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sei den Soldaten mehr als Andern er­laubt, ist mir bekannt; allein wo er angenommen wird, brauchen wir Taufende statt Hunderte, es weicht der Segen und die physische und moralische Kraft; das sonst ehrwürdige Soldatenkleid wird zum Schandkleide, Druck, Fluch und Verderben fällt auf das Vaterland.

Vffl.

Ueber Abgaben, Zehnten und Bodenziuse»

Gespräch zwischen Franz, Karl und Jakob.

Franz. Wie mehr ich, meine lieben Freunde, mein theures Vaterland betrachte, je banger wird mir; wohin ich mich immer umwende, sehe ich es elend und gräßlich zerrissen vor mir. Ueberall Un­zufriedenheit, Zank, Haß und Zwietracht; überall Unruhe und Kummer, oder was noch das gefähr­lichste ist, frostige Gleichgültigkeit; und o ent­artetes Schweizerland! an jeder Ecke Auflaurer u. lauschende Spione, um den Seufzer eines Unglück­lichen, oder das vorlaute Wort eines Gedrückten, oder die freimüthige Aeußerung eines Biedermannes vor die scharfrichterliche Polizei und Gerichte zu bringen.

Bald ist Spannung mit dem Auslande, bald Hader zwischen .den Kantonen, jetzt Feindseligkeit wegen der Religion, jetzt wiederum Zwist der Gü­ter und Abgaben wegen. Das ist endlich die Frei­heit des Radikalismus, das sind die Früchte der sack-philosophischen .Aufklärung, daß das Vaterland