Monatsblättsi^

(taunusMlubs

Zeitschrift für den G e samt-Taunus-Jckkub

Stamm Klub Zu Frankfurt a. 1 und sämtliche Zweigvereine.

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Zweiter

Für die Mitglieder des Taunus-Klubs unentgeltlich. Bezugspreis für Nichtmitglieder

Nr. 6

Jahrgang

M. 2. für das Jahr. Einzel-Nummer 20 Pfg. Redaktion: Günthersburg-Allee 9. Expedition: Kleiner Kornmarkt 14, Frankfurt a. M.

Juni 1914

Zafiresbericht desSlarinnktuösIrankfurl a.W.

(Schöiß.)

5. Ableitung für Wegeöezeichnung und Megeanlage.

Borsitzender und Schriftführer: Wilhelm Dell.

Im Jahre 1913 sind, wie bereits in der Hauptversammlung des Gesamt-Taunus-Klubs berichtet wurde, 27 Wege vollständig erneuert, 23 ausgebessert, sowie 19 nachgesehen worden. Zusammen wurden also 69 Wege begangen.

Die Klagen, daß unsere prächtigen Waldwege noch immer durch Wegwerfen von Einwickelpapieren und Speiseresten ver­unziert werden, müssen wir leider immer wiederholen.

Ferner möchten wir unsere Zweigvereine bitten, uns insofern zu unterstützen, daß sie lose Wegweisertaseln und Pfosten in nächster Umgebung selbst wieder befestigen und nicht alles unseren Frankfurter Herren überlassen.

6. WoHktätigkeits-Abteiturig.

Vorsitzender: Joseph Wisloch; Schriftführer: Carl Jnllmann; Protokoll­führer: Lonis Volk- Kassenführer: Cinil Grub er; Mitglieder: Adolf Balz er, Carl Fnrck, Adam Günther, I. B. G nn s e n h enn er, Fritz Keiner, Lonis Pros er in Grävenwiesbach, Ge org NNo lan s, Christian Rumpf, Gustav Scholl und Ludwig We dem ei er.

Gegen Ende des Jahres ist unser Mitarbeiter, Herr I. B. Gunsenheimer, infolge angestrengter Berufstätigkeit aus­geschieden. Wir bedauern seinen Austritt umsomehr, als Herr Gunsenheimer unseren Bestrebungen stets ein warmes Interesse entgegengebracht und sich mit Fleiß und Eifer an den Arbeiten beteiligt hat.

Wir danken ihm herzlichst für seine treue Mitarbeit.

Wie in den vorausgegangenen Jahren haben wir unsere allgemeine Unterstützungstätigkeit auch in diesem Jahre vorzugs­weise armen Witwen, Altersschwachen, Kranken und allein­stehenden erwerbsunfähigen Personen zuteil werden lassen.

Insgesamt gingen 542 Bittgesuche gegen 535 im Vor­jahre ein.

Fast sämtlichen Bittstellern konnte eine Unterstützung in Bar gewährt werden, nur ein kleiner Teil wurde aus triftigen Gründen abgelehnt.

Die Zahl der beteiligten Orte betrug 90 gegen 85 im Vor­jahre, und zwar kamen in Betracht:

Altenkirchen, Anspach, Arfurt, Arnoldshain, Aulenhausen, Aumenau, Beuerbach, Blessenbach, Bremthal, Brombach, Camberg, Cransberg, Cröstel, Eubach, Dorfweil, Dornholzhausen, Edels­berg, Ehlhalten, Eisenbach, Elkerhausen, Erbach, Esch, Eschbach,

Falkenbach, Finsternthal, Fischbach, Friedrichsthal, Fürfurt, Gaudernbach, Glashütten, Görsroth, Grävenwiesbach, Haintchen, Hasselbach, Hasselborn, Hausen, Heinzenberg, Hirschhausen, Hof­heim, Hornau, Idstein, Kelkheim, Kleinweinbach, Königstein, Langhecke, Laubach, Laubuseschbach, Lindenholzhausen, Mengers­kirchen, Merzhausen, Münster (Kreis Oberlahn), Münster (bei Soden), Naunstadt, Neuenhain, Neuweilnau, Niederaurosf, Nieder­ems, Niederhofheim, Niederlauken, Niederreisenberg, Niederselters, Oberbrechen, Oberhöchstadt, Oberjosbach, Oberreisenberg, Ober­selters, Oberstedten, Oberursel, Pfaffenwiesbach, Reichenbach, Reinborn, Riedelbach, Rod a. d. Weil, Rod a. Berg, Ruppertshain, Schloßborn, Schmitten, Schwickershausen, Seelenberg, Soden, Steinfischbach, Unterliederbach, Usingen, Villmar, Wehrheim, Weilmünster, Weinbach, Wernborn, Weyer und Wolfenhausen.

Am 1. Juni wurden die Orte Anspach und Arnoldshain von einem furchtbaren Unwetter heimgesucht.

Die Ernte wurde teilweise vernichtet, eine große Anzahl von Obstbäumen wurde zerstört und viele Wohnhäuser heschädigt.

Wir fühlten uns verpflichtet, hier sofort helfend einzugreisen und spendeten zunächst M. 300. aus unserer Kasse. Außerdem veranstalteten wir in Gemeinschaft mit den betroffenen Gemeinden durch Aufruf in den Frankfurter Tagesblättern eine Sammlung, die einen Betrag von M. 2662. ergab. Hierdurch konnte den schwer betroffenen Gemeinden die erste Hilfe gewährt werden.

Außer der allgemeinen Armenpflege haben wir auch die durch unsere Mithilfe ins Leben gerufenen sozialen Einrichtungen wieder nach Möglichkeit gefördert.

Die Korbflechtschule in Grävenwiesbach hat zwar einen kleinen Rückgang ihres Umsatzes zu verzeichnen, doch kann der Abschluß immerhin als zufriedenstellend betrachtet werden. Der Rückgang des Umsatzes erklärt sich durch den Minderabsatz von Champagner- und Präsentkörben, die im Zellengefängnis in Butzbach billiger angefertigt und demgemäß den unseren vor­gezogen werden. Im ganzen wurden 49 Personen gegen 48 im Vorjahre beschäftigt und M. 14119.25 Arbeitslöhne, Fuhr- kosten, Gehälter usw. gegen M. 15 438. im Vorjahre gezahlt.

Die Korbflechtschule hat .leider durch das nach kurzem Kranksein erfolgte Ableben des Flechtmeisters Herrn Wilhelm Sörmann einen großen Verlust erlitten. Herr Sörmann, dem es vor zwei Jahren vergönnt war, sein 25jähriges Flechtmeister­jubiläum zu feiern, hat seit der Gründung der Korbflechtschule durch seine Tatkraft, seinen Fleiß und seine Begabung dem Institute recht wertvolle Dienste geleistet. Ihm ist das Auf­blühen und Gedeihen der Anstalt in erster Linie zu verdanken.