interessen gehörig sichern, die Pariser und Wiener Bestimmungen vollkommen erfüllen, oder ob er im Gegentheile hauptsächlich nur das Interesse der preußischen und niederländischen Unterthanen wahren, und keineswegs die große Idee der allgemeinen Rheinischen Handelsfreiheit verwirklichen wird, — dies sind Fragen, welche die Folgezeit lösen muß. Die Hauptbestimmungen des erwähnten Entwurfs sind nach Behauptung Mancher nicht der Art, daß sie zu Erfüllung aller Erwartungen berechtigten; sie meinen, die Eile, mit welcher die Verhandlungen im wichtigsten Momente betrieben würden, lasse kaum hoffen, daß die anderweitigen Mängel, die ihm vielleicht ankle- ben, durch eiue sorgfältige Prüfung und Discussion beseitigt werden möchten. Denn ungeachtet der Einsichten, welche die Rheinschifffahrts Bevollmächtigten besitzen, sind sie vermöge ihrer Stellung nicht im Fall , alle Verhältnisse des Handels und der Industrie, so wie die des praktischen Dienstes imRheinschifffahrts-Wesen genau zu kennen, und doch haben selbst diese letzteren einen wesentlichen Einfluß auf den Handel. Wie man vernimmt, ist keine der Rheinschifffahrts-Behörden zum Gutachten aufgefordert., sondern bereits ein Protokoll ausgefertigt worden, welches alle von Seiten der Uferflaaten, jedoch mit Ausnahme von Frankreich gemachten Gegenbemerkungen enthält. In Bezug auf dieses Aktenstück wird dann wahrscheinlich in Kurzem von Seiten Preußens und Hollands ein Ultimatum, und somit ein definitiver Abschluß der Verhandlungen erfolgen." Die Staatszeit, bemerkt hierzu: Zur Widerlegung obiger Aeußerungen des Mäinzer-Correspndenten der Allgemeinen Zeitung genügt es, auf den Entwurf selbst und auf die hinsichtlich desselben von dem preußischen Commissarins am 31. Okt. abgegebene Erklärung, so wie auf den deshalb von der Commission gefaßten Beschluß hinzuweisen. (Vergl. Z. d, f. St. Fr. Nro. 324.)
Aus Ostpreußen wird vom 12. Nov. gemeldet: In voriger Woche ist eine, seit geraumer Zeit ihr Unwesen treibende, Diebsbande entdeckt worden, welche bis in die Gegend von Tilsit verbreitet ist. Der Anführer derselben und neun seiner Mitschuldigen sind bereits verhaftet. Der Einbruch auf dem Schlosse in Lyck, die Beraubung der Stadtge- richts-Sportel-Kasse, der Diebstahl beim Depositorium des Iustizamts Oletzko und der mißlungene Einbruch in der dortigen Kreis- und der Accise-Kasse sind die schon eingestandencn Verbrechen jener Bande.
Würzburg, 27. Nov. Das hier erscheinende „bakerische Volksblatt" enthält Folgendes: Rach Briefen aus München erhält sich das Gerücht von einem bevorstehenden Miiffsterwechsel. Der hochverdiente Veteran unserer Staatsmänner, Frhr. v. Zentner, will sich, wie man sagt, aus dem Geschäftsleben zurückziehen, und seinen Platz Hrn. v. Schenk einräumen. Für das Ministerium des Innern, welches durch diese Uebersiedelung erledigt würde, nennt man verschiedene Kandida- ten — den Fürsten L. v. Wallerstein, Hrn. v. Hormapr und Hrn. v. Grand aur.... Uebrigens wünschen w!r, aufdiesemPosten einen Mann
zu sehen, welcher mit glänzenden Eigenschaften des Geistes und Reichthum 'an Kenntnissen auch die Kraft, den Muth, die Charakterfestigkeit verbindet, welche es zst bethätigen gilt, wenn z. B. die Sache der Gerechtigkeit gegen dasUebermaas der Ersparungssncht zu vertherdigen ist, und welche es verschmäht, den Besitz des Portefeuille auf Kosten der Grundsätze durch Geschmeidigkeit und Nachgiebigkeit zu erkaufen. Darum wenden sich, wenn von Erledigung des Ministeriums des Innern gesprochen wird, die Augen aller Patrioten auf bewährte Männer, wie Mi eg und Stürmer.
Der Hauptmann des könkgl. 1. Artillerieregiments, v. Schnitz, lein, ist dieser Tage aus Griechenland in München augekommen.
Frankfurt, vom 29. Rovbr. In der Sitzung hohen großen Rathes vom 10. l. M. ist der Rathsschreiber Hr. Dr. Harnier znm Censor der weniger als 20 Bogen enthaltenden Schriften ernannt worden.
Die Berliner Spenersche Zeitung meldet: „Der Direktor des früheren Leipziger Stadttheaters, Hofrath Knstner, soll die Leitung der Bühne zu Frankfurt a. M. übernommen haben." Wir versichern das genannte Blatte, daß diese Nachricht rein erdichtet ist und auch nicht der geringfügigste Umstand dazu Veranlassung gegeben hat.
