Vorbericht. v

und es dann nach dem Buche corrigirt, so ist Las so viel als gar keine Anleitung; so wenig, als z. B. das eine Anweisung zum Zeichnen heissen könnte, wenn ich einem Anfänger ein Gemählde vorlegen, und, wenn er darnach gezeichnet hätte, chm dann seine Fehler zeigen, und verbessern wollte. Jede Wissenschaft oder Kunst hat ihre Regeln, nach welchen sie gelernt und geübt werden muß. So auch die Orthographie.

Ein Lehrer der Jugend, dem ihr Wachsthum in jeder nützlichen Kenntniß angelegen ist, muß es sich darum nicht verdriessen lassen, diese Regeln sich selbst wohl bekannt zu machen, und seine anvertrauten Schüler nach denselben zu unterrichten. Je lieber ihm seine Schüler sind, und je mehr er auch selbst seine eignen Kenntnisse zu vermehren und in seinem Berufe geschickter zu werden wünscht, desto leichter wird ihm sowohl das Selbstlernen als das Unter- richten in dieser Wissenschaft.

Um ihm beydes "zu erleichtern, könnte er sich un­gefähr folgender Lehrart bedienen:

1. Schon die Abc-Schüler lehre er nicht nur über­haupt die Buchstaben kennen, sondern auch ihre Ein- theilung in Vocalen, Lonsonamen und Dop­pellaute. Dieß ist das erste Fundament der Ortho­graphie , ohne welches sie die Regeln derselben weder verstehen, noch anwenden lernen.

2. Beym Lesen und Buchstabieren mache er die Kinder oft auf die Buchstaben, aus denen die Wörter bestehen, aufmerksam. Er frage sie:Was » har diese Sylbe, dieß Wort für Buchstaben? Wie