Vom freywilligm Hinken der KL nder.
Diese Mittel kann man mit Sicherhrnt anw-nden, und wenn man sie zeitig genug und mit Beharrlichkeit gebraucht, wird man in vielen Fallen so glücklich seyn, das Uebel in seinem Anfänge zu tilgen, o der dasselbe in seinem Forcschreiten aufzuhalten. Von zweifelhaftem Er. folg sind aber die kalten Aufschläge auf den Schenkel und das Hüftgelenk, die Einreibungen ä therischer, spi» rituoser Sachen, der flüchtigen Salben, t »er Quecksilber- salben und andere derartige Mittel. Auch innere Arz. neymittel lassen im Allgemeinen nicht viel erwarten; doch soll der Leberthran (oleum Heernor!» A selli) in meh« reren, selbst bis zu den höher« Graden des Uebels vor. ! geschrittenen Fällen sich noch hülfreich k,ewiesen haben; will man ihn gebrauchen, so muß er lyinlanglich lange Zeit täglich zu einem Eßlöffel voll und mehr genommen werden; überhaupt thut man aber wohl, wenn man bey Anwendung dieses oder anderer innerer Mittel einen erfahrenen Arzt oder Wundarzt zu Rath»e zieht, den man überhaupt bey einer so ernsthaften Kr.ankheit möglichst bald zu befragen hat.
Schreitet aber das llebel vorwärts, oder hat es be« reits den höher» Grad erreicht, wo d^rs Schenkelbein aus der Pfanne gewichen ist, dann ist nur allein noch von einer dreisten Anivendung des Glüh eisens Besserung oder Rettung zu erwarren, und man thut wohl, wenn man sich zum Gebrauche dieses durchgreifenden Mittels in Zeiten und alsbald entschließt, wenn man wahrnimmt, daß die gesetzten Fontanelle nickt hinlängliche Wirkung Hervorbringen. Die Anwendung des Glr^heisens, wenn es recht bis zum Weißglühen erhitzt ist, ist weit werii. ger schmerzhaft; und man kann um so größern Vorrheil von diesem Hülfsmirrel erwarten, je frühzeitiger und nachdrücklicher es unter diesen Umständen in Gebrauch genommen wird. Seine Anwendung erfordert natürlicher Weise die Kunstfertigkeit eines erfahrenen Wundarztes, der alsdann auch das weiter zu beobachtende Verfahren anordnen wird.
Im hohem Grade des Uebels ist die Lebenserdnung zu befolgen, welche §, 172—174. bey der Auszehrung ist angegeben worden.