An die Herren Professoren Rosenkranz und
Schubert, der Universität Königsberg.
Geehrteste Herren!

In Ihrer Eigenschaft als Herausgeber der säm̄tlichen Werke Kants
ist es allein, daß ich mir die Freiheit nehme, Ihnen eine
Mittheilung zu machen, welche ich in Folge eines viele Jahre
gehegten Vorsatzes, eben so Jedem machen würde, der dem
besagten Unternehmen vorstünde. Wenn nun dieses zwar,
wie ich nicht verhehle, so wenig Ihrethalben als meinethalben,
sondern ganz allein im rein objektiven Interesse der Kant-
ischen Philosophie geschieht, so wird nichtsdestoweniger
diese Mittheilung, wen̄ Sie solche benutzen wollen, zu Ihrem
Vortheil gereichen, indem Sie alsdann die von Ihnen über-
nommene Obliegenheit mit Ehre erfüllen u. das Lob ver-
dienen werden, wirklich etwas geleistet zu haben, wofür
Sie als Herausgeber Ihre Namen der Ausgabe vorsetzen.
Denn, mit Ausnahme des einzigen Punktes, von welchem ich
zu reden habe, sehe ich dazu bei K‘s Werken wenig Gelegen-
heit. Vollständigkeit u. korrekter Abdruck sind hier nicht
schwer zu leisten, u. die Ordnung der Bücher am Ende gleich-
gültig.
Was mich betrifft; so glaube ich voraussetzen zu dürfen, daß
mein Verhältniß zur Kantischen Philosophie u. meine Kritik
transkribiert von Dudde, Daniel