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Feben in Utah- oder Mysterien

jenen Bach zu Point of Rocks und wandten uns nördlich dem Green River zu. Hätten wir jene Route dreißig Mei­len weiter verfolgt, so waren wir an die Mündung des Bit­ter Creek in den Green River gekommen; allein es war un­möglich, länger an jenem Bache entlang zu reisen, dessen Wasser wie schwache Seifenlauge aussieht, und wie ein mil­der Aloeausguß auf das System wirkt. Die zu allen Zei­ten schlechte Landstraße war durch die allgegenwärtigen Ei­senbahnarbeiter noch viel schlechter gemacht worden. Die Fuhrleute, die wir trafen, ob es nun Amerikaner, Mexika­ner oder Reger waren, schienen alle von derselben Farbe zu sein; sie waren leibhaftige Illustrationen des bekannten Bibelspruches:Du bist Erde und sollst wieder zu Erde werden."

- Eine besondere Erwähnung verdient dieZwanzig-Mei­len - Wüste", wo die Karawane zehn Stunden lang mit Sand und Soda zu kämpfen hatte; wo wir von einer blen­dend weißen Staubwolke eingehüllt waren, durch welche der Fuhrmann die Köpfe seiner Maulthiere nicht zu sehen ver­mochte; und wo Nichts zu hören war als das Knallen der Peitschen, das Gebrüll und die Flüche der Fuhrleute und das harsche Knarren der Näder in der Soda. Während dieser zehn langen Stunden blickten wir oft und sehnsuchts­voll nach der Gebirgskette, die so kühl und einladend vor uns lag. Alle unsere Leiden und Strapatzen waren indes­sen vergessen, als wir jene hochgelegene Region endlich er­reichten.

Am Morgen des 27sten und des 28sten fanden wir eine viertelzolldicke Eiskruste auf dem Wasser in unfern Eimern, und die Winde waren so kalt und scharf, daß ein schwerer Rock und zwei wollene Decken kaum hinreichenden Schutz