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Xaver. Sa wohl für die Feinde der Freiheit und der andern herrlichen Menschenrechte, gleich­sam des einzigen würdigen Glückes der Erdensökne.

Franz. Für die Feinde der Freiheit? Weyn es also einem einfiele, mir mein Geld zu nehmen, meine Früchte zu verderben, mein Haus zu ver­brennen, mein Weib und Tochter zu schänden, meine Söhne zu verführen, mir'Ehr und guten Namen zu rauben, für diesen soll es keine Fesseln mehr geben?

Xaver. Ah, man muß menschlich seyn, und solche Menschen durch Aufklärung zu bessern suchen.

Franz. Wenn aber bei der Aufklärung, oder vielleicht durch dieselbe die Menschen statt gebessert, immer schlimmer würden?

Xaver. O das ist nicht möglich.

Franz. Da wirf du nur einen oberflächlichen Dlick auf das tägliche Leben, oder durchgehe die Un­geheuern Folianten der Kriminalprozesse, so wirft du sehen, wenn du ein Bischen rechnen kannst, daß die Verbrechen im Verhältnisse der fortschreitenden sogenannten Aufklärung zu Tausenden sich vermeh­ren und abscheulicher werden.

Taver. Ha, cs wird halt in der großen Welt immer was geben.

Franz. Wenn nun aber trotz der Aufklärung dein Nachbar dir das Haus anzündet, dich überdieß noch Tag und Nacht zum Morde sucht, wgs willst du da machen?

Xaver. Ich wäre halt gezwungen, ihn zu ver­klagen und ergreifen zu lassen.