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immerfort, bis man endlich im Stande ist, ganze Pro­spekte abzubilden. Einen besonder« Vorcheil will ich hier zugleich noch anzeigen : Da, wie bekannt, die Seitenli­nien der Gegenstände, sich nach dem Augenpunkte ziehen, es sey, daß sie schräg herunter laufen, wenn sie über dem Auge erhöhet sind, oder aufwärts gehen, falls sie sich niedriger als das Auge befinden, wie solches besonders an massiven Gegenständen > als Gebäuden, Thürmen, Wällen, u. dgl. sich zeiget; oder aber, wenn man sie nach der Natur zeichnet, es dann öfters geschieht, daß man nicht sehen kann, ob, (oder wenigstens doch nicht wie viel) dergleichen Seitenlinien auf- und abwärts ge­hen , wie ihre Richtung sey, oder was für einen Winkel sie mit der Horizontlinie machen, so kann man sich auf folgende Art helfen: man habe dazu einen geraden Stock in Bereitschaft, oder man gebrauche anstatt dessen das spanische Rohr, als den gewöhnlichen Wandcrstab. Diesen halte man in der Höhe des Auges quer vor sich, und zwar parallel mit dem Horizonte, oder auch mit dem Boden, wenn dieser wagerecht liegt, so wird man die schräge Richtung gedachter Linien wahrnehmen kön­nen , und nicht ohne Vergnügen finden, wie merklich oft eine Seitenlinie auf- oder abwärts läuft, von welcher man es vorher fast nicht geglaubt hätte. Dieses kann hauptsächlich dazu dienen, daß man mit dem Zeichnen nach der Natur besser zurecht kommen, wenigstens im ersten Entwürfe nicht so viele Fehler begehen, folglich sich die Mühe, solchen zu Hause ins Reine zu brin­gen , um vieles erleichtern wird.