Monatsblätte^

Daunus-Alubs

Zeitschrift für den Gesamt-Taunus-Htuö

Stamm Klub zu Frankfurt a. M. und sämtliche Sweigvereine.

Zweiter

Für die Mitglieder des Taunus-Klubs unentgeltlich. Bezugspreis für Nichtmitglieder

Nr. 7

Jahrgang

M. 2. für das Jahr. Einzel-Nummer 20 Pfg. Redaktion: Günthersburg-Allee 9. Expedition: Kleiner Kornmarkt 14, Frankfurt a. M.

Juli 1914

Hauptvers ammlung

des

Verstandes Deul scher Heöirgs- ».Wandervereine

(27. Deutscher Wandertag) ^

in Köln vom 4. bis 7. September 1914.

Vorläufiges Programm:

Freitag, den 4. September: Tagung für Jugendwandern. Sonnabend, den 5. September, nachmittags: Hauptversammlung. Sonntag, den 6. ^September: Besichtigung der Werkbund-Aus­stellung und Festmahl.

Montag, den 7. September: Wanderungen.

Anträge für die Jugendwandertagung wie besonders für die Hauptversammlung werden rechtzeitig, spätestens bis Ende Juni erbeten.

Der Hauptausschuß

Möckel. Löscher. Kabisch. Or. Gilbert. Or. Jäger.

Zur Einweihung des von Herrn Direktor Maull Frankfurt a. M. gestifteten Turmes auf dem Ahelberg bei Eppenhain i. T.

findet in Eppenhain i. T. am Sonntag, den 5. Juki a. c. eine

Einweihungsfeier

statt, zu der der Stammklub und alle Zweigvereine eingeladen sind.

Ter Stammklub fährt von Franlfurt-Hauptbahnhof 11^6 ab und kommt in Eppstein 1225 an. Aufstellung des Festzuges und Abmarsch mit Musik durch das Dorf Eppenhain nach dem Turm präzis ff23 Uhr nachm. Nach den Einweihungsfeierlichkeiten Konzert, Tanz, Gesangsvorträge und gemütliches Zusammensein mit den Zweigvereinen. Zahlreiches Erscheinen im Interesse der Sache erwünscht.

Der Vorstand des Taunus-Klubs

Kramer.

Festtage.

Sonnenwende war gekommen, das Jahr hatte seinen Höhe­punkt erreicht. Aber ehe der Lenz von uns schied, wollten wir ihn noch einmal ans Herz drücken uud tief in die leuchtenden Augen schauen. Und wir gingen seinen Spuren nach, wo er in einer Landespracht ohnegleichen seinen strahlenden Hochsitz auf­geschlagen hatte und seiue schimmernden Banner siegvoll über Berg und Tal, Wald und Feld wehen ließ. Kaum eine Gegend unseres lieben Vaterlandes ist schönheitsreicher als das Schwaben­land, kaum ein Gau anheimelnder durch den Frohmut seiner Bewohner, die Gastlichkeit seiner Leute. Also aus ins Lenzreich, in Schwabens schönen Fluren! Von allem Herrlichen aber, was Mutter Natur dort beut, ist nichts bedeutsamer als das Donau­tal. in dem der junge Strom die starren Felsenwände durch­bricht, ein Land so reizgeschmückt, daß selbst Vater Rhein zurück­treten muß. Dort wollten wir die scheidende Lenzpracht voll Duft, Sang und Poesie noch einmal in unseren Herzen genießen, eine Sonnenwendfeier begehen, wie sie großartiger nicht gedacht werden kann. Sauere, schwere Arbeit war unfern vortrefflichen Führern A. Funck und A. Balz er beschiedeu, ehe alle Wege soweit geebnet waren, daß man aus einen harmonischen Verlaus der zweitägigen Wanderung rechnen konnte. Nicht hoch genug kann ihre Mühewaltung bemessen, nicht freudig genug ihnen gedankt werden. Durch einleitende Lichtbildervorträge, zu denen in liebens­würdiger Bereitwilligkeit die Herren Professor Nägele und Kanzleirat Ströhmfeld als Vertreter des Schwäbischen Alb- Vereins und des Verkehrsvereins für Hohenzollern eine große Menge vortrefflicher Diapositive zur Verfügung gestellt hatten, waren wir schon vorher aus die bevorstehende Landschaftsschau hingewiesen worden; jetzt wollten wir selbst sehen. In der stattlichen Zahl von 220 Teilnehmern versammelten wir uns im Bahnhof Frankfurt-Süd, um mit Sonderzug um 8 Uhr 22 Min. in heiterster Laune unsere Schwabenfahrt, anzutreten. Nicht nur aus Frankfurt selbst, sondern aus dem Gesamtgebiet des Taunus bis Nassau hiu waren fröhliche Teilnehmer herbei­gekommen, ja Hamburg und Chateau Salins hatten treue Taunus­brüder entsandt. Der Anfang unserer Reise gestaltete sich un­schön; denn ein Bummelzug schlimmster Güte sperrte bis Eberstadt unser Gleis, so daß wir eine Verspätung von über einer Stunde erlitten. Dann aber ging es flott dem Schwarzwald zu, in dessen tannenumgrüntes Gebiet wir von Pforzheim aus durch das Nagoldtal eindrangen. In dunkler Nacht, 1^/4 Uhr, war das altertümliche Horb erreicht, wo ein guter Frühstückskaffee mit reichlichem Imbiß unserer wartete. Drei Herren des dortigen