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SS Von dem Verhalten in Krankheiten.

bisherigen Lebensweise fortfahren: man trinke viel srischeS Wasser dabey, und mache sich mehr Bewegung, alS man sonst gewohnt ist. Dadurch wird man die Be» fchwerden von Unreinigkeiten besser und gründlicher ver- treiben, als wenn man eigentliche Abführungsmittel genommen hatte.

Man kann es nicht oft und nachdrücklich genug erin. nern: daß es hauptsächlich auf eine gute Diät ankomme, wenn man Krankheiten verhüten will und daß die Land- leute dazu gar keiner Arzneyen bedürfen. Man kann sich durch zu viele Besorglichkeit vor bevorstehenden Krankheiten und durch Mediziniren dagegen wert eher Krankheiten zuziehen, als durch eine unthätige Sorg- losigkeit.

Vierte Abtheilung.

Von dem Verhalten in Krankheiten.

§. 38 .

Notwendigkeit eines guten Verhaltens in Krankheiten.

Die Heilung der Krankheiten geschieht ganz allein durch die Kräfte der Natur. Ohne diese kann der Arzt nichts ausrichten. Sehr oft heilt die Natur Krank, heiten, ohne alle Beyhülfe der Arzneykunst, und zuwei­len auch solche, die alle Kunst der Aerzte nicht heilen konnte. Beydes geschieht am öftesten unter den Land­leuten. Wenn die Naturkräfte noch stark genug sind, und wenn ihrer Wirksamkeit nichts im Wege steht, so ist jede künstliche Beyhülfe, jedes Arzneymittel über« fiüssig, sogar nachtheilig, weil es die Naturwirkungen stört. Man sieht daraus, daß es, um von Krankheiten zu genesen, größtenrheils nur darauf aukömmt, daß man die Heilkräfte der Natur erhalte, und diesen großen Dienst leistet eine gute Lebensordnung und ein schickli­ches Verhalten. Sie müssen also das erste und vor­nehmste Anliegen seyn, wenn man von einer Krankheit befallen wird.