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Was ist wohl der Hauptgrund für die bei der Homöopathie, zuweilen selbst dein erfahrensten Arzte begegnende Täuschung oder Erfolglosigkeit, da dieselbe doch ganz unleugbar auf rationellen Grundsätzen beruht? Und ich erwidere darauf nach meiner Ansicht: Hauptsächlich die grosse Schwierigkeit, das rechte Mittel in der
behandelt worden. Ich selbst erzielte in wenigen Tagen mit meinen hom. Mitteln eine bedeutende Besserung, wie ich es vor einiger Zeit in demselben Hause in einem ähnlichen Krankheitsfalle ge- than, wo die Heilung vollständig war. — Da sich aber das üebel wieder einstellte, erhielt sie von einem alten Weibe ohne mein Wissen einen aus Reiswasser mit Svrup von gummi arabicum, und Zitronensaft bereiteten Trank, der sie in wenigen Tagen vollkommen und dauernd herstellte. —
b. Ein sehr reicher Graf in Ober-Oesterreich, an Phthisis pulmonum (Lungenschwindsucht) leidend, war von den ihm natürlich zu Gebote stehenden erfahrensten Aerzten für unheilbar erklärt, ln dieser Lage erhielt er Kunde von einem im Hochgebirge in Krain wohnenden alten armen Manne, der durch einen Kräutertrank solche Krankheiten heile. Der an denselben abgesandte Bote kehrte mit der Antwort zurück, dass derselbe aus Furcht vor den Aerzten nicht kommen wolle (von denen er wahrscheinlich bereits früher einen Vorgeschmack erhalten haben mochte), und dass der Graf zu ihm kommen müsse, ohne in den ersten drei Tagen irgendjemand sehen zu dürfen, worauf er erklären würde, ob er ihm den Rest seiner Lunge im gesunden Zustande erhalten könne. Es geschah, und der Erfolg war der erwünschte. Der Graf bedeckte später ein kleines Tischchen mit Kremnitzer Dukaten, von denen sich der alte Mann nur einen nahm. Nachdem ich diess in Oesterreich aus glaubwürdigem Munde gehört, entschloss ich mich, den Manu und das Mittel ä tout prix kennen zu lernen. In Krain kam ich, ohne den Namen des Kräutermannes, oder seines Wohnortes zu wissen, doch bald auf die Spur, erfuhr aber, in der Nähe angelangt, dass derselbe gestorben sei, ohne Nachricht über seine Mittel hinterlassen zu haben. Der Nutzen, den ich davon hatte, war die Kenntnis» des lieblichen Blüin- leins Gnaphalium Leontopodium, oder Leontopodium alpin um (Edelweis), welches in einer Höhe von ca. 8000 Fuss wächst, und als Thee für Brustleidende von grosser Heilkraft ist.
c. Das englische Parliament zahlte vor einiger Zeit an Mrs. Joanna Stevens für die Mittheilung ihres Mittels zur Heilung des Blasensteines £ 5000 (3500 Thaler). Dasselbe bestand hauptsächlich in einer besonderen Bereitung der Eierschalen, Schnecken, und einigen Kräutern. Ich besitze das Rezept aus authentischer Quelle.