In einem lesenswerthen Artikel aus Darmftadt in der Abendzeitung wird gemeldet, daß daselbst von Neuem viel davon die Rede fey, die Landes-Universität nach dieser Residenz verlegen.
Die neuesten französischen Blätter vom 27. d. enthalten nichts von Bedeutung.
Der großherzogl. hessische Regierungspräsident Frhr. v. Lichtenberg zu Mainz bringt in einem in die dortige Zeitung eingerückten Artikel den Dank des seitherigen Gouverneurs der Bundesfestung, Prinzen Wilhelm von Preußen, für die während der Zeit fernes Gouvernements von den Bewohnern von Mainz ihm zu Theil gewordenen Beweise voss Aufmerksamkeit und Anhänglichkeit, zur öffentlichen Kenntniß.
Während öffentliche Blätter behaupten, der Herzog von Braunschweig habe das Verbot ergehen lassen, Kritiken über das Hoftheater weder für die in seinem Lande, noch auch für auswärts erscheinende Blatter zu schreiben, finden wir'ln dem zu Vraunschweig erscheinenden Mitternachtsblatt feit einiger Zeit regelmäßige Kritiken über die dor- t ige Bühne. __
B ei a n n t m a ch u n g.
Zu Weihnachts- und Neujahrsgaben hat Unterzeichneter seine sämmtliche Magazine geordnet, und mit den neuesten und nettesten Kunst- und Spiel- waarest eingeräumt und versichert nebst billigen Preisen, die reelste und beste Bedienung. I. B. Albert, im Löwenberg.
T h e a t e r - A n z e i g e.
Dienstag den i. Dezember: Iöhann, Herzog von Finnland, Sch auspiel in 5 Abtheilungen. _'_ .
Druckfehler im gestrigen Blatte:
Spalte 1 Zeile 25 von unten, ichalte-man ein nach „wie sie" die Köpfe.— Zeile 21 von unten l. st. Surgat Surrogat. — Spalte 3, Zeile 13 von oben, ll. st. einem meinem. __
Couts der Staatspapiere.
Den 30. Nov. 1629..
Obstreich ..
PREUSSEN.
Baiern..
Baden.
Darmstadt
NASSAU..
Frankfurt,
Daenemark. 1 Pohlen,
Bethm. Oblig. . , .
ditto ditto , . v ditto ditto . . . W.-St.-Baneo Obi. Domestieal ......
jMetalliqücs Oblig, . 'Wiener Bankactien Roths, fl. 100 Loos: ido.Part.Ob.L.fl.250
S Obl.b.Roths.inLon. dto. dto. i nFrk ft. StaatsSehuldsehein. iLiquidirte Oblig. . )Lot.-Anl. ä500E-Di. | Lot. An.äfl.50v. 1820 (Obligationen. . . . m. 50 Loose . . . . Oblig. b.Rothschild , | Obligationen . , . .
S Obl. in Lond. inLst. dto.b. Roths.inFr.t. inRthl.20fl. Fnss. |L.-An.v.l829.äR.50
pGt
4
4%
5
2 %
2 %
5
Papier
91%
97%
102 %
1482
175
99%
100 %
107%
100 %
74
55
Geld*
58%
39
132%
110 %
77%
56%
101 %
102 %
Wechsel - Cours.
Coursd. Geldsorten.
Den 30. JNov.
Papier
Geld.
Den 30. N ov.
rl.
kr.
Amsterdam k. S.
—
137%'
ditto . . . 2M.
—
137%
Neue Louisd’..
11
7%
Augsburg k. 8.
100%
— ■
ditto . . . 2^1.
—
—
20 Fr.-Stüeke..
9
26
Berlin . . k. S.
103%
— ■
ditto . . . 2M.
—
.—
Friedricbsd’.. -
9
47
Bremen. . k.S.
109%
—
ditto. . . SM, Hamburg. k. 8.
146%
■
Souveraind’or .
16
30
ditto . . 2 M.
145%
—
Reielis-Duc..
34%
Leipzig . . k. S.
99%
—
5
ditto in d. Messe
London. . k.S.
—
—
Holl. Dueaten.
5
34%
ditto. . . 2M.
—
151%
Lyon . . . k.S.
—
78%
Laubthaler, g..
2
42%
Paris. . . . k.S.
•—
78%
ditto . . . 2M.
77%
5Franc-Stück..
2
20%
Wien . . . k.S. ditto . . . 2 M.
100%
—
Preuss. Thnl r
% % % %2
Disconto . . . .
4
—
1
44%
Auswärtiger Cours.
I WIEN , den 24.
Nov. |
DpCt. Metaliques ...
102% j
3 " Bankaetien ...
1240
4 " Partial . . . .
102%
fl. 100 Loose ....
175
2% St.Ban.-Obi. . J
QO
PARIS, den 27.
Nov.
.
5pCt. Renten Fr. . .
108 90 |
3 " . ditto
84 30
' " 8p. b.Oneb. . .
79%
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93 65 1
AMSTERDAM de» 27. Nov.
integral . . Metaliq. . . Partial. . . Loose , . . Spanier. .
60 %,
99%
401
31%
Redakteure: Wilhelm Wagner und Gustav Oehler.
Druckerei: Carl Weder.