Sechstes Gespräch.

Die klerikalen Anmaßungen in Sachen der Politik und der Wahlen.

Eduard. Du hast wohl schon be­merkt, daß ich einigemal etwas ungehal­ten wurde, als du dick über die wirklichen oder vorgeblichen Grundsätze und That- lichkeiten d,s Radikalismus mißbilligend vernehmen ließest. Ich bitte, nickt zu vergessen, daß ich mich seit langer Zeit in den Joeengang des Radikalismus hinein­gelebt habe.

L e o. Mir gegenüber kannst du dies­falls ohne Sorge sein, mein lieber Eduard!

Eduard. Nun gut; aber jedesmal bringt es mich in's Feuer, so oft man mir sagt, die Religion habe in Sachen der Parteien, der Politik, der Wahlen auch etwas mitzusprechen. Meine feste Meinung ist die: die Geistlichen sollten sich in gar nichts mischen, betreffe es die Politik im Allgemeinen oder die Wahlen re. im Besondern. Die Priester haben ihr Bre­vier, ihre Theologie, ihre Messe, die Kran­ken, die Armen, und damit ist's genug.

Leo. So ganz und gar denn dock nicht, mein Lieber!

Eduard. Ihnen gehört das Geist­liche, uns das Weltliche.