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XXI.
Von seinen Freunden verlassen, von Acht und Wann bedroht, erreichte Walther mit Philipp an dem Morgen des kommenden Tages die Burg Aarhorft.
Er selbst erzählte den dort befindlichen Knechten, was geschehen sey, und seine Ahnung wurde auch nur zu bald bestätigt-
Schon am Abend dieses Tages erschien ein Herold vor der Burg, der Acht und Bann verkündigte.
Der Herold schlug ein offenes Schreiben au den Felsen, auf welchem sich die Burg erhob, da das eigentliche Burgthor wegen der zurückgezogenen Strickleiter nicht erreicht werden konnte. DerAar- horster ließ es abnehmen, und las es selbst.
Rothe und Bläffe, Zorn und Ueberraschung wechselten in seinem Antlitz.
„Seht," rief er den Seinen zu, „der Feind focht mit allen Waffen der Bosheit, und verstand es, mich bei Thron und Kirche als Verbrecher und Verräther darzustellen. Ihr wißt es, wie ich jene Raubritter, die den Meierhof und meine Dörfer anzündeten, züchtigte. Unter ihnen waren Klosterknechte. Jetzt heißt es, ich hätte diese, die an keine Unbill dachten, grausam überfallen, ermordet, und den Frieden gegen das Kloster gebrochen. Ihr wart Zeugen, wie ich die Räuber schlug, die mich