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Monatsblätter des Taunus-Klubs.

Nr. 2

wurde der Rückmarsch angetreten. Ans dem Wege nach dem Fuchstanz und an der Rübezahleiche nahm der eifrige Klubphotograph die Wandergesellschaft mehr­mals auf, und dann gings zu Tal nach Falkenstein in denNassauer-Hof", wo sich inzwischen noch über 30 Damen und Herren des Klul's eingefunden hatten. Hier kam die Gemütlichkeit in vollem Maße zum Durchbruch. Unterm brennenden Christbaum, bei Gesang und Tanz, Vorträgen und fröhlichem Plaudern verflossen die Stunden viel zu schnell. Eine nette Ueberraschung hatten eine Dame und einige Herren dem Klub dadurch bereitet, daß sie ihm ein wunderhübsches, fein­gearbeitetes Tischbanner durch den Schlußführer überreichen ließen. Der Vorsitzende sprach den Spendern, die leider ungenannt bleiben wollen, den herzlichen Dank aus. Die Züge von Königstein 7,50 und 9 Uhr brachten die fröhliche Wander­schar wieder nach Höchst zurück. Alle waren vollauf befriedigt in dem Bewußtsein, einen herrlichen Tag im winterlichen Gebirge zugebracht zu haben. Die Führung der wohlgelungenen Wanderung lag in den Händen der Herren Konrad Merle und Franz Brendel, denen der freudige Dank aller Teilnehmer sicher ist.

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Münster i. Am 11. Januar 1914 fand unter großer Beteiligung die 12. ordentliche Generalversammlung und zugleich die Dekorierung eines unserer eifrigsten Mitglieder, des Herrn P. I. Sachs, statt. Leider stand für diesmal nur diese eine Dekorierung auf dem Programm. Der zweite Vorsitzende, Herr G.Schnädter überreichte Herrn Sachs für 12 hintereinander geleistete Touren einen Stock mit graviertem Ring und sprach in kurzen Worten über den Zweck des Wanderns und die Beteiligung daran. Hierauf dankte Herr Sachs in herzlichen Worten, wünschte dem Klub ein ferneres Gedeihen und schloß seine Rede mit einem dreifachen kräftigenFrisch auf"! auf den Klub. Nun eröfsnete der erste Vorsitzende, Herr L. Sachs, unter Begrüßung die Versammlung und warf in kurzen Worten einen Rückblick auf das verflossene Vereinsjahr. Es erfolgte dann die Erledigung der üblichen Tagesordnung, Vorlegung und Prüfung des Rechenschaftsberichts, Vorstandswahl, wobei die seitherigen Vorstandsmitglieder wieder gewähit wurden. Sonstige Punkte der Tagesordnung fanden alle glatte einstimmige Genehmigung. Nach ihrer Erledigung wurde zum gemütlichen Teil übergegangen, der die Teil­nehmer bis lange nach Mitternacht in feuchtfröhlicher Stimmung beisammen hielt. Die nächste Wanderung findet am 8. Februar gemeinsam mit den befreundeten Wandevereinen Nied und Dreieichenhain statt, wozu der Vorstand um recht zahl­reiche Beteiligung bittet. Näheres wird noch bekannt gegeben. Am 4. Januar 1914 fand unter recht zahlreicher Beteiligung die 1. diesjährige Wanderung nach dem Feldberg sttatt. Um 1 Uhr begann von Königstein die Fußwanderung über

den Dillmannsweg nach dem Fuchstanz. Es war ein herrlicher Wintertag, wie man ihn lange nicht gekannt hat, und der Wald mit seinem prächtigen Schnee­gefilde glitzerte in Hellem Sonnenschein. Nachdem wir ans dem Fuchstanz ein

Täßchen warmen Kaffee eingenommen hatten, marschierten wir weiter und er­reichten gegen 4 Uhr den Feldberg. Nach einer kurzen Rast daselbst, wobei wir

uns an dem Sport der Skiläufer und Rodler amüsierten, gelangten nur um

6'ft Uhr wieder in Königstein an, wo es im Gasthof zum Hirsch durch Vorträge und Gesang noch eine schöne Unterhaltung gab. Zn schnell nur verflossen die fröhlichen Stunden. Um Uhr brachte uns der Zug in die Heimat zurück, wo im Gasthof zum Hirsch bei einem vorzüglichen Schoppen Aeppelwein noch bis nach'Mitternacht gezecht wurde.Frisch Auf"! .! .1, KI

