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de France nahm ihn auf den Schooß, und liebkoste, herzte und küßte ihn, wie wenn er ihr eigenes Söhnchen wäre. Dann schenkte sie ihm eine kostbare Diamant-Nadel, die sie eigenhändig an seiner Halsschleife befestigte. Die Königin steckte ihm die süßesten Leckerbissen zu, und fütterte ihn damit, wie ein Vögelchen. Der König sogar unterhielt sich lebhaft mit dem kleinen, witzigen Knaben, indem er sich seine Antworten durch seine Gemahlin in's Französische übersetzen ließ; und die Schaar der Höflinge stand in weitem Kreise umher, und staunte das Wunderkind an, welches so eben einen Triumph feierte, wie ihn bis dahin noch kein Virtuose in der Welt errungen hatte.
Siebentes Kapitel.
II cavaliere filarmoiilco.
Nach einem halbjährigen Aufenthalte in Paris verließ die Familie Mozart Frankreich, um sich nach England und von dort nach Holland zu begeben. Im Haag wurde der kleine Wolfgang gefährlich krank, erholte sich aber bald wieder bei der treuen Pflege der Scinigen, und setzte mit ungebrochener Kraft seine Studien wieder fort. Noch ein mal wurde dann Paris besucht, und erst gegen Ende des Jahres 1766 kam man mit Lorbeeren des Ruhmes bedeckt, in Salzburg wieder an.
Einige Jahre verstrichen hier in stiller Zurückgezogcn- heit, welche nur ein einziges Mal durch einen Ausflug nach Wien unterbrochen wurde, wo sich Wolfgang mehrfach aus-