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halten, die kostbare Zeit, das noch kostbarere Geld und das Allerkostbarste vielleicht die Eintracht der Kantone zu verlieren; wie wegenden neuenbur- gi scheu Kokarden und Ehrenzeichen! — Was ist denn das, was nicht durchgangen ist? Etwa ein lange berathcnder Vorschlag, in Zukunft gelb-e Strumpfbänder zu tragen? Da scheint mirz für Wollenhändler, Fabrikanten, Schneider u. s. w. gesorgt zu werden, und nicht fürs Militär. Ich meinte, wir brauchten Soldaten, das Vaterland und dessen Ruhe zu schützen, und nicht mit dergleichen Puppereien das Land zu plagen.
Wirth. Für angemessene Uniform und Milt- tärzeug soll doch auch Rücksicht genommen werden.
Franz. Allerdings! Allein nur nicht immer gemodelt! Ist nicht das ewige kospielige Modeln am Militär auch eine der Klagen im Aargau gewesen, die die Revolution begünstiget haben? Ueb- rigens ziert den Schweizer Einfachheit und Solidität, wie einst den wackern Römer und Mazedo- donicr.
Wirth. Schöne Kleidung steht dem Militär doch auch schön. — Ah! da kommt Joggels Sepp herein, schau, er ist beim Sakerlot Lieutenant!
Franz. Ja, auch noch? wenn solche Lapvibuben Offizier werden, dann geht's mit der Besserung des Militärs gar köstlich vorwärts. O was wird noch auS unswerden?
Wirth. Man muß die Bauernsöhne auch befördern, nicht bloß die Herren. Das ist ja unsere Freiheit.