22
„schlecht." Zugleich zog er den erschrockenen Karl, der das Gewehr schon weggeworfen hatte, mit sich fort/ Sie stiegen eiligst über die Gartenmauer, und liefen in den Wald, ohne daß sie von Jemanden bemerkt wurden. Hier setzten sie sich nieder, um auszuschnaufen.
Karl machte dem Philipp ernstliche Vorwürfe, daß er ihm das wahre Verhältniß wegen des Reh- Lockes nichts früher sagte, doch dieser suchte sich immer damit auszureden, daß er meinte, Karl habe dieß selbst längst gewußt, und nur Scherz treiben wollen; „ich aber," setzte er hinzu, „wage es nicht, nach „Haus zu gehen, denn ich weiß schon, wie bös der „Herr Graf seyn kann, wenn er zornig ist; ich gehe „in die Stadt, und suche mir einen Platz als Gärtner."
Karl suchte ihn von seinem Vorhaben abzubringen, indem er ihm vorstellte- daß, wenn es sich so verhalte, wie Philipp ihm gesagt habe, es ja so weit nicht gefehlt sey, „übrigens," sagte er, „will ich schon „bald wieder einen andern Rehbock fangen, und ihn „der Frau Gräfin bringen; dann ist ja die ganze „Sache abgethan."
Philipp.entgegnete aber immer: „Du kennst den „Herrn Grafen nicht, ich gehe nicht mehr heim." Das böse Gewissen ließ ihn aber nicht heimgeheu, weil er fürchtete, sein boshafter Streich möchte entdeckt, und er tüchtig zur Strafe gezogen werden.
Als Karl sah, daß seine Vorstellungen nichts fruchteten, begab er sich auf den Heimweg mit dem
