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Zehntes Gespräch.

Der Familienvater, der Pathe, der Gemeindeammann, der Großrath, der Rcgiermigsrath.

Zwischen dem letzten Gespräch nnd der heutigen Zusammenkunft der beiden Freunde trat abermals ein großer Zwischenraum eilt. Dießmal war es Leo, der für längere Zeit die Schweiz verlassen mußte. Als er wieder im Vaterland eintras war sein erster Gang zu Eduard. Er be­stürmte den Freund um Nachrichten über sein Familienleben und seine Lebensschick­sale und Eduard begann:

Die kleinen Vorfallenheiten, die für dich weder Werth noch Interesse haben könnten, bei Seite lassend, beeile ich mich, dir zu sagen, daß ich Vater, Gemeindeammann und Großrath geworden bin. Es schien, als wollten alle Freuden, alle Herrlich­keiten wie ein goldener Regen auf mich hernieder fallen.

Indessen muß ich sagen, auch einige Tranertage kanren über mich: ich dachte an dich, mein lieber Freund, deine lange Abwesenheit hat mir oft Wehmuth ver­ursacht. Dieß war vorzüglich der Fall, als mein Svhnlcin zur Welt kam, dessen Pathenstelle du übernommen. In