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bemerkt, ich glaube noch etwas, und zwar erstens und vor allem aus an ein höchstes Wesen; ich glaube überdieß an die Wahr­heit überhaupt; ich glaube sogar an die absolute, eine, allgemeine Wahrheit, welche die naturgemäße und unentbehrliche Nah­rung unseres Geistes ist. Ueber dieses hinaus und ohne diese ist das Chaos; so ^ viel ist mir vollkommen klar. Nach die­sem treten wir nun in die Sache selbst ein.

Die Wahrheit ist eine und einig; sie ist oder ist nicht Philosophisch ge­nommen ist die Wahrheit und kann die Wahrheit nur eine und einig in sich selbst sein, gehöre sie dann der geoffen- barten Ordnung, oder der historischen Ordnung, oder der materiellen Ordnung ^ an, gleichviel sie ist und muß eine ' und einig sein. Das scheint mir so einfach, so vernünftig, so tief begründet, daß ich die gegentheiligen Behauptungen mir wirklich nie erklären konnte. Nun aber, mein lieber Leo, ist das Christen­thum wahr, vollkommen wahr, wie du behauptest, so muß dasselbe auch e i n es und einig sein. Alle dogmatischen, morali­schen, positiven, historischen Wahrheiten, die sein Wesen ausmachen, müssen einig, unveränderlich, unwandelbar sein seit dem großen Tage seiner göttlichen Gründung und Einsetzung. Das ist in