so unterlasse man nicht, die Ziege zum Bock zu bringen. Will man, daß sie im Jahre zwei Mal lammen soll, so lasse man diese Kennzeichen nicht außer Acht.
Die Tragzeit der Ziege währt zwanzig bis ein und zwanzig Wochen; sie werfen ein, zwei, auch wohl drei Lämmer. Ist dies Letztere der Fall, so ernähre man ein Lamm mit der Milch einer andern Ziege, oder mit Kuhmilch, indem die Mutter nicht drei Lämmer säugen kann. Die Nachgeburt entferne man, damit sie von der Ziege nicht aufgefrcssen werde.
Zur Zucht wählt man von den im Frühjahr gefallenen Lämmern die stärksten aus und läßt sie vier bis sechs Wochen saugen; ehe man dieselben aber entwöhnt, lasse man sie mit der Mutter auf die Weide, wenn das Wetter günstig ist. Bleiben sie im Stalle, so gewöhne man sie schon früher an Futter und gebe ihnen klein gestampfte Mohrrüben, Salatblätter, Gras und grüne Kräuter. Entwöhnt uran sie, so reiche man dann und wann noch ettvas Milch mit lauwarmem Wasser Mld Kleie vermischt. Feines Heu lege man ihnen gleichzeitig vor und sie gewöhnen sich auf diese Weise bequem an härteres Futter. Kurz vor dem Lammen gebe man den Ziegen täglich eine Hand voll gekochter Erbsen llnter das Getränk, lvodurch die Milch vermehrt wird; nach dem Lammen gebe man bisweilen Hafer. Nur bis in das sechste, höchstens achte Jahr taugen die Ziegen zur Zucht, unterdessen ziehe man sich wieder Junge heran lind schlachte oder verkaufe die Alten.
Die Docklämmer schlachtet man mehrentheils klein, oder läßt sie kastriren, um sie später zu mästen und zu schlachten. Zur Zucht taugt der Bock höchstens bis in das vierte Jahr.
Die Ziegen sind sehr milchergiebig und eine Ziege guter Art gicbt in der ersten Hälfte der Melkzeit wohl täglich gegen drei Quart.