Wad Nassau. 1. Wanderung im Jahre 1914. Fröhliche Stimmung herrschte am 18. Januar in unserer Wanderschar, hieß es doch aus der Enge des Lahntales emporzusteigen, um auf Taunushöhen schneebedeckte Landschaften zu sehen. Das Wetter war den Wanderern, die in der stattlichen Zahl von 50 Personen sich zu froher Gemeinschaft gefunden hatten, hold; denn schon bald nach Ersteigung der Weißlay, die einen prächtigen Ausblick auf Nassau und das Labntal bot, war man in der Schneeregion angelangt. Während im Tal von Schnee keine Spur war, lagerte er hier weit und breit, alles bedeckend. Durch den in Schnee und Eis starrenden Wald gelangte man bald nach Schweighausen, wo im Erholungs­heim Kaffeerast gehalten wurde. Der Vorsitzende, Herr A. Kuhn, berichtete in kurzen, humorvollen Worten über die Geschichte Schweighausens und dankte gleich­zeitig für die zahlreiche Beteiligung. Alsdann ging es wieder über verschneite Felder, durch bereifte und schneebeladene Waldbestände, an munter sich mit Rodeln tummelnden Kindern vorbei, zur Becheler Höhe, die weiten Blick über den Rhein hinaus bot und von dort nach Sulzbach. An die im Anker stattfindende Einkehr schloß sich ein Tänzchen. Mit Fackelbeleuchtung, au die fürsorglich gedacht war, deren lodernde Flammen gespeusterhafte Figuren auf den Wiesengrund zeichneten, erfolgte der Abstieg in das Lahntal. Unter fröhlichemFrisch auf" trennte man sich in Nassau, gleichzeitig mit dem Wunsche, daß der überaus prächtig verlaufenen Winterwanderung bald eine zweite folgen möge. Führer waren die Herren W. Gabel und Karl Blank. Ol.

Aus befreundeten Pereinen.

Ahein- und Uaunus-Kkuv, Wiesbaden e. W. Wer sich so recht des Winterzaubers im Taunus erfreuen wollte, der mußte am vergangenen Sonntag den etwa 150 Teilnehmern der ersten Hauptwanderuug des Rhein- und Tannus- Klubs sich anschließen, die von Königstein ausgehend, durch eine prächtige Winter­landschaft zum Feldberg führte. Freilich war der Aufenthalt auf dem ausgedehnten Feldbergplateau bei scharfem Südost und 11 Grad Kälte uicht gerade sehr an­genehm, dafür aber wurden die Wintertouristen erfreut durch ein wunderbares Farbenbild der unten liegenden Fluren, so oft das Nebelmeer sie den staunenden Blicken freigab, und durch die funkelnden und glitzernden Kristalle der vereisten Stämme der Kiefern und der mit Raureif überzogenen Tannen. Für die Winter­sportler war es der reinste Festtag, Rodel und Skis ohne Zahl, jung und alt in fröhlicher Ausübung des Sportes auf jedem geeigneten Plätzchen, oft zum Leid der Wauderer. Der Abstieg über Ober- und Niederreifenberg nach dem roten Kreuz und zur Kasfeerast auf der Billtalhöhe zeigte den Teilnehmern noch die volle Pracht des Winters, der seine Herrschaft hier länger behauptet als auf Wiesbadens milden Fluren. Eine kurzeApfelweinrast" im Batzenhaus und mit dem Dank für die Herren R. Weber und Fr. Wendler, den beiden Führern der herrlichen Feldberg-Winterwanderfahrt, wurde von Soden die Heimfahrt angetreten. T. X.

Aüchertisch.

A. Storch: Ariedrich Ludwig Weidig. Verlag von W. Weickhardt Nachfolger, Butzbach. Eiu hübsches, mit warmer Empfindung geschriebenes Büchlein, das, geziert mit Ansichten von Butzbach, uns das Charakterbild eines hessischen Volksmannes entrollt, der, für ein einiges, freies, gerecht gelenktes Deutschland schwärmend, in der traurigen Zeit, als das Metternichsche System mit eiserner Hand alle freiheitlichen Regungen als demagogisch niederdrückte, wie so mancher der Besten unsres Volkes, die damals Gleiches erstrebten, durch eine verfassungswidrig ausgeübte Staatsgewalt von den Seinen gerissen wurde und in den Kerker wandern mußte, wo er, den Peinigungen einer hartherzigen Justiz erliegend, endlich zusammenbrach und in geistiger Umnachtung seinem elenden Leben ein Ende machte. Der Verfasser hat es wohl verstanden, den sympathischen Charakter in seinen Stärken und Schwächen, in seinem mutvollen Streben und seinen noch unklaren politischen Ideen, vor allem aber den feinsinnigen Dichter zu zeichnen. Eine reiche Beigabe Weidigscher Poesien ist dem Buche beigefügt, dessen Lektüre jedem guten Deutschen wohl empfohlen werden kann. K. 8.

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Ktwaige Mitteilungen über den Verbleib des Kelrkragens werden an den Vorstand des Taunus-Klubs oder an die Expedition dieses Llattes erbeten.

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