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lose, nützliche und nothwendige Dinge: vor Allem soll man auf das Nothwendige dringen.

Lieut. Ja, ja auf die öftern Musterungen, das muß seyn, in Bezirken und Lagern.

Franz. Ja wohl mit euern Musterungen ist viel gemacht! Großer Lärm, viele Unordnung und wenig an der Sache. Habersack- und Gewehrvisite, ein paar Wendungen und Handgriffe, und dann für die Offiziere einen lustigen Tag. Man könnte dreimal mehr mit dreimal weniger Lärm machen, nnd ohne Unzufriedenheit zu erregen; würde man nur die Sache besser einrichten, mehr aufOrdnung, Zucht und Sittlichkeit dringen, auf Tage, Stun­den, Ort und Umstände mehr Rücksicht nehmen.

Lieut. Auf die Unzufriedenheit kann man da nicht schauen: wäre sonst Alles zufrieden, würden die Pfaffen noch schimpfen.

Franz. So? Die Geistlichen schimpfen nur über die Unordnung. Aber unsere wackern Vor­fahren schimpften nicht über Geistliche; denn sie ehr­ten die Religion über Alles, und ihre guten Sit­ten waren weltberühmt. Und eben dieser gute Geist brachte ihnen Segen, machte sie tapfer und sieg­reich.

Lieut. Soldaten dürfen keine Bigotten seyn; es war ihnen immer mehr als andern erlaubt.

Franz. Bigott oder bloßer Frömmler sott Niemand seyn, aber christlich und rechtschaffen Je­dermann; der Soldat aber vor Allem wacker und pflichtgetreu. Ohne Religion aber wird er ein Teu­fel oder ein Feigling. Der beliebte Grundsatz, als

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