Kriegsmann, her seinen Heldenmuts auch alle­mal weiß mit den Pflichten eines Bürgers und Menschenfreundes genau zu verbinden, und durch sein billig bescheidenes Benehmen allerlei Dortheile zu erkämpfen,

§. io.

Ihre Feinde.

Das Gesetz der Liebe verbreitet sich sogar auf die Feinde Matth. 5. 44. Ich aber sage euch, liebet eure Feinde. Gebietet die Ge­rechtigkeit wider ihre Unbilden die Waffen zu ergreifen, sich ihren unbilligen Anschlägen zu widersetzen, und die Rechte durch Niederlagen und Blutvergieffen der Feinde zu vertheidigen? obschon es fn einem gerechten Krieg erlaubt, und lobwürdig ist, die Feinde zu thdten: so muß man es doch nicht aus dem Geiste der Rache, und der Grausamkeit thun; im Her­zen muß allemal Liebe und Mitleiden herrschen, gegen ihre eigene Privatperson soll alle Bitter­keit, jeder Zorn, Unwillen, jeder Zank, jede Lästerung aus ihren Herzen verschwinden, weil sie niemals, und nie irgend aufhoren, alS Nächste zu verbleiben. Daher kömmt es, daß, wer mit einer christlichen Liebe krieget, auch gllemal mit Siegen kriege, und der Fang der Liebe sicherer und reichhaltiger sey, als der Fang der Furcht. Einem christlichen Krieger,