Erste Abtheilung.
V>-n den Ursachen der gewöhnlichen Krankheiten des Landvolks und ihrer Verschlimmerung.
^ie Landleute genießen vor den Bewohnern der Städte sehr große Vortheile in Rücksicht auf ihre Gesundheit. Sie sind gewöhnlich von ftärkerm Körperbau, und nicht so vielen und vielfältigen Krankheiten unterworfen, wie diese, daher die Beispiele von Leuten, die in ununterbrochener Gesundheit ein hohes Alter erreicht haben, weniger häufig in den Städten, wie auf dem Lande verkommen.
Doch werden die Landleute noch oft genug von Krankheiten heimgesucht, und öfter, alS man eS nach ihrer, mehrentheils einfachen und thätigen Lebensart vermuthen sollte. Schon die erste Erziehung legt oftmals auch bey den Landleuten den Grund zu einem nachfolgenden kränklichen Leben; die Kinder werden häufig verfüttert, sich ohne Me nöthr'ge Aufsicht selbst überlassen, und später zum Theil nicht auf die gehörige Weise gegen alle die Beschwerdeu abgehärtet, welche sie nicht vermeiden können, wenn sie einst ihrem Berufe nachgehen. Sie sind vielen zufälligen Krankheitsursachen bloSgestellt; oft schaden sie sich aus Leichtsinn und noch öfter aus Unwissenheit.
Hitze und Frost, vorzüglich aber die schnelle Ab- Wechselung von beiden, feuchte und unreine Luft, fehlerhafte Nahrungsmittel und der unordentliche Genuß derselben, übermäßig starke Arbeit und zu lange anhaltende Ruhe, Aergerniß, Ansteckung und gewaltsame Be-
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