Decane Maxime spectabilis Professores amplissimi, Comilitones humanissimi
& omnium ardium auditores honoratissimi!
Aestimatis, Comilitones, atque dignatis, qua
Platonis & Aristotelis artes inter homines gavisae sunt,
suas diversis temporibus vicissitudines eapesta est; quin
etiam, instar marinorum aestuum, suos accessus &
recessus quodammodo habuisse videtur. Per vices
nimirum philosophia alis tempore summo in honore
habita est, alis rursis parvipensa & negrlecta
jacuit. Causam veru istis vicissitudinibus
assignandam nullam potius crediderim esse,
quam ingeniorum philosophiam quoquo tempore
tractantium aut excellentiam aut mediocritatem:
Quum igitur & nostris maxime temporibus
philosophiae evenerit, at in aeigua esset
axistematione, imo fastidia seculi aeperiretur;
concadentur mihi, cultori ejus, ut de ipsius
praestantia atque utilitate pauca dicam,
tum etiam tempora commemorem, quibus
melior quam hodie ei contigerat sors.
(Hochgeschätzte Professoren, äußerst menschliche Kommilitonen und hochangesehene Hörer aller Wissenschaften!
Ihr achtet und schätzt, meine Kommilitonen, die Schwankungen, die die Lehren von Plato und Aristoteles im Laufe der Zeit erfahren haben, und zwar zu verschiedenen Zeiten. Tatsächlich scheint die Philosophie, wie die Gezeiten des Meeres, ihre Aufs und Abs gehabt zu haben. Gewiss wurde die Philosophie zu verschiedenen Zeiten sehr geschätzt, während sie zu anderen Zeiten vernachlässigt und geringgeschätzt wurde. Ich glaube, dass es keine bessere Erklärung für diese Schwankungen gibt als die Qualität der Geister, die zu jeder Zeit Philosophie betrieben haben.
Daher, wenn die Philosophie in unseren Tagen geschieht und sie in der gleichen Wertschätzung steht, ja sogar den Zeitgeist beeinflusst, erlauben Sie mir, als ihrem Verehrer, einige Worte über ihre Exzellenz und Nützlichkeit zu sagen. Ich werde auch an vergangene Zeiten erinnern, in denen ihr Schicksal besser war als heute.)
transcribed by Vasconcelos Dollero, Luis Fernando