Marseille (s. Marfelljc) die rothen Filzmühen zu den Turbanen der Türken gemacht. Halbe und viertel Kastorhüte werden vergoldet, d h. der Filz von schlechter Wolle, die dazu kommt, w rd nur mit einer dünnen Lage von Biberhaaren überzogen.
Ist der Hut gefärbt, so wird er in kaltem Wasser gewaschen, getrocknet, m t Leim und Hausenblase gesteift, über einer heißen Kupfcrtafcl ein gedunstet, gebürstet, mir etwas Oel und Gummi- waffer geglänzt, gesiegelt, am Rande beschnitten, gefüttert und aufgestutzt oder aufgeschlagen.
An manchen Orten gicbt es Hutstaffirer, die bloö das sogcnannte Aufschlagen dcö Hutes besorgen, dem Hule die Gestalt geben, welche die Mode verlangt und mit solchen aufgcstutzten Hüten handeln; an den meisten Orten thun dies die Hutmacher selbst oder ihre Frauen und Töchter.
Den ältesten Filzhut hat, so viel bekannt ist, der König von Frankreich, Karl der Siebente, der lm täten Jahrhundert lebte, bei seinem Einzuge zu Rouen (I. Ruang) getragen. Unter dem französischen Könige Franz dem Ersten, der im 16ten Jahrhunderte regierte, (rüg man eine spitzige Filzmütze, auf welche der Adelichc sein Wappen stücken ließ. Kaiser Karl der Fünfte trug einen kleinen mir Lammt überzogenen Hut, als er 1547 bei der Musterung seiner Armee war. — Der herunterhaogende Rand (die Stulpe) des HuteS war im Kriege bei dem Exerciren und bei Wcrfung der Granaten unbequem, daher schlug man ihn anfänglich zweimal, he. ach dreimal auf. Jetzt hat bekanntlich das Militair eine in Form vom Civil abweichende Kopfbedeckung.
