Gundelsheim, am Neckar, den 8. Nov. 1855
Hochgeachteter Herr!
Ich habe mir schon einmal erlaubt, Sie persönlich zu besu=
chen, ich habe ferner Ihnen einige Male geschrieben, und
es wird meine "Dreieinigkeit" in Ihre Hände gekommen
sein. Ihre eigenen Schriften habe ich - darin gelesen
aber noch nicht studirt - dank den persönlichen Wider=
wärtigkeiten in Zürich, die nur Theilweise nicht bekannt
gemacht sind. Frauenstädts Briefe über Ihre Philosophie
liegen vor mir, sind so eben zu Ende durchstudirt.
Ob ich zu den "geborenen" Philosophen gehöre (Brief 4)
weiß ich nicht, doch trage ich dieses Gefühl in mir; - aber
zu den glücklichen (und mit Ernst) "Selbstforschern" gehö=
re ich! Via Mechanik pp gelangte ich (1849/50) ins
Gebiet der Metaphysik; und erst hernach studirte ich
auch andere Werke. - Sobald die Atomentheorie
klar vor lag, ging es weiter; und die dreigliedrige
Behandlung der Mathematik war mein erster Führer
(Vergl. Seite 48 -50)
(Seite 68 der Frauenstädtschen Briefe, Zeile 12)
Man kann den Wege doch noch verfehlen, wenn man den
1ten richtigen Eingang auch schon hat: es giebt stets noch
Abwege. - Viele Forscher waren schon beim "All=Eins". -
(7ter Brief, Seite 75)
Es giebt einen, weder "subjectiven", noch "objectiven", sondern
schlichthinnigen, dabei zugleich "aus allen gemeinsa=
men (zugleich allgemeinsten und umfaßenden) Stand=
punkt des empirischen Bewußtseins" (Seite 74), wobei
weder das Selbstbewußtsein; noch das Bewußtsein ande=
rer Dinge bemerkbar ist, - so daß; so zu sagen, we=
der vor der "Fremden", noch vor der "eigenen", sondern
vor der "allgemeinen" Hausthüre der Ausgangs=
punkt gewählt wird. Dieser "Ausgangsboden", dieses
Funde
Hochgeachteter Herr!
Ich habe mir schon einmal erlaubt, Sie persönlich zu besu=
chen, ich habe ferner Ihnen einige Male geschrieben, und
es wird meine "Dreieinigkeit" in Ihre Hände gekommen
sein. Ihre eigenen Schriften habe ich - darin gelesen
aber noch nicht studirt - dank den persönlichen Wider=
wärtigkeiten in Zürich, die nur Theilweise nicht bekannt
gemacht sind. Frauenstädts Briefe über Ihre Philosophie
liegen vor mir, sind so eben zu Ende durchstudirt.
Ob ich zu den "geborenen" Philosophen gehöre (Brief 4)
weiß ich nicht, doch trage ich dieses Gefühl in mir; - aber
zu den glücklichen (und mit Ernst) "Selbstforschern" gehö=
re ich! Via Mechanik pp gelangte ich (1849/50) ins
Gebiet der Metaphysik; und erst hernach studirte ich
auch andere Werke. - Sobald die Atomentheorie
klar vor lag, ging es weiter; und die dreigliedrige
Behandlung der Mathematik war mein erster Führer
(Vergl. Seite 48 -50)
(Seite 68 der Frauenstädtschen Briefe, Zeile 12)
Man kann den Wege doch noch verfehlen, wenn man den
1ten richtigen Eingang auch schon hat: es giebt stets noch
Abwege. - Viele Forscher waren schon beim "All=Eins". -
(7ter Brief, Seite 75)
Es giebt einen, weder "subjectiven", noch "objectiven", sondern
schlichthinnigen, dabei zugleich "aus allen gemeinsa=
men (zugleich allgemeinsten und umfaßenden) Stand=
punkt des empirischen Bewußtseins" (Seite 74), wobei
weder das Selbstbewußtsein; noch das Bewußtsein ande=
rer Dinge bemerkbar ist, - so daß; so zu sagen, we=
der vor der "Fremden", noch vor der "eigenen", sondern
vor der "allgemeinen" Hausthüre der Ausgangs=
punkt gewählt wird. Dieser "Ausgangsboden", dieses
Funde